Allgemeiner Erfahrungsaustausch EK43

Seit gestern ist die EK43s jetzt bei mir in Betrieb und ich bin wirklich überrascht über den Geschmack mit den Standard Burrs und wie gut sie sich jetzt schon für Espresso eignet. Habe einen Medium Roast (Shantawene Natural - Äthiopien Espresso) durchgejagt und der erste Shot war schon echt ansehnlich: 19g-43g in 44s (inklusive PI) bei 94°. Bin allerdings direkt auf Stufe 0:



Espresso war ja gar nicht meine Intension beim Kauf der Mühle. Schokoladig wars, eher voller Körper, prickelnde Säure aber nicht zu Dominant. Ich würde aber nicht von einem neuen Level im Vergleich zur Lagom (mit den HU oder SSP MP Scheiben) sprechen. Also eher Richtung HU aber mit weniger Spitze in der Säure. Die SSP MP in der Lagom haben da mehr Frucht in den Vordergrund gebracht, das hat mir etwas besser gefallen, weniger Körper und mehr „Jucy“.

Bei Filter kommen dann für mich eher die Stärken gegenüber den anderen Mühlen raus. Hab ein paar Aufgüsse mit einem Kolumbianer (honey processed) von the Barn gemacht und einem aus Rwanda (washed) von Five Elephant. Man kann deutlich feiner mahlen ohne dass es bitter wird bzw. Astringents im Nachgeschmack auftaucht. Und das wirkt sich natürlich positiv auf die Extraktion aus, man ist fast etwas überfordert weil die Aromen ordentlich gepusht werden, ein echtes Geschmackserlebnis und eine echte Steigerung.

Workflow ist total ok, da gibt es ja eh noch die ein oder andere Möglichkeit wie der Tumbler von Grafikus oder oder.

 

Subjektive Geschmackserlebnisse, "pauschal in Stein zu meiseln" ist nicht zielführend.

Die Fertigungstoleranzen der EK43 Scheiben sind "jenseits von gut und böse", somit der Hauptgrund, dass man mit den SSP Scheiben deutlich feiner mahlen kann, bis sich die Scheiben letzendlich berühren.

 

Meine Frau benutzt in ihrem Laden die SSP-Burrs und die MK-Kaffee-/Gewrzscheiben Tag für Tag, und das seit mehr drei Jahren, beide Scheibenpaare in von mir auf unter 10um eingeschliffenen EK43 Limited Edition Mühlen, und sie erkennt keinen Unterschied. Aber klar, alles subjektiv.
Was interessant ist: Anfangs konnte man mit den SSP-Mahlscheiben bei gleichem Mahlscheibenabstand feiner mahlen (Mahlgrad 3/16 vs. 4/16). Nach drei Jahren sind die Mahlgradeinstellungen gleich, d.h bei den SSP-Mahlscheiben hat es irgendwie nachgelassen mit dem feiner mahlen, warum auch immer. Die MG-Einstellungen sind jetzt gleich. Bein den originalen MK-Mahlscheiben hat sich nicht verändert.
Die Kaffee- und Gewrzscheiben von MK habe ich ausgemessen, insges. 4 Paare, die waren einwandfrei. Da gibt es auch einen post zu.
Das Partikeverteilungsdiagramm von SC ist ja auch mit einer validierten Methode durch Siebtechnik zustande gekommen, alles klar, und wo ist da der Unterschied im Median der Partikelgröße? Ich sehe keinen.

 

Was sind denn im Moment die Standardscheiben in der EK? Hat man noch die Wahl zwischen Türkisch und Kaffee-/Gewürzscheiben?

@mahlmalmaik Wäre interessant, wenn du mal einen Vergleich zur Lagom ziehen könntest aus deiner Sicht (also für Filter, was Espresso betrifft hast du ja schon was geschrieben)

 

Es gibt noch beide im Handel zu kaufen, Kaffee-/Gewürz und Türkisch-/Mocca, und die Info ist nicht eigennützig, weil ich kein Händler bin.

 

ich hab bei meinem Händler mal angefragt ob er mir sagen kann welche Scheiben konkret verbaut sind. Sonst frag ich mal bei Mahlkönig mit der S/N an, Meine Mühle ist aus 12/21.

Für Filter ist der Unterschied zur Lagom, anders als bei Espresso, für mich wirklich extrem. Ich bin mit der Lagom für Filter nie richtig warm geworden, weder mit HU noch MP Scheiben. Möchte aber auch gar nicht ausschließen, dass das an mir liegt. Ich habe letztlich für Filter meine Comandante genommen.

