Brühdrucktuning bei Bezzera BZ99

Eine einstellbare Preinfusion ist prima. Hab auch schon mit Zeiten von 20 Sek. herum experimentiert. Optimale Zeit war bei mit 10 Sek. Der Qualitätsverlust bei 5 Sek. oder 20 Sek. war aber sehr gering.
Interessant ist das ich mit eine Preinfusion die mit einem Schwall beginnt und dann mit wenig Druck (2-2,5 Bar) weiter verläuft bessere Ergebnisse erziele als mit einem langsamen Druckaufbau. Liegt wohl am gleichmäßigen durchtränken des Pucks.
Siehe hier
http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=13007
Ach lasse die Preinfusion immer bis zum ersten Tropfen laufen da so ihr Effekt am stärksten ist.
Gunnar

 

So langsam fängt das an, mich zu interessieren.

Die Methode von Scott meine ich, technisch verstanden zu haben. Warum aber ein verzögerter Druckaufbau auch durch den zusätzlichen Bypaß an der Pumpe einstellbar realisiert werden kann, ist mir noch nicht gänzlich klar. Ich nehme mal an, dafür ist die Voraussetzung ein unterschiedliches Druckniveau, in dem die beiden Expansionsventile (in nenne den Bypaß auch mal so) plaziert sind. Das unterschiedliche Druckniveau wird wohl erzeugt durch den Federwiderstand des Rückschlagventils, das beide Expansionsventile voneinander trennt.

Ich selber habe auch eine Maschine mit zwei Expansionsventilen. Nur sitzt dazwischen kein Rückschlagventil. Da wird wohl dann in Sachen verzögerter Druckaufbau nichts zu machen sein, oder seht Ihr das anders?

Gruß, Andreas

 

Keine Sorge Andreas,

wenn ich die Cimbali Junior demnächst aus dem Archiv zur Komplettrevision hole
fällt mir bestimmt noch ein neuer Mod. ein. Federn hab ich ja noch genug :lol:


Gruss und gn8



Scott

 

Tach zusammen,

wie in meinem Thread Brühdruckoptimierung Star 10 geschreiben, werde ich mich im laufe der nächsten Woche auch mal an die Optimierung machen und mir heute bei DM die gute Balea Feder gönnen
8)
Ich hab gestern das Manometer bei XXL bestellt und warte nun darauf. Da mein Vorbesitzer sich für jeden guten Shot eine Kerbe in den Siebträger gemacht hatte, mußte ich mir aufgrund seines Erfolgs einen neuen Siebträger bestellen.
Zur Siebträgerproblematik beim Messen: Glücklichster Weise hat der gute Beilhard mir einen ohne Kerbe geschickt und da die Maschine einen viel zu hohen Brühdruck hat, konnte ich mir auch noch keine Kerbe in den Siebträger machen. Die Pucks sind immer ziemlich zerwühlt.

Ich werde meine Erfahrungen nun hier Berichten. Mein aktuelles Problem ist, das das Expansionsventil angschweißt zu sein scheint, ich krichs nich (noch) nicht ab, wollte jetzt aber auch erstmal auf das Manometer warten bevor ich weiter probiere.

Bin sehr gespannt!

Bis danndann

Eric

Hier wer möchte, nochmal Blicke in meine Maschine http://www.kaffee-netz.de/board/viewtopic.php?t=13457

 

Na hoffentlich sind dann bald wieder zahlreiche Kerben zu verzeichnen.
Ich bin schon mal auf die Beweisfotos gespannt...!
:wink:


Gruß Lutz

 

Ja hab ich gelesen. Bernie hat mir empfohlen mit einer Zange gegenzuhalten. Hast du es ganz ohne Haltehilfen geschafft?
Bei meiner würde ohne ich alle möglichen Kupferleitungen abreißen, so zumindest meinem Gefühl nach.

 

Ausgangspunkt ist, dass durch das Arbeiten gegen ein Ventil Pumpendruck vernichtet wird. Dadurch beginnt der Brühvorgang mit einem niedrigeren Volumenstrom. Er beginnt auch später (im folgenden Diagramm als "Verzögerung" eingezeichnet), aber das ist ein sehr kurzer Effekt, ich tippe auf << 1 Sekunde, als "preinfusion" deshalb nicht zu berücksichtigen.



Direkt vom Volumenstrom abhängig ist der Verlauf des Druckaufbaus: Je niedriger der Volumenstrom, desto langsamer der weitere Druckaufbau im Siebträger. Druck wird durch den Transport von Masse erzeugt, wenn der Volumenstrom sinkt, sinkt der Druckaufbau. Deshalb verläuft der Druckaufbau asymptotisch.

Indem das Ventil den Ausgangspunkt ändert (Druck um delta-p senkt), wird das Druckniveau insgesamt gesenkt, dadurch muss das Expansionsventil weniger abscheiden - im Diagramm als "Headroom" eingezeichnet. Je weniger abgeschnitten wird, desto flacher wird der Verlauf, da das Expansionsventil konstruktionsbedingt - es reift am Ende ein, nicht am Anfang - den erwünschten flachen Teil des Druckverlaufs abschneidet.

Im Diagramm ist t1 der Zeitraum, in dem der Druck nur mit Expansionsventil aufgebaut wird. t2 ist der Druckaufbau gegen ein weiteres Ventil. Wie man sieht, ist t2 >> t1 und der Druckaufbau ist insgesamt flacher (grüne Kurve vs blaue Kurve). Je stärker man die Feder macht, desto grösser wird t2. Maximal kann t2 = tpmax werden, dann hätte man gar keine Expansionsventil-Aktion mehr. Das wären die Verhältnisse bei einer perfekt eingestellten Gaggia Coffee oder Evo. Je schwächer die Feder, desto näher kommt t2 an t1.

Als Preinfusion würde ich das ganze nicht bezeichnen, nicht mal als progressive Preinfusion, es ist einfach nur ein verlangsamter Druckaufbau.

 

Hab schon verstanden, Bernie, ich wollte nur mal horchen, wie das Ganze bei Mops gelaufen ist.

Einen Schraubstock hab ich nicht, hoffe ich werd im Keller fündig, was ne passende Latte angeht.

 

:cry: Ich hatte heute mal wieder eine SAU frustrierenden Tag, ich muß sagen so übel hatte ich nach einigen Versuchen niemals extrahiert!

Hier meine ein Auswahl der Pucks der letzten Tage produziert mit Peru und Monaco von Fausto, ca 4 Wochen alt, unter probieren feiner und grober Mahlgrade, leichtem Überladen (ca 8gr) und unterschiedlichem Tampern, insbesondere der Nachgeschmack war meistens säuerlich und selbst nach 5 Versuchen hintereinander sah es nicht besser aus als die folgenden Bilder, :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: übrigens auch egal ob ich das einer oder zweiersieb verwendet habe. Insbesondere beim Monaco war das erstere Bild normaler Horror.




Mit der Lelit pl046 sah im Zweiersieb meistens wie folgt aus, mal war die Durchlaufzeit etwas flotter aber nach nem dreh an der Mühle immer korrekt mit ner späten Blondphase, der Puck sah im direkten Vergleich grundsätzlich brauchbarer aus.



Zumindest habe ich bis zum Verkauf der Lelit gedacht, ich könnte einigermaßen tampern. Wie schon öfters erwähnt hatte ich im anfänglichen Tankbetrieb der Star 10 ähnlich schöne bzw gar schönere Pucks und das im Einersieb.
Ich denke schon, das dies mit dem Brühdruck zusammenhängt, oder liege ich falsch?
So stelle ich mir auch channeling vor. Was lest ihr sonst noch aus diesen Kaffeesätzen?

