Warum bewerten Menschen immer wieder Dinge,

Warum fühlen sich Leute gelegentlich gemüßigt, auf einfache Fragen oder Bemerkungen direkt eine Verteidigungslinie aufzubauen und versuchen subjektive Präferenzen, die individuell völlig ok sind, mit teilweise zumindest für mich an den Haaren herbeigezogenen Argumenten zu objektivieren?

Es gibt halt unterschiedliche Anforderungen und Wünsche unterschiedlicher Menschen, die keinen eindeutigen, objektiven Regeln folgen. Ist halt so und jeder muss für sich rausfinden, was passt. Bei der persönlichen Orientierung können auch kontroverse Diskussionen helfen, das für sich persönlich einzuordnen und eine kontroverse Diskussion ist kein persönlicher Angriff.

 

Hätte eine pn nicht auch gereicht?

 

Es wäre wohl ziemlich öde hier, wenn jeder nur von seinen eigenen Erfahrungen berichten würde, und objektiver wäre dies ohnehin nicht, eher im Gegenteil.
Zudem gibt es seine Maschine vielleicht schon nicht mehr, aber seine wertvollen Erfahrungen, die er in die Diskussion deiner Meinung nach nicht mehr einbringen sollte.
Die Maschinenvielfalt wechselt gerade in neuester Zeit sehr stark, sodass für eine Diskussion darüber immer nur wenige in Frage kämen, noch dazu viele Anfänger mit wenig Ahnung, Erfahrung, oder Vergleichen. Auch auf Nachgequatsche ist man als Ratgebender oft angewiesen, denn wer hat schon adäquates Messequipment, um gewisse Eigenschaften der Maschinen objektiv zu beurteilen.
Viele Eigenschaften der Maschinen lassen doch vom System her schon sichere Rückschlüsse zu, ohne dass man diese besessen haben muss. So wie ein 8 Watt Radio keinen Tanzsaal beschallt, und man das gar nicht erst ausprobieren müsste, um zu sagen, das kannst du vergessen.

ok, dann liest man hier im Kaffeeforum also fast nichts .... - Erfahrene mit oft älteren Maschinen halten die Schnauze, weil sie die neueren Maschinen nicht besitzen, und Anfänger halten sie, weil sie keine Ahnung haben, und man schließt sie grundsätzlich von Diskussionen aus ...
- es schreiben nur noch Erfahrene, die maschinebezogen auf dem neuesten Stand sind, und auch noch objektiv berichten, oder wie stellst du dir das vor?

lg ...

 

Da wirst du diese Menschen persönlich fragen müssen

Aber wer kann/will das wohl bei sich selber einschätzen ?
Hast du Ahnung, habe ich Ahnung ? eben ...

Auf dein Thema angewandt:
Es ist in vielen Fällen schon sinnvoll, sich auf die Erkenntnisse anderer Menschen zu beziehen.
Wichtig ist es dabei allerdings, das auch zu deklarieren und so zwischen eigener Erfahrung, Überlegungen, Meinungen, Vermutung u.s.w. zu differenzieren.
Sozusagen die 'Quellenlage' - ganz vereinfacht gesprochen. Sonst wird aus "jemand hat gesagt" schnell ein "so ist es" und dann wird es mühsam: Stille Post, Urban Legend, Alternative Fakten ...

Was - nicht nur hier - allerdings regelmäßig zu beobachten ist:
Je dünner die Faktenlage eines Themas, desto zahlreicher und 'kreativer' sind die Beiträge dazu - Informationsgehalt überschaubar. Der Niche Thread ist/war ein plakatives Beispiel dafür.

Oder anders herum: mancher Thread wäre leichter lesbar ?

 

ich fände das schon ok so, wenns um konkrete Techniken geht. Ich finde es in Foren immer beruhigend, wenn Schreibende eine Ahnung haben von dem, was sie schreiben. Dazu gehört auch, dass man bei fehlender eigener Erfahrung sowas auch transparent macht, wenn man z.B. mit Erfahrung anderer argumentiert.

 

Viele Dinge muss ich nicht selber besitzen, um mir eine Meinung dazu zu bilden. Das Forum lebt vom Austausch, auch zu Konzepten, die gerade erst in der Entwicklung sind. Ich wünsche mir viele unterschiedliche, fundiert vertretene Meinungen und weniger Mimosentum und Selbstegrechtichkeit.

 

Eine eigene Erfahrung kannst du nur selbst machen, sonst ist es keine Erfahrung sondern eine Erzählung...

Jeder kann und darf eine Meinung haben, aber es ist eine Meinung, ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) sind objektivierbar.
Wenn jemand der Meinung ist, 20min aufheizen sind eh nicht lang, dann ist das seine Meinung, 12 Minuten sind aber dann doch erheblich kürzer.

 

Um es mit Winston Chrchill zu sagen: „Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst.“ Wort zum Sonntag.

 

Basierend auf Erfahrungen oder Erzählungen?

 

Ich sehe da keinen qualitativen Unterschied, wenn die Erzählung und deren Quelle valide ist.

 

Ich kenne da einen, dessen Schwester hat einen Freund und dessen Schwager seine Cousine hat Maschine X, ist qualitativ anders als, ich habe die Maschine Y zuhause und die Erfahrung Z im täglichen Umgang gemacht.

Die oben genannte Cousine kann durchaus eine valide Quelle sein, aber die Verschiebung vom Sender bis zum Empfänger kann erheblich sein.

 

Wenn du dir - wie im Beispiel - nicht sicher bist, wie valide das Urteil ist, solltest du dich besser nicht zum Thema äußern.

 

Tja, stille Post eben oder auch nach Goethe:

 

Was meinst du damit?

Wenn ich die Quelle als nicht valide erachte, dann wird das auf meine Entscheidung vermutlich keinen Einfluss haben.

 

Zu bewerten ist Teil des menschlichen Daseins. Wir müssen bewerten um zu entscheiden, weil wir nicht alles wissen können.

Dass es zur Besserwisserei ausartet ist auch menschlich. Sich zu wünschen, dass es anders wäre, auch

Das Einzige was hilft: einfach souverän drüber weglesen. Und das geht im Forum. In der realen Welt geht das leider zunehmend weniger und das muss einem Sorgen machen.

 

@HoloDeck Ich habe deinen vorigen Post nur oberflächlich gelesen, sorry.

Wenn es eine Verschiebung gegeben haben kann, ist die Meinung eventuell nicht viel Wert. Wenn die Tante aber Barista-Champion mit nachvollziehbarer Historie ist und gleichzeitig die Gründe für das Urteil angeführt werden, kann das trotzdem zur Diskussion beitragen.

Wenn du die Maschine zuhause hast, mag das eine Erfahrung aus erster Hand sein. Ob ich dein Urteil als valide betrachte hängt davon ab, wie ich deine Erfahrung mit solchen Maschinen einschätze und welche Fakten du anführst.

 

Wenn die Barista-Championin und ich in deiner Beurteilung gleichwertig sind, steht trotzdem der von @Cappu_Tom beschriebene Stille-Post-Effekt mit Informationsverlust dazwischen.