3rd Wave Röster und Röstungen

Diskutiere 3rd Wave Röster und Röstungen im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; Ach @Mr. Crumble fachsimple geht immer ^^. Ich habe mir heute Morgen mal Deinen Rat zu Herzen genommen und mit 95°C gebrüht. Wir beiden hatten ja...

  1. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.762
    Zustimmungen:
    3.245
    Ach @Mr. Crumble fachsimple geht immer ^^. Ich habe mir heute Morgen mal Deinen Rat zu Herzen genommen und mit 95°C gebrüht. Wir beiden hatten ja schon öfters die Diskussion über meine niedrige Brühtemperatur, finde ich auch gar nicht schlimm, probier ja gerne aus. Leider hat das bei mir nie viel gebracht und auch diesmal bedingt nur. In einem Punkt hast Du aber Recht behalten, die Frucht kommt mehr durch. Die Röstaromen bleiben jedoch und der Kaffee ist dazu heißer, was ich nicht mag. Meine Temperaturbereich bewegt sich wirklich immer so zwischen 78°C und 88°C.

    Die Tetsu Brühmethode wollte ich auch endlich mal testen, aber ist derzeit leider etwas schwierig, mehr fehlt etwas die Ruhe dafür. Aber ich behalte sie defintiv auf dem Schirm und wenn nicht mit dem Guji, dann teste ich sie mit einem anderen Kaffee ;)
     
    Mr. Crumble gefällt das.
  2. #1862 Mr. Crumble, 28.06.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28.06.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    @mat76 Der Punkt mit der Brühtemperatur ist bitte nicht als Kritikpunkt zu werten. Ich greife ungern in die Brühverfahren anderer Brüher ein :( dies ist ja auch der Grund, warum ich eigentlich ungern eigene "brew-advices" angebe.

    Da mich die Sache aber irgendwie nicht loslassen will, werde ich nachher mal Oliver anschreiben und fragen, ob ich einen frischen Sample erwerben kann. Dann prüfe ich gerne nochmal gegen. Und hierzu werde ich u.a. die Methode von Tetsu anwenden und nachberichten, sobald Ergebnisse vorliegen.

    @mat76 nimmst du die Röstaromen bei dem Guji Highland stärker/intensiver wahr als beim Bu1 von Hermetics? Wie war das Ergebnis in der AP?

    Mr. Crumble
     
  3. #1863 Geschmackssinn, 28.06.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    Moin,
    hast du auch verschiedene Parameter mit PI getestet (also manuell mit Pumpe AN/AUS/AN)?
    welches Sieb nutzt du?

    Ich hatte jetzt schon ein paar mal die Erkenntnis, das die lange Bezugszeit >25Sec. sogar bei Light+medium Roast zu Bitterkeit/Fehlgeschmack führt.
    - dann hatte ich bessere Ergebnisse bei ~20Sek. und einer BR ~1:2,6
    - außerdem hebt eine kleine PI den fruchtigen Geschmack sehr gut...(1Sek. Pumpe an, bis Sek.5 warten, dann Bezug fortsetzen)

    LG
     
  4. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.762
    Zustimmungen:
    3.245
    Habe ich so auch gar nicht aufgefasst ;)



    So habe ich früher versucht eine PI zu simulieren, aber ehrlich gesagt klappt das mit E61 und Rota nicht. Der Druck liegt nicht sofort voll an, daher macht das keinen Sinn. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Deine Erfahrung von Fehlgeschmack wundert mich ein wenig. Denn gerade bei den Light/Medium Roasts sind meine Erfahrungen mit längeren Bezugszeiten (teilweise sogar Richtung 50s) sehr viel besser, als mit kurzen. Probieren kann ich es aber heute Abend mal. Aber das, was Du beschreibst (1:2,6) passt eher zu den dunklen Röstungen. Als Sieb verwende ich das VST 17g Sieb.
     
    Mr. Crumble gefällt das.
  5. #1865 Geschmackssinn, 28.06.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    Ja, recht hast du mit der Bezugszeit!

    mir ist das auch sehr überraschend aufgefallen und konnte mir das auch nicht recht erklären...
    das kam dann mal durch Zufall beim ersten Bezug (zu grober Mahlgrad und es rauschte nur so durch...1:3 in <20Sek....war sau lecker, die Konzentrierteren Versuche mit längerem Bezug danach waren eher schlechter...)
     
