3rd Wave Röster und Röstungen

Diskutiere 3rd Wave Röster und Röstungen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; @dergitarrist jip, da kann ich dir nur zustimmen. Die Kartons müssen nicht sein und Zipper sind mir auch deutlich lieber. Aber das "Branding" ist...

  1. #1781 Mr. Crumble, 19.05.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 19.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @dergitarrist jip, da kann ich dir nur zustimmen. Die Kartons müssen nicht sein und Zipper sind mir auch deutlich lieber. Aber das "Branding" ist halt ein wenig durch den szenemäßigen, sozialen Touch der Röster beeinflusst. Wenn die "Langmähnen" (nicht negativ gemeint) sich ihren Kaffeetraum so erfüllen wollen, dann sollen sie es tun. Das es anders geht, zeigt ja u.a. Artisan Roast Coffee Roasters.
    Die UK-Szene ist interessant und geht da einen ganz anderen Weg als die Skandinavier. Muss man mögen und ist auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Da muss man schon zwischen den Zeeilen lesen (können). Aber wenn man erstmal auf den Geschmack gekommen ist, dann testet man gerne mehr und weiter. Zumindest ging es mir so (Caravan, Artisan Roast, Has Bean, Dark Arts Coffee..). Der Peruaner hingegen ist eher hell als medium entwickelt. Der ist ein schönes Gegenstück zu den Peruanern, die ich in letzter Zeit in der Tasse hatte. Insgesamt finde ich die Röstungen von Artisan Roast aber etwas besser. Bei den Dark Arts Coffee Röstungen hatte ich keine überragenden Ergebnisse in der AP. Eher bei den Cone Drippern, was mich etwas murmt..im V60 und in der Chemex echt ein Traum! Der Loca Dripper kam ja auch zum Einsatz und hat auch fantastische Nuancen gezaubert. Zum Frühstück wird gleich der Magick erweitert getestet ;)

    Mr. Crumble
     

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  2. #1782 Aeropress, 19.05.2018
    Zuletzt bearbeitet: 19.05.2018
    Aeropress

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    Ist dein Eindruck der englischen Szene eher Gefühl oder sagen das die Briten selber von sich?
    Ich beobachte bzw. deute das etwas anders, der etwas dunklere Touch vieler Röster liegt für mich weniger in skandinavisch vs. irgend nem Common Wealth Stil, als darin begründet, daß die meisten ihre Röstungen als Omniroast vermarkten, das muss dann schlicht rein technisch oft etwas dunkler werden.
    Daß das aber nicht alle so machen sieht man ja gut an Square Mile die unetrscheiden explizit zwischen Filter und Espresso und voila deren Filterröstungen sind dann auch recht skandinavisch hell. ;) Spezieller Filterkaffee hat in England denke ich nicht die große Tradition da das ja ein Tee Land ist, deshalb fahren die meisten Röster dort wohl schlicht und einfach keine so spezielle Schiene, entsprechend sind halt die Röstungen weniger von irgendwas beeinflusst als eben Notwendigkeit wegen dem anvisierten Zielpublikum.
     
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  3. #1783 Mr. Crumble, 19.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @Aeropress es ist eigentlich weder ein Gefühl noch bin ich mir Aussagen der Briten bewusst. Ich orientiere mich lediglich an der Auswertung der unterschiedlichen Nuancenfindung und das Gefühl des Kaffees auf der Zunge. Hier sind die Röstungen von Dark Arts Coffee *aber auch von anderen, wie Artisan Roast- schwer einzuordnen, da sie vom Profil her nicht so direkt , wie u.a. die Skandinavier, sind. Die Nuancen sind halt nicht so extrem dominant und daher ist der Genuss zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Ist irgendwie schwer zu erklären, aber wenn du möchtest, sende ich dir die drei Roasts (im Auszug) bei Gelegenheit mal zu, so dass du dir ein Bild machen kannst. Vergleichen kannst du sie ein wenig mit den Filterroasts von Fjord Coffee (Berlin), die ebenfalls "Common Wealth Stil" -nachweislich gem. Aussagen der Röster- haben.

