La Spaziale Dream T Probleme mit der automatischen Dosierung

Hier noch mal 3 Messungen mit Kaffee, immer die gleiche Einstellung, die Bezugszeit habe ich mir leider nicht aufgeschrieben.
Bezug 1: 52g
Bezug 2: 48g
Bezug 3: 51g

Jetzt habe ich einen neuen Kaffee in der Mühle, muss also erst mal alles richtig einstellen, bevor ich neue Werte aufnehmen kann.

 

Heute hatte ich eine größere Anzahl Gäste zu bewirten und habe dementsprechend die automatische Dosierung genutzt. Die ersten Bezüge haben gepasst, danach wurde die Menge aber immer geringer. Gemerkt habe ich das nur an den Bezugszeiten, bis ich irgendwann mal nachgewogen habe. Eine Messreihe ist somit nicht rausgekommen, dafür wäre auch keine Zeit gewesen. Ganz offensichtlich gibt es aber signifikante Abweichungen, auf Basis des Zeitunterschieds würde ich durchaus auf eine Fehlmenge von um 8g (bei gewünschten 32g) tippen. Nicht sehr zufriedenstellend. Ich werde das über die nächsten Tage mit der aktuellen Programmierung mal beobachten und dann berichten.

 

Man könnte auch noch die gezählten Impulse im Durchflussmesser vergleichen, beim Einstellen der Menge werden die ja angezeigt. Bei mir waren es gerade bei knapp 41g in der Tasse 426 Impulse

 

Das ist in jedem Fall schon ein ganz schöner Unterschied, die Kaffeemenge ist ja fast gleich. Da bräuchte man jetzt noch ein paar Vergleichswerte von anderen Maschinen.

 

Das habe ich vorhin gemacht, war eine sehr interessante Beobachtung. Ich habe dreimal programmiert, jeweils mit 32g in der Tasse. Bei gleicher Bezugszeit komme ich auf 236 Impulse, dann 300 und zuletzt 258. Der Löwenanteil der Impulse wird ganz am Anfang gezählt, was ja auch logisch ist. Zunächst wird die Brühgruppe oberhalb des Pucks mit Wasser gefüllt, danach erst verringert sich die Fördermenge aufgrund des Puckwiderstands. Bei den letzten beiden Bezügen setzte dieser Verringerung sehr unterschiedlich ein, einmal bei ca. 170 Impulsen, danach bei ca. 130. Beim ersten Bezug habe ich den Wert nicht beobachtet. Die Differenz entspricht ziemlich genau der zwischen den Gesamtimpulsen nach Bezugsende.

Das scheint mir den Schluss zuzulassen, dass die Fehler in den Gesamtmengen nicht vom Flowmeter herrühren. Stattdessen scheint mir die Menge an Wasser, die benötigt wird, um den Wasserweg zwischen Flowmeter und Puck zu füllen, bei jedem Bezug zu variieren. Ich habe das mal mit dem Blindsieb zu verifizieren versucht. Der Workflow: kurzer Leerbezug (etwas 1 Sekunde, weil es meinem üblichen Ablauf entspricht), Blindsieb einspannen, Programmierung starten. Wenn sich die Impulse nicht weiter erhöhen, den Wert notieren. Blindsieb ausleeren und wieder mit dem nächsten Leerbezug starten.

Die Messwerte:
170
147
151
143
146
155
148
148
139
142

Es gibt also durchaus deutliche Abweichungen. Vielleicht könnt Ihr @suffix und @coffee_guy diese Messungen ja ebenfalls mal durchführen. Falls Ihr ähnliche Ergebnisse habt, könnte das darauf hindeuten, dass beim Druckabbau nach dem Bezug mal mehr mal weniger Wasser zwischen Flowmeter und Duschsieb zurückbleibt.

