Brühdrucktuning bei Bezzera BZ99

Mein Manometer ist angekommen, die riesen Überraschung:

Trotz des Bypass, dessen Funktion ausgeschaltet wurde liegt der Brüchdruck bei 10,5 Bar.

Damit erklärt sich wohl, dass das Problem eher vor der Maschine steht.

Ich glaube mein Hauptfehler war, dass ich mich zur Schätzung der Kaffeemenge auf den mitgelieferten 6 Gr. Löffel verlassen hatte und vom Gefühl her 1,5 gestrichene Löffel genommen habe, also eher zu viel als zu wenig, dachte ich zumindest :roll: . Nachdem Herr Beilhard diagnostiziert hatte, dass ich trotzdem zu wenig Kaffee nehme habe ich die Menge nach Gefühl erhöht. Siehe da: in 25-30sec. schaffe ich nun regelmäßig 25-30 ml.weder saueren noch bitteren Espresso mit einer schön dunklen Creme und einem herrlichen Geschmack! Hmmmmmmm

Die Pucks sind zwar weniger zerwühlt, aber sie sind noch recht feucht und ungleichmäßig (Einer Sieb). Mich läßt deshalb das Gefühl nicht los, dass mein Concept Art Tamper Edelstahl 58mm einen Tick zu klein ist, da ich immer einen merklichen Rand an den Seiten habe.

Ist das in Ordnung so?

Wie sind Eure Erfahrungen mit diesem Tamper im Zusammnehang mit den originalen Sieben?

Meint Ihr bei der Maschine wäre trotz der 10,5 Bar Handlungsbedarf/ Optimierungspotential?

 

Ich hab leider keine Ahnung wie viel Kaffee genau ich nehme. Die Waage ist das nächste Investitionsgut

Ich packe im Moment genau so viel Kaffee rein, dass ich nicht mehr mit dem Tamper auf dem Siebboden (Seitlich beim Einersieb) komme, dass war bei der vorherigen Schätzmethode der Fall. Beilhard meinte der Kaffee solle das Sieb berühren. Das hab ich bisher noch nicht beobachtet, da ich mit meinem derzeitigen Augenmaß ganz gut hinkomme. Wie gesagt Waage kommt.

Muss aber gerade mal ne kurze Investitionspause einlegen.

Welchen Tamper hast du? Weißt du, ob er ebbes größer ist als die Concept Art Tamper?

Mfg

Eric

 

Pucks sind mittlerweile gut, Durchlaufzeit auch. Habe nach der Empfehlung von Bernie beim Einersiebträger die Feder rausgenommen und finde es super nur im Sieb zu tampern. Man kann nach dem Bezug auch schön schnell auf das Blindsieb wechseln. Digitalwaage ist bestellt.

Was mich wundert ist, dass das Wasser auf einmal nicht mehr sprotzelte, wenn ich die Maschine längern nicht benutzt hatte. Der Espresso war auch etwas sauerer, nachdem ich das Presso wieder ¼ höher gestellt hatte war alles wieder supi.
Sie hat sich also binnen 10 Tagen selbst kälter gestellt, kommt das öfters vor bei den Bezzis/Livias?

10,5 Bar Druck am Siebträger sind auch OK oder?

 

Hi, ich denke die 10,5 Bar sind ok (Ich warte auf den Aufschrei der Brühdruckoptimierer :wink: ).
Mit den wechselnden Temperaturen habe ich an meiner Bezzi die häufig transportiert wird auch festgestellt, an einigen Isomacs auch, scheint technisch bedingt an den Mini-Pressostaten zu liegen.

Gruß
Holger

 

Ich wärme mal diesen alten Thread auf, da bei mir in der Küche seit kurzem auch eine Bezzi steht und ich mit den Ergebnissen in der Tasse nicht so recht zufrieden bin (wenig und extrem helle Crema, Durchlaufzeit bei gleichem Mahlgrad wie bei meiner Gaggia viel zu kurz). Das Expansionsventil habe ich schon so weit rausgedreht wie möglich, dadurch komme ich auf sinnvollere Durchlaufzeiten, bei allerdings extrem feinem Mahlgrad. Immerhin wird der Puck jetzt nicht mehr zerwühlt.
Den Pressostaten werde ich auch noch etwas verstellen, da ich am Duschsieb bei Leerbezug nicht mehr als 84 Grad C messen kann, überhitzen tut der HX auch nach langer Standzeit gar nicht.

Die größere Baustelle bleibt allerdings der Brühdruck. Leider haben meine beiden Siebträger diese Kerben, so dass ich trotz vorhandenem Manometer nicht messen kann.

Ein Isomac OPV liegt noch hier rum. Ich bin am Überlegen, ob ich dieses einfach am Ausgang vom jetzigen OPV anschließe und dort die Feder und den Nupsi raus nehme. Hat das schonmal jemand gemacht? Was für ein Gewinde hat das OPV hier? Das scheint mir kein zölliges zu zu sein? Alternativ könnte man natürlich direkt hinter die Pumpe gehen, nur wo bekommt man diese Teflonschläuche mit 1/8" Anschlüssen? Für weitere Einbautipps bin ich offen.

VG
Sebastian

 

Achso, das Teil ist Baujahr 2006 und hat eine Ulka Pumpe verbaut.

 

Wenn die Ulka (EX4?) schon drin ist mach es doch so:

Statt den Flex-Schläuchen kannst du auch Silikonschläuche mit Schellen verwenden.
Statt der druckfesten Messingverschraubung am Pumpeneingang kannst du den vorhandenen Anschluss verwenden und den Rücklauf vom Isomac OVP über ein T-Stück am Tankschlauch einbinden.

 

Die Lösung sieht robust aus. Welche Silikon Schläuche sind denn für die Druckseite der Pumpe geeignet? Eigentlich reicht mir ja sogar eine 1/8" Doppelmuffe, dann könnte ich mit den vorhandenen Schläuchen direkt hinter die Pumpe...

Hat schon Mal jemand den Isomac Silikon Nupsi in das OPV der Bezzi gemacht? Würde der funktionieren? Der baut nicht so hoch wie das Original.

 

So, OPV ist verbaut und schon gehen die Probleme weiter. Ich bekomme keinen Espresso hin, der meinen Ansprüchen genügt

Durchlaufzeit passt, 7,5g im LM Einersieb, Brühdruck 9bar, