Rohbohnen im Backofen/Topf rösten

Hm, ich glaube es liegt eher an den Häutchen. Hab eben mal Malabar im Popcornmacher geröstet und das ganze nach 45 Minuten abgebrochen. Der Kaffee hatte die Röstfarbe wie normaler Filterkaffee und dunkler wurde es nicht. Das Infrarotthermometer hat maximal 210 Grad angezeigt und wärmer wurde es nicht. gedampft hat es übrigens auch absolut nicht. Aber die Röstung ist schön gleichmäßig. Vielleicht probiere ich demnächst doch mal den Backofen aus...andererseits wollte ich mir den Whirley Pop zulegen, damit sollte das größtenteils ziemlich gut gehen. Und dann wird ein Trommelröster selber gebaut, ^^

 

Wenn ich mich mal dazuschalten darf:

Ich bin auch seit einiger Zeit am Selberrösten, und zwar ebenfalls im Backofen. Bisher habe ich nur Den Santa Maria Brasilien von Quijote probiert, ich bin aber von dem Ergebnis sehr begeistert.

Kritieren, die sich für mich als wichtig und interessant herausgestellt haben:

• Umluft scheint entscheidend von Vorteil zu sein. Die Bohnen haben bei mir immer ein sehr gleichmäßiges Röstbild.
  
• Eine flexible Temperaturregelung macht den Kaffee viel besser! http://www.quijote-kaffee.de/projekte/quijote-lernt-roesten/
  An diesem Link habe ich mich orientiert, was die verschiedenen Temperaturen zu verschiedenen Zeiten des Röstvorgangs betrifft. Hier wird sehr anschaulich aufgeschlüsselt, welcher Parameter welche Veränderung in der Tasse bringt.
  
• Ein simples Thermometer, in meinem Fall ein digitales Bratenthermometer, dessen Fühler die ganze Zeit über auf dem Blech liegt und in Echtzeit über die Temperatur an den Bohnen informiert, gibt viel Aufschluss darüber, ob die Temperatur im Ofen wirklich die ist, die man sich erhofft.
• Die Menge darf ein bestimmtes Maß nicht überschreiten. Sobald die Bohnen nicht mehr perfekt in einer Lage liegen, sondern sich durch das Ausdehnen während des Röstens übereinandner schichten, wird das Ergebnis ungleichmäßig.

Ein paar Dinge, die ich beachte, aber nicht belegen kann, dass sie was mit dem Ergebnis zu tun haben:

Ich röste nicht auf Backpapier, sondern auf einem gelochten Brötchenblech aus Aluminium. So werden sie Bohnen von allen Seiten umströmt und bräunen gleichmäßig. Brandflecken auf den Auflagepunkten gibt es nie. Außerdem ist mein Backofen sehr klein, siehe http://www.kaffee-netz.de/threads/d...bericht-eines-einsteigers.87206/#post-1043253
Ich habe mal von anderer Stelle gehört, dass kleine Öfen eine besonders gleichmäßige Temperatur im Backraum liefern. Ob das grundsätzlich so ist, kann ich nicht sagen.
Rauchentwicklung habe ich nur wenig, wohl aber eine große Geruchsbelästigung. Da hilft nur gut lüften. Außerdem röste ich fast ausschließlich nach dem Gehör. Das funktioniert für mich wesentlich zuverlässiger, als nach Sicht.

Ich würde in jedem Fall jedem Mal ans Herz legen, es mit dem eigenen Backofen zu probieren. Es scheint mir doch auch einfach stark vom Ofen abhängig zu sein, ob das Ergebnis schmeckt oder nicht.

 

Ich könnte mir vorstellen, daß anno dazumal die Rürhpötte kalt befüllt und auf den Kohlen-/Feuerofen gestellt wurden, so daß die Temperatur langsam angestiegen ist und die Bohnen kurz nach dem 2. Crack rausgenommen wurden. Wahrscheinlich haben die Leute auch nicht so ein Aufriss um die perfekte Röstung gemacht wie wir heute.

Grüße, Olli

 

Ihr habt doch alle einen Knall... das mag ich so an diesem Forum!