  6. mat76

    mat76 Mitglied

    Dabei seit:
    27.02.2011
    Beiträge:
    3.762
    Zustimmungen:
    3.245
    Ich habe es dennoch heute mal probiert: 20g in, 39g out in 29s... In der Tat etwas besser, aber nicht so, dass ich mein Urteil über den Kaffee ändern würde.
     
    Mr. Crumble und Geschmackssinn gefällt das.
  7. #1867 Lattebart, 29.06.2018
    Lattebart

    Lattebart Mitglied

    Dabei seit:
    27.10.2013
    Beiträge:
    125
    Zustimmungen:
    237
    Grad die Packung aufgemacht, und das 1. Mal gebrüht. Also kein Review, sondern 1. Eindruck:

    Onetake Coffee

    Burundi Kahere
    Washed

    Varietät: Bourbon, Jackson, Mbirizi

    Gebrüht mit: Kalita 155, 16/240g, 94 Grad, meine übliche Mahlgradeinstellung an der Vario Home hat gleich gepasst.

    Wasser: 50/50 Saskia Löningen/Volvic

    [​IMG]

    Grüner Apfel, absolut! Granny Smith, aber auch etwas mehliger, wie Golden Delicious. Honig kann ich auch finden, besonders der Duft beim Brühen (was ich mit am meisten genieße bei der ganzen Prozedur). Dazu: sehr floral! Volle, süße, aromatische Blüten lächeln mich an, ich denke an etwas schwere Düfte, von Sommerblumen, nichts fragiles. (hab von Floristik aber kein Ahnung :)

    Gefällt mir soweit sehr gut. Kompromissloser light roast ohne jegliche Röstaromen. Rund, aromatisch, macht Lust auf mehr.
    Bin gespannt, was da noch alles an Aromen kommt, wenn ich mich in den Kaffee noch n bisschen mehr reintrinke.

    Schönes Wochenende an alle!
     
    Tolga, st. k.aus, osugi und 3 anderen gefällt das.
  8. brewno

    brewno Mitglied

    Dabei seit:
    23.08.2013
    Beiträge:
    894
    Zustimmungen:
    597
    Habe gerade versucht mir das vorzustellen :D

    Spaß muss ja auch mal sein ...
    Danke für den Review und die Einblicke ...
     
    orangette und Mr. Crumble gefällt das.
  9. #1869 Geschmackssinn, 30.06.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    hier mal eine kurze Rezension... (nur 1 Versuch)

    momentan habe ich eine Patientin die auch sehr auf 3rd-Wave steht und da hab ich ihr mal ein Sample mitgegeben.
    gestern hat sie mir dann auch was mitgebracht von der Kiezrösterei in Berlin (war meine Empfehlung :cool: )
    Einzelheiten siehe Foto (Röstdatum weiß ich leider nicht, ist aber auch ein Rest gewesen, daher nicht meeega frisch)

    V60 (02): (Sette 31-i, 2Shims "AP") 91,5°C
    18,5g-->300g ungefähr versucht die Kasuya 4:6 Methode einzuhalten (Gesamtbrühzeit 4:20)

    Fazit:
    haut einem insgesamt absolut nicht vom Hocker, ABER
    der Grund für diese schnelle Rezension war diese klare Grapefruit (rote).
    überhaupt nicht bitter (wie vom weißen Fruchtfleisch).
    Es war ansonsten nichts anderes zu verifizieren, evtl. noch etwas Nuss im Abgang, schmeckt warm besser als kalt.
    Es war irgendwie, als würde man in eine warme (wenig süße) rote Grapefruit beißen, ohne den stark bitteren Beigeschmack.
    sehr geringer Körper, klar und etwas samtig.

    Ich denke in ganz frisch und etwas experimentiert ist das ein sehr guter Ganztagskaffee, der einem nicht zu viel Konzentration beim schmecken abverlangt....angenehm für den Morgen, oder auch am Nachmittag zum entspannen (ohne Süßspeise).

    Kaufempfehlung?
    joa, jemand der einen guten Allrounder sucht und einfach mal eine gute Tasse genießen möchte, z.B. "Vieltrinker".
    Ich würde ihn mir jetzt nicht unbedingt kaufen, dafür bleib ich dann lieber bei Espresso/Cappu und meinen 3rd-Wave Fruchtbomben zum experimentieren. (wenn ich keinen ST hätte, könnte das eine Stammbohne sein.)