 

Hatte heute nochmal mit Beilhard gesprochen. Er stellte folgendes zur Maschine und Pucks fest:

1. oft zu wenig Kaffee
2. zu hoher Druck der Maschine
3. automatisches Kesselentlüftungsventil der alten Art ist vorhanden(90 Grad Winkel mit Teflonschlauch)

Grund für Punkt 2 ist das ungenutzte Bypassventil, die Teile sind bestellt.

 

Hallo erich4fun,
ich hab seit neustem eine Astoria Handhebel, in die dankenswerterweise die gleichen Siebträger reinpassen wie in meine BZ99. Unabhängig von der Kaffeemenge (in sinnvollem Rahmen variiert) ist der Puk immer wunderbar glatt und nie so zerschossen, wie es mir mit der BZ99 jedes Mal passiert ist.
Was das ganze mit dem Kesselentlüftungsventil zu tun haben soll ist mir nicht ganz deutlich, aber was am Ende übrig bleibt ist wohl der zu hohe Druck, ja.

Gruß,
Andre

 

@Bubikopf: nein! *zusammenzuck* Ich hatte es befürchtet... :shock:
Ich hab ehrlichgesagt noch nicht gemessen, werde aber heute mal das ST-Manometer dranklemmen. Gibt's da eine Schraube an der man drehen kann, oder muß man immer gleich die Feder austauschen? Die ist nämlich vor 1-2 Jahren angeblich getauscht worden, vielleicht schon gegen die richtige..

Gruß,
Andre

 

Hallo Andre,

bei bezzera könnte es sein das du vielleicht die falsche dusche hast:
die richtige :



die falsche :


die dusche war bei mir damals das problem - hat mit ulka und floidotech pumpen zu tun. galube ich.
Es gabt mal ein thread dazu im Board.

Ausserdem wenn du normaler doppelter espresso vorbereitest, kann die Pumpe teknisch nicht über 10bar druck aufbauen.So wenn du zerschosenen Puck auch beim normaler doppelter - also kein doppeltenristretto - hast ist das problem wo anders

Gruß...
Akin

 

Hallo Akin,
es war zwar original das falsche Duschsieb verbaut, aber das hab ich schon lange getauscht. Den Druck hab ich auch reduziert (via Expansionsventil), einen zerschossenen Puk hab ich trotzdem. Als nächstes werd ich die Feder im Rückschlagventil mal gegen die Balea-Feder ersetzen, dann wird's zumindest wieder leiser und vielleicht hilft es meinem Puk ja auch (ohne jetzt eine neuerliche Diskussion über die Druckverhältnisse an verschiedenen Stellen im System anstoßen zu wollen :shock: ).
Ich könnte mir vorstellen, daß das Wasser sehr abrupt mit hohem Druck auf den Puk trifft und damit halt Krater reinschlägt (ohne das notwendigerweise Channeling auftritt). Wenn der Druckaufbau langsamer vonstatten geht, wird es vielleicht besser.

Gruß,
Andre

 

Muss ich mir jetzt Sorgen machen, wenn ich mit dem angeblich "falschen" (aber so von Bezzera verbauten) Duschsieb der Meinung bin, guten Kaffee zu produzieren ("solide" Pucks hab ich sogar auch)...???

 

Ich würde sagen nein. Zumindest hatte ich auch das "falsche" Duschsieb eingebaut. Habe das Sieb gewechselt, und meine immer noch dass der Caffe mit dem alten genauso lecker war.
Bei den ersten Shots mit dem richtigen Duschsieb sahen die Pucks sogar ziemlich schlimm aus. Dann habe ich festgestellt dass die Schraube vom Duschsieb nicht fest genug angezogen war, und seitdem klappts auch mit den schönen Pucks.

 

@Bubikopf: bei espressoXXL finde ich nur eine Variante, die 1250501, und Tante Google liefert auch nichts.. wo beziehst du die anderen?

Gruß,
Andre

 

Da habe ich aber Glück, nicht die hiesige, sondern die "portugiesische" Feder erwischt zu haben. Der Anfangsdruck beträgt bei mir 9,2 bar.

Gruß, Andreas