    Die Briten sind ebenfalls im Umbruch, was die Kaffeeszene angeht und die Kaffeehäuser schießen aus dem Boden; gerade in Schottland ist ein deutlicher Zuwachs zu vermerken. So sind viele aktuell noch bei der Meinungsfindung und austesten, was am besten ankommt. Omnis scheinen da die "leichtere"/einfachere Option für viele darzustellen. Die Unterschiede bei der Geschmackswahrnehmung würde ich nicht zwingend auf die Omniroasts/Uniroasts schieben wollen. La Cabra und Co (neuerdings auch April Coffee) produzieren ja ebenfalls diese Röstoption mit der "Uninutzung" ;) Ich würde daher die Uniröstungen als internationalen Trend ansehen, obwohl es noch genug Röster gibt, die zwischen Espresso- und Filterröstungen unterscheiden; in uk u.a. Caravan, Colonna, Square Mile und Co. Artisan Roasts haben aber überwiegend Omnis, die sie anbieten (Anmerkung: aktuell eher dunklere Röstungen, so dass ich diesen Monat nicht geordert habe). Im übrigen sind die Röstungen schon Filterröstungen von Dark Arts Coffee. Sie haben auch spezielle Röstungen für Espresso. Da die Roasts größtenteils nicht in der AP überzeugten, würde ich sie auch nicht zwingend für den Einsatz am ST sehen.

    Mr. Crumble
     
  4. #1784 Geschmackssinn, 19.05.2018
    Geschmackssinn

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    @Mr.Crumble
    mMn. sollte man nie von AP auf ST (un-)Tauglichkeit schließen.
    da bekommt man schon echt was unterschiedliches.

    ich bin zwar kein Meister der Brühverfahren, konnte mir aber in letzter Zeit (seit dem Besitz einer AP)
    ein gutes Bild machen, was den Vergleich AP vs. ST angeht. (bei mir R58)

    auch wenn mein Experimentieren eher ein 'Stochern im Nebel' als eine gezielte Abhandlung ist.

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  5. #1785 Mr. Crumble, 19.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @Geschmackssinn nein, das ist sicher kein Gestochere! Ich kann halt nur zu den Filter-Brews etwas sagen. Von Espresso habe ich keine Ahnung. Sicher kann es sein, dass die Röstungen im ST etwas taugen. Ich fand die Ergebnisse im V60 bzw Chemex und Loca deutlich besser als in der AP. Daher mein (verfrühter) Rückschluss, dass ich sie nicht zwingend für den ST empfehlen würde. Dies war lediglich meine persönliche Einschätzung, ohne Kenntnisse zu Ergebnissen des ST.
    Darf ich dir ggf ein paar Bohnen zur Zweitauswertung zukommen lassen? Dann könntest du den Vergleich zum ST herstellen.
    Das würde mich freuen.

    Mr. Crumble
     
  6. DaBougi

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    Gibt es zum Loca dripper schon eine Rezension?
    Ich lese so gern über neues :)
     
  7. #1787 Mr. Crumble, 19.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

  8. #1788 Geschmackssinn, 19.05.2018
    Geschmackssinn

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    was das Verhalten ST zu anderen Brühverfahren an geht, ist das für mich noch keine eindeutige Sache...

    z.B. hat mir der JB Yirgacheffe abaja galena.... als Kaffee-Roast im ST besser geschmeckt als der gleiche nur als Espresso-Roast (wenn ich mich ohne Notizen gerade richtig erinnere)
    der Espresso-Roast hat mich auch in der AP nicht so vom Hocker gehauen (andererseits hatte ich auch einen etwas älteren erworben mit Röstung 28.3. gekauft ende April)

    zum gegentest PN....

    Tapagetalked
     
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  9. #1789 Lattebart, 21.05.2018
    Lattebart

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    Da ich so gern hier mitlese, dachte ich, ich schreib auch mal was. Ein Mitbringsel aus Oslo:

    [​IMG]

    Tim Wendelboe
    Honduras, Nacimiento
    Bourbon
    Washed
    Geröstet am 03.05.

    [​IMG]
    [​IMG]

    Gemahlen mit MK Vario Home Stahlscheiben, etwas gröber als ich normalerweise mahle.
    Hario V 60 01 Plastik

    Rezept: 16g/250g, Wasser hat 95 grad. Gebrüht nach Rao

    Wassermix ist 50/50 Volvic und Saskia Löningen

    [​IMG]
    [​IMG]

    Angegeben werden Beeren, Rote Äpfel und Rotwein.

