braucht man wirklich Kleinröster?

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

vielen, dank für den tipp. hab heute ein six-pack bonomi-tassen gekauft, für 2.20 euro das stück.

mfg

christian

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Noch mal zur Eingangsfrage, ob man wirklich Kleinröster braucht. Bezogen auf meine persönliche Situation: JA.

Ich wohne überwiegend in einer Kleinstadt auf dem Lande, im Supermarkt wird hier nur alter Schrott im Preisrahmen von 15-18 EUR pro Kilogramm angeboten. Also bin ich in der Regel auf den Versandhandel angewiesen.

Nach meiner Erfahrung ist der bei Versandhändlern gekaufte Kaffee von Großröstereien nicht unbedingt frisch (letzter Reinfall: 12 Tüten New York Extra).

Demgegenüber habe ich bisher ausnahmslos frische Ware von deutschen Kleinröstereien erhalten. Und das zu vergleichsweise günstigen Preisen. Vor diesem Hintergrund ziehe ich Alternativen nicht mehr in Erwägung.

Gute N8.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Das ist eben immer wieder das Erstaunliche bei so vielen Dingen: Es richtig zu machen ist nicht unbedingt so viel teurer.

Die gesparten Logistik- und Lagerkosten sowie die ausgelassenen Gewinnspannen der Importeure, Lieferanten und Supermärkte können an die Kaffeebauern weitergegeben werden und am Ende hat man als Kunde für einen vergleichsweise geringen oder oft sogar gar keinen Aufpreis ein ungleich besseres Produkt in der Mühle.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Leider kann ich mich der positiven Meindung über Kleinröster im Allgemeinen nicht anschließen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass nur sehr wenige wirklich gute Qualität anbieten.

Sehr oft habe ich schon alte Bohnen bekommen. Insbesondere wenn die Auswahl an Röstungen zu groß ist, scheint der Durchsatz pro Sorte zu gering zu sein und die Bohnen vegetieren in den Abfüllbehältern vor sich hin. Problematisch finde ich auch, dass in den letzten Jahren immer weniger Röster ihre Bohnen in Ventilpackungen, sondern nur noch in Papiertüten verkaufen. Ganz schlimm ist es dann, wenn die Verkäufer schon mal 250-g-Papiertüten für den möglichen Verkaufssturm abgefüllt haben, die dann tagelang „bei guter Belüftung“ im Laden herumstehen.

Dass nur die großen Röster nach Gewinnmaximierung streben ist natürlich Unsinn. Ich habe durch einen Bekannten einmal Einblick in die Geschäftspraxis einer Kleinrösterei bekommen. Dort hat man versucht, durch Mengenabnahme beim Rohkaffeekauf Rabatte zu bekommen. Entsprechend lange lagerte natürlich der Rohkaffee.

Dadurch ist der Abstand, was die Frische der Bohnen betrifft, zwischen Supermärkten und vielen Kleinröstern gar nicht so groß.

Ein Glück, wenn man einen guten Kleinröster in der Nähe hat! Die Supermarktbohnen schmecken mir nämlich auch nicht gut, mit der Ausnahme vom Illy-Kaffee.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Stimmt absolut. Aber zum Glück gibt es ja die gute alte Post

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

hab nur die überschrift gelesen.

ich hatte 2 mal glück ( in 4 jahren bei 7 versuchen?) mit den hypermärkten, einmal plus, einmal aldi - war echt lecker!

danach alles müll.

also ich brauch die kleinröster oder noch besser, wenn man mag, lust hat, zeit hat und kann > selber machen.

wahrscheinlich jetzt nicht so erträglich an infos aber wollte gerade mal kurz antworten und meine essenz schwallen.

gruss
andreas

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Willkommen im Forum!

Ventiltüten: du findest hier im Forum die Namen von mind. 30 "Kleinröstern", die ihre Kaffees in Ventiltüten verpacken...

Alter der Kaffees: du vergleichst Rohkaffee, der vielleicht ein paar Monate im Lager des Rösters steht mit geröstetem Kaffee, der monatelang im Regal des Supermarktes steht ... ?!

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Ich kann Lars_International zustimmen, dass ich auch schon den ein oder anderen Kleinröster gesehen habe, der nur aus Schütten in Papiertüten abfüllt. Finde das auch nicht so perfekt. Die hier im Forum bekannten Boardröster sind da aber alle vorbildlich und verwenden Ventiltüten.