    LG :)
    20180630_093851_HDR.jpg
     
    trapoco und Mr. Crumble gefällt das.
  10. #1870 Geschmackssinn, 30.06.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    Schön Spezialitätenrösterei: Guatemala- Pache San Ramon

    Angaben des Rösters:
    Hochlandkaffee aus Guatemala - Fancy SHB EP
    Arabica Varietät: Pache Común (San Ramón)
    Farm: Finca el Morito
    Region: Mataquescuitla
    Anbauhöhe: 1900-2100 Meter
    Erntemethode: Handgepflückt (selctive Picking)
    Ernte: 2016 / 2017
    Aufbereitung: trocken aufbereitet (natural)
    Cupping Score: 88
    Importeur: Christof Feichtinger - Café de Guatemala
    geröstet: 27.4.18
    Tassenprofil: Erdbeere und Brombeere mit floralen Noten und einem Hauch Praline, leichter Körper, sehr süß
    Röstgrad: Filterkaffee, hell

    aus diversen Gründen habe ich mit diesem Kaffee nicht sooo viel experimentiert... (Röstalter, Krankheit, Abwesenheit ...)

    ST:
    obwohl diese Röstung ausdrücklich als Filterkaffee deklariert ist, habe ich mich nicht davon abbringen lassen ihn auch im ST zu testen.
    - Das beste Ergebnis hatte ich bei einer B-R von ~1:3 im 14er Acurato-Sieb, 105°C Boilertemperatur (R58) und einer Bezugszeit von 25Sekunden (ohne PI/PW).
    - der Geruch war cremig-süß und leicht nussig
    - bei oben genannten Shot schmeckte er lieblich, mild-floral und nicht bitter
    - beim ersten Shot, den ich leider wegen Besuch nicht dokumentiert habe, kam beim abkühlen deutlich die Erdbeere auf die Zunge

    Cold Drip:
    - im entsprechenden Thread gab es schon einen kleinen Spoiler, aber hier jetzt kurz mehr dazu.
    - 30g-->500g in ~8Std.
    - bei etwa 300g habe ich, ungeduldig wie ich bin, schonmal probiert und war sehr positiv überrascht.
    - bei ~300g war der Geschmack meeega süß, einfach nur sau-lecker!
    - als dann nach einer halben Ewigkeit endlich alles geschmolzen war kam auch mehr Nuss und etwas florale/blumige Note hinzu
    - in Zukunft mach ich nur noch 300g Brew als Cold Drip, 500g dauert einfach zu lang^^

    Fazit:
    trotz des ausgewiesenen "Filterkaffees" hat es sich mal wieder gelohnt den trotzdem in den ST zu werfen und sich überraschen zu lassen.
    bei diesem Kaffee sehe ich eindeutige Stärken in der kalten Zubereitung!
    wie hätte der mich denn aus den Latschen gehauen, wenn ich den richtig frisch getestet hätte :eek:

    Kaufempfehlung?
    Aber auf jeden Fall, nur leider ist er gerade ausverkauft^^

    Edit: Bilder
    20180619_193247_HDR.jpg 20180617_142843_HDR.jpg 20180617_142827_HDR.jpg 20180617_141908_HDR.jpg 20180617_141900_HDR.jpg
     
    Chefkoch874, Desad, braindumped und 4 anderen gefällt das.
  11. #1871 Mr. Crumble, 01.07.2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 01.07.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    So, gesagt getan..der Sample wurde angefordert und die notwendigen Brews zur Bestimmung der Röstaromen (RA) habe ich nun eben abgeschlossen. Dadurch, dass bereits die Geschmacksnoten ausgewertet wurden (gem. Post #1800), habe ich lediglich den Punkt um die RA beleuchtet. Hier die Ergebnisse -nebst brew-advices- in handschriftlicher Übersicht. Für Fehler und Schrift haftet bekanntlich der Stift ;)
    20180630_140030.jpg 20180701_082051.jpg

