Bleifrei...

Dazu gibt es bereits 41 Seiten
http://www.kaffee-netz.de/threads/bfr-studie-zu-blei-in-siebtraegern-nach-entkalkung.77463/

 

Woraus schließt du es bei der Dalla Corte?
In dem Thread sind explizit einige Maschinen genannt, z.B. die Ponte Vecchio Lusso.

 

Wenn's in der Werbung steht, muss es ja stimmen.
Keine Silikonschläuche mehr dabei?

 

Man kann davon ausgehen, dass kein in der EU hergestelltes Gerät, das im Lebensmittelbereich eingesetzt wird, mit Dichtungen oder Lötverbindungen ausgestattet ist, die Blei freisetzen können. Das Risiko für den Hersteller wäre viel zu groß.
Da ist die Gefahr, Blei über das Trinkwasser oder Lebensmittel aufzunehmen viel viel größer

 

Selbstverständlich gibt es nach wie vor Geräte, die nicht die Grenzwerte einhalten, schau einfach mal in dem oben verlinkten Thread nach, wie sich dort die ECM-Maschinen schlagen - trotz gegenteiliger Beteuerungen auf deren Website. Arni hat eine Maschine dieser Marke, vielleicht erklärt es die Pauschalauskunft.

 

Ich besitze eine etwa 15 Jahre alte ECM und ich bin mir fast sicher, dass sie Lötverbindungen mit Blei enthält, denn damals war das noch üblich und es gab noch keine diesbezügliche EU-Verodnung. Das Ganze beunruhigt mich nicht , weil die Innenseite der Rohre und des Kessels eine mehr oder weniger dicke Kalkschicht enthalten, die vor Übergang von Metallionen an das Wasser schützt.
Der Test, der vor einiger Zeit veröffentlicht worden ist, der Blei bei einigen Maschinen nach dem Entkalken nachwies, ist seinerzeit von Fachleuten erheblich kritisiert worden, weil z. B. nicht nachgeprüft wurde, woher der Bleieintrag in das Wasser der Maschinen genau kam, ob nicht z. B. das benutze Wasser schon mit Blei belastet war oder ähnl. So genau kann ich mich jetzt nicht mehr an Details erinnern. Die Aufregung durch diesen Test hielt sich ja auch deshalb in engen Grenzen, weil in der Praxis kurze Zeit nach dem Entkalken sich an der Innenseite der Rohre eine Metall-Oxid-Schicht bildet, die Ähnliches bewirkt wie die Kalkschicht. Bereits das mehrmalige Spülen nach der Entkalkung bewirkt diesen Effekt.

 

Es gibt meines Wissens Messing Fittinge mit besonders niedrigem Bleigehalt. Aber trotzdem enthalten auch diese noch geringe Mengen Blei. Da jede mir bekannte Maschine Messing Fittunge verbaut hat...

 

Hi maki_63,
mir war und ist dieses Thema auch wichtig. Lass dich nicht verunsichern, wenn andere das anders sehen. Ist ja auch in Ordnung.

Ich hatte viel nach Informationen genau zu deiner Frage gesucht und folgendes gefunden (alles ohne Gewähr und nur als Anregung für dich diese Aussagen selbst zu über prüfen):