Rohkaffe kann deutlich länger lagern (da gibt es Leute, die von bis zu 2 Jahren ausgehen, wobei ich eher 1 Jahr ansetzen würde). Da kann mal also schon mal was aushandeln und dann etwas lagern. Wichtig ist, dass der geröstete Kaffee dann nicht ewig rumsteht. Und das ist in Supermärkten leider meist der Fall.

Ich habe früher immer italienische Bohnen gekauft (wobei auch da der ein oder andere kleinere Röster dabei war). Seit ca. 1,5 Jahren teste ich mich aber durch die Boardröster bzw. habe dort bestimmte Favoriten und die italienischen Päckschen sind die Ausnahme geworden. Qualität der von mir favorisierten Boardröster ist einfach zu konstant und gut

gebi_de

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Deren Kundschaft schon: Das sind die ganz kleinen Kleinröster, die oft noch nicht mal eine Homepage geschweige denn einen Onlineshop betreiben - die rösten für den lokalen Bedarf (oft wirklich gut!), den die Genießer in kleinen Mengen und somit immer frisch decken ;-)

Die brauchen also schlicht keine teuren Ventilbeutel - eine liebe alte Dame in so einem nostalgischen Lädchen hat gar mal gefragt, was das denn sei... :-o

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

ventiltüten hin und her. ich habe schon etlich lokale kleinröster (wirkölich meistens ohne HP und onlineshop) gesehen, die unzählige Sorten in Unzägligen Schütten stehen hatten. davon etliches in papiertüten unbestimmten alters.

bei den meisten läden würde ich auch einen entsprechenden durchsatz bezweifeln, so dass die meisten sorten wohl schon länger in den schütten zubringen durften. (hat sich meistens auch geschmacklich bestätigt)

dazu kommen dann teilwqeise viel zu dunkel geröstete bohnen, rohware von nicht allzu herausragender qualität usw....

naja, da bestell ich leiber bei den shops, bei denen ich weiß was ich bekomme...

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Wirklich alten und/oder schlechten Kaffee hab' ich in solchen Lädchen noch nicht bekommen - allerdings hab' ich mir angewöhnt, unter Hinweis auf die zickige Handheblerin ganz nett um möglichst frische Bohnen zu bitten ;-)

Highlights wie "Giasing" o.ä. sind dort freilich in der Tat nicht zu erwarten - wohl aber grundsolides Handwerk zu oft erstaunlich günstigen Preisen :-D

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Da habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Hoppala...

Grad' seh' ich, daß ich vorhin das falsche Bild erwischt hab' - die Version für ein anderes Forum, wo man großen Wert auf unkenntlich gemachte Namen legt. Hier sind die beiden nochmal in voller Schönheit:

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Solche Läden sind ein Glück! Dann würde ich auch auf die Ventiltüten verzichten, denn die Bohnen kämen direkt in meine Mühle. Leider habe ich schon zu oft gesehen, wie fertig abgepackte Papiertüten wochenlang im Laden standen, so dass ich inzwischen das Gefühl habe, diese Praxis sei eher die Regel als die Ausnahme.

Mit postversendetem Kaffee habe ich bisher überwiegend sehr gute Erfahrungen gemacht. Das ist für mich dann auch die Option der Wahl, weil mir eben ein guter Kleinröster in der Nähe fehlt. Da ich Kleinverbraucher bin, bedauere ich etwas, dass die Versandkosten dann schon einmal 1/3-1/4 der Gesamtkosten verursachen. Manchmal ergibt sich aber auch die Gelegenheit zur Gemeinschaftsbestellung.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Hab' ich so bisher noch nicht beobachtet - eher schon in anderen kleinen Läden wie der Metzgerei neben meinem alten Büro, daß die vor einem absehbaren Kundenansturm schon mal so einiges im Voraus packen und bereitlegen - das sieht dann natürlich beim Kaffeeröster wie beim Metzger jeden Tag ungefähr gleich aus und kann durchaus den Eindruck erwecken, das sei über Wochen immer noch dieselbe Ware; unterstellen würd' ich das freilich niemandem ;-)

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

mal ein Link zum Thema fairtrade
Warum direkt gehandelter Kaffee (auch) fair gehandelt ist | Kaffee-Satz!

