Sieb befüllen - ein goldener Weg ?

AW: Sieb befüllen - ein goldener Weg ?

Das da.

Bzw. Evolution. Von a) über b) zu e).

 

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Leute, reißt euch am Riemen.
Viele Wege führen nach Rom, es gibt also keinen Grund, hier gegenseitig beleidigend zu werden!

 

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Ich bin erstaunt, was ihr alle mit euren Fingerchen macht (glattstreichen) und dann noch mit 'nem Zahnstocher im Kaffeemehl wühlen :shock:

Also ich gehöre zur Fraktion "Mit Gefühl & Augenmaß", die Mühle ist ein Direktmahler, angewärmter ST wird mit Mahlgut befüllt, den Tamper benutze ich zwischendrin, um das noch lockere Häufchen Kaffeemehl im ST zu begradigen (Knockin' on Heaven's Door - sprich: ich klopfe sachte mit dem Tamper gegen den ST-Rand), zwischentampern mit wenig Druck, weiter mahlen bis die richtige Menge (Augenmaß gepaart mit Erfahrung) im ST ist. Dann ordentlich tampern (Gefühl und freihändig) und los gehts . . .

Nicht dass ich etwas gegen die wissenschaftliche Herangehensweise hätte, mit jedem "neuen" Kaffee in der Mühle muss auch ich mich erst einmal herantasten, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen, allerdings steht für mich dabei eine Marke schon fest, die Füllmenge im ST, nämlich immer bis zur Einkerbung, egal ob 1er- oder 2er-Sieb. Bleibt nur der Mahlgrad zu ermitteln, und manchmal stehe auch ich mit der Stoppuhr da.

Ansonsten: Gefühl & Augenmaß & Geschmacksknospen

 

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Das kann man sehr wohl auch anders sehen.
Mir ist klar dass es zu beiden Lagern Unterstützer gibt und ihr dürft auch gern die Fürs und Widers diskutieren aber nicht in dem Ton und nicht auf der Ebene.
Und ab jetzt bitte auch kein Beklatschen oder Auspfeifen irgendwelcher Beiträge dieser Art mehr.

 

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Sinn eines Forums wäre für mich in erster Linie, Erfahrungen auszutauschen. Das geht doch am ehesten, wenn verschiedene Vorgehensweisen vorgestellt werden. Schlimm genug, wenn das Moderatorenteam eingreifen muss und noch schlimmer, wenn sogar rot geschriebene Beiträge ignoriert werden.
Ich hab ja igentlich keine Lust mehr, hier weiterzuschreiben, aber um auf das Thema zurückzukommen:

In so ein transparentes Gefäß (ehemals Verpackungsmaterial) mahle ich zur Zeit. Der Durchmesser bei der Öffnung ist größer als das Rohr, aber kleiner als der Innendurchmesser der üblichen Siebe. Weder beim Mahlen in das Gefäß noch beim Umfüllen in das Sieb geht was daneben.
Je nachdem, wie viele Klumpen sich gebildet haben, schüttle ich sachte oder eben kräftiger.

 

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Die genaue Herkunft dieser Praxis kenne ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es sich dabei ursprünglich nur um eine Verballhornung eines geschätzten Forenmitgliedes und Espressobuchautoren handelt, der man aufgesessen ist?

Das müsste vielleicht wirklich mal ein Forums-Urgestein klären. Darüber hinaus kann man nämlich auch viele Jahre lang Espresso zubereiten und Erfahrungen gesammelt haben, die in eine eigene Meinung münden, ohne in einem Kaffee-Forum angemeldet zu sein. Sogar mit einer "unmöglichen" Pavoni. Unglaublich, nicht?

Was sagt der Mit/Ohne-Zahnstocherumrühr-Praxistest? Bringt das was?

Meine Mühle mahlt übrigens präzise genug, dass ich einfach in den Siebträger mahle, tampere und das Sieb einspanne. Ohne Schnickschnack. Und früher habe ich das Kaffeemehl mit einem Löffelchen aus dem Kaffeemehlauffangbehälter der Mühle in das Sieb gefüllt. Weltraumtechnologie! ;-)

 

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@ Topic: In so ein "ähnliches" Gefäß mahle ich auch, dabei steht dieses Gefäß auf einer kleinen Digitalwaage direkt unter der Mühle, sodass während des timergesteuerten Mahlvorgangs das Mahlgut gewogen wird und ich bis auf 0,2 g Genau die Menge bestimmen kann. Da die MCI zu kleineren Klümpchen neigt, schüttle ich das ganze nochmal durch und habe somit perfektes Mahlgut. Danach kippe ich das ganze in den Siebträger, klopfe diesen einmal auf der Arbeitsplatte auf und setzte den Tamper an. Hier hat sich bei mir das Tampern in kreisenden Bewegungen (mir fällt gerade der terminus technicus nicht ein, man möge mir verzeihen) bewährt. Dann nochmal kurz den Siebträger auf die Arbeitsplatte klopfen, um Mehlreste vom Rand in die Siebträgermitte zu katapultieren, kurz feste Tampern und Tamper drehen. -> fertig. Klingt nach viel Arbeit, ist aber in einer fließenden Bewegung ziemlich schnell passiert.

@ Offtopic: Wie wir hier in diesem Thread sehen können, viele Wege führen nach Rom. Wer denkt er müsse Eiernd Tampern (wie ich z.B.) oder das Mahlgut mit einem Zahnstocher vermischen, der soll dies tun. Es gibt weder richtig noch falsch, solange das Kaffeemehl am Ende plan und verdichtet ist (möglichst "Gerade" sag ich mal).