 

Ich habe mein Blindsieb bei Joefrex bestellt, da gibt es auch noch ein Gummi Universalblindsieb. Das hat den Vorteil, dass man den Siebeinsatz nicht jedes mal rausfummeln muss um Rückzuspülen. Ich finde die Feder in den Siebrrägern ist so stark, dass es immer etwas schwierig ist, die Siebe zu tauschen.
Für die Messungen werde ich aber das richtige Blindsieb verwenden.

 

Interessant fände ich, ob Ihr ebenfalls die unterschiedliche Impulszahl für das Füllen des "leeren" Wasserwegs bis zum Puck nachvollziehen könnt. Mit dem Blind Sieb lässt sich das eindeutig feststellen, weil der Zähler irgendwann komplett stehen bleibt. Es geht aber auch ohne beim normalen Bezug: man erkennt die Stelle deutlich, ab der der Widerstand ansteigt und die Impulszahl nur noch langsam steigt. Diese Werte über mehrere Bezüge wären auch ohne Blindsieb schon interessant.

 

So, und jetzt zeigt sich bei mir ein Problem: mit eingespanntem Blindsieb sollte der Impulszähler irgendwann aufhören hoch zu zählen. Tut er bei mir aber nicht. Man erkennt zwar deutlich ab wann der Druck aufgebaut wird, der Zähler zählt aber weiter mit ca einem Impuls pro Sekunde. Das klingt eigentlich, als wäre zwischen Flow meter und Brühgruppe etwas undicht, ich habe allerdings bisher nicht bemerkt, dass irgendwo Wasser austritt.

Hier aber mal meine Messwerte, Workflow wie bei @Auchich inklusiver kurzem Leerbezug zwischen den Messungen. Notiert habe ich den Wert, ab dem der Zähler nur noch den beschriebenen einen Impuls pro Sekunde zählt.
135
116
127
130
125
Auch ich habe hier also eine gewisse Schwankung.
Lasse ich die kurzen Leerbezüge übrigens weg, ändern sich die Ergebnisse übrigens deutlich:
90
95
95
91
90
Obwohl ich das Blindsieb zwischen den Bezügen weiterhin geleert habe, baut sich der Druck deutlich schneller auf. Gleichzeitig nimmt aber auch die Schwankung zwischen den Bezügen ab.
Möglicherweise wird da irgendwo Luft komprimiert und der Druck ohne Leerbezug nicht abgebaut, ich werf noch mal nen Blick in die Aufbauzeichnungen

 

Aus industriellen Anwendungen kann ich mich erinnern, dass einfache Turbinenzähler bei Drehzahlen gegen Null oder/und pulsierendem Durchfluss Probleme bekommen können, da einfache Impulsgeber keine Drehrichtungen unterscheiden.
D.h. je geringer und je unruhiger der Durchfluss, desto größer der Fehler (ermittelter Messwert zu hoch!). Daneben machen sich bei geringen Drehzahlen vermehrt Reibung und Verschmutzung benerkbar (ermittelter Messwert zu niedrig)
Als plakatives Beispiel: das Turbinenrad steht 'leicht zitternd' auf der Stelle und gibt so fleißig Impulse ab
Ob das hier zutrifft, vermag ich nicht zu sagen - soll aber eine Anregung sein.

 

Das könnte schon sein. Seltsam ist dann aber trotzdem, dass der impulsgeber bei mir bei allen Bezügen weiterläuft, während er bei @Auchich (immer?) zum Stillstand kommt.
Beim regulären Bezug kann das aber natürlich schon gewisse Schwankungen erklären, da ist der Durchfluss ja auch eher gering.
Gerade in der Startphase, also während der Bereich über dem Kaffee bzw. Blindsieb mit Wasser gefüllt wird, sollte die Flussrate aber ja groß genug sein.

 

Ja, immer.