    Beeren ja, aber für mich schwer genauer zu beschreiben. Ich denke etwas an die Herbheit, die die Beerenhaut haben kann, wie bei roten Johannisbeeren.
    Roter Apfel findet sich irgendwie auch wieder. Der Rotwein kommt, wenn der Kaffee abkühlt. Hier erinnert wieder die Herbe an einen trockenen Rotwein.
    Es findet sich im Hintergrund aber auch eine mini Schoko-, oder Kakaonote. Die Säure ist sehr angenehm, nicht vordergründig aber deutlich, und erinnert mich an grüne Äpfel, evtl. auch Rhabarber.
    Säure, Trockenheit und Schoko werden aber schön ausbalanciert von fruchtigen Noten und einer guten Süße.

    Insgesamt ein sehr cleaner, balancierter, komplexer Kaffee, der weder zu herb noch zu süß daherkommt. Ich bin absolut begeistert von dieser tollen Röstung!
     
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  10. chortya

    chortya Mitglied

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    @Lattebart wie kommst auf diesen Wassermix? Hast Du kalkuliert oder einfsch experimentiert?
     
  11. #1791 Mr. Crumble, 21.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @Lattebart dann herzlich willkommen und gerne mehr von diesen leckeren Kaffees und diesen Reviews :)

    Ist das wirklich ein V60 (01)? Der sieht so groß aus *grübel*
    Du brühst nach Rao!? Bei den aktuellen Bildern dann lediglich mit einem Pour, oder? Aber was ich eigentlich fragen wollte..

    Ich hatte auch schon einige Wendelboes im Filter, die dann auch schöne Kräuternoten hatten, vor allem bei einer b-r von 1:16,5. Ist dies bei diesem Kaffee auch der Fall, oder sind weder florale noch herbale Noten vorhanden? Müsste ja -trotz Schokonote- ein light roast sein!?

    Mr. Crumble
     
  12. #1792 Lattebart, 21.05.2018
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    Kalkuliert mit dieser Exeldatei, die ich irgendwo mal gefunden hab.
    upload_2018-5-21_10-4-35.png
     
  13. #1793 Lattebart, 21.05.2018
    Lattebart

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    Ja ist 01, sieht nur so aus, das ist die Perspektive...
    Ja Rao - 40g Blooming mit Rühren, den Rest nicht zu hastig mit einem Pour aufgegossen. Funktioniert sehr gut.

    Klar, das ist ein light roast, aber nicht so super krass light wie ich es schon bei Koppi erlebt habe. Schokonote ist auch echt sehr wenig. Der Gesamteindruck ist Fruchtig, leicht herb. Und wahnsinnig lecker.

    Spontan würde ich sagen: Kräuter nicht so. Eher floral, habe ich aber noch nicht so drauf geachtet, werde ich beim nächsten mal checken :)
     
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  14. brewno

    brewno Mitglied

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    Und wie kamst Du dann auf 50/50? Interessehalber ....
    Gesamthärte 3,86 vs. Ca. 3,5 bei Volvic pur ist ja jetzt kein grosser Unterschied. Ich hätte gedacht, dass Du eher Richtung 6 gehen willst...
     
  15. #1795 Lattebart, 21.05.2018
    Lattebart

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    50/50 oder 60/40, so genau nehm ich das nicht (immer). es geht mir eher um das Hydrogencarbonat, das bei Saskia etwas niedrig ist für den (relativ hohen) Calcium Gehalt.
    Ist einfach meine Variante, weil ich das hier bequem um die Ecke kaufen kann.
     
