Boykott von "the Barn" in Berlin

Ich verstehe die ganze Panik nicht.

Jeder Gast will sich aussuchen, in welche Lokalität er/sie gehen möchte. Das dort verkehrende Klientel ist dabei ein nicht unwesentlicher Faktor.
Jeder Wirt hat Hausrecht und kann sich aussuchen, wen er/sie in den Laden läßt. Er steuert das Klientel, das in den Laden kommt. Dazu gehört es nun einmal, daß gern gesehenden Gästen vermittelt wird, daß sie gerne gesehen sind und daß weniger gern gesehene Gäste mehr oder weniger elegant hinauskomplimentiert werden. Das passiert in fast jedem Cafe fast jeden Tag.....

Mal so ganz unter uns: Welche Eltern haben es schon gerne wenn in das familienfreundliche Cafe mit Kinderspielecke und stillenden Müttern plötzlich eine Mannschaft schwarzgekleideter Harley-Fahrer einmarschiert? Auch wenn die Harley-Fahrer vielleicht ganz liebe Zeitgenossen sind.....

 

Was kommt als nächstes? Wird das Kinderzeugen im Cafe auch noch untersagt?

 

Der Betreiber ist ein Marketing-Genie. Mit so wenig Inhalt so viel Aufmerksamkeit zu erzeugen und sich gleich noch als Laden für eine gehobene Kundschaft zu platzieren ist ein echter Coup. Der hat schnell gemerkt, dass er mit dem Thema eine erfolgreiche Presse-Welle reitet und jetzt wieder mal ein gewisses Echo gefunden.
Mit Kaffee-Themen würde der nie so viel Berichterstattung erzeugen.
Meine Sicht der Dinge: Soll er doch machen, was er will. Mir ist das alles zuviel PR-Getöse.

 

... ich denke das der betreiber einfach nicht möchte das in seinem Laden 6-10 kinderwägen stehen und eben platz verstellen der für zahlenden gäste gedacht ist, nicht mehr und nicht weniger

ich kenne auch noch einige andere läden in den das so ist, besonders wenn eben der raum knapp ist ... aus meiner sicht kann man das komplett nachvollziehen, und das hat auch nix mit kinderunfreundlichkeit etc zu tun ... gerüchten zu folge gibts in bayern auch ecken in biergärten in denen kleine zweibeiner unerwünscht sind, das ist wesentlich krasser als nur die transportmittel für die kleinen als unerwünscht zu bezeichnen

wer mal im elbgold in winterhude (zur stoßzeit) war, selbst keine kinder oder kinderwägen hat, und nur ein kaffee kaufen wollte merkt schnell das ein so ein "verbot" aus geschäftstragischer sicht durchaus sinn machen kann

The Barn räumt übrigends den Betonpoller der lesenfaulen menschen das einschieben von kinderwägen erschwert gerne für Rollifahrer etc zur seite


Grüße

 

In München haben diese speziellen "treffen wir uns kurz auf einen Kaffe"-Mütter zum Ratschen für 3 Stunden mit Belagerung aller Zu- oder Ausgangswege inzwischen aus dem Stadtteil heraus den münchenweit gebräulichen Begriff "Glockenbach-Mütter" erhalten.
Toleranz bedeutet niemals einseitige Rücksichtnahme, sonst Einbahnstraße!

 

Ich bin jetzt seit ziemlich genau 12 Jahren immer mit einem Kinderwagen unterwegs. Gut, dass ist meine "Baustelle".

Habe aber immer sehr gerne bei schlafenden Kind und natürlich auch mit nicht schlafenden Kindern einen Kaffee getrunken. Und wenn wir Kaffee trinken waren, haben wir immer für guten Umsatz gesorgt.

Es kann bei Kinderwagen nicht nur um Mütter gehen! Dies fehlt mir ein wenig in der Diskussion.

 

... ich denke eben genau diesem umstand ist das umstrittene verbot geschuldet


Grüße

 

Prenzlberg/Glockenbach-Mütter/Väter gibt es doch überall in der Republik. In fast allen Gastronomien schafft man dieses "Problem" mit einem freundlichen Hinweis aus der Welt. Man wird halt einfach darum gebeten, den Kinderwagen aus Platzproblemen draußen zu parken.
Der Poller mag am Anfang ein typische Berliner Zuspitzung gewesen zu sein. Meiner Meiung nach geht es aber schon lange Zeit nicht mehr um Sachgründe sondern um reine Öffentlichkeitsarbeit. Er verschreckt abschtlich eine Klientel, auf die er gerne verzichten mag bzw. kann und macht sich auf deren Rücken deutschlandweit bekannt. Inzwischen ist die empörte Berichterstattung schon Teil seines Images und der Laden eine "Marke".
Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich Respekt vor ihm habe. Mit so wenig Aufwand soviel Öffentlichkeit herzustellen, da kann ich nur sagen Hut ab! Bald ist der Laden Deutschlands bekanntestes Cafe und das noch nicht einmal wegen seiner Produkte. Brrrrrr, ich find es gar nicht gut.

