5 x teurer als geplant?

Moin,

willkommen im Forum

Wenn Du Dich hier noch etwas länger umschaust, wirst Du feststellen, dass Deine (reale) Bedarfssituation (kurz mal eben 'n Espresso), Deine Wünsche (vielleicht doch mal Milchgeschlabber) und Dein Budget (soll besser nicht mehr kosten als mein nächstes Auto) nicht so ganz ungewöhnlich sind. Die Empfehlungen, die in diesem Kontext immer wieder gegeben werden, verschieben sich über die Jahre nur geringfügig. Je nachdem, wer zuerst antwortet, bekommst Du die "üblichen verdächtigen" Empfehlungen - von mir könntest Du z.B. lesen, dass ich eine Silvia oder Gaggia CC + Einsteigermühle für völlig ausreichend halte.
Beide Espressomaschinen werden hier im Forum immer wieder mal als gebrauchte Geräte, dann gerne auch mit PID (Temperaturprogrammierung) angeboten. Meine persönliche, subjektive Einschätzung ist, dass das für Deine Anforderungen genau das richtige System ist, zumal man dank PID auch mal etwas experimentieren kann. Die kleinen Maschinen sind relativ schnell aufgeheizt - für Milchsauereien kann man durchaus unter 10 Minuten startklar sein (weil mit Milch kontaminierte Kaffeegetränke durchaus etwas saureren Kaffeegeschmack haben dürfen, der dringt dann "fruchtiger" durch die gequetschte Kuh).

Wenn die Optik eine Rolle spielen soll, würde ich (abhängig von der optischen Qualität der Ehegattin natürlich, das Zeug muss ja zueinander passen) entweder ein großformatiges Foto von der gewünschten Maschine (oder Frau) vor den kleinen Einkreiser hängen - oder einfach NUR nach Optik gehen, weil man mit nahezu allen entsprechenden Maschinen mit der notwendigen Übung anständigen Kaffee machen kann. Man kann da übertreiben, wenn man will, muss es aber nicht. Es ist KAFFEE. Heißes Wasser auf kaputtgetretene Kirschkerne. Da ist nix Magisches dabei.

Von Pads halte ich nichts, egal, wie die heißen. Weder von ESE Pads noch von Nespressopads noch von iPads. Das ist, in meinen Augen, eine Umweltsauerei, überteuerter Inhalt in albern designeter Verpackung und geschmacklich ungefähr so attraktiv wie abgefahrene Autoreifen auf Oregano, überbacken.

Marc

 

Erst einmal Willkommen im KN!

Laß Dich von der Infoüberflutung nicht verunsichern! Entweder Du kaufst Dir eine Kaffeemaschine und wirst damit glücklich oder Du "wächst" in Deinen Ansprüchen eh nach und nach nach oben und brauchst irgendwann etwas Neues, Schöneres, Besseres...

Morgens und abends rasch hochfahren? 20-30min brauchen anständige Maschinen um durchzuheizen. Egal ob Ein- oder Zweikreiser oder Dualboiler. Haarspalter können jetzt gerne diskutieren, ob Maschine A es bei Bodennebel in 4min früher schafft oder ob Maschine B wegen Gegenwind 2min länger braucht - am Ende paßt die Größenordnung aber für 99% aller Haushaltsmaschinen.
Für fast alle gängigen Siebträgermaschinen gibt es Siebe für ESE-Pads, das "Umrüsten" kostet also keine 10€ und ist innerhalb von 30Sek "zurückgebaut".

Mit Mühle unter 1.000 Taler?
Mit einer "kleinen" Einkreisermaschine wie z.B. Rancilio Silvia und einer "kleinen" Mühle wie z.B. Compak K3, Eureka MCI oder so kommst Du hin.
Wenn es gleich eine Zweikreisermaschine sein darf, dann wärst mit einer SAB Pratika, NS Oscar oder LNE Agata und einer der schon genannten Mühlen nur knapp über dem Budget.
Oder Du holst Dir was Gebrauchtes....

 

Bei diesen Anforderungen wären mMn. z.B. Rancilio Silvia ab 490€ und Eureka MCI ab 300€ (Neupreise) ausreichend.
Die Folgekosten für Abklopfkasten, Tamper, Kännchen etc. kommen ja noch hinzu.

 

Oder halt eine Quickmill Thermoblock

 

Schwierig, man müsste in die Zukunft kucken können.

Ich hatte zwei befreundeten Familien in ähnlicher Situation eine Rancilio Silvia plus Bezzera -Mühle (BB005) empfohlen.

