Anfänger bittet um Hilfe: Grundsätzliches zur Siebträgermaschine

So, um euch auf dem Laufenden zu halten: ich habe mich jetzt selbst so heiß gemacht, dass ich kurzerhand morgen eine ECM Technika IV Profi und eine ECM Mühle Casa zum "rumprobieren" bekomme.

Sollte ich da nun mit etwas Übung einen guten Espresso mit zustande bekommen, werde ich mir wohl einen Dualboiler zulegen - mal gucken, wie die Mühle so ist, die behalte ich eventuell.

Und: Schon erstaunlich, dass hier einige Volvic als Wasser empfehlen, auch ich habe stets meine anderen Kaffeemaschinen immer mit diesem leider teuren Wasser befüllt (weil es mir persönlich gut schmeckt und ich bisher keine Kalkprobleme damit hatte *g*)

Ich bin nun mal echt gespannt!

 

Ja, ich weiß

Das kann sicher sein, aber es juckte mich jetzt schon echt in den Fingern, einfach es mal auszuprobieren, um zumindest etwas besser mitreden zu können. Einige Fragen werde ich dann sicherlich stellen

Konnte ich jetzt leider nicht auf die Schnelle organisieren - zumindest handwerklich bin ich einigermaßen begabt, vielleicht hilft es ja auch beim Espresso

Vielen Dank, auch für die vielen hilfreichen Hinweise, ich werde einfach berichten! Zumindest die Vorfreude ist schon da!

 

So, jetzt mal kurz meine Erfahrung und ein paar Fragen:

Bis der erste Espresso mit Rattenschwänzchen lief, hat es schon ziemlich gedauert, zuvor ist die Plörre nur so rausgeschossen gekommen *g* Aber immer feiner gemahlen und schließlich hat es geklappt! Jetzt aber mal ein paar Fragen an Euch Profis:

1) Der Espresso ist immer noch leicht/ganz leicht bitter od. sauer, so richtig kann ich das nicht einordnen mit meinem verdorbenen Kaffeegaumen. Durchlaufzeit mit ca. 25 Sek. und Rattenschwanz "sind da", ich denke auch an den Cooling Flash
a) Muss der Cooling Flash jedes Mal gemacht werden oder nur wenn die Maschine über eine halbe Stunde nach dem letzten Bezug wieder geheizt hat? Ich könnte mir vorstellen, dass jedes Mal "Cooling Flash" die Temparatur zu niedrig werden lässt.
b) Kann es daran liegen, dass ich 100% Arabica Bohnen benutze? Diese sollen ja immer einen leicht sauren Nachgeschmack haben. Meine Röstung würde ich schon als sehr dunkel (ins Schwarze gehend) beschreiben.
c) Wenn b ja: Gäbe es eine "bessere" Mischung, die nicht diesen sauren Anteil derart betont? Mehr Robousta-Anteil, wieviel? Wie sind Eure Erfahrungen?

2) Als Anfänger habe ich erst einmal zum ECM Tamper gegriffen, der durch eine Feder den Druck jedes gleichbleibend reguliert (damit ich überhaupt mal ein Gefühl für den Druckaufwand bekomme). Jetzt habe ich gesehen, dass der ECM Tamper nur stumpf 20 kg Druck ausübt - ist das nicht schon zu viel? Die Meinungen gehen ja hier auseinander, aber ich habe schon so manches mal von 10-15 kg gelesen/gehört?

3) Meine Crema auf dem Espresso ist hell/dunkel zugleich. Ist das bei 100% Arabica normal? (Siehe Foto)





Über Hilfestellungen würde ich mich freuen - ich bin momentan recht angetan, hat doch besser geklappt, als ich dachte. Ich habe viel mehr anfangs mit der Casa Mühle kämpfen müssen, ich frage mich ja nun echt, ob deren Preis gerechtfertigt ist, so viel mechanisches gefummel, bis die Einstellung auf den passenden Mahlgrad gefunden wurde....tz

 

Mmh, wie viel Gramm Mehl kann ich gar nicht sagen - ich habe einfach gemahlen, bis der Siebträger zu der Markierung (nach dem Tampen) mit Kaffee voll war. Und wie viel Gramm Espresso kann ich auch nicht sagen, weil ich ihn habe schlicht ca. 25 Sekunden habe laufen lassen. Wie wirken sich denn hier die Parameter aus? "Mehr" Espresso bzw. "mehr" gemahlener Kaffee im Siebträger = säuerlicher? Mein subjektiver Eindruck war, dass das säuerliche od. bittere (s. o. bzgl. meiner Geschmacksnerven) deutlicher hervortrat, als ich weniger Kaffeemehl dazu gab. Der Rattenschwanz lief dann aber fast wie aus dem Bilderbuch. Mehr Mehl und mehr Tröpfchen, aber es schmeckte subjektiv weniger sauer/bitter.