    Im Gros kann man aber festhalten, dass ich lediglich leichte Röstaromen (Omni-Roast typisch) feststellen konnte. Besonders intensiv sind diese Wahrnehmungen jedoch nicht und haben mich demnach beim Verkosten auch nicht gestört. Bei den "Überprüfungen" in den 4 Dripper hat mir der Trinity Origin One am besten gefallen, aber auch die AP hat sich sehr gut geschlagen..beide ohne "nennenswerte" Röstaromen. Es bleibt aber ebenso festzustellen, dass das Ergebnis in der V60 mit der Tetsu Kasuya Methode nicht ganz so überzeugen konnte. Hier gibt es leider herbe Nebennoten, die mir auch nicht liegen. Diese Noten sind aber nicht den Röstaromen zuzuordnen, sondern eher nach dem Motto "spicy herbal affairs".

    Nun denn..etwas Bilddoku dann noch im Anhang..aber nichts Besonderes..lediglich zum Abgleich des Mahlgrades und des Gewichts.

    Mr. Crumble

    Edith vielen Dank nochmal an @Skooby für die freundliche Unterstützung und den super schnellen Versand *verneig* Für diese Prüfung wurde mir noch nichts berechnet *hüstel* Ich denke, dass die Klärung dieses Themas auch dem Röster am Herzen liegt!?
     

    Anhänge:

    Chefkoch874, Skooby, mat76 und 2 anderen gefällt das.
  12. #1872 Geschmackssinn, 04.07.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    Ergänzung (2.Versuch):

    Ich habe mich mal getraut meine 13€ Handmühle für Filter zu testen.
    Also schwupp einmal Grundreinigung mit auseinander bauen. (das Keramikmahlwerk ist so stumpf wie die Rückseite von einem Löffel o_O)
    Nach Gefühl und 2 Bohnen zum Testen durchgejagt, hab ich mich dann für die Einstellung entschieden. (großes Körner Spektrum daher sehr grob gewählt)

    21,5g-->318g in 3:16 gesamtextraktion. 89°C
    1. Pour/Blooming 60g bis 0:30
    2. Pour 40g bis 1:00
    3.-6. Pour 60g alle 30 Sekunden der nächste Pour (Gießdauer ~10-15Sek.)

    Es war sehr angenehm zu gießen, da das Wasser wirklich versickert ist in den 30Sek. (beim vorletzten Pour nicht komplett, ist dann aber nach dem letzten Pour auch nichts stehen geblieben und zügig durchgelaufen).

    Fazit:
    Geschmacklich sehr mild und nussig mit einer Ahnung von Frucht, medium Körper. überhaupt nicht trüb oder bitter, einfach nur unspektakulär-lecker (könnte aber auch mittlerweile am Alter und der Lagerung der Bohne liegen).

    Ich gebe der billig-Handmühle für die nächsten Versuche nochmal eine Chance und werde mal wirklich frische Bohnen im Vergleich testen (Sette-AP vs. Handmühle) meine Acopino Arona hat mir zu viel Totraum bei den Kaffeepreisen...

    -es folgten Bilder-
     

    Anhänge:

    Chefkoch874, Mr. Crumble und mat76 gefällt das.
  13. #1873 Mr. Crumble, 04.07.2018
    Mr. Crumble

    Mr. Crumble Gast

    Heute gibt es einen Vertreter aus München. Obwohl ich in letzter Zeit einige Röstungen von MvsM im Dripper hatte, habe ich bisher keine Rezension darüber gemacht. Warum? Keine Ahnung. Die Röstungen waren aber alle bisher wirklich gut. Mal sehen, wie sich diese Varietät hier schlagen kann. Es handelt sich um nachfolgend aufgeführten Roast:

    MVSM GMBH (Man vs. Machine) - LA PALMA Y EL TUCAN (JOSE ALFONSO)

    Origin: Colombia, La Mesa, Cundinamarca
    Farm: Cantar del Carmen
    Variety: Castillo
    Processing: Lactic
    Altitude: 1700m
    roast: Omni-Roast