Ich werde nachher mal eine Münze werfen und Fotos machen und berichten!

Gibt es eine Empfehlung für ein Bratenthermometer?

 

Knapp über 10 Minuten in einen warmen Topf bei mittlerer Hitze begonnen und ein ziemlich durchwachsenes Röstbild - hat Spaß gemacht und die Bilder folgen wenn ihr wollt!

 

Die Kinder haben mich erfolgreich davon abgehalten...Ich werde morgen mal die erste Tasse versuchen und heute Abend kommen ein paar Bilder.
Ich habe einen ganz normalen Schneebesen genommen und viele Bohnen sind auf der flachen Seite schwarz und auf der anderen angenehm braun. Es riecht nach Karamell und Popcorn - recht angenehm! =)

 

@ zockerherz

Also 45 min Röstzeit und dann höchstens 210 ° C passt nicht .
Hast Du einen unveränderten Popcornröster verwendet ?
Bei deinen Angaben kann ich mir nur vorstellen dass das Bimetall des Poppers immer wieder die Heizung ausschaltet und somit eine höhere Temperatur nicht zulässt.
Hast Du nicht die Möglichkeit einen einfachen Energiekostenmesser an den Röster anzuschließen ?
Da kannst Du wunderbar sehen ob die Heizung ausschaltet.
Auf der Heizungsplatine des Rösters sind eine Thermosicherung und ein Bimetall angebracht.
Das Thermobimetall unterbricht bei einer bestimmten Temperatur die Heizung und schaltet dann wieder ein.
Da doch der Luftstrom recht hoch ist geschieht das in recht kurzen Abständen, so dass es mit reiner Temperaturmessung gar nicht richtig auffällt, aber die Temperatur steigt dann nicht mehr, das ist für mich die einzige Erklärung, warum die Temperatur relativ niedrig bleibt.
Den Malabar röste ich bei max. 227 °C in ca. 16 min.
Da ich bisher noch mit keinem Popper in "Originalausführung " geröstet habe, kann ich leider nichts zu den Temperaturen im unmodifizierten Röster sagen.
VG Peter

 

Einen wunderschönen Abend allerseits!
Die Kinder sind im Bett, ein letzter Espresso getrunken - ich habe ein paar Minuten um meinen ersten Versuch zu skizzieren!

Ich habe 50 Gramm abgewogen und einen Edelstahltopf auf der Platte aufgewärmt bis der Boden eine ordentliche Hitze abgestrahlt hat. Begonnen habe ich auf mittlerer Hitze und ab der dritten Minute bin ich stufenweise von sechs bis neun hochgegangen. Ab Minute 5:30 gab es den ersten Crack bis zu Minute 7:15 ungefähr. Ab den ersten zaghaften Cracks bin ich langsam wieder mit der Temperatur runter und zur zehnten Minute habe ich den Versuch beendet.
Praktisch kein Rauch dafür aber eine recht starke Geruchsentwicklung. Im anliegenden Wohnzimmer hat es laut Zeugenaussage ziemlich gestunken - fast giftig und "als sei es schiefgegangen"
Das Röstbild ist durchwachsen, vor allem die flache Seite vieler Bohnen ist ziemlich dunkel bis schwarz, die runde Seite oftmals sehr schön braun. Zum Ende hatte ich dann noch 44 Gramm auf der Waage. Keinerlei Springbohnen. Der runde Schneebesen war nicht wirklich perfekt, das Nudelsieb am Ende aber großartig: ein Großteil der Häutchen hat sich zwar bereits beim rösten gelöst. Durch das Sieb ist aber auch der letzte Rest abgegangen und vor allem musste ich nicht pusten oder sonst nachhelfen sondern nur schütteln um alles abzubekommen!
Ich werde morgen mal die erste Tasse machen und dann den Rest auf die Woche verteilen - ich bin gespannt!
Achja: Zur Bohne kann ich nur sagen, dass es eine brasilianische ist, den Namen habe ich zwar genannt bekommen, konnte ihn mir aber nicht merken...Angeblich kann Kaffee aber vorbeugend wirken bei dingens...ähm...dieses Vergessenszeug oder so...

Und hier die Bilder:

Die Bohnen kamen gerade in den heißen Topf:



Minute drei:



Minute fünf:



Minute 5:30 - Anfang erster Crack - Das verschwommene ist natürlich der Schneebesen...=)



Minute 7:15 - Ende erste Crack - zumindest ungefähr



Minute acht



Minute zehn - Rösten beendet



Hochtechnisierte Kühlung - bitte nicht nachmachen! - Bei Interesse biete ich Wochenend-Intensivkurse zur Handhabung, Sicherheitsbestimmungen und Steuerrechtlichen Hintergründen an!

 

Hallo zusammen!

Was das Ofenthermometer betrifft, ich benutze ein Digitalthermometer von GEFU, ein Kombimodell, das man sowohl als Thermometer, als auch als Kurzzeitwecker benutzen kann. Die Tasten sind billig und haben einen furchtbaren Druckpunkt, sodass sie manchmal erst gar nicht reagieren und der Timer als Espressotimer nicht wirklich zu gebrauchen ist. Das Thermometer funktioniert allerdings sehr gut, finde ich. Die angezeigten Temperaturen decken sich exakt mit denen auf der Skala meines Ofens und zu träge ist das ganze auch nicht. Der Fühler hat ein ca. 1 Meter langes Kabel, das sich gut aus der Ofentür heraus führen lässt und mit eine Art Klinkenstecker am Gerät angeschlossen wird.
Das ganze kostet ca. 15 Euro, im Internet gibt es das eventuell auch günstiger.
Ich lege den Fühler einfach auf den Rost meines Backofens und wickle das Kabel ein paar Mal um die Seite des Rostes, damit es beim Öffnen des Ofens an Ort und Stelle bleibt. So kann der Fühler während des ganzen Prozesses im Ofen verbleiben und misst die Temperatur unmittelbar an den Bohnen.

Was könnt ihr mir denn für Rohbohnen empfehlen, mit denen ihr bisher sonst gute Erfahrungen gemacht habt? Ich würde gerne mal über den lateinamerikanischen Tellerrand schauen und etwas anderes (afrikanisches?) probieren.
So nussig-schokoladige Aromen im Espresso und Cappuccino sind ja wirklich was feines, aber irgendwann will man dann ja doch mal was neues probieren.

 

Hm Ok, das wird das Problem sein. Wäre wohl keine große Sache den Bimetallschalter zu überbrücken, aber bei solchen Eingtiffen in ein elektrisches Gerät bin ich immer zurückhaltend. So Respekt und so
Vielleicht muss ich den Popper also doch modifizieren, aber die Temperatur habe ich direkt an den Bohnen gemessen mit einem Infrarot Thermometer, inwieweit das genau war, kann ich schlecht beurteilen.

@Gutemine @Kofeinator
Ja so sehen meine Bohnen auch immer aus, einzig der Indian Cherry Robusta war relativ gleichmäßig. Das Problem mit Springbohnen habe ich nicht, nur dass ich sie durch zu schnelles rühren heraus rühre
Man bekommt es in der Pfanne einfach nicht hin gleichmäßig schnell zu rühren...da wäre der Whirley Pop die Alternative. Wollte den ja testen, aber das stelle ich nun zurück, da ich relativ blank bin...wie halt immer bei mir...ich kaufe erst günstige Maschinen und bin solange unzufrieden, bis ich dann doch das gekauft habe was ich wollte. ^^ Wenn alles klappt besitze ich demnächst ein schönes Siebträgermaschinchen ^^

ne im Großen und ganzen werde ich wenn es passt den Whirley Pop kaufen und dann testen und das mit Bildern dokumentieren, ggf sogar ein Video von machen, dazu brauche ich dann aber eine helfende Hand.

 

Der Gene für 250 € der hier gerade angeboten wird interessiert mich ja sehr... meine Frau ist da etwas weniger enthusiastisch...