  16. #1796 Mr. Crumble, 26.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Heute gibt es die ersten Eindrücke von einer Special Edition aus dem Hause Neues Schwarz. Es handelt sich um nachfolgend aufgeführten Kaffee aus Guatemala:

    Neues Schwarz Kaffeerösterei – El Patio, Guatemala
    20180526_144926.jpg


    Angaben vom Röster:
    Herkunft: Guatemala, Fraijanes
    Höhe: 1700 - 1750 m
    Varietät: Catuai
    Prozess: Natural
    Produzent: Rodolfo Garcia
    roast: filter roast (medium roast)

    tasting notes: strawberry, melon, chocolate

    brew equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    Aeropress:
    20180526_073820.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180526_145135.jpg
    Goat Story Gina:
    20180526_144855.jpg
    December Dripper:
    20180526_144552.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Acaia Pearl, Hario Scale
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    Geschmack:
    Der eingetroffene (Geschenk)Kaffee ist eine Special Edition und zaubert einen etwas anderen Guatemala in die Tasse als gewohnt. Bei diesem Kaffee handelt es sich um einen sehr runden und ausbalancierten Kaffee, der hervorragend für alle Filterbrühmethoden geeignet ist. Gem. einigen Rückinfos von befreundeten Brühern, macht sich der Kaffee aber wohl auch sehr gut als Espressovariation.
    Insgesamt überzeugt der Kaffee mit einem seidig cremigen Körper, der hervorragend geeignet ist, um die Fruchtnuancen zu tragen und zu betonen. Die Fruchtnoten, die sich vor allem die Schwerpunktfrüchte Melone, Erdbeere, Kirsche und Birne hervorheben, bekommen somit eine ganz besondere Darstellung. Es handelt sich abhängig von der Bereitungsmethode um eine Präsentation als Smoothie bzw. eines Milch-Shakes (AP), eines Kampfes um die Vorherrschafft der Fruchtnuancen von Melone und Erdbeere (Gina), einem schönen Melonenbowlenmix mit untergeordneten Fruchtnoten (December Dripper) oder einem wandelbaren Früchtetee mit einer dominanten Nuance um Kirsche (Chemex). Angenehm süß und vollmündig mit einer leichten Säure in der Begleitung. Im Abgang besticht dann der Kaffee mit einer leichten Schokoladenpraline in Kombination mit einem Hauch von Pekannuss.
    Ein wirklich unkomplizierter Kaffee, der den Brüher zufrieden stellen wird und vor allem aufzeigt, wie wandelbar und flexibel Kaffeebohnen daherkommen können. Ein Guatemala, der mal einen anderen Weg geht und durchaus zu überzeugen weiß und traumhafte Ergebnisse liefert. Persönlich bevorzuge ich die Option in der Chemex und in der AeroPress.
    20180526_144652.jpg 20180526_144742.jpg 20180526_145013.jpg 20180526_145230.jpg 20180526_145051.jpg

    Fazit:
    Ein wirklich guter Guatemala, der vor allem durch seine flexible Präsentation zu überzeugen weiß. Hierbei sind die (süßen) Früchte deutlich hervorgehoben. Sehr nett zur Abwechselung mal zu testen. Auch wenn ich den Kaffee nicht zwingend überragend finde, so bietet er durchaus sehr gute Ergebnisse und sorgt schonmal für unerwartete Nuancen. Von mir gibt es daher eine Kaufempfehlung. Vor allem weil auch das P/L Niveau (bei ca. 9 Euro) stimmig ist. In der letzten Zeit war ich mit den Roasts von Neues Schwarz nicht zwingend zufrieden, aber der Guatemala hat wirklich Spaß und Freude bereitet. Just try it *bow*

    Mr. Crumble
     
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  17. #1797 jazzadelic, 29.05.2018
    jazzadelic

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    Kleines Mitbringsel aus Seattle
    Slate Coffee und die unvermeidlichen Stumptown Coffee Roasters
    IMG_20180529_085659.jpg
     
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  18. #1798 Mr. Crumble, 29.05.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 29.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part I zu Roeststolz_
    Ein neuer Röster aus Freiburg hat in den letzten Tagen und Wochen an seinem Online Shop gearbeitet und nunmehr die ersten Kaffees zum Verkauf angeboten. Hierbei werden u.a. die Bohnen von Falcon Coffees und Nordic Approach bezogen. Da diese Bohnen alle einen Cupping Score von 90+ aufweisen und die Geschmacksnoten doch recht spannend klingen, habe ich mir mal ein paar Roasts bestellt und fühle dem jungen Röster (Oliver) auf den Zahn. Beginnen werde ich mit nachfolgendem Kaffee aus Ethiopia:

    Roeststolz- Duromina, Ethiopia (Agaro)
    20180525_122504.jpg


    Angaben vom Röster:

    Herkunft: Äthiopien, Jimma Zone, Oromina
    Höhe: 1900-2000 m
    Varität: Heirloom
    Aufbereitung: Washed (gewaschen)
    Wertung: 90,75 (Cupping Score)
    roast: filter roast

    tasting notes: bergamot, apricot, complex, sweet


    brewing equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    AeroPress:
    20180525_121857.jpg
    Kalita 155:
    20180525_122402.jpg
    Goat Story Gina:
    20180525_122745.jpg
    Chemex 3-Cup:
    20180525_123352.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Hario Scale, Acaia Pearl
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    brew-advices:
    AeroPress:
    18g->250ml; 1:00 min Brühzeit incl. 30s Bloom bei 40ml und 83 Grad Celsius und 25s Pressen.
    Comandante C40 (NB) bei 20 Klicks
    Chemex:
    20g->330ml; 3:45 min incl 40s Bloom bei 80ml und 93 Grad Celsius, C40 (NB) bei 26 Klicks
    Kalita 155:
    16g->255ml; 2:35min incl. 30s Bloom für 40ml bei 91-93 Grad Celsius, C40 (NB) bei 21/22 Klicks
    Goat Story Gina:
    20180525_123216.jpg

    Geschmack:
    So, der Kaffee ist kaum angekommen, da musste ich diesen gleich testen. Zu groß war die Vorfreude auf den Ethiopia. Und es hat sich gelohnt. Das Ergebnis in der Tasse kann sich sehen lassen. Der Duromina zaubert ein süßes, fruchtiges Ergebnis in die Tasse. Euch erwarten hier vor allem Fruchtnoten um Pfirsich, Mango, Bergamotte und Blutorange. Leicht untergeordnet kann man Trauben und Beeren ausfindig machen. Sehr spannend und dabei so sacht und mild. Um diese Noten vollumfänglich wahrnehmen zu können, lasst den Kaffee etwas abkühlen. Da kommt dann auch der Körrper dem Kaffee zu Gute, denn dieser ist eher leicht ausgeprägt und gibt den Nuancen deutlichen Spielraum, den sie aber auch brauchen, um sich entfalten zu können. Nutzt hier am besten eine brew-ratio von 1:16 oder 1:16,5.
    Ergänzend zu den präsentiertenFruchtnoten gesellt sich dann eine schöne Teestruktur, die ich in die Kategorie Schwarztee einordnen würde. Da der Kaffee in diesem Zuge aber auch eine gewisse Zitrusnote offeriert, könnte man diese Teestruktur auch in Richtung Earl Grey oder Zitronentee einordnen. Lecker und auch im Nachgeschmack noch wahrnehmbar.
    Der Duromina wird darüber hinaus durch florale Elemente begleitet, die vor allem eine schöne Jasminnote hervorbringen und den komplexen Kaffee dann seine abschließende Note verleiht.
    In meinen Augen ein guter Ethiopia, der das Potenzial hat, gut anzukommen. Es lohnt sich sicher den neuen Röster aus Freiburg im Auge zu behalten!
    20180525_122038.jpg 20180525_122248.jpg 20180525_123019.jpg 20180525_123523.jpg

    Fazit:
    Meinem letzten Satz ist wohl nichts hinzuzufügen! Einfach mal testen und einen komplexen Kaffee genießen. Ich kann hier vielleicht noch ergänzend erwähnen, dass der Kaffee ruhig etwas länger liegen bleiben darf. Nach 14 Tagen hat er m.E. die besten Voraussetzungen, sich zu behaupten. Verfrühte Brühvorgänge haben bei mir leichte Röstaromen zwischen den Noten hervorgebracht, was den positiven Eindruck dann schmälert. Gönnt ihm also die kl. Pause. Vor allem für diejenigen interessant, die gerne Kaffee aus Ethiopia brühen. Ich habe ja noch drei weitere Roasts aus Freiburg hier liegen, die ich dann natürlich zeitnah testen will. Aber der "Auftaktkaffee" hat schon einen Eindruck hinterlassen. Preistechnisch liegt der Kaffee um 9 Euro und wurde per DHL versandt (innerhalb von 2 Tage). Die Röstungen waren zwischen 1 und 2 Wochen nach Röstung versendet und waren somit bereits trinkbereit und zum Testen gefordert. Dennoch bin ich gespannt, ob das Röstprofil noch weiter angepasst wird.

