Allgemeiner Erfahrungsaustausch EK43

Alles richtig... die Ära der Partikelverteilungsgraphen nähert sich allmählich ihrem Ende. Als nächstes kommen Mikroskopbildchen. Mark my words.

Nochmal: Ich halte diese Graphen und die Partikelverteilung für wichtig. Sie sagen aber eigentlich nur, wie mechanisch gut eine Mühle prinzipiell tut, was sie soll, nämlich ohne Eiern Mahlgut in einer eingestellten Größe erzeugen. Das kann die EK besser als andere. Das liegt aber nicht nur an den Scheiben und ihrem Durchmesser, sondern an ganz vielen anderen Dingen, zu denen ich mich gerade noch nicht auslassen möchte.

Die Socratic-Ergebnisse legen nahe: Mit den SSP-Scheiben kann die EK das noch besser als mit anderen Scheiben. Gut. Sie sagen aber auch: Mit den zwei MK-Scheibensätzen kann sie das gleich gut. Das Mahlgut der beiden extrahiert aber erheblich unterschiedlich – in verschiedenen Tests. Und wenn das nichts anderes sagt, dann zumindest das: Mahlgut ist nach mehr Kriterien zu beurteilen als nur der Partikelverteilung.

Und dann können wir auch endlich die Annahme über den Haufen werfen, dass es nur die enge, unimodale Partikelverteilung ist, die die EK zu einer so guten Mühle macht. Jeder, der mal mit einer EK und einer anderen Mühle (z. B. Ditting 804) mehrere Kaffees parallel gecuppt hat, WEISS, dass das EK-Mahlgut klarer und süßer schmeckt und höher extrahiert. Ich sag nicht, dass ich bis ins letzte weiß, woran das alles wirklich liegt, ich sag, dass es vmtl. nichtmal Mahlkönig selber weiß und wir hier noch viel Arbeit vor uns haben.

 

Die von dir geposteten Extraktionsstärken turkish/coffee sind deutlich unterschiedliche, die von Socratic unterscheiden sich nur in der nicht signifikaten 2. Stelle hinterm Komma. Sehr seltsam.

 

Das eine ist Espresso, das andere das SC "Solubility Protocol". Liegt in der Natur der Sache, dass die Unterschiede sich da absolut betragsmäßig unterscheiden.

 

@Neil.Pryde Das ist keine Arroganz, sondern Vorsicht.
Meine Frage ist schon berechtig, denn auf dem Video ist Franks Daumen zu sehen

 

Bei Espresso ist die TDS% der Kaffeescheiben 15% höher. Der Einfluss bei der SC Solubility ist wesentlich geringer.

 

weil sie weniger fines produziert.

 

Sorry, aber das glaube ich einfach nicht. Ich glaube, dass das Mahlgut aus einer anderen Mühle, wenn man es mittels Sieben an die Partikelverteilung der EK angleichen würde, inkl. Fines, immer noch maßgeblich anders schmecken würde.

 

Deine These würde ja bedeuten, dass die Mahlscheiben egal wären, d.h. die EK mit allen verfügbaren Mahlscheiben gleich unimodal mahlen würde.
Ebenso gäbe es bei gleicher mechanischer Stabilität (Dicke Welle, Lagerung etc). keinen Unterschied auch bei anderen Mühlenherstellern oder auch zwischen Scheiben und Kegelmahlwerken.

Eine gewagte These!

 

Aber warum denn? Das Mahlgut besteht aus fines und non-fines. Die Partikelverteilung der non-fines von der EK43 wird auch von anderen Mühlen erreicht, dann kann es doch nur noch an den fines liegen. Und die sind definitiv weniger, als bei anderen Mühlen, darum muss man mit der EK feiner mahlen, um auf gleiche Durchflusszeiten zu kommen. Das hatten wird doch schon alles.

 

Nein. Und alles, was du danach schreibst noch weniger. Das steht echt nichtmal bei komplett freier Interpretation nach elf Bier in meinen Posts.