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Die Kleinröster, bei denen ich einkaufe, bezahlen für den Rohkaffee mehr als manch einer für das fertige Supermarktprodukt. Meines Erachtens gibt's nahezu keine Rechtfertigung von Verbraucherseite für derartige Ausbeuterei... Ich bin selbst Student mit begrenzten finanziellen Mitteln, aber bei 700-1000g Verbrauch im Monat ist's doch nun wirklich wurscht, ob ich für das Kilo 12 oder 25€ bezahle. Noch schwieriger zu rechtfertigen wird's, wenn man den Discounterkaffee dann aus einer Mechanika IV und zwei Mazzermühlen zieht, find ich.. auch, wenn das dann nicht mehr direkt was mit dem Thema hier zu tun haben mag.
Was für mich eine Stunde länger im Büro bedeutet, kann für eine ganze Familie in den Herstellerländern alltagsbestimmend sein. Aber ich will gar nicht so weltverbesserisch tun... mir persönlich ist allein der Geschmacksunterschied schon die Stunde im Büro wert.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Sorry OT:

Das ehrt Dich.

Kannst Du das bei allen "Gütern des täglichen Bedarfs" durchziehen? Nicht doch mal eine Turnhose bei Kik? Oder Klopapier vom Schlecker?

Deine "100% mehr - kein Problem" Devise kann auch für eine Familie bei uns "alltagsbestimmend" sein.

Das Leben kann schon hart sein...

Wer Kaffee für 10, 12 Euro kauft, muss nicht unbedingt ein schlechter Mensch sein. Trotz Mechanika IV.

:-?

Sorry, Kleinröster hin, Fairtrade her, aber bei so vollmundigen Aussagen friert's mich immer ein bissl.

Werter dergitarrist, so gern ich eigentlich Deine Beiträge lese, entweder habe ich Dich total falsch verstanden oder Du hast Dich verquer ausgedrückt oder des war einfach nix...

Nix für ungut,
Plempel

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Erstens kaufe ich wirklich nicht bei Kik und Schlecker ein, und zweitens erschließt sich mir die Notwendigkeit der Konsequenz nicht... Weil ich nicht alles richtig machen kann, darf ich das eine nicht richtig machen? Entweder die ganze Welt verbessern oder gleich sein lassen?

Es geht aber eben nicht immer nur um relative Werte, sondern dann und wann auch um absolute. Ich muss nicht konsequent alle Ausgaben verdoppeln, wenn ich eine Position von 12 auf 25€ hochschraube. Und für mich bedeuten die exempelhaften 13€ wahlweise entweder eine Stunde mehr im Büro, drei Bier weniger in der Kneipe, einmal weniger Fleisch essen usw. usf. Und mir persönlich ist's das wert, v.a. wenn ich sehe, was es auf der anderen Seite für einen Unterschied macht.
Ich sage doch nicht, alle müssen überall 100% mehr ausgeben. Ich sage, mir selbst hat es gut getan, zu überlegen, wo ich mein Geld (mittlerweile insgesamt sogar weniger) ausgebe. In der Konsequenz hat z. B. meine Kaffee-Ecke halt nur niedrig dreistellig gekostet, mehr Geld für guten Kaffee. Yay.

Was der jetzt soll, weiß ich nicht so genau...

Ich schreibe auch nicht von schlechten Menschen. Ich sehe nur bisweilen ein in meinen Augen schwer rechtfertigbares und nicht übersehbares Verhältnis zwischen dem finanziellen Aufwand für Maschinen und Zubehör auf der einen Seite und auf der anderen für die - von Wasser abgesehen - einzige Zutat für das, was die Maschine dann produzieren soll.
Wenn Leute über die Qualität ihres Kaffees daheim reden, reden sie meinen Erfahrungen nach immer ewig von der Maschine, und wenn sie sich auskennen, vielleicht von der Mühle. Und ganz, ganz selten hört man dann mal was vom Kaffee. Da stimmen die Prioritäten in meinen Augen einfach nicht und deswegen bin ich froh, dass es forschende und fördernde Kleinröster gibt, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, Änderungen zu bewirken. Die Änderungen bei mir bewirkt haben.
Das finde ich persönlich unterstützenswert, und ich habe die finanziellen Aspekte nur angesprochen, weil das immer die Ausrede ist, die ich nicht legitim finde, weil diese 100% mehr eben nur 13€ mehr, oder häufig nicht einmal 1% mehr vom Maschinenpreis, sind. Und weil diese 13€ in meinen Augen halt echt was bringen. Dem Rest der Welt und mir in der Tasse, weswegen ich sie zugegebenermaßen vorwiegend ausgebe.

Ich glaube, da ist viel Missverständnis dabei. Ich steh jedenfalls zu dem, was ich da gesagt habe. Auch Nix für Ungut.

 

AW: braucht man wirklich Kleinröster?

Zwei Münchner, deren Beiträge ich immer gerne gelesen habe, streiten sich? Kann nicht sein. Geht doch mal auf ein Bier fort - Plempel zahlt drei gesparte Augustiner ;-);-)