    tasting notes: Fruit Candy, Melon, Floral


    Geschmack:
    Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich bisher eine Röstung hatte, die der Milchsäuregärung obliegte. Aber geschmacklich hat es dem Kolumbianer sicher nicht geschadet. Denn in der Tasse landet ein wirklich überzeugendes Profil an Klarheit, Geschmacksintensität mit einer deutlichen Süße und einem samtig weichen Körper.
    Geschmacklich erwartet euch hier eine saftige Mischung aus floralen und vor allem fruchtigen Noten, die gemäß Profil des Rösters auch eine schöne Melonenbasis serviert. Darüber hinaus würde ich der Röstung aber noch einen grünen Apfel und eine Bergamotte bescheinigen wollen. Leicht untergeordnet wäre hier noch eine Zitrone zu erfassen, die aber nicht stark ins Gewicht fällt. Im Flat Bottom Dripper mit einer brew-ratio von 1:16 entwickelt der Kaffee zudem eine Note um Pflaume, die man als Pflaumenwein deklarieren könnte. Echt wunderbar zu erschmecken. Der Körper ist bei dieser Varietät mehr mittelkräftig ausgeprägt und verleiht somit dem Ergebnis eine zarte, aber auch buttrige Eigenschaft, die wunderbar mit der Süße harmoniert. Die Säure ist eher zurückhaltend und ist lediglich zum Finish hin etwas präsenter und kann der Zitrusfrucht zugeordnet werden. Insgesamt also ein sehr überzeugender Kaffee, der mich gefesselt hat und dafür sorgen wird, dass ich bei MvsM doch noch öfter mal bestellen werde. Test it out :)

    Fazit:
    Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für den v. g. Kolumbianer! Wenn man nicht zwingend mehr Komplexität fordert, der wird diesen Kaffee mit Genuss verzehren. Für die -nicht ganz günstigen- 15 Euro/250g erhält man ein intensives und süßes Erlebnis, was sich in meinen Augen wirklich lohnt. Abschließend muss ich indes aber noch erwähnen, dass ich diesen Roast lediglich als Filterbrew genossen habe. Da es sich um einen Omni Roast handelt, kann man diesen natürlich auch im ST probieren. Hierzu liegen mir aber keine Erkenntnisse vor.

    Im Zuge der Übersichtlichkeit habe ich die Bilder wieder nur als Anhang eingepflegt und nicht im lfd. Text integriert. Wer also eine kleine Bilddoku wünscht, kann sich diese dann gerne ansehen :)

    Mr. Crumble
     

    Anhänge:

    Chefkoch874, Rantanplan, Li-Si und 5 anderen gefällt das.
  14. #1874 Fidelgastro, 06.07.2018
    Fidelgastro

    Fidelgastro Mitglied

    Dabei seit:
    01.04.2018
    Beiträge:
    41
    Zustimmungen:
    74
    Nachfolgend meine Rezension über einen tollen Äthiopier aus dem Hause Rösttrommel .

    Angaben der Rösterei:
    Name: Burtukaana Lot #10
    Varietäten: verschiedene alte Sorten
    Prozess: natural
    Anbauhöhe: 2000 Meter
    Geschmack: Aprikose, weiße Traube & Melone

    Zubereitungsmethode(n)
    Hario v60 - - > Rao
    Aeropress

    Wie in der Geschmacksbeschreibung des Rösters angegeben, kann man viele süße Früchte wahrnehmen. Im v60 gleicht der Kaffee eher einem sehr flachen Früchtetee, weshalb ich mich anschließend nur noch auf die Aeropress beziehen möchte.

    Zubereitet in der Aeropress eröffnet der Äthiopier mit einer leckeren Mischung aus Honigmelone und einer sehr süßen Traube - für meine Geschmackswahrnehmung eher eine reife dunkle Traube. Durch den, durch Zubereitung in der Aeropress, angenehm vorhandenen mittelkräftigen Körper kristallisieren sich leckere Beerennoten heraus. Vorrangig Blau- und Erdbeere. Dieser Geschmack ist auch noch lange nach dem Kaffeegenuss angenehm wahrzunehmen.