Ja so scheint es hier oft zuzugehen. Allerdings nicht nur hier, sondern in jedem Board, das ich bisher intensiver genutzt habe und in dem es um "technische Aspekte" geht. Zwei Beispiele:
A) Ein bekanntes Forum für die Nassrasur: Hier wird sich darum gestritten, ob vor der Rasur ein "preshave" genutzt werden MUSS oder nicht, und ob eine Rasur ohne ein 500 € Messer, vom Profi geschärft überhaupt möglich ist. Die Suche nach dem "perfekten" Ablauf, der richtigen Klinge/Rasierhobel etc. kennt keine Grenzen.

B) Musker-Board im Bereich e-Gitarre: Da wird sich ebenfalls um "Equipment" gestritten, und wenn dort nicht die Gitarre mindestens 1000 Euro kostet, gebaut aus teuersten Edelhölzern, 10 Jahre schonend getrocknet und was weiß der Geier,dann "kann das ja garnicht gut klingen". Ebenfalls immer ein schöner Streitpunkt die Saiten oder die Instrumentenkabel (auf besondere Art hergestellt um "Feldströme" zu vermeiden . Noch ein gutes Beispiel die Tonabnehmer, hier darf natürlich nur der Original Kupferdraht aus dem Jahr 1985 genommen und von Jungfrauen bei Vollmond gewickelt werden. Da hört tatsächlich jeder Zweite die Flöhe Husten.

In jedem Forum ist diese Technikversessenheit und Perfektionsimus mehr oder weniger ausgeprägt. Dass es auch viel einfacher geht, brauch ich hier wohl nicht weiter zu erläutern. Manchen macht es eben Spaß, auch das letzte Hundertstel Prozent an Leistung/Geschmack/ etc. pp aus einer Sache rauszukitzeln, dafür wird dann eben mehr Aufwand/Geld/etc. benötigt. Ob und in wieweit ein jeder dies macht und ob sich dieser Mehraufwand (z.B. beim Tampern) lohnt, muss auch jeder für sich selbst entscheiden!
Schön ist aber, wenn man hier im Board Gleichgesinnte trifft, die gerne darüber Philosophieren. Andere beleidigen oder Antworten als "blablabla blödsinn usw." abzustempeln ist da denke ich der Falsche weg.

 

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Hallo derPetto,
da hast du wunderbar alles auf den Punkt gebracht, was mir hier manchmal auch so durch den Kopf geht. Prima.
Peter

 

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Wer will sich noch eine Karte abholen? Freiwillige vor und ab sofort gibt's nur noch Feldverweise.

 

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Ähm, also ich bin verwundert, wie einige Ihre Siebträger befüllen. Ich bin da nicht ganz so äh umfangreich:
- Siebträger ausspannen und Trichter drauf
- unter der gut eingestellten Timer-Mühle den Siebträger unter Bewegungen befüllen
- Siebträger auf Tampercube mit Trichter klopfen, damit Mahlgut sich etwas verteilt
- Tamper drauf und ohne Druck auf Siebträger fallen lassen
- Trichter entfernen und Tamper ein bisschen gerade stellen und drehen
- Mit Tamper knocken (ja, ich bin knocker)
- Jetzt richtig Tampern, also mit Druck und abschließend polieren

Abwiegen und so mache ich nur um die Mühle einzustellen. Ab und zu nehme ich Stichproben, was die Menge angeht.

 

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So sicher?

Mit "Randchanneling" hab ich keine Erfahrung gemacht, denn darum tampe ich ja nochmal. Finde es gut an der Brühgruppe möglichst wenig mit der Zeit verbrennendes Mehl kleben zu haben. (Unverbesserlicher Perfektionist, ich weiß...)

 

Ich mahle mittels timergesteuerter Mühle. Und ich gestehe, trotz Anwendung dieser neumodischen Innovaton (Timer), zwischendurch immer mal zu wiegen. Das tue ich zwar immer seltener, weil es eigentlich mein Gefühl bzw optischen Eindruck idR nur bestätigt. Aber diese Bestätigung empfinde ich positiv.

Es gibt beim Mahlen mit meiner Mühle aber auch Unwägbarkeiten, wie unterschiedliche Mahlmenge augrund des Hopperfüllstandes und das Wetters. Letzteres hat verschiedene Auswirkungen. Auf die reagiere ich nach Gefühl. Manchmal hilft die Waage dabei.

Ich denke, ich würde auch ohne Waage gut zurecht kommen. Aber ich könnte auch die Suche nach Schattenparkplätzen aufgeben, kalt duschen und keinen Zucker mehr in meinen Espresso geben. Ich will aber Zucker in meinem Espresso. Ich will mit diesem Spruch ehrlich niemandem zu nahe treten. WDT habe ich in der Not absolut nicht werden wollender Konstanz meiner Ergennisse auch schon probiert. Letztlich lags aber am Kaffee. Der eine oder andere schwört drauf. Wenn es hilft, warum nicht?

So, das waren meine 50ct zum Thema Waage. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Zum Thema nur nach Gefühl - das kann funkionieren. Dabei fällt mir aber immer auch Loriots 5min-Ei ein.

Nach dem Mahlen klopfe ich von verschiedenen Seiten an den ST bis das Kaffeemehl gleichmäßig verteilt ist, tampe einmal leicht, klopfe den ST auf die Tampstation um die Reste vom Siebrand zu befördern und tampe dann fester mit abschließender Drehung.

Das Kaffeemehl glatt streichen verteilt es zwar vermutlich besser als es das Klopfen tut, aber das streut mir zuviel.