 

Auch hier: Nein. Dein Weiterdenken auf meinen Ausführungen funktioniert so nur, wenn alle non-fines über alle Mühlen hinweg gleich sind und gleiche Eigenschaften aufweisen. Und genau das tun sie eben nicht. Das ist's ja gerade, was ich sage.

 

Dann habe ich deine Aussage nicht verstanden. Sie sagt doch nichts anderes als "je weniger eine Maschine eiert, desto unimodaler das Mahlgut".

 

Wenn man zwanghaft alles neue Gesagte in alles bisher Gesagte uminterpretiert, hatten wir's schon, ja.

 

Ja. Nicht: "Die Mahlscheibe und ihre Beschaffenheit ist völlig egal". Denn ich sage ja auch bei komplett gleicher Partikelverteilung (türkische vs. Kaffeescheiben) kommt nicht der gleiche Kaffee raus, wenn man das Mahlgut dann mit Wasser kombiniert.

 

Ich interpretiere mal damits andere auch verstehen, gitarrist meint, nicht nur die fines (und sonstige Partikelverteilung) bestimmen das Extraktionsverhalten sondern auch weitere Faktoren möglicherweise z.B. die Kontaktoberfläche der Partikel. Das glaube ich im übrigen auch das das genauso eine Rolle spielen kann, gleiche Partikelgröße muss nicht gleiche Oberfläche bedeuten, das kann je nach Form sehr unterschiedlich sein, das Ideal Kugel hätte z.b. eine deutlich geringere Oberfläche als ein Partikel der über x Kanten eher länglich wäre.

Er meint aber damit nicht, daß die Partikelverteilung nun egal wäre, es ist aber möglciherweise nur ein Faktor unter anderen.

 

Nochmal nein, physikalisch ändert eine Beschichtung von 0,003mm nichts an der Schneidengeometrie, die schichtdickenbedingte Verrundung an scharfen Kanten ist zu vernachlässigen.




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Ich dachte, wir hätten alles zusammen und jetzt knüpfst du das Paket wieder auf.

1. Allignment ist nur Mühlengeometrie. Da hat die EK ein paar Pluspunkte im mechanischen Aufbau: 18mm Motorwelle, großer Lagerabstand, keine Axialkräfte auf die Motorlager usw.
2. Wenn das Alignment stimmt, ist die Partikelverteilung nur noch von der Mahlscheibe abhängig
3. Wenn der Kaffee einer Mühle mit weiterer Partikelverteilung besser schmeckt als der aus einer Mühle mit enger Partikelverteilung, dann gibt es noch einen Faktor

Zu 3. kann ich aber nichts sagen. Die Socratic Verteilungen lösen die Fines nicht auf. Möglicherweise kleben die noch an den non fines, so dass sie den anhängenden Partikeln zugeschlagen werden und nicht im feinsten Sieb zu finden sind. Eine Kurve aus dem Laserspectrometer mit EK und Ditting wäre interessant. Wobei die Frage, wie man die Fines von den non-Fines trennt auch dort besteht.

Aber die Hypothese finde ich interessant. Und wie oben geschrieben ist es nachvollziehbar, dass die Partikelgeometrie eine Rolle spielt.

P.S. Ich muss mal sehen, dass ich an ein Cupping mit EK und KR804 komme. @autosub hat doch eine Tanzania. Ich glaub, die hat die gleichen Scheiben wie die KR804 mit neuen Scheiben. Nur mit anderer Befestigung.

 

Vielleicht.

Eine geröstete Bohne ist aber kein homegenes Medium wie ein Werkstück auf der Drehbank. Die Mühle hebt ja auch keine Späne ab sondern erzeugt unterschiedlich große Partikel. Und dabei kann die Reibung die Kraft die zum Abschneiden/Abscheren notwendig ist schon beeinflussen. Und das könnte die Partikelverteilung beeinflussen.

Die Partikelverteilung von Socratic legt das zumindest nahe.

 

Die Verrundung durch die Beschichtung ist m.E. zu vergleichen mit dem Zustand von eingemahlenen Scheiben,warum sonst fällt in Verbindung mit einer Beschichtung immer wieder der Ausdruck "pre-seasoned"?