    Fazit:
    Für unter 9 Euro ein toller sommerlicher Kaffee für zwischendurch. Ausgesprochen gut geeignet, um sich in Richtung hellere Röstungen heran zutasten.
     
    braindumped, mat76, Geschmackssinn und 2 anderen gefällt das.
  15. Tolga

    Tolga Mitglied

    Dabei seit:
    21.03.2009
    Beiträge:
    279
    Zustimmungen:
    416
    Moin @Lattebart

    erstmal, freut mich sehr, dass es schmeckt.
    Mir macht er auch immer noch sehr viel Spaß, sowohl am Röster, als auch beim brühen.
    Was ich aber unbedingt wissen möchte, wie machst Du das mit der Gravitation?? :) :)
     
    osugi, Geschmackssinn, cawa71 und 2 anderen gefällt das.
  16. #1876 Geschmackssinn, 07.07.2018
    Geschmackssinn

    Geschmackssinn Mitglied

    Dabei seit:
    05.08.2017
    Beiträge:
    4.251
    Zustimmungen:
    4.097
    Buena Vida Coffee Club: Peru Moyobamba/ San Martin

    Angaben des Rösters:
    Herkunft: Peru Moyobamba / San Martin "Rio Mayo"
    Anbauhöhe: 1200-1520 masl.
    Varietät: 100% Arabica, washed
    Röstung: Filterkaffee, medium Roast (13.4.18)
    Tasting Notes: Macadamia, Vanilla, Dark Chocolate


    Auch diese Tüte ist leider aus diversen Gründen etwas sehr alt geworden und kann somit nicht das volle Potenzial des Kaffees wiederspiegeln.
    Geöffnet, Verköstigt und getestet wurde er dann erst zwischen 1.7.-7.7.18.

    Das Geschmacksprofil hat mir als Medium Roast sehr zugesagt, da mag ich wirklich gerne einen Mix aus Nuss+Vanille.
    Da es ein ausgewiesener Filter Roast ist, habe ich auch mit der Aeropress angefangen, bin dann zum ST gewechselt und schließlich bei der V60 gelandet.
    Im ST hat er mir nicht so gut gefallen, andererseits habe ich da auch relativ schnell aufgegeben, da die Versuch mit der AP bereits vielversprechender war.

    Im ST war der Geruch stets floral, bis sehr floral mit leichter Süße. Geschmacklich kamen dann vor allem die Schokonoten und die Nuss durch. Im hintergrund war auch immer eine Grapefruit/-bitterkeit, was beim kühler werden sich verstärkt hat. (nicht lecker), evtl könnte man da auch von einer unreifen Kumkuat sprechen...

    AP:
    In der AP waren deutlich rote Früchte zu erschmecken und etwas Schoko.
    Kühler entwickelte sich dann auch eine milde Nuss mit etwas Vanille, die vor allem im Nachgeschmack dominieren.
    Gebrüht wurde 20,6g-->250g bei ~92°C (30Sek. Bloom, ab 1:00 für 30Sek. Pressen)
    der Körper war nur sehr leicht bis medium ausgeprägt.

    V60:
    Im ersten Durchlauf habe ich 16g-->230g bei ~89°C in 3 Etapen gegossen (50g, 50g, 130g nach-und-nach).
    Das Ergebnis war ein leichter Teeähnlicher Körper (Schwarztee mit Grapefruit/Bergamotte) einer dezenten Süße und sehr kurzem Abgang, zudem kam minimal Schoko durch.
    Auch hier wurde der Kaffee besser beim abkühlen und entwickelte die beschriebenen Aromen + etwas rote Früchte.

    Heute habe ich mir mal die Mühe gemacht die "Shims" aus meiner Sette zu nehmen, um gröber mahlen zu können.
    1. Durchgang also:
    31-i, ohne Shims AP-Mahlwerk; 20,7g-->300g bei ~87°C; 5x60g alle 30Sek. Aufgießen; Pour-Ende 2:15 ; gesamt: 4:00
    = Das auf jeden Fall beste Ergebnis.
    Sehr seidig+lieblich, mit etwas cremiger Nuss im Hintergrund und leichter Frucht... weder bitter, noch sauer.
    Kühl kommt dann noch mehr Nuss und Cremigkeit, begleitet von einer dezenten Traube und evtl. Etwas Pflaume. Der Gesamteindruck geht in Richtung eines milden, cremigen Schwarztees mit Früchtetee-Charakter.

    Im sehr langen Nachgeschmack hat man plötzlich einen sehr süßen, leicht Milchschokoladigen, Karamel-Sahnebonbon in Mund und Nase.