    Mr. Crumble
     
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  19. #1799 Mr. Crumble, 29.05.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part II_zu Roeststolz:
    Bei der zweiten Packung aus Freiburg vom jungen Kaffeeunternehmen "Roeststolz" handelt es sich um wieder um ein Kaffee aus Ethiopia, dieses mal ein Guji. Inwiefern dieser Kaffee überzeugen kann und ob er seinem Cupping Score gerecht wird, soll nun nachfolgender Bericht aufzeigen. Es handelt sich um nachfolgend aufgeführte Variation:

    Roeststolz- Mormora, Ethiopia (Guji)


    Angaben vom Röster:
    Herkunft: Äthiopien, Guji Zone, Oromina
    Höhe: 1800-2200 m
    Varität: Heirloom
    Aufbereitung: Natural (trocken)
    roast: filter roast

    Wertung: 90,75 (Cupping Score)

    tasting notes: Strawberry, chocolate, floral, lime
    20180525_135216.jpg


    brewing equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    AeroPress:

    20180525_135429.jpg
    December Dripper:
    20180525_134820.jpg
    Timemore Woody:
    20180525_140254.jpg
    Chemex 6-Cup:
    20180525_135818.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Hario Scale, Acaia Pearl
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    brew-advices:
    AeroPress:
    16g->220ml; 1:15 min Brühzeit, kein Bloom, Aufgießen in zwei Etappen, Stir nach dem ersten Pour, 80 Grad Celsius und 30s Pressen, Comandante C40 (NB) bei 22 Klicks
    Chemex:
    33g->500ml; 4:04 min incl 40s Bloom bei 100ml und 94 Grad Celsius, C40 (NB) bei 27/28 Klicks
    December Dripper:
    14g->260ml; 3:05min incl. 30s Bloom für 40ml bei 95 Grad Celsius, C40 (NB) bei 20 Klicks
    Timemore:
    20g->335ml; 2:50min incl. 30s Bloom für 50ml bei 94 Grad Celsius, C40 (NB) bei 22 Klicks

    Geschmack:
    Was soll ich großartig zu dem Mormora sagen, wenn der Röster schon alles in seinem Geschmacksprofil angegeben hat? Im Gros sind alle Nuancen in den Brühern gut wiedergegeben/wiederzufinden. Euch erwartet ein heller, süßer und klarer Kaffee aus der Guji-Zone! Hier ist bei dem Ethiopia wieder eine deutliche Note von Bergamotte wahrzunehmen. Ergänzend dann Noten um Erdbeere, Pflaume und ein Hauch von Blaubeere. Da der Ethiopia nicht nur süß, sondern auch cremig über die Zunge läuft, bin ich fast der Meinung auch eine Banane "ertastet" zu haben. Neben der teeähnlichen Nuancen um Earl Grey, die wieder ein erfrischendes Finish aus Zitrone und Limette offerieren, weist das Finish dann auch eine schön leichte schokoladige Begleitung auf.
    Die leicht floral auftretenten Momente würde ich eher den Rosenblüten und noch mehr der Vanille zuordnen wollen.
    Der Körper ist mittelkräftig ausgeprägt und die Säure eher mittelstark ausgeprägt. Insgesamt liefert der Kaffee somit ein recht solides Ergebnis in die Tasse, welches man wirklich genießen kann. Durchaus empfehlenswert.
    20180525_135539.jpg 20180525_135625.jpg 20180525_140001.jpg 20180525_135625.jpg

    Fazit:
    Insgesamt ein guter Kaffee, der nichts verkehrt macht. Ich finde ihn runder und harmonischer als den Duromina. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck. Im direkten Vergleich der Mormoras würde ich ihn auf Augenhöhe mit den Roasts von Schvarz Kaffee und der Five Elephant Variante aus dem letzten Jahr sehen. Somit gebe ich hiermit eine Empfehlung für diejenigen, denen dieses Geschmacksprofil liegt. Darüber hinaus ist bei den Ethiopia Varianten aus Freiburg immer ein beeindruckendes Zitronen/Limetten Finish zu bewundern. Ich persönlich mag das.