• Die meisten Kessel bestehen aus Kupfer. Fittings und eingelötete Gewinde etc. Aber aus Messing.
• Messing enthält Blei. Blei macht Messing wohl "weich" um beispielsweise besser Gewinde schneiden zu können.
• Der Bleianteil im Messing kann unterschiedlich hoch sein. Er kann auch niedrig sein. Dann ist die Bearbeitung des Messing schwieriger und damit etwas teurer.
• Einige Firmen weisen darauf hin, nur bleiarmes Messing zu verwenden. Immerhin.
• Es gibt wohl Möglichkeiten die Kupfer/Messing boiler speziell so zu behandeln, dass Blei kaum mehr aus dem Messing herausgelöst werden kann. Google mal Ruveco teck. Dieses Verfahren setzt Cimbali bei seinen mehrgruppigen Gastromaschinen ein.
• Ruveco teck soll das gleiche sein, wie das T.E.A. Verfahren von Quickmill. Dort eingesetzt z.B. bei der qm67 und Vetrano. Vielleicht auch bei allen anderen Chrombombern?
• Eingesetzt werden diese Verfahren erst seit wenigen Jahren.
• Ein Händler erzählte mir von seinem Versuch die T.E.A. Oberfläche mit aggressiven Entkalker anzugreifen oder "abzulösen". Es ist ihm nicht gelungen.
• Es gibt Hersteller, die setzen auf Edelstahl-Boiler. Zum Beispiel Profitec. Aber auch dort fließt bei einer e61 Brühgruppe das Wasser ständig durch Messing-Bauteile. Eine Angabe, dass Profitec bleiarmes Messing verwendet habe ich bislang nicht gefunden....

Ausdrücklich sage ich nochmal: ich selber habe keine Ahnung von der Materie! Ich möchte aber diese Infos weitergeben um weiteres " Nachforschen" zu erleichtern.

Vielleicht gibt es hier im K-Netz ja Leute, die wirklich Bescheid wissen und das Geschriebene ergänzen oder korrigieren können.

Und das, ohne die Grundsatz-Debatte wieder hochzuholen, ob Blei aus der Maschine nun gesundheitsschädlich ist oder nicht

Fest steht, es passiert gerade was bei den Herstellern. Einige reagieren bereits auf das Thema. Quickmill verwendet bleiarmes Messing und läßt die Kessel T.E.A. behandeln.

Ob es was bringt? Keine Ahnung :-/

 

Bei mir steht ja auch die Anschaffung einer Bezzera oder Rocket an und auf Baresta.com stand bei der Rocket Cellini, daß das Boilermaterial mit bleifreien Messingflanschen versehen sind.
Das oder sowas ähnliches stand bei der Bezzera Mitica nicht, worauf ich eine E-Mail schrieb und nachfragte.

Von Baresta wurde mir gesagt, daß gesundheitliche Bedenken der Vergangenheit angehören, da mittlerweile alle Maschinen mit Messingflanschen ausgestattet sind, welche "bleitechnisch" unbedenklich sind und bei Bezzera der Werkstoff speziell behandelt ist.
Was immer das jetzt auch heißen mag ?!

 

Es geht nichts über ein gesundes Halbwissen. Metalllegierungen wie z. B. Messing bestehen aus Kupfer und Zink, manche haben noch andere Metalle dazugefügt, um best. Eigenschaften zu erzielen. Es entsteht ein völlig neues Metall, in dem die einzelnen Metallatome fest eingebunden sind. Im Messing lassen sich mit normalen Verfahren die einzelnen Metallatome nicht herauslösen und schon gar nicht mit Wasser oder Zitronensäure.
Etwas anderes ist es, wenn mit Blei gemischtes Lot verwendet wird, um Rohre zu befestigen. Von diesem Blei können theoretisch Atome in Wasser übergehen, praktisch auch nicht in jedem Fall, weil Pb in Verbindung mit Sauerstoff sofort oxidiert und dieses Oxid nicht mehr in Wasser löslich ist.

 

Bleilot darf in der Industrie schon lange nicht mehr verwendet werden EU Vorschrift ab 2006, ergo hat Blei das es ja nun nachweislich bei Tests gegeben hat eine andere Quelle. Man kann mit dem Thema natürlich auch nach dem Motto umgehen es kann nicht sein was nicht sein darf und es einfach ignorieren, jeder wie er mag. Aber warum man dann bei dem Thema quasi reflexartig immer sofort Leute auftauchen die das Thema schnellsmöglich unter den Teppich zu kehren versuchen ist für mich weniger verständlich.