    Fazit:
    Ein sehr guter Kaffee, der vor allem durch seine milde cremigkeit mit starker Präsenz von milder Nuss+Vanille überzeugen kann.
    Die dunkle Schokolade habe ich überhaupt nicht vermisst (da ist mir dieser Milchschokoladige Nachgeschmack im Karamelbonbon viel lieber)

    Wieder kaufen?
    Wenn ich nicht so viel verschiedenes durchtesten würde, dann wäre der auf jeden Fall wieder einen Kauf wert, für die V60... falls der also nochmal ins Program genommen wird, ist ein 250g-Beutel ratz-fatz weggesoffen^^

    Edit: Bider
     

    Anhänge:

    Chefkoch874, braindumped und (gelöschter Benutzer) gefällt das.
  17. quick-lu

    quick-lu Mitglied

    Dabei seit:
    28.10.2014
    Beiträge:
    16.959
    Zustimmungen:
    24.054
    La Cabra - Burundi
    Nkonge PB - Bourbon

    DSC_0097.JPG

    DSC_0106.JPG

    9,2 Gramm, 20 Gramm, 10 sec. PI, 35 sec. Bezug, Comandante C40 mit Quick Mill Achille
    DSC_0116.JPG

    War eigentlich für Filter gedacht, dann habe ich Espresso auf der Verpackung gelesen:)
    Heute früh die ersten zwei Bezüge waren sehr klar, Füchtetee, angenehm zurückhaltende Säure, schöne Süße, keinerlei Schokolade. Ich war begeistert.
    Jetzt gerade eben zwei weitere Espresso, ganz anderes Bild bei gleichen Werten. Würziger, dichter, Frucht ist reduziert, Säure ausgeprägter, Schokolade ist jetzt da, wenn auch nur zart. Ich war nicht mehr so begeistert.
    Hm, muß ich noch weiter testen, um mir ein abschließendes Bild zu machen. Aber grundsätzlich schon ein toller Kaffee, wenn gleich mir der Vormittag mehr gelegen käme.
     

    Anhänge:

    gröJ, Geschmackssinn und (gelöschter Benutzer) gefällt das.
  18. #1878 Lattebart, 08.07.2018
    Lattebart

    Lattebart Mitglied

    Dabei seit:
    27.10.2013
    Beiträge:
    125
    Zustimmungen:
    237
    Onetake Coffee
    Kenia Thageini

    Gebrüht mit Kalita 155, 15/250g. Vario Home Stahlscheiben.

    [​IMG]

    Jetzt klappts auch mit der Schwerkraft.

    Die tasting notes auf der Packung korrelieren wieder einmal mit meinem Geschmacksempfinden. Kirsche und Limette find ich passend, aber auch etwas Limettenabrieb, sprich etwas herb-Aromatisches spielt mit. Besonders deutlich werden die Aromen, wenn der Kaffee auf Zimmertemperatur heruntergekühlt ist.

    Dennoch bin ich insgesamt etwas unentschlossen, was ich von dem Kaffee halten soll.
    Eine Kenia-typische Fruchtigkeit, sogar Spritzigkeit, ist irgendwo da, aber (Achtung - Kritik!) könnte ausdrucksstärker und transparenter sein.
    Dieser Kenianer ist sehr angenehm zu trinken und hat durchaus die nötige Light-tigkeit, die ich von modernem Filterkaffee fordere. Ich sippe auch während des Schreibens grad genüßlich an meinem Ikea-Glas.
    Andererseits nehme ich einen etwas indifferenten, leicht herben Unterton war. Dies, zusammen mit dem Gefühl, dass dem Kaffee etwas an Süße fehlt, halten mich davon ab, in laute Beifallsbekundungen auszubrechen. Ich habe schon bessere Kenianer getrunken, die allerdings auch teurer waren.

    Trotzdem - unter dem Preis/Leitungsaspekt ist das eine empfehlenswerte Röstung. Ein qualitativ wertiger Kenianer für unter 10 €? Voilà!
    Wieder kaufen? Durchaus!