    Mr. Crumble
     

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  20. #1800 Mr. Crumble, 01.06.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Part IV_zu Roeststolz

    Zum Abschluss der Röstungen von Roeststolz aus Freiburg habe ich noch ein Schmankerl, der sicherlich den ein oder anderen hier faszinieren wird. Es handelt sich um einen Omniroast, mit dem Schwerpunkt um dunkle Beeren und einer seichten Begleitung von Säure. Gem. einigen Posts hier im KN ist diese Geschmacksrichtung ja recht gefragt, so dass ich nun den Roast mal vorstelle. Es handelt sich um:

    Roeststolz- Guji (Highland), Ethiopia

    Angaben vom Röster:
    Herkunft: Äthiopien, Guji Zone, Oromina
    Höhe: 2000-2300 m
    Varität: Heirloom
    Aufbereitung: Natural (trocken)
    Aromen: Blaubeere, intensiv, fruchtig
    Roast: Omniroast

    Wertung: 90,25 (Cupping Score)

    tasting notes: Fruity-intense coffee with aromas of dark berries, especially of blueberries, medium to creamy body and a light pleasant acidity.

    brewing equipment:
    kettle: Hario Buono (copper)
    pour over dripper:
    AeroPress:
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    Loca Ceramic Dripper:
    20180526_083804.jpg
    Goat Story Gina:
    20180526_084125.jpg
    Toddy Cold Brews System:
    20180525_193122.jpg

    server: Timemore, Trendglas Jena
    scale: Hario Scale, Acaia Pearl
    manual coffee grinder: Comandante C40 MKIII (NB)

    brew-advices:
    AeroPress:
    16g->220ml; 1:10 min Brühzeit, kein Bloom, Aufgießen in zwei Pours, Stir nach dem ersten Pour, 80 Grad Celsius und 30s Pressen, Comandante C40 (NB) bei 21 Klicks
    15g->235ml; 2:45min incl. 30s Bloom für 35ml bei 96 Grad Celsius, C40 (NB) bei 21 Klicks
    Loca Ceramic Dripper:
    15g->180ml; 3:50min incl. 40s Bloom für 45ml bei 97 Grad Celsius, C40 (NB) bei 26 Klicks
    Goat Story Gina:
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    Toddy:
    170g->1,0l; 10Std "Brühzeit"

    Geschmack:
    In meinen Augen handelt es sich bei diesem Roast um einen modernen und hippen Omniroast, der eine klare Linie verfolgt und diese auch als Ergebnis in die Tasse zaubert. In der Tasse erhaltet ihr eine Mischung aus frischen und saftigen Aromen, einschließlich Blaubeeren, Preiselbeeren, Trauben und einer seichten Limette. Im langanhaltenden Nachgang gibt es noch ein bißchen Süße und etwas an floralen Elementen (hier: Jasmin). Der Kaffee ist durch seine Linienführung nicht zwingend sehr komplex, aber schön abwechselungsreich und intensiv. Ein schön dichter Körper begleitet auch bei dieser Reise und die vorhandene Säure ist dezent und klar den dunklen Beeren zugeordnet.
    Ich habe diesen Ethiopia lediglich als Cold Brew und als Filterbrew getestet. Grundsätzlich sollte er aber auch gut als Espresso, Cappu oder auch als Flat White funktionieren. Zumindest schmeckt diese Variante auch wunderbar in Kombination mit Milch! Also..genug geredet..gesehen, gelesen, bestellt :) Wer das Geschmacksprofil bevorzugt, wird den Kaffee lieben.
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    Fazit:
    Ein Omniroast, wie er auch gerne hier im Forum favorisiert wird. Von mir gibt es daher eine klare Kaufempfehlung! Ich möchte lediglich noch den Zusatz machen, dass im Filterbrew leichte Röstaromen feststellbar sind. Nicht weiter wild, aber wer diese Noten absolut nicht mag, müsste dann auf einen anderen Filterbrew ausweichen. Ansonsten aber eine super runde Sache aus Freiburg!

    Mr. Crumble
     
    MUC, BatBee, Chefkoch874 und 4 anderen gefällt das.
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