Abdichtmöglichkeiten für Kesselflansch Faema E61

Hallo Kaffeegemeinde,

ich beschäftige mich gerade mit der Instandsetzung einer Faema E61, BJ 1967. Diese besitzt den "alten" Kessel aus Kupfer, an den beidseitig zwei Messingdeckel mit jeweils 12 Schrauben geflanscht sind.

Die Flansche wurden gerichtet, so dass sie wieder plan sind, eine einwandfreie, glatte Dichtfläche lässt sich aber nicht mehr wirklich herstellen. Zur Verfügung habe ich 2 Graphit-Dichtringe bei denen ich aber nicht davon ausgehe, dass sie nach der Montage eine einwandfreie Dichtfläche herstellen...

Deshalb möchte ich zusätzlich eine Flüssigdichtung ergänzen. Ich habe gehört, dass diesbezüglich oft Hylomar M Anwendung findet. Da dieser Dichtstoff aber nicht lebensmittelecht ist, würde ich gerne noch ein paar Alternativen in Erfahrung bringen, die sich für eine temperaturbeständige, lebensmittelechte Flächendichtung eignen...

Mein bisheriger Fund und Wissenstand ist wie folgt:

Hylomar --> Temperaturbeständig bis 250 °C, dauerplastisch, nicht lebensmittelecht
Lebensmittelsilikon --> Temperaturbeständig bis 180 °C / 300 °C, lebensmittelecht, aber nicht verträglich mit Buntmetallen
Loctiteprodukte --> Hier ist das 5800 interessant, da lebensmittelecht und temperaturbeständig bis 150 °C, aber geeignet nur für Dichtung zwischen Metal/Metall

Vielleicht können ein paar Leute, die diesbezüglich Erfahrung haben, etwas dazu beitragen und man könnte eine Art Übersicht generieren. Vereinzelt sind zwar ein paar Foreneinträge zu finden, aber ganz transparent ist es meiner Meinung noch nicht...

Gruß

 

Ja genau, diese Carbon-Dichtungen habe ich, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob diese bei der gegebenen Flansch-Fläche ausreichend dichten werden. Anbei mal ein Bild:



So sieht das ziemlich überall auf der Flansch-Fläche aus. Teils ist es das material selbst, teils durch das Richten des Flanschs, da dieser durch Korrosion extrem deformiert war...

Ich habe mal die Flansch-Innenseiten des Kessels bearbeitet und somit wieder eine Dichtfläche geschaffen. Eigentlich ist dort ja auch die einzig wirkliche Dichtwirkung.



Das Gleiche werde ich noch bei den Deckeln versuchen. Vielleicht probiere ich es erst mal nur mit den Carbon-Dichtungen und prüfe auf Dichtigkeit.

 

Danke dir, das ist eine echt übersichtliche Seite mit ansprechenden Preisen

 

So, habe den Kessel nun mit den besagten Carbon-Dichtungen zusammengebaut in Verbindung mit den geschliffenen Flächen. Nach dem 2. Versuch habe ich den Kessel dicht bekommen. Die Undichtigkeit lag jedoch an einer Lötstelle, mit welcher der Kesselflansch repariert wurde. Abgedrückt habe ich den Kessel mit einer Luftpumpe auf 1,8 bar. Ich bin ganz froh, dass es ohne Flüssigdichtung funktioniert hat, da mir wie gesagt keine temperaturbeständige, lebensmittelechte Variante bekannt ist.

Hier ein Bild des "professionellen" Prüfstands:



Übrigens:

Die Flanschschrauben habe ich alle mit 15 Nm festgezogen. Diesen Wert habe ich mehr aus Gefühl gewählt und mir ging es vor allem darum, dass alle Schrauben gleichmäßig fest gezogen sind. Ggf. hat diesbezüglich jemand Erfahrungswerte oder gibt es sogar eine Vorgabe?

Gruß

 

Ich habe mal das erforderliche Drehmoment für die Schrauben mit der besagten Software berechnet: Rausgekommen für den Flansch mit 12 M8 Schrauben und Klingersil Dichtung mit 3mm Stärke sind 13,7 Nm.
Dann war der Wert mit 15 Nm gefühlsmäßig gar nicht so schlecht gewählt....