 

Na vielleicht wollte ja auch nicht das Barnes die öffentliche Aufmerksamkeit, sondern Frau Spanke?

 

Es kann schon sein, dass es nicht von ihm ausgegangen ist, unrecht ist es ihm nach meinem Gefühl eher nicht. Mit Sprüchen wie "ich mache ja auch die Türe zu, wenn ich auf die Toilette gehe" befeuert er doch die ganze Diskussion.

Schau Dir die deutschlandweite Berichterstattung an, da zahlen andere viel Geld für weniger mediale Aufmerksamkeit und dass er diese zum mehrten Male erfährt, halte ich nicht für (kompletten) Zufall.

 

Inspiriert durch dieses Thema habe ich vorgestern dem "the Barn" einen Besuch abgestattet. Aus verschiedenen Gründen, war es jedoch definitiv mein Letzter.

Ich habe festgestellt, dass das "the Barn" ein sehr striktes und einseitiges Konzept verfolgt, der Betreiber geht konsequent nach dem Motto "friss oder stirb" vor. Seih es nun, dass die Baristas zwar Deutsch können, aber im Kundenkontakt konsequent nur Englisch sprechen, oder dass Kinderwägen nicht in den "Style" des Ladens passen.

Mir bleibt nichts anderes übrig, als dem Betreiber zu seinem Mut zu gratulieren und zu Beglückwünschen, eine solche Engstirnigkeit trauen sich heutzutage nur noch wenige zu.
Für Menschen, welche sich in dieser Szene Zuhause fühlen und die ein solches Konzept anspricht ist "the Barn" sicherlich ein toller - wenn auch kostspieliger - Laden und Treffpunkt.

Ich fühle mich dieser Szene absolut nicht nahe und kaufe fortan wieder wo anders meine Bohnen. Da brauche ich weder Hornbrille noch mein schlechtes Schulenglisch um exzellenten Kaffe zu bestellen.

P.s.: Hätte der Espresso mich "geschmacklich umgehauen", so wäre ich sicherlich noch einmal über meinen Schatten gesprungen und erneut hingegangen. Doch diese saure Suppe, die mir dort vorgesetzt wurde, hat mir den Rest gegeben.

Verzeiht mir die Fehler, aber auf dem Handy lässt es sich nur sehr Mühsam tippen.


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Leider kann ich meinen letzten Beitrag nicht mehr editieren, somit erfolgt mein Nachtrag in einem Zweiten:

Ich habe mich heute nochmal mit den Bohnen aus dem "the Barn" beschäftigt und bin nun doch überrascht wie gut mir diese Zuhause schmecken. Ich bin kein Fan von hellen Röstungen, aber der "El Divino Nino" ist meiner (zugegeben teils laienhaften) Meinung nach ein gutes Espresso.

Ich habe den gleichen Espresso auch vor Ort getrunken und muss sagen, dass ich mich dort regelrecht zwingen musste diesen überhaupt auszutrinken.

Mein Besuch im "the Barn" war leider im Gesamteindruck enttäuschen. Persönlich hätte ich den Eindruck, dass der Style im Vordergrund steht und nicht Kunde & Kaffee.

Edit: Der letzte Absatz wurde verändert, siehe folgende Beiträge.




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Wie geht das zusammen? In wenigen Sätzen macht du dich erst klein,

um dann allerdings so ein Urteil anzugeben.

Ich bin kein Fan von The Barn, aber in erster Linie, weil ich persönlich dunkle Röstungen bevorzuge!
Nur weil es meinem Geschmack nicht entspricht, nun aber die Kompetenz/Sorgfalt der Leute dort vor Ort abzusprechen, halte ich für mehr als anmaßend.

 

Hey turriga,

Ich trinke schon etwas länger gerne guten Espresso, beschäftige mich allerdings erst seit kurzem mit der Zubereitung Zuhause. Aus diesem Grunde habe ich noch einmal erwähnen wollen, dass ich kein Profi bin.

Meinen letzten Teil hast du leider falsch verstanden, bzw. habe ich mich sehr undeutlich ausgedrückt. Ich werde meinen Beitrag auch editieren, damit dieser nicht so missverständlich im Raum steht. (Mein ursprünglicher Text wird ja weiterhin in deinem Zitat lesbar sein können.)