Heute kann ich aber schlicht nichts mehr ausprobieren, bin schon total hibbelig von dem Koffein geworden.... muss also morgen weiter testen. Ich überlege nur, ob ich mir noch schnell Kaffeebohnen mit Robustaanteil kaufen gehe....

 

Erst einmal vielen Dank für das Lob Ihr baut mich auf!

Wie kann ich denn rausbekommen, wieviel Gramm ich gemahlen habe? Auch über eine Feinwaage? Ansonsten scheine ich langsam die Parameter wohl zu verstehen, es geht also doch nur viel über das Probieren - das wird denn bei jeder "neuen" Bohne so sein, oder? Auf der einen Seite für einen "Automatik"-Freak wie mich nervig, weil ich tendenziell ungeduldig bin. Auf der anderen Seite macht es schon Spaß, sich heranzutasten.

Zur Mühle: Ich würde als anderes Modell evtl. zur Mazza mini a tendieren. Bei der ECM Casa bin ich mir über Preis/Leistungsverhältnis noch unsicher. Außerdem hat sie eine doch recht empfindliche Dockingstelle vom Bohnenbehälter an die Maschine, nämlich aus sehr filigran wirkendem Plastik. Also oft Behälter ab und an ist wohl nicht so drin, da sind ganz kleine Plastikstecker als Verbinder, die sicherlich schnell brechen können. Außerdem hat die Maschine, die ich geliefert bekommen habe, schon einen kleinen Riss in dem Bohnenbehälter. Allerdings ist die Mazza dann doch noch einmal teurer

Ja, mit diesem "spratzeln" ist mir auch aufgefallen, eigentlich nicht ganz so schwierig, wenn man es einmal begriffen hat - im Ergebnis werde ich wahrscheinlich ohnehin beim Dualboiler landen, denn ich habe für die Technika IV schon knapp 2000 Öcken ausgegeben, da fehlt nicht viel zur Protech700, vielleicht geht ein Händler ja auch bei einem persönlichen Gespräch mit dem Preis runter....

 

Nur eine kurze Frage, warum würdest Du die Mazzer Mini nicht kaufen? Doch irgendwelche Nachteile oder eher zu teuer, das bekommt man woanders besser/billiger?

Mir will nicht in den Kopf, wie unsere Bäckereiverkäuferin das hinbekommt - wahrscheinlich ist da einmal die Maschine programmiert und reproduziert deshalb immer gleich...

 

Was wäre denn eine günstigere, aber vergleichbare Mühle? Die ECM Casa ja sicherlich nicht bzw. hier stört mich die "billige" Fertigung der Verbindung zwischen Bohnenbehälter und Maschine, für knapp 450 EUR kann man da ja wohl mehr erwarten (oder vielleicht nicht?).

Überhaupt habe ich so den Eindruck, dass "modern" nicht unbedingt eine Rolle im Bereich der Heim-Siebträgermaschinen spielt. Bemühungen, den Verbrauch zu senken, sind nicht ersichtlich (Dualboiler jetzt wohl durchaus eine Verbesserung, auch in dieser Hinsicht), aber mit Elektrik hält man sich wohl total zurück. Z. B. die Rocket58, ich dachte ich sehe nicht richtig, dass man die Programmierung durch ein kleinen elektronischen "Kasten" ausführt, den man über einen seriellen Anschluss an die Maschine "pappt" und dieser Kasten dann irgendwie an einem Kabel rumbaumelt, es sei denn, man programmiert und nimmt das Ding dann wieder ab (na super). Das höchste der Gefühle scheinen ja programmierbare Tasten für unterschiedliche Bezüge zu sein... Das alles muss ja nicht unbedingt kritisch sein, es scheint mir hier ja vielmehr das Handwerk wichtig zu sein, so dass man ja durchaus vertreten könnte: wozu dieser Schnick-schnack? Betrachte ich jetzt aber mal den Preis einer Siebträgermaschine so um die 2000 Euro frage ich mich schon, ob sie das wirklich "Wert" ist. Wie gesagt, ist keine generelle Kritik, nur eine von mehreren Fragen, die man sich so als Einsteiger stellt.

 

Ja, die M80 sieht schon interessant aus - wie sieht es denn aber mit Wertigkeit bzw. Ersatzteilen aus? Ist es bei der Mazzer tatsächlich nur der Name, der den Preis in die Höhe treibt (ansonsten würde ich tatsächlich wohl zur M80 greifen).

 

So, Koffein hat mich lange wach gehalten:
Mittlerweile gibt es die Rocket R60 - da ist nun auch was für die jüngere Daddel-Generation dabei, mit Anschluss an Android und Ei-Phone Handys Und Kessel sind nun auch aus Edelstahl, sozusagen die "bessere" Profitech 700