Aufarbeitung einer Olympia Cremina 67

Diskutiere Aufarbeitung einer Olympia Cremina 67 im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Wie entfernt man schonend aufgeklebte Firmenlogos und Typenschilder, bevor man das Gehäuse bzw. den Rahmen zum Beschichten gibt? Bei dünnen...

  1. kafin

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    Wie entfernt man schonend aufgeklebte Firmenlogos und Typenschilder, bevor man das Gehäuse bzw. den Rahmen zum Beschichten gibt? Bei dünnen Blechschildern besteht ja die Gefahr, dass diese dabei wellig werden und nicht mehr so toll aussehen, wenn man sie hinterher wieder aufkleben möchte. Plastik könnte brechen, wenn man mit einem Spachtel oder ähnlichem arbeitet.

    Ich meine mich zu erinnern, dass hier im Forum vor einiger Zeit mal von jemandem beschrieben wurde, dass er Zahnseide verwendet, um unter das Schild zu kommen. Ich hatte dies schon mal ausprobiert. Überzeugt hat mich das damals nicht. Das Alublech sah nach der Prozedur trotzdem etwas verbeult aus. Dies hätte man wohl wieder gerade bügeln können, allerdings nicht den leichten Knick, der auch entstanden war:

    [​IMG]

    Wobei das in diesem Fall nur das Schild des Lieferanten war. Insofern war dies aus meiner Sicht nicht so tragisch. Und es war eh schon durch Kaffeefettlöser in Mitleidenschaft gezogen worden, sprich vom ursprüngliche Rot ist nicht mehr viel übrig.

    Sollte man die Bleche/Rahmen vorher warm machen in der Hoffnung, der Kleber wird weicher? Oder gibt es andere praktikable Techniken?

    Konkret geht es mir um diese beiden Olympia-Schilder:

    [​IMG]
    [​IMG]

    Viele Grüße,
    Ingo
     
  2. #2 turriga, 04.10.2017
    turriga

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    Aber gerade diese Beiden sind doch recht unkritisch, da sie recht stabil ausgeführt sind, Zahnseide hier ein probates Mittel.
    Würde zuvor noch etwas anföhnen, dann sollte diese kein Problem darstellen.
     
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  3. #3 Melitta, 05.10.2017
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    Zahnseide funktioniert gut bei doppelseitigen Schaumklebband. Sie zerschneidet den Schaumträger während die beiden Klebefilme an der Oberflächenhaften bleiben.Sehr dünne Klebefilme kann man mit der Methode nicht zerschneiden deshalb "hebelt" die Zahnseide, wenn es überhaupt geht, das Schild vom Untergund ab. Dünne Schilder verbiegen sich dabei.

    Was immer gut hilft ist Wärme. Ab 100 - 150°C lässt die Haftfestigkeit von Acrylatklebefilmen stark nach. Sogar empfindliche Substrate vertragen diese Temperaturen noch ganz gut. Große Metallteile lassen sich mit kochendem Wasser schneller und gleichmäßiger erwärmen als mit Heißluftpistolen.
     
  4. kafin

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    Besten Dank für die Tipps. Mit Heißluft und Zahnseide habe ich die Schilder entfernt bekommen:

    [​IMG]

    Ich nehme mal an, die Kleberreste auf den Schildern lassen sich nur mechanisch entfernen? Oder gibt es dafür ein Lösungsmittel, welches besser wirkt als Waschbenzin, aber den Lack bzw. die Eloxierung nicht angreift?
     
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  5. #5 turriga, 08.10.2017
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    Sag i do!;)
    Den restlichen Kleber würde ich eher runter rubeln, "Klebstoff- und Dichtungsentferner" sollte zwar auch (und leichter) gehen, braucht es aber gar nicht, kostet Geld und hat immer auch das Rest-Risiko der Verfärbung/Ablösen des Basislacks.

    Was ist das denn für eine Grundfarbe deines Gehäuses, etwa schwarz? Oder doch eher so in Richtung Aubergine?
     
  6. #6 kafin, 08.10.2017
    Zuletzt bearbeitet: 08.10.2017
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    Nein. Ich würde dies als dunkelbraun oder braunmetallic oder kaffeefarben :) bezeichnen. Auf diesen Foto ist der Farbton besser zu erkennen:

    [​IMG]

    Eigentlich ist der Lack in einem guten Zustand, so dass eine Neulackierung fragwürdig ist. Nur an der Unterkante hat Rost den Lack unterwandert. Ich stehe nur überhaupt nicht auf die Farbe Braun. Ach ja, und auf Orange auch nicht. Das liegt wohl daran, dass ich in den 70er Jahren aufgewachsen bin. Der damalige Überfluss an Braun und Orange langt fürs ganze Leben, zumindest für meines. Mit Schaudern denke ich an die Gardine in meinem Kinderzimmer zurück:

    [​IMG]

    Dass ich von dem Stoff noch etwas habe, ist eine Geschichte für sich.