Du hast die T-Version mit Vibra, oder? Ich bin nicht ganz sicher, aber wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, haben die Vibra-Versionen ein zusätzliches Expansionsventil als "Überlauf" verbaut, das oberhalb von 9 bar oder so öffnet. Ansonsten würde sich der Druck gegen das Blindsieb bis zum maximalen Pumpendruck von 16 Bar oder sowas erhöhen. Wenn dieses Ventil hinter dem Flowmeter liegt, würde das Verhalten also Sinn machen und Deine Messwerte wären valide. Bei meiner Rota tritt das nicht auf, weil der maximale Druck über das Bypass-Ventil direkt an der Pumpe (also vor dem Flowmeter) eingestellt wird.

Das ist interessant, werde ich auch noch mal testen. Um der Ursache dann weiter auf den Grund zu gehen, wird man sich wohl mal den Wasserweg und die Lage der Ventile genau anschauen müssen.

 

Richtig, ebenfalls ratlos
Der 'Elektroniker in mir' würde mal das Signal des Impulsgebers mit dem Oszilloskop anschauen - schon klar, dass das nicht einfach so in der Werkzeugkiste bereit liegt .
Ich habe (jaja die Neugierde) ein wenig im KN geblättert - kennst du diesen Thread ?
Da hatten andere schon ähnliche Probleme und Überlegungen, das geht eher in Richtung Flowmeter-Problem.
Das OPV wird ja wohl vor dem Flowmeter verbaut sein?
Vielleicht gibt es dort noch mehr dazu.

OT: bin ja froh, dass ich das Problem nicht habe/haben werde, ich lass mich vom Blick auf den Bodenlosen ST leiten (Blonding), Zeit und Menge beobachte ich eher nur auf Ausreisser.

Viel Erfolg, Tom

 

Richtig, aber das Expansionsventil sitzt vor dem Flowmeter, das kommt im Prinzip direkt nach der Pumpe und leitet das überschüssige Wasser zum Eingang der Pumpe zurück. Das Flowmeter kommt als letztes vor dem Boiler.

Ohne Leerbezug wird übrigens der Druck im Boiler nicht abgebaut. Das Dreiwegeventil an der Brühgruppe schaltet nach dem Bezug die Brühgruppe frei Richtung Abtropfschale. Der Bereich davor zwischen Pumpe und dem Ventil bleibt unter Druck, bis der nächste Bezug startet. In diesem Bereich befindet sich auch das Manometer, bei dem eine luftgefüllte Leitung zum ausgleichen der Druckschwankungen vorgeschaltet ist. Bei steigendem Druck wird in diese Leitung Wasser gepumpt, liegt der Druck bereits an, braucht's natürlich kein extra Wasser. Aber da das alles vor dem Flowmeter liegt, sollte es eigentlich keine Auswirkung haben.

Möglicherweise ist auch im Boiler ein Rest Luft der sich beim Leerbezug ausdehnt und dann beim nächsten Bezug neu komprimiert wird.

Den vorgeschlagenen Thread hatte ich hier schon mal erwähnt. Mit dem Oszi am Flowmeter messen könnte man auch machen, leider habe ich tatsächlich keines hier, auch wenn ich schon häufiger mit dem Gedanken gespielt habe, mir eines zuzulegen. Bisher habe ich aber alle Bastelprojekte mit in die Arbeit genommen und dort vermessen. Das fällt bei der Dream allerdings aus, die lässt sich schlecht auf dem Fahrrad transportieren

Den Blick auf den bodenlosen ST hab ich ja auch, aber wenn man die Automatik schon hat... außerdem erhöht die Automatik den WAF

 

So, ich habe meine Mühle jetzt auf den neuen Kaffee eingestellt, programmierte Menge: 41g
die folgenden 3 Bezüge waren:
42g
34g
38g

Bei dem Bezug mit 34g war auch die Bezugszeit deutlich kürzer (etwa 6 Sekunden weniger), also ganz ähnlich zu dem Verhalten bei dir. Woran es jetzt aber liegt weiß ich noch nicht...

 

Wenn ich bei mir was testen soll sagt Bescheid. Vielleicht mal ein Testszenario aufstellen was wir exakt abarbeiten alle.