Eine ist nach zwei Jahren immer noch glücklich mit der Kombi, bei der zweiten wurde die Silvia schon nach wenigen Monaten gegen einen Zweikreiser (Bezzera Mitica) eingetauscht.

Aber eigentlich hast du es ja selbst gesagt, man lebt nur einmal. Hör auf deinen Bauch, dann wirst du auf Dauer am glücklichsten .

Ach so, und was es das Aufheizen angeht: morgens einfach den Laufweg anpassen: erst Küche, Schalter umlegen, dann Bad/Anziehen, dann hast du schon die halbe Miete

 

werdegang von mir in etwa:
filterkaffee, espresso aus einer billg phillips sozusagen espressomaschine, Quichmill 3000 und damit fing der teure weg an, Izzo Alex usw. bis zu dem vorhandensein der maschinen in meiner signatur, kostet aber viel geld und Lust bis dahin.
also fang mit der QM 3004 an plus mühle.

 

Ich lese hier immer wieder, dass die Eureka MCI empfohlen wird...
Bin ich der einzige hier der diese Mühle für total überbewertet hält. Keine Frage die sieht toll aus aber die Frequenz die Klumpenbildung und der enge Abstand zum Siebträger machen ein arbeiten mit ihr zum totalen Gefrickel... Find da eine Bezzera BB005 um Klassen angenehmer... Nur meine Meinung aber auch einige Kollegen von mir teilen sie.

 

Das stimmt definitiv nicht! Es gibt auch sehr hochwertige Einkreiser!

Der Eindruck entsteht wohl deshalb, weil Einsteiger-Maschinen aufgrund der simplen Technik und der geringen Größe immer Einkreiser sind, Zweikreiser und Dualboiler sind schlichtweg komplizierter und damit teurer. Aber nur weil alle Einsteiger-Maschinen Einkreiser sind, heißt das noch lange nicht, dass alle Einkreiser Einsteiger-Maschinen sind.

Wer wirklich richtig hervorragenden Espresso will und sich nicht um Milch und Heißwasser schert (denn das, und auch nur das macht den Vorteil vom Zweikreiser oder Dualboiler aus) würde wohl eher zum hochwertigen Einkreiser a la Bezzera Unica etc. Greifen!

 

Die Klumpenbildung wird überbewertet. Die Mühle streut praktisch null. Mahleinstellung funktioniert stufenlos wunderbar. Selbst im Lm1 brauch ich in der Regel keinen Trichter. Wird genau die Mitte getroffen.
Ich hatte bis jetzt die Graef cm95, Iberital Challenge, La Pavoni Kube Mill, Macap M2D, Vario Home V1 und V2 und kenne durchaus noch einige größere Vertreter im Freundeskreis.
Geblieben ist die Eureka.

Würde gerade am Anfang durchaus Gebrauchtkauf in Betracht ziehen. Eine gebrauchte gut gefplegte Maschine ist günstiger wie Neukauf und hat fast keinen Wertverlust.
Wenn die Upgratitis zuschlagen sollte, kann man Problemlos wieder verkaufen und sich ne neue Maschine holen.

WEnn du ESE haben willst, muss das auch ne passende Maschine dafür sein.
Den E61 Siebträger für ESE Pads hatte ich auch schon hier, aber selbst dieser funktioniert nur suboptimal.
Kein Vergleich zu einer Spinel oder Quickmill 0810, Blitz usw.
Je nach frische der Pads ist das Ergebnis sehr sehr nah am Siebträger.
Bei frischen Naninni Bohnen und frischen Naninni Pads hab ich keinen Unterschied rausschmecken können.
(Maschinen waren Lelit Pl41 und Spinel Lolita)
Aber ist teurer und die leckeren Kleinröster aus Deutschland bleiben meist außen vor.

1 Kreiser geht, ist aber nervig, bei mehreren Cappus hintereinander. Milch mit entlüften usw. bist du ca 1-1,5 Minuten beschäftigt, bei nem 2 Kreiser sind das dann 10 Sekunden.
Dafür geht beim 2 Kreiser auch mal schnell Tassen vorheizen, Teewasser ziehen usw.

Vorheizen kannst du mit einer Zeitschaltuhr.
Hab das über nen Fritz Adapter geregelt. Morgens läuft sie von 5:30 bis 6:30 für freundin einmal hoch, dann für mich um 8:30 bis 10 Uhr und dann Abends um 18-20 Uhr.

 

Was verwendest du für Bohnen? Bzw. ohne Mühle ist das kein Wunder. Hast du die Dedica schon zurück geschickt? Ich hätte dir empfohlen diese erstmal zu behalten und mit einer Mühle und gescheiten Bohnen anzufangen das Ergebnis zu verbessern. Basteln müsste man da garnix, lediglich andere Siebe dazukaufen.