 

Hi @mahlmalmaik,

Glückwunsch zu deinem "Withe-Setup". Wirklich sehr hübsch!
Du schreibst aber oben "Die SSP MP in der Lagom haben da mehr Frucht in den Vordergrund gebracht, das hat mir etwas besser gefallen, weniger Körper und mehr „Jucy“." Womit bist du genau nicht warm geworden?

Wie kannste den extremen Unterschied beim Filter zur Lagom beschreiben?

 

Danke dir! Sorry, vielleicht hab ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Die MP bzw. Unimodal Scheiben fand ich in der Lagom für Espresso super, auch in der Ode. Eigentlich so wie ich mir das bei hellen Röstungen wünsche: Klarheit, sehr fruchtig aber keine zu dominante Säure. Für Filter habe ich es mit der Lagom nicht geschafft die Röstungen für mich ideal zu extrahieren. Entweder war es sehr klar und ich hatte einen leichten bis mittleren Körper was sich aber wiederum negativ auf die Differenzierung der Aromen ausgewirkt hat. Alles wirkte sehr verwaschen. Wenn ich dann die Extraktion erhöht habe durch deinen feineren Mahlgrad oder höhere Temperatur kam auch schon die Bitterkeit durch bzw. diese unangenehme Astringents im Aftertaste. Bei der EK ist es jetzt so ein bisschen wie bei einem neuen Sportwagen: Am Anfang fehlt einem das Gefühl fürs Gaspedal und man gibt zu schnell Gas, der Wagen schießt los aber es fühlt sich trotzdem gut an. So ist es auch gerade mit der EK. Ich muss noch etwas die Balance finden aber wenn ich das Gaspedal der EK aus versehen durchdrücke ist das Ergebnis trotzdem richtig lecker.

Aber wie gesagt, es gibt hier auch Leute im Forum die mit der Lagom und den MP Scheiben für Filter richtig zufrieden sind, das ist halt sehr subjektiv.

 

Hi,

Okay, also dein Lob bezieht sich auf Espresso und nicht auf Filter...?

Die SSP MP sind es m.W.n leicht überarbeitete MK K22. Die K22 habe ich seit knapp über ein Jahr auch in meine Fav.2a drin. Die SSP MP sollen wohl etwas mehr Fines produzieren und deshalb auch für Espresso geeignet sein.? Falsch? Ob sie für Filter genauso gut sind, wie für Espresso, weiß ich leider nicht - hatte nie die Möglichkeit sie zu probieren. Die K22 können kein Espresso (jedenfalls nicht ohne, AP-Filter, Mesh und so n' nervigen Kram), aber bei Filter kann ich mit der Favorite schon ziemlich fein gehen (4) (Bei 1,5 klirren die Scheiben) und gebrüht z.B mit 98 grad, schmeckt der Kaffee sehr ordentlich. Bitterkeit, Astringents? Nicht der Fall!

In einer kleinen Kaffee-Bar/Rösterei/ meiner Stadt gibt es seit kurzem eine EK im Betrieb. Ich war extra nur wegen der Mühle 2x dort um Filterkaffee zu trinken. Klar, es spielen viele Faktoren eine Rolle: Qualität der Bohnen, der Röstgrad, der Subjekt hinter der "Brüh-Station" usw, usw..Der Kaffee hat mir geschmeckt und ich konnte vielleicht nachvollziehen warum die EK so toll für Filter ist, aber ich konnte auf keinen Fall sagen : Ich falle jetzt vom Hocker!

"Gaspedal aus versehen durchdrücken" bedeutet??

 

Wie geht das?

 

Die sind beide nicht für Espresso geeignet, die K22 ist aber von MK als espressotauglich eingestuft, weil sie bimodale Mahlscheiben hat. Das sind aber Vorgaben, die mehr als 15 Jahr alt sind.

 

Ich meinte, die Scheiben habe ich seit über einem Jahr drin. (So wie die Mühle ungefähr.)

Hm..okay..

 

Die Gua Scheiben haben 71 mm Durchmesser, die Fav. 2a hat 65mm Mahlscheiben und da mit zwei verschiedenen Innendurchmessern, wie geht das?

 

Die Bezeichnung Typ "K22" ist nur für Gua relevant? Dachte auch für MK Kenia.

Mahlkönig Kenia (K22/K32), Guatemala Lab & F Mahlscheiben - New York Coffee

 

@Lemmy39 Du hast vermutlich die Kenia Mahlscheiben EK11 in der Favorite 2a, die haben 65mm Durchmesser und es handelt sich um unimodal mahlende Kaffeemahlscheiben, mit denen man natrlich auch Espresso mahlen kann. Die haben die gleiche Geometrie wie die EK8 Mahlscheiben der ProM-Mühlen, unterscheiden sich nur in der Anzahl der großen Zähne.
K22 und K32 sind die Bezeichnungen für die Gua (Guatemala und Guatemala SB) Ladenmühlen mit 71 und 73 mm Kaffee-Mahlscheiben.