 

@ Zockerherz
Du hast vollkommen Recht mit Respekt vor elektrischen Geräten.
Das Bimetall überbrücken ist ein schwerwiegender Eingriff in das Gerät, falls das jemand macht muss er sich natürlich darüber klar sein dass er damit eine Sicherheitseinrichtung außer Kraft setzt, was man aber AUF KEINEN FALL überbrücken darf, ist die zusätzlich vorhandene Thermosicherung.
Diese nicht rückstellbare Schmelzsicherung ist die wichtigste Sicherungselement gegen Brand im Röster.
Man darf nicht vergessen, hier wird mit fast 1,5 KW Heizleistung bei 230 V gearbeitet.
Eine Löschdecke sollte sowieso in jedem Haushalt vorhanden sein, und beim Rösten am besten immer in der Nähe.
Temperaturmessung mit einem Infrarotthermometer ist immer Glücksache, da es immer darauf ankommt den richtigen Emissionsgrad zu wissen und auch einstellen zu können.
Die Werte stimmen oft, aber eben nicht immer ;-)
VG Peter

 

Hm...anstatt dem Gene würde ich dann doch lieber knapp 100,- und etwas Handwerksgeschick investieren und einen Trommelröster selber bauen http://www.kaffee-netz.de/threads/planung-diy-trommelroester-diyroe-v2.83807/
Sieht vielleicht nicht so schick aus, aber hier sind der Kreativität in der Gestaltung kaum Grenzen gesetzt Wie man beispielsweise hier sehen kann http://www.kaffee-netz.de/threads/eigenbau-trommelroester.80724/.

Ich werde mit den ganzen Heißluft- oder Infrarot Sachen nicht wirklich warm, liegt vermutlich auch daran, dass tradiotionell ja Trommelröster verwendet werden, die die Wärme über die erhitzte Trommel übertragen. Klar erreicht man mit modifizierten poppern, Whirley Pop, Gene, oder Heißluftröstern auch gute Ergebnisse. Aber ich mag die Kontaktröstung am liebsten. Keine Ahnung wieso

@erfoto
Da gebe ich dir Recht. Ich habe da zwar schon eine gewisse Erfahrung in der Reparatur meiner sehr alten Jura gehabt, aber ich bin kein Elektriker und mute mir das auch nicht zu das Gerät so zu modifizieren, wie oben beschrieben
Dann lieber wie in dem ersten Link einen Trommelröster selber bauen. Vor Gas sollte man auch Respekt haben (Eigentlich sollte man vor allem Respekt haben, was brennen und oder explodieren kann ) aber mit so einem kleinen Campingkocher sollte das gehen, was mir auch lieber ist, als eine große Gasflasche.

@Gutemine
Haha, ja das habe ich schon gemerkt. Schon alleine durch die "Zeigt her eure Kaffeecke" Bilder bin ich ganz scharf darauf mir eine eigene Ecke zu dekorieren, da muss ich mir aber erstmal ein Regal oder Tisch anschaffen, der die Quickmill dann trägt und wo alles drauf passt ^^ Echt schlimm bei euch. Ich glaube bei euch hier im Forum kann man sich ganz schnell mit den Viren Rösteritis, Upgraditis und sehr hohen Ansprüchen anstecken
So, das wird hier aber zu viel OT.
Ich werde demnächst auch mal den Backofen probieren zum rösten, dass ich das auch mal getan habe. Aber halt auf gut Glück und ohne Thermometer im Ofen. Am besten wäre wohl ein Brötchenbackblech, aber ich möchte jetzt keine 20,- ausgeben wie für den popper und es am Ende dann nicht benutzen :/

Meine Frage wäre hier aber eher, wie dich der ganze Rauch auf den Ofen auswirkt. Geschmacklich und auf die Mechanik. Ob sich dass irgendwie dann im Gebläse festhängt und und und. Ich werde denke ich, aber erst nächste Woche wieder zum rösten kommen, wenn ich mal wieder irgendwann frei habe. Dann probiere ich mal im Ofen eine dunkel Ölige Espressoröstung hinzubekommen (Ich mag die fruchtigen irgendwie noch nicht). So ein Zwischending, zwischen French und Vienna.