Brasilia Lady: Entkalkung, Temperaturregelung und Brühdrucktuning - ein paar Fragen

Hallo, ich habe mir kürzlich eine Brasilia Lady zugelegt.

Die wurde vom Vorbesitzer pfleglich behandelt und äußerlich in Schuß gehalten, das fehlen eines Blindsiebes im Lieferumfang ließ mich jedoch ahnen daß die Maschine nie rückgespült wurde.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten die Vibrationspumpe zum pumpen zu überreden funktionierte alles grundsätzlich, auch das vernachlässigte Magnetventil tat seinen Dienst... beim Rückspülen mit Kaffeefettlöser spuckte es zunächst dunkelbraun in die Auffangschale, klarte jedoch bald auf.
Die obligatorische Sichtprüfung im Innern ergab leichte Kalkspuren an den Kesselverschraubungen und dem Zulaufwinkel, der bei meiner Lady am Kesselunterteil/der Brühgruppe sitzt und dem ein Rückschlagventil vorgeschaltet ist.




Bei der Messung des Brühdrucks mit dem Siebträgermanometer fiel mir eine gewisse Schwankung auf und bei längerem (Leer-)Bezug über die Gruppe kam -nach viel Dampf- immer weniger Wasser. Ein Entkalkungsversuch mit Zitronensäure verschlimmerte die Situation...
Die Lady mußte also auf.
Im Kessel fand sich dann auch einiges an gelöstem Kalk, Heizung und Fühler des Thermostats waren trotzdem noch von einer ordentlichen Schicht Kalk überzogen.



Weil mir die Kapillargeschichte so filigran vorkommt entkalkte ich den demontierten Kessel mit montierter Heizung und Thermostat.



Beim Zusammenbau habe ich gleich ein Isomac OPV hinter die Pumpe gestrickt.





Jetzt zu meinen Fragen:


Mir ist nicht ganz klar an welchen Stellen ich Dichtmaterial einsetzen soll. Ich bin z.B. davon ausgegangen, daß das Kupferrohr vom OPV zum Kessel Konstruktionsbedingt ohne zusätzliches Dichtmaterial dichtet.
Bei Druckaufbau bilden sich jedoch Tröpfchen oberhalb der Überwurfmuttern...






...ist dem mit Teflonband ums Gewinde überhaupt beizukommen?
Die Winkelstücke und das OPV nach der Pumpe habe ich mit Teflonband gedichtet, da diese in dem jeweiligen Winkel stehen müssen und deswegen ja nicht festgezogen werden können... war das richtig?



Ausserdem muß die Temperatur runtergeregelt werden, der (einzige) Thermostat schaltet zu spät und es dampft nur aus der Gruppe. Habe ich da die richtige Schraube im Verdacht?



Läßt sich im eingebauten Zustand nicht drehen... soll ich den Thermostaten ausbauen und mit einer Spitzzange probieren?

 

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Danke für die Antwort, das Thermostatproblem habe ich inzwischen gelöst... eine Scheibe arretierte die Einstellung:

Habe die schwarze Scheibe entfernt, jetzt geht's. War von aussen nicht zu sehen.

Zu den undichten Verschraubungen: Ich wollte eigentlich mit so wenig zusätzlichem Dichtmaterial wie möglich auskommen, werde aber was machen müssen, da weiteres Anziehen nicht in Frage kommt. Habe jetzt auf Fotos vom Zustand vorher gesehen, daß das Problem wohl auch schon vorher da war und leichte Kalkspuren auf den Überwurfmuttern hinterlassen hat. Probiere es mal mit Teflonband, das habe ich da.

 

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Nachdem die Temperatur jetzt grob passt habe ich mich daran gemacht, den Brühdruck einzustellen.
Also bei aufgeheizter Maschine das Isomac OPV so reguliert daß sich 9,5 bis 10 bar am Siebträgermanometer einstellen, so weit alles in Ordnung.
Jetzt habe ich eher aus versehen eine Messung bei gerade erst eingeschalteter Maschine gemacht, also kalt aber bei laufender Heizung... und das Siebträgermanometer geht bis über 16 bar.
Wie erklärt sich das? Und hat es was mit dem am Kesselzulauf verbauten Rückschlagventil zu tun? Sobald das Wasser aufgeheizt ist und die Heizung ausgeht, sind wieder 10 bar zu messen.

 

AW: Brasilia Lady: Entkalkung, Temperaturregelung und Brühdrucktuning - ein paar Frag

Vielen Dank für die Antwort, Roger. Wenn ich das RSV rauswerfe ist der Kesseldruck über das Isomac-OPV begrenzt, hat das Nachteile?
So könnte doch heißes Wasser vor die Pumpe kommen? Oder leidet die Dampfpower?
Gibt es ein kompaktes, evtl. fix auf einen sicheren Wert eingestelltes Ventil das ich statt des RSV am Kesselzulauf anbringen kann, dann das RSV und schließlich das Expansionsventil?
So hätte ich ein Sicherheitsventil im Heißwasser und das Ventil zur Regulierung des Brühdrucks im Kaltwasser... sicherlich keine schlechte Idee da ja ein Sicherheits- oder Dampfthermostat fehlt.

 

AW: Brasilia Lady: Entkalkung, Temperaturregelung und Brühdrucktuning - ein paar Frag

Ja danke, die alten Freds habe ich größtenteils gesichtet. Ich denke mal das RSV ist nur dann verbaut wenn der Zulauf des Kessels wie bei meinem Exemplar unten in die Brühgruppe geht und nicht oben in den Kessel.
Habe das RSV jetzt mal rausgeworfen - wenn das warme Wasser kein Problem darstellt, dann schnalle ich bei Gelegenheit lieber noch einen Anlegethermostat an den Kessel. Wenn ich ein kompaktes Ventilchen mit so 13 Bar Öffnungsdruck finde baue ich das und das RSV wieder ein.
Brühdruck ist jetzt warm & kalt gleich. Kapiere leider immer noch nicht warum der Druck mit RSV nur im kalten Zustand so ansteigt.