Mich hat der Espresso vor Ort enttäuscht, in Kombination mit den "Vorfällen" die hier im Theard geäußert wurden, wirft dies kein gutes Licht auf den Laden.

Da es das "the Barn" schon etwas länger als ein paar Wochen gibt, hat es absolut seine Daseinsberechtigung und die Baristas sind sicherlich auch gut & talentiert, jedoch war mein Besuch alles in allem ernüchternd.


liebe Grüße, Cornelius.



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Das hat nix mit Anmaßung zu tun finde ich. Wo, wenn nicht hier*, sollte man schon sagen dürfen, wenn einem ein Kaffee nicht geschmeckt und man den Eindruck hat, da wäre noch Luft nach oben, nix für ungut. Auch ein Szene-Barista kann mal einen schlechten Tag haben. Oder mehrere.
Ich kenne das spezielle berliner Lokal nicht, wir in München sollten uns aber mit heißer Szeneluft bestens auskennen, werter turriga.

*Trotz vieler Waschmaschinenthemen, Dry aged Dings-Burger und Schulranzenfragen geht's hier immer noch um Kaffee.

 

Vorneweg: Geschmack ist nun mal subjektiv und daher bleibt es dir natürlich unbenommen, ein eigenes Urteil über den Espresso zu fällen. Wenn dieser dir nicht geschmeckt hat, dann ist das so. Da stimme ich @plempel zu.

Alle weiteren (möglichen) Kritikpunkte sind inzwischen aber nun wirklich hinlänglich bekannt und oft genug (nicht nur im KN) kritisiert und diskutiert worden. Eine ständige Wiederholung (helle Röstungen, Zucker, Einstellung des Personals, Sprache, Kinderwagen etc.) derselben führt doch zu nichts.

Der Betreiber hat offenbar eine ganz konkrete Vorstellung davon, wie er an den Kunden herantreten möchte. Das beginnt eben bei der (schicken) Aufmachung des Ladens und beinhaltet dann auch Wünsche wie "bitte keine Laptops, keinen Kinderwagen" etc. Gerade in Berlin wird man doch auch problemlos fündig, wenn man damit nicht klarkommt.

Und wer sich von der Kritik nicht abschrecken lässt, kann dort in meinen Augen wirklich hervorragenden Kaffee kaufen/trinken. Zumindest wurde mir noch nie "saure Suppe" vorgesetzt.

 

Werter @plempel, es geht doch genau um das Kernthema dieses Forums, Kaffe. Weil ich neugierig geworden bin, habe ich diese "neuen" Läden wie Mahlefitz, MvM mehrfach besucht, sogar den ...Nerd in Heidelberg. War gerade in Ersterem beeindruckt von dem Mut zur Konsequenz, keinerlei dunkle Röstungen anzubieten, der eigenen Linie treu zu bleiben. Es lag auch überhaupt nicht an mangelder Sorgfalt oder Qualitätsbewustsein und auch nicht an fehlender Freundlichkeit oder Auskunfstfreudigkeit, die ich mir so bei vielen Betrieben mit klassischem Espressoausschank wünschen würde. Aber dies trifft einfach (noch?) nicht meinen persönlichen Geschmack!
So mag ich zur Verdeutlichung auch keinen deutschen Rotwein (mir zu kantig aufgrund wenig Sonne), käme aber auch nicht auf die Idee, dessen Anhänger als Ahnungslose zu bezeichmen oder generell den Weinbauern, die diesen anbauen, deren Sorgfalt abzusprechen.
Reine Geschmackssache.
Ob das Personal nun Bart trägt, Tattoos hat oder welche Kleidung die tragen, interessiert mich nicht die Bohne, wenn ich den Eindruck habe, ich werde im besten Sinne professionell bedient. Und ich fände die Kausalkette mirschmecktesnicht <-> weildienuramlifestyleinteressiertsind schon anmaßend oder einfach nur etwas platt.

 

@korken hat das doch überhaupt nicht aus der Tatsache geschlossen, dass ihm der Espresso DORT nicht schmeckte, sondern daraus, dass ihm der selbe Espresso ZU HAUSE zubereitet sogar gefiel (obwohl er helle Röstungen eher nicht so mag). Das ist ja nun schon ein deutlicher Unterschied. Das muss natürlich nicht unbedingt etwas bedeuten, aber in so einem Fall finde ich die Mutmaßung, dass der Shot vor Ort vielleicht doch nicht so optimal gelungen war durchaus nachvollziehbar... auch wenn er eventuell ganz bewusst deutlich anders 'interpretiert' (mit völlig anderen Parametern) bezogen wurde als bei korken daheim.