 

Morgen @Jupe3.0,

Okay es mag sein! Keine Ahnung, genau hier habe ich bestellt, genau die Scheiben sind drin.
Mahlkönig Kenia (K22/K32), Guatemala Lab & F Mahlscheiben - New York Coffee
Grüße

 

Kenia Mahlscheibensatz (K22/K32)

 

Ich hab inzwischen 5 neue Paare dieser Scheiben in einer 2A und 2 Kenias getestet (aligned). Die in letzter Zeit in Deutschland zu kaufenden Scheiben haben recht hohe und scharfe randliche Zähne und produzieren weniger fines (und mehr boulders) als post 2015 EK43 Scheiben. Espresso ging bestenfalls an 3-4 bar als lungo, aber für Filter sind die Scheiben ideal. Ein in den USA gekauftes Paar Keniascheiben hatte interessanterweise die Zähne am Rand etwas runtergeschliffen und mit denen ging Espresso ohne Probleme.

 

Wenn die kleinen Zähne runter sind, produzieren die Scheiben mehr fines und sind dann espressotauglich, es schmeckt aber bitter.
Die Bezeichnung von New York Coffee auf deren homepage kenne ich, die sind aber falsch bzw. Irrführend, weil sie für unterschiedliche Mühlen mit unterschiedlichen Mahlscheiben benutzt wird.
Richtig wäre „K22/32 Kenia“
@Terranova Wer keine Ahnung von MK-Mühlen hat, sollte auch hier nicht posten, es führt nur zu noch mehr Verwirrung.
Da ich alle diese Mühlen habe, hier mal zur Klarstellung:
Die Bezeichnung K22 bzw K32 xx sind die Typenbezeichnungen der Ladenmühlen von MK, die ursprünglich Favorite-Mühlen der Fa. Zwanager waren. Die Typenreihe k22 ist der Vorgänger der k32 Baureihe aus den 60er Jahren. Die K32 Baureihe wird seit ein paar Jahren nicht mehr produziert.

Kenia Mühle / Kenia Lab Typ K32/20, 600 Watt Motorleistung, Mahlscheiben 65 mm mit zwei verschiedenen Innendurchmessern, von der Größe identisch mit den originalen Mahlscheiben der Favorite 2A.
Guatemala Typ K32/1, 550 Watt Motorleistung, Mahlscheiben 71 mm.
Guatemala SB Typ K32 SB2, 1100 Watt Motorleistung, Mahlscheiben 73 mm.
Guatemala Typ K22S, ältere Mühle mit 1100 Watt Motorleistung, Mahlscheiben 71 mm.
SB steht für Selbstbedienung. Diese Mühlen haben auf der Vorderseite eine Ein- und einen Aus-Schalter, grün und rot. Sie standen zumeist in Supermärkten, wo Tschibo seinen Kaffee auch anbot.
Richtig espressofein kann man mit keiner dieser Mühlen arbeiten, auch nicht bei optimalem alignement, wie eben auch nicht mit der EK43 mit den pre2015 burrs, womit wir zurück beim Thema wären.
Espressofein zu mahlen ist keine Eigenschaft einer Mühle, sondern eine Eigenschaft von Mahlscheiben, perfektes alignement vorausgesetzt.
Wenn eine Mühlen/Mahlscheibenkombination nicht espressofein mahlen kann, dann ist es aber möglich, ein espressofeines Mahlen durch eine längeres Verweilen des Mahlgutes zwischen den Mahlscheiben zu erreichen, z.B. durch einen Flapper (K30 mit ek11a Mahlwerk), eine zu kleine Mahlkammeröffnung oder eine zu kleine Mahlkammer, oder beides (ProM und proM Espresso) oder das Anfeuchten der Bohnen (RDT: Ross Droplet Technique) oder durch niedrigere Motordrehzahl, Planschleifen der äußeren Zähne (MK-Türkisch-Moccamahlscheiben), verschlissene Mahlscheiben u.s.w. Dass die pre2015 EK43-Burrs nicht espressofein mahlen können, ist Fluch und Segen zugleich.
Dir als Kaffee- und Gewürzmahlscheiben entwickelten Scheiben sollten wenig dust beim Gewürzmahlen und wenig fines beim Kaffeemahlen produzieren. Deshalb wurden die Vorbrecherzähne auf den Mahlscheiben auf Stumpf gegen Stumpf geformt bzw. gegossen. Keine andere Mahlscheibe ist so konstruiert. Deshalb ist die pre2015 EK43 Mahlscheibe vermutlich die beste Kaffeemahlscheibe.

 

Das Thema Höflichkeit ist dir fremd, ja?
Bist du vielleicht ein unangenehmer Zeitgenosse.