    Wenn ich nicht aufpasse, wird hieraus ein Restaurations-Thread Olympia Cremina...
     
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  7. fox9

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    Klebereste lassen sich meistens gut mit Öl oder fettlöslichen Mitteln entfernen, WD40 ist hier ein guter Kandidat, da es auch noch sehr gute Kriecheigenschaften hat.
     
  8. Feitz

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    mit Butter einreiben, einwirken lassen und wegrubbeln... Die Butter selber geht dann mit Spüli gut ab...
    Wieso? Ist doch sehr dezent und geschmackvoll ;-)
    Aufheben, das kommt bestimmt wieder (wie Schlaghosen und Plateausohlen)...
     
  9. #9 frizzzcat, 08.10.2017
    frizzzcat

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  10. kafin

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    Bei Butter bin ich ein gebranntes Kind. Ich hatte mal gelesen, dass man damit schwarze Fahrradschmiere bei Kleidung entfernen kann. Das hat auch wunderbar funktioniert. Allerdings habe ich dann den Fehler gemacht, die Butter nur grob auszuwaschen und den Rest der Waschmaschine zu überlassen. Dazwischen lagen vielleicht ein oder zwei Wochen. Der ranzige Geruch war umwerfend und ging auch durch mehrfaches Waschen nicht weg. Ich habe die Hose danach zwei Jahre nicht angezogen, bis es wieder vertretbar war. Aber gut, hier geht es ja nicht um Textilien...

    Mit WD40 und dem Fingernagel ging der Kleber vom Lack ab. Wobei die Frage offen bleibt, welchen Anteil das Öl daran hatte.

    Primär deswegen, weil ich das bisher nicht kannte.
     
  11. #11 frizzzcat, 10.10.2017
    frizzzcat

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    Es geht ja in erster Linie darum, das Lösungsmittel UNTER den Aufkleber zu kriegen.
    Melleruds "Geheimrezept" dürfte eigentlich nichts anderes als Benzin mit Spülmittelkonzentrat sein.
    Wundbenzin geht auch super zum Kaugummiflecken aus Polstern entfernen.
     
  12. abocgn

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    Orangenöl geht auch wunderbar um Kleberreste zu entfernen.

    Hin und wieder gibt es auch bei ALDI "Etikettenentferner" ...
     
  13. kafin

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    Das Gehäuse war beim Pulvern. Farblich wurde es an die Mühle angepasst, die bereits im Original weiß war und auch geblieben ist:

    [​IMG]

    Weiß jemand, was dies für ein Teil ist?

    [​IMG]

    Es lag in dem Behälter, wo ich den ganzen Kleinkram der Cremina aufbewahre. Mir ist allerdings nicht klar, welche Funktion dieses Teil hat bzw. ob es überhaupt zur Cremina gehört. Auf den Fotos, die ich beim Zerlegen gemacht habe, finde ich dies zumindests nirgends.
     
  14. #14 turriga, 13.02.2018
    turriga

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    Das ist der Schalter für die Betätigung des Sicherungsstifts am Unterbodenblech.
     
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  15. kafin

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    Vielen Dank. Das ist mir gestern Nacht sogar noch eingefallen – auf den Weg ins Bett. Das Bodenblech hatte ich tatsächlich nie fotografiert und ich hatte es gestern auch nicht in den Händen. Sonst hätte ich mir vielleicht Gedanken über das Loch in der Mitte gemacht.
     
  16. kafin

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    Welchen Kleber nimmt man idealerweise, um das Logo und das Typenschild wieder anzubringen? Ich würde zu etwas elastischen, also einen Kontaktkleber wie Pattex, tendieren. Ich meine, dass ich vor vielen Jahren schon mal einen hatte, der auch höherer Temperaturen aushält, als der normale. Oder gibt es etwas geeigneteres?

    Wobei ich die Reste des alten Klebers mit den oben genannten Hausmitteln damals zwar vom Lack herunter bekommen habe, aber nicht vom Logo und dem Typenschild. Ich muss wohl doch mal auf die Suche nach einem speziellen Kleberesteentferner gehen.
     
  17. #17 Steigerman, 18.03.2018
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    Da du keine Last auf den Teilen hast, würde ich auf Kleber verzichten, sondern mit ein paar punkten Silikon oder Acrylat arbeiten, das geht auch bei bedarf gut wieder ab ( zumindest aus meiner Erfahrung ). Ich hab zum Reinigen der Maschinen und auch der Hopper und Doser aus Plastik einen Zitronenreiniger, der bekommt - auf ein Baumwolltuch (altes T-Shirt) aufgetragen alles runter ohne zu zerkratzen - auf der Flasche steht G481 Blitz-Citro.
     
  18. kafin

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    Ich möchte die Maschine endlich mal in Betrieb nehmen. Eigentlich ist sie ja fast fertig. Das Sicherheitsventil hatte ich zerlegt und stelle mir jetzt die Frage, wie es korrekterweise zusammengesetzt gehört. Die Reihenfolge ist klar. Die hatte ich fotografisch festgehalten.

    [​IMG]

    Aber es sieht so aus, als könnte man den Auslösedruck einstellen, in dem man die Feder mit der inneren Schraube (auf dem Foto das zweite Teil von links) mehr oder weniger vorspannt. Ist dies tatsächlich so gedacht oder dreht man diese Schraube bis zum Anschlag hinein?

    Sollte das Ventil tatsächlich einstellbar sein, müsste man ja eigentlich zumindest temporär ein Manometer anflanschen, um es korrekt einzustellen.

    Den Kupferdichtring hatte ich nicht entfernt bekommen. Er wirkt wie verschweisst mit dem Ventilkörper. Ich hoffe, das ist auch bei Wiederverwertung dicht
     
  19. kafin

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    Ich habe beim Olympia-Spezialisten in der Schweiz nachgefragt und den pragmatischen Tipp bekommen, die Einstellschraube auf keinen Fall bis zum Anschlag einzuschrauben, sondern im Gegenteil nur so weit, dass man den Ventildeckel noch zudrehen kann. Wenn es dann beim Hochheizen spratzelt und Dampf aus dem Sicherheitsventil austritt, so weit zudrehen, bis das aufhört. Bei mir war das Ventil aber schon so dicht, ohne dass ich die Einstellschraube noch weiter hinein drehen musste.

    Nachdem meine Suche nach einem roten Olympiaschild nicht erfolgreich war, habe ich beschlossen, meinem vorhanden braunen einen neuen Farbton zu verpassen.

    Olympia Cremina Logo/Rückenschild

    Ich weiß, dass dies manche als Frevel einstufen werden. Aber ich habe ja schon die braune Gehäusefarbe eliminiert und das rote Logo auf meiner Olympia Moca Mühle (jeweils die Originalfarbe) sieht zum weißen Gehäuse einfach stimmiger aus, zumal ich Braun nicht leiden kann:

    [​IMG]

    Die braune Farbe ließ sich problemlos chemisch abbeizen:

    [​IMG]

    Vorher hatte ich in zwei Schritten mit einem Stück Alu und danach auf der Rückseite des Logos getestet, ob der Abbeizer Aluminium oder die Goldbeschichtung angreifen. Beides war nicht der Fall. Jetzt stellt sich die Frage, wie ich das Logo rot lackiert bekomme. Die erhabenen Elemente (Rahmen, Schrift, Männchen) sollen natürlich goldfarben bleiben. Mir fallen zwei Varianten ein.
    1. Die erhabenen Teil mit einer Trennschicht beschichten, so dass die Farbe nicht haftet. Wie macht man das sinnvollerweise? Wie beim Stempeln oder mit einer Walze? Und was nimmt man als Trennschicht?
    2. Rot lackieren und im feuchten Zustand die erhabenen Teile abwischen. Womit? Tuch oder Gummiwischer?
    Eigentlich sieht das Logo ganz in Gold ja auch nett aus. Man könnte es auch so lassen. Immer noch besser als braun.

    Ach ja: Dieser Thread begann ja eigentlich damit, wie man aufgeklebte Firmenlogos und Typenschilder schonend entfernt bekommt. Trotz aller Tipps war es mir nicht gelungen, die Klebstoffreste zu entfernen. Überraschenderweise hat sich der Abbeizer als wirksameres Mittel herausgestellt als alles andere, was ich vorher versucht hatte.
     
  20. kafin

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    Ich habe den Thread umbenennen lassen. "schonende Entfernung des Firmenlogos und Typenschildes" traf es nicht mehr so wirklich. Eigentlich hätte ich die Beiträge, die eher zur Überholung der Cremina gehören, von vornherein in einen separaten Thread packen sollen. Jetzt lässt sich das nicht mehr sauber trennen. Egal.

    Ich bemerke gerade, dass ich überhaupt noch keine Fotos im zusammengebauten Zustand gemacht habe. Das werde ich bei Tageslicht nachholen.
     
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