April Brewer

@MartinAusW wo hast du den Gabi dripper her?

 

Ich hab den April Brewer jetzt seit ein paar Wochen. Der April hat es ganz locker in meine Rotation geschafft. Wobei ich der Technik von Patrik folge. Den Mahlgrad wähle ich zwischen 26 und 30 Klicks auf der C40, bei 13-20g, Temperatur zwischen 92* uns 94*.
Ich empfinde die Tassen als besonders fruchtig, besonders süß, Bitterkeit wird deutlich verringert. Ich finde das großartig! Für mich funktioniert das zwar für viele Bohnen, aber beispielsweise verlieren komplexer Kaffees an Charme, da ihnen die Komplexität durch die Charakteristik des Brewers plus diese Technik abgeht.

Zur Orientierung hier noch der Rest meiner momentan Dripper Rotation:
1. V60 mit Gagnes Technik von mir geschätzt für komplexere Bohnen
2. Stagg X
a. mit Gagnes Technik für die brutalen Betonung der Hauptcharakteristik einer Bohne
b. Mit Patriks April Brewer Technik für Bohnen die mir im April zu lange Durchlaufzeiten haben
3. Tricolate, ist für mich die Notlösung wenn ich für meinen Geschmack zu helle Bohnen habe und irgendwie noch Körper rausholen muss (sonst kann ich besser Tee trinken)

 

Der April Brewer ist mittlerweile mein Dripper der Wahl, ich kriege mit der propagierten Gießtechnik zu 20/300g jedesmal ein top Ergebnis, schön ausbalanciert, süß, komplex und immer noch genug Klarheit. Wichtig scheint mir das dreimalige Aufgießen zu sein, bei kleinen Tassen wo man zweimal aufgießt fehlt es mir meistens an Komplexität.

Mein Standard Brühvorgang dauert so um die 3min bei 20/300, 30 Clicks und ich variiere aktuell mein Rezept hauptsächlich über die Temperatur je nach Bohne 88-90 Grad bei empfindlichen Kaffees, 92-94 wenn ich mehr Süße rausholen will.

Übrigens habe ich die original April Filter mal ausprobiert und konnte keinen Vorteil gegenüber den Kalita 155 feststellen. Durchlaufzeit auf die Sekunde gleich und geschmacklich ist da auch kein Unterschied spürbar gewesen, allerdings konnte ich es nicht Side by Side testen, daher alles sehr subjektiv wahrgenommen. Jedenfalls kein Vergleich zu der Varianz die man in der V60 bei den verschiedenen Papieren bekommt.

 

Seid ihr so nett und postet noch mal nen Link? Finde ich irgendwie gerade nicht und würde auch gern noch mal testen (wenn auch mit dem December). Danke im Voraus

 

Klar, hier zum nachlesen und anschauen:

Bigger Brews with the April Brewing Kit — April Media

Ich zirkuliere etwas sanfter und gieße dann stärker mittig um die 100g in 10 Sekunden zu erreichen.

 

So, ich habe meine Plastikversion des April Brewers, nachdem dieser endlich in D erhältlich war (bezogen über Johann Jacobs Haus) gleich mal gegen meine geliebte Keramikversion antreten lassen.

Vorab muss ich sagen, dass ich es gut finde, dass der Plastik einzeln ohne Zubehör geliefert wird, da ich den Becher, der mit samt Deckel und Untertasse in der Keramikvariante kommt, furchtbar unpraktisch finde und den eh schon ambitionierten Preis nur unnötig in die Höhe treibt. Ich mag es eh lieber, aus einer Karaffe in eine Tasse zu gießen; dann kühlt der Kaffee auch schneller runter. Er ist leichter, in meinen Augen schöner (das Mintgrün kommt sehr gut raus; die nächste Farbe die rauskommt, ist meines Wissens nach hellblau) und unkaputtbar.
Hauptvorteil in meinen Augen ist aber die bessere Hitzebeständigkeit des Kunststoffs ggü. Keramik oder Glas, was dem Brühwasser weniger Hitze entzieht - vor allem, wenn man wie ich eher faul beim Vorwärmen des Drippers ist und nach Möglichkeit resourcenschonender unterwegs sein möchte. Den Schritt kann man sich bei der Plastikversion sparen. Kurz unter den warmen Strahl des Waschbeckens halten und den Filter spülen reicht in meinen Augen völlig.

Um Herauszufinden, ob es irgendwelche Unterschiede im Tassenprofil gibt, habe ich zwei identische Brühungen gemacht. Lustigerweise habe ich dafür genau wie mein Vorberichterstatter den Aceituno vom JJH verwendet, einen anaeroben natural Anacafe 14 aus Guatemala, den ich ja schon aus dem Adventskalender kannte und mochte. Unter Anwendung gleicher Parameter (13g/200g, Grind Size, Papier, 2 x 100 g Pour Third Wave Water) blind verkostet, meinte ich mir einzubilden, dass der Kaffee aus der Kunststoff-Version minimal süßer und etwas fruchtbetonter geschmeckt hat und ich bei der Keramik ganz leichte Bitternoten im Aftertaste hatte (hatte den aber (ausnahmsweise) ausreichend vorgewärmt). Unterm Strich allerdings alles sehr marginal und man bekommt aus beiden Filtern hervorragende Ergebnisse. Am Ende ist es wohl die persönliche Präferenz und Workflow - glücklich wird man sicher mit beiden. Ich muss da wohl mal noch tief in mich gehen, welchen von beiden ich behalten soll.

April selber sagt, dass aufgrund der Kompromisse, die man mit den verschiedenen Materialen und deren Produktionsprozessen eingehen muss, die Kunststoffvariante die „beste Version des April Brewers sei“. Ich finde es allerdings eine seltsame Designentscheidung, dass der Boden einen größeren Durchmesser hat als bei der Keramikversion, was dazu führt, dass die hauseigenen Papierfilter schlechter reinpassen als die von Kalita. Meinen Erfahrungen nach passen die 185 am besten in die Plaste rein. Aber wer weiß, vielleicht plant April ja für jeden Dripper ein eigenes Filterpapier - geschäftstüchtig sind sie ja