Aber mit dem "Habenwollen"-Problem sobald man sich hier ins Forum einliest bist du alles andere als allein^^ Bin seinerzeit selbst mit einer Budgetvorstellung von +/- 500-600.- gestartet. Die Notbremse hab ich gezogen, als ich mich irgendwann ernsthaft für die ECM Technika mit Rota und Festwasser interessiert hatte. Schlussendlich wurden es Pratika+Eureka MCI und Zubehör für etwas mehr als €1.000.-

Die Eureka kann ich empfehlen, das Kaffeemehl kommt zwar oft in Form kleiner Klümpchen heraus - aber diese sind sehr locker und zerfallen bei der leisesten Berührung durch den Tamper - also kein Problem. Vor ein paar Jahren war die Eureka anscheinend das was alle haben wollten, heute wird sie oft ein wenig "runtergemacht". Aber sie funktioniert gut und hat vor allem ein sehr eigenständiges Design. Dazu noch die größte Farbpalette bei den Mühlen.

 

....und ich schmeiße die Lelit nochmal auf den Markt.

Bei den Anforderungen macht das in meinen Augen durchaus Sinn. Sie ist schnell aufgeheizt, sie "kann" Espresso, sie kommt auch mit ESE-Sieb. Das Budget lässt dann Raum für eine gute Mühle (und ein potentielles späteres Upgrade). Sie "kann" auch Milch aufschäumen, nur eben nicht gleichzeitig für eine ganze Kaffeegesellschaft.
Zum coolen Aussehen: Beeindruckender geht immer . Nicht zu groß: check.
Wenn man hier so liest, kommt ganz natürlich sehr schnell das ganz schlimme "Haben-wollen", denn nach oben ist sehr viel Luft. Aber einen anständigen Espresso kann auch die kleine Lelit (und wohl sogar auch die Dedica ).

 

Wenn die Freundinnen nach "Latte" kreischen, macht das Sinn. Allerdings ist für den Nicht-Espresso-Liebhaber die Bedienung einer ST-Maschine auch eher nervig/kompliziert. Aber da Du dann ja auch eine Mühle hast, wäre es fast sinnvoller, einen Mahlgrad, der zu Filterkaffee passt, auszutüfteln (liest man hier viel nach, kommt man natürlich auch schnell dazu, dass das eine Wissenschaft für sich sein kann.... muss es aber nicht) und Handaufguss zu servieren. Der ist dann meist im Vergleich zu dem, was die meisten Gäste so gewohnt sind, schon eine Offenbarung. Schnell, unkompliziert und lecker.

 

Es kommt auch nicht zuletzt auf die persönliche Leidensfähigkeit bzw. Kompromissbereitschaft bei der Zubereitung an. Wie @espressionistin schon sagt, kann eine Silvia für die einen die Antwort sein, andere nervt dann das Temperatursurfen und Raufheizen und Runterkühlen für Milch und Kaffee.

Ich persönlich handmahle und -hebel meinen Kaffee, würde das aber nie als Standardempfehlung geben, auch wenn's genau in dein Anforderungsprofil passt. Den "Stress" muss man sich geben wollen.

Wenn du in anderen Bereichen deines Lebens eher zu "amtlichen" Lösungen neigst, d.h. gerne das kaufst, was auch so funktioniert und gedacht ist, wie du es einzusetzen gedenkst, solltest du vmtl. eher weiter oben ins Regal greifen. Wenn du Spaß daran hast, mehr aus Maschinen rauszuholen, als im Grunde genommen eigentlich drin ist, macht so eine Gaggia CC oder eben die Silvia durchaus Sinn. Man darf sich dann halt nicht ärgern, wenn man mal acht Cappuccini für Gäste aus ihr rausprügelt, sondern sollte sich schmunzelnd an die Herausforderung machen.

Für deine alltägliche Anforderung, wie du sie schilderst (hauptsächlich eine Person, hauptsächlich ohne Milch) ist ein halbwegs temperaturstabiler Einkreiser jedenfalls völlig ausreichend. Gib lieber mehr Geld für eine Mühle aus. Das merkst du.

... und so bleibt auch nur eine Baustelle für das nächste Upgrade. Nicht wenige hier haben sich schon halbwegs gute Maschinen und Mühlen gekauft, nur um dann wenige Monate später beides upgraden zu "müssen".

 

das glaube ich eher nicht.

 

Dann wäre es ja langweilig....