    Achtung!
    nicht vergessen - das sind höchst persönliche Eindrücke. Mit anderem Equipment, anderer Brühtechnik, Wasser, etc. kommt man wahrsch. zu anderen Ergebnissen. Ich bin auch noch nicht völlig klar in meinem Urteil, wie gesagt. Evl muss ich noch was anpassen hier.
     
    jazzadelic, gröJ, Tolga und einer weiteren Person gefällt das.
  19. #1879 jazzadelic, 09.07.2018
    jazzadelic

    jazzadelic Mitglied
    Moderator

    Dabei seit:
    24.10.2012
    Beiträge:
    2.617
    Zustimmungen:
    7.917
    Jose Alfredo Lot #227, ein Panama Geisha von Ninety Plus, WBC 2017 Siegerkaffee und mit einem Auktionspreis über 5000 $ pro Kilo der teuerste Rohkaffee der Welt (ich habe diesen Wahnsinnspreis NICHT bezahlt).
    Geröstet wurde diese Charge von Costas in Schweden.
    Schon am süßen Geruch der Bohnen beim Öffnen erkennt man, dass es sich um einen Natural von 90+ handelt. Der spezielle (und gehütete) Trocknungsprozess von 90+ ist einmalig und verleiht den Bohnen einen Duft nach Erdbeere und Sherry. Der Geschmack ist unvergleichlich süss und mild mit Noten von reifen Bananen, Most, Kirschen und Orangen. Wahnsinnig komplex und dennoch perfekt ausgewogen und geschmeidig. Bei CoffeeReview hat er mit 97 Pt. die höchste Bewertung erhalten, die dort je vergeben wurde.

    IMG_20180709_204616.jpg


    IMG_20180709_204631.jpg

    IMG_20180709_204708.jpg

    IMG_20180709_204726.jpg

    IMG_20180709_205243.jpg IMG_20180709_205051.jpg
     
    st. k.aus, bean shaped, Tobi84 und 14 anderen gefällt das.
  20. #1880 infusione, 09.07.2018
    Zuletzt bearbeitet: 09.07.2018
    infusione

    infusione Mitglied

    Dabei seit:
    17.01.2011
    Beiträge:
    4.771
    Zustimmungen:
    5.456
    @jazzadelic Wahnsinn, wie bist du an den Kaffee gekommen. Da tut jeder verschossene Shot weh. Was soll nach so einem Kaffee kommen?

    Ich versuche eine sanfte Landung auf dem Boden der Kaffee-Realität.

    Doña Ilena, Costa Rica
    Anbauhöhe 1700m
    Natural
    11. Platz Cup of Excellence 2017

    Importiert von Dabov, Sofia, Bulgrien
    Geröstet von Bono Coffee, Karlsruhe
    Preis EUR 15 für 250g

    V60-02 mit 20g Kaffee, 310g Wasser, 88°C, Brühzeit 3min.

    Süß, fruchtig beerig, saftig. Sehr klar und trotzdem diese Beerenaromen. Ein großartiger Natural.

    Wunderbar, wenn es noch welchen gibt, kaufe ich den gerne wieder.
     
    Chefkoch874, braindumped, Frank Zane und einer weiteren Person gefällt das.
Thema:

3rd Wave Röster und Röstungen

Die Seite wird geladen...

3rd Wave Röster und Röstungen - Ähnliche Themen

  1. 4th Wave Röster und Röstungen

    4th Wave Röster und Röstungen: Na dann bin ich meiner Zeit mal ganz weit voraus und fang das Thema hier schon an. :lol: Bei Olga Home » Die Kaffee - Privatrösterei hab ich...
  2. 3rd Wave Röstereien Italien und Sardinien

    3rd Wave Röstereien Italien und Sardinien: Hallo zusammen, Kennt jemand 3rd Wave Röstereien in Italien und im speziellen in Sardinien? Ich kann nicht soviel Kaffee mitnehmen wie ich...
  3. Third Wave Enthusiast(en) für angehendes Rösterei-Projekt in der Zentralschweiz gesucht

    Third Wave Enthusiast(en) für angehendes Rösterei-Projekt in der Zentralschweiz gesucht: Hallo zusammen Ich weiss nicht genau, wo ich meinen Post am besten publizieren soll und versuche es deshalb nun einfach mal in der Sparte...
  4. 3rd Wave Röster in Deutschland

    3rd Wave Röster in Deutschland: Hallo an alle Freunde der fruchtigen Bohnen, durch diesen Thread http://www.kaffee-netz.de/threads/3rd-wave-roester-in-berlin.89253/ ist mir...
  5. (3rd-Wave) Röster in Berlin?

    (3rd-Wave) Röster in Berlin?: Liebe Berliner, ich wollte mal die 3rd-Wave Röstereien in Berlin sammeln. Da mich das Thema noch nicht so lange interessiert, bin ich ziemlich...