anonyme Espresso-Junkies...

Diskutiere anonyme Espresso-Junkies... im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Moin, ich dachte mir gerade so, es wäre doch mal interessant zu Erfahren, wie der "Werdegang" der ganzen Leute hier so war. Habt Ihr Euch so...

  1. #1 KlausMic, 06.02.2009
    KlausMic

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    Moin,

    ich dachte mir gerade so, es wäre doch mal interessant zu Erfahren, wie der "Werdegang" der ganzen Leute hier so war. Habt Ihr Euch so langsam hochgearbeitet? Hat Die Mutter heimlich Kaffee in die Nuckelflasche gekippt oder war es quasi von 0 auf 100 in 10 Ristretto?

    Ich will einfach mal anfangen:

    Meine Koffeinsucht fing vor ca. 20 Jahren während meines Jahrespraktikums in einer Maschinenbauwerkstatt an. Da haben alle literweise Kaffe gekippt. Da ich aber nie die normalen Sachen mitgemacht habe, habe ich mir meinen Instant-Espresso mitgebracht und davon so 5 bis 10 Pötte am Tag getrunken.....
    Später im Studium ging es eigentlich nur darum, den Koffeinspiegel tagsüber möglichst hoch zu halten. Filterkaffee, Espresso... egal, rein damit. Das erste aha-Erlebnis kam dann ab '95 in meinem ersten Job. Damals hatte ich eine Freundin in Kalifornien, die ich zwei mal im Jahr besuchte. Starbucks war zu der Zeit dort schwer in und irgendwie schmeckte mir das. Auch gab es dort aromatisierten Filter-Kaffee. Ich habe mir dann immer ein paar Dosen Haselnuss-Zimt-Kaffee mitgebracht. Fand ich damals x-mal besser als hier die Jacobs Dröhnung o.Ä. Da ich aber auch viel in Norditalien war, fand ich deren Espresso auch ganz gut. Zu meiner Kündigung '96 habe ich mir dann als Abschiedsgeschenk eine Espressomaschine gewünscht. Und tatsächlich bekam ich eine Siebträger von Krups. Allerdings bewegten sich meine Kennnisse zu dem Zeitpunkt noch auf Toastbrot-Niveau. Wenn das Espresso-Pulver im Supermarkt italienisch klang, musste es gut sein. Und da meine Ergebnisse locker mit dem Espresso beim Chinesen um die Ecke mithalten konnten, war ich zufrieden.....
    Irgendwann ist dann nach dem x-ten Umzug die Krups im Keller verschwunden und ich habe mich wieder mit herkömmlichem Filterkaffee begnügt. Bis ich dann vor 6 Jahren meine Frau kennen gelernt habe.... Sie hatte schon immer ein Faible für LM. Also wurde die Krups wieder hervorgekramt und die ersten Versuche gestartet. Schnell waren aber die Grenzen erreicht, etwas Neues musste her. Wegen des begrenzten Budgets stand dann eine AEG 120 in der Küche, zusammen mit einer Espressomühle von Krups. Das war auch so die Zeit, in der ich anfing, hier mitzulesen. Mit dieser Kombi konnte ich plötzlich Espressi machen, die mit denen aus einem durchschnittliche Eiscafe locker mithalten konnten. Ich kam auf den Geschmack......
    Inzwischen hatten wir uns mit zwei Italienern angefreundet, denen hier jeweils ein Restaurant gehörte. Und wenn die uns einen Espresso gemacht haben, dann war das eine ganz andere Dimension! Einfach nur ein geiles Geschmackserlebnis! Mit Gianni saß ich dann auch abens vor seiner Maschine und er hat mir bei etliche Grappa erklärt, worauf man achten muss. Es stand also irgendwann zur Debatte, die Kaffee-Ecke aufzuwerten. In meinen Augen kam dazu nur Gaggia in Frage, meine Frau (als LM-Junkie) fand jura wäre das non plus ultra. Meine Frau hat dann vor 3 Jahren gewonnen........
    In mir war aber der Ehrgeiz entfacht, auch so etwas Ähnliches wie beim Italiener hinzubekommen. Die ersten Experimente mit der jura wurden gestartet. Zum Glück kann man da auch gemahlenes Pulver einfüllen und die Wassertemperatur einstellen. Mit Bohnen frisch vom Röster, in der Krups-Mühle sehr fein gemahlen, kommt da dann schon etwas raus, was durchaus trinkbar ist. Das Eiscafe um die Ecke kann da nicht mehr mithalten.... Das Feuer war entflammt und verschiedene Röster / Sorten wurden ausprobiert. Wenn ein Kollege in Italien Urlaub machte, musste er mir von dort immer frische Bohnen mitbringen. (Eine Entäuschung war Nannini, direkt im Geschäft in Siena gekauft...)
    Zum letzten Weihnachtsfest hatte ich dann meine Frau so weit, ich durfte mir eine Gaggia kaufen :-D:-D:-D!!!!! In Frankfürt-Höchst gab es eine gelbe Evolution als Vorführgerät für 150,- EUR. Die steht jetzt hier in der Küche. Das die Krups-Mühle dafür nicht reicht, war mir schon klar, also wurde diese etwas getuned. Da Ergebnis war zwar ganz gut, aber auch nicht überwältigend. Also musste auch eine neue Mühle her. Da Espresso trinken für mich inzwischen eine Art Zeremonie ist, sollte es eine Handmühle sein. Bei Lorey in Frankfurt hatten sie Zassenhaus. Eingepackt, feinsten Mahlgrad eingestellt... Kein Tropfen kommt mehr aus dem Siebträger. Etwas gröber, nächster Versuch.... Der absolute Hammer!!!!!!!! Der Tre Forze hatte eine Konsistenz, eine Crema und ein Aroma, wie ich es selbst bei meinen guten Italo-Freunden nicht erlebt habe. Genau so hatte ich mir das immer vorgestellt!!! Bin nun seit einem Monat am Experimentieren. Meine Ergebnisse sind, egal mit welcher Bohne, recht gleichmäßig gut geblieben. Bilde mir inzwischen ein, einen Espresso zubereiten zu können, den ich hier in der Gastronomie nirgends bekomme.
    Nach endlosen Versuchen schramme ich seit Tagen knapp an einer Gastritis vorbei.. :-D Aber das Feuer ist entfacht, auch meine Frau findet inzwischen, das eine la Pavoni gut in die Küche passen würde......

    So, das war es von mir. Würde mich freuen, mal Eure "Geschichten" lesen zu dürfen....

    Viele Grüße

    Klaus
     
  2. #2 plempel, 07.02.2009
    plempel

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    AW: anonyme Espresso-Junkies...

    Infiziert durch einen Freund in Chieti: Kaffee aus Herdkännchenschlachten - korrigiert mit Fernet. :)

    Gruss
    Plempel
     
  3. #3 Ranger Kevin, 07.02.2009
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    AW: anonyme Espresso-Junkies...

    Also bei mir fing es mit der grundsätzlichen Frage "Kaffee oder Tee?" an. Da meine Eltern, beide nototrische Teetrinker, der Meinung waren, sie müssten mich schon in jungen Jahren mit dem Geschmack von ungesüstem schwarzen Tee konfrontieren, ist es recht naheliegend, dass ich mich eher in richtung der Kaffeefraktion entwickelte.
    Vor ca. 4 Jahren, hauptsächlich auf mein drängen hin, schafften sich meine Eltern dann einen Gaggia-VA an.
    (das war noch die Prä-Kaffeenetz-ära - für uns damals echter Kaffeegenuss :lol:)
    Als ich dann vergangenen Herbst meine Ausbildung begann, kam ich (durch eine göttliche fügung? ) direkt in eine Abteilung, in der es guter Brauch war, sich mirgens am Kaffeetresen zu versammeln und Cappuchino aus einer Gaggia CC zu trinken. (Jetzt im Nachinein betrachtet war das auch eine ziemliche Vergewaltigung - vorgemahlenes Illy-Pulver, ausgebrüht bis nur noch wasser aus dem Auslauf kam und mit einer hübschen Haube Bauschaum garniert ^^ - immer noch vor der KN-ära!)
    Ab da hat mich dann so langsam der Virus gepackt, und ich wollte mir auch eine CC zulegen.
    Sonst war eigentlich nichts weiter geplant, ich wollte nur guten Kaffee...
    doch dann stieß ich (un)glücklicherweise bei meinen Internetrecherschen auf dieses Forum, und Schwups, da hatten wir den Salat... :cry:
    Seit dem habe ich ca. das Doppelte von dem, was die CC gekostet hat, darin investiert, das baby zu tunen, eine Mühle zu kaufen, Tamper, Siebe, etc. pp, ist ja die Standart Krankheitsgeschichte hier.

    to be continued.... ;-)
     
  4. #4 bh_aragorn, 07.02.2009
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    AW: anonyme Espresso-Junkies...

    Vor gut zwanzig Jahren hab ich als kleiner Junge meinen Eltern immer Kaffee kochen dürfen, wenn sie im Garten gearbeitet haben. Ich hab den dann immer "verfeinert", mit Salz oder Kakao im Filter. Angeblich hat der dann auch immer besser geschmeckt, als "normal". Selber hätt ich das Gebräu aber nie getrunken...
    Vor ungefähr 10 Jahren fings dann an, dass man in Feistunden in der Schule mal ins Café ging, da musste man natürlich dann auch Kaffee trinken. Damals hab ich das "Zeuch" nur mit viel Milch in Form von Cappuccino runtergekriegt. Irgendwann hatte ich dann die erste Begegnung mit dem Latte Macchiato, gebaut aus Instant-Espresso und geschäumter Milch. Hab mir dann selber auch gefriergetrockneten Instant-Espresso gekauft für diverse Latten. Irgendwann hab ich dann mal den "Espresso" pur probiert und mir geschworen: Nie wieder!
    Als ich dann auszog, das Studieren zu lernen, hab ich von meiner Schwägerin ne Espressomaschine bekommen. Krups Artese mit tollem Crema-Siebträger (viel Plastik...). Vorgemahlener Espresso ausm Supermarkt und ich habs geliebt! Irgendwann wurde der Siebträger dann inkontinent, ein neuer hätte 80 Euro gekostet, da dacht ich mir: "Hah, da legste gleich noch nen Hunni drauf, dann kriegst ne ganze neue Maschine!" Damals war dann grad der Test-Artikel zugunsten der Saeco Aroma rausgekommen, also hab ich mir die gekauft. Irgendwann kam dann die erste Mühle (ein Überbleibsel aus den 60ern von meiner Mama), aber im Gran Crema Siebträger macht das nicht so deeen Unterschied.
    Vor nem Jahr ungefähr hab ich dann in ner kleinen Münchner Kaffeebar den ersten richtig "geilen" Espresso getrunken. Sowas wollte ich zu Hause auch machen! Die Plörre aus meiner Aroma war ja nicht vergleichbar mit diesem leckeren dickflüssigen Gesöff mit dicker haselnussbrauner Crema oben drauf... Also auf ins Internet, um Informationen zu holen. Tja und dann bin ich aufs Kaffee-Netz gestoßen, hab erst mal monatelang mitgelesen, mir den klassischen Siebträger und ne vernünftige Mühle gekauft, dann endlich mal frische Bohnen und seitdem schwebe ich im Espresso-Himmel ;-)
     
  5. #5 feierwehrmann, 07.02.2009
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    AW: anonyme Espresso-Junkies...

    Zu Abi-Zeiten hatte ich immer nen Liter Kaffee mit in der Schule. Durch den übermäßigen Genuss hatte ich dann aber nach 2 Jahren Magenprobleme, weil ich in der Regel die halbe Kanne leer hatte bevor ich was gegessen hatte ;)
    Filterkaffee war dann erstmal tabu. Zu beginn des Studiums hab ich dann aber gemerkt das ich ohne Koffein nicht leben kann...
    Da hab ich mir dann eine Ikea-Herdkanne angeschafft samt Aufschäumer.
    Ein halbes Jahr später hab ich meine jetztige Maschine geschenkt bekommen, anfangs noch mit vorgemahlenem Supermarktkaffee und Grand Crema Siebträger betrieben, hab ich dann gemerkt das die schwarze Flüssigkeit die daraus kommt ja auch ohne Milch schmeckt und der Magen hat auch nicht rebelliert. Kurz darauf hab ich eine alte AEG Kaffeemühle aus den Untiefen des Elterlichen Kellers gefischt.
    Auf einmal war ich infiziert! Ich hab mehr zu dem Thema gelesen und hab millionen verschiedene Bohnen probiert. Durch die ganze Leserei bin ich natürlich auch irgendwann hier gelandet.
    Der Bohnenhexler ist inzwischen durch ein richtiges Mahlwerk ausgetauscht und ich lieg in der Bucht und hier auf der Lauer um mir die passende Maschine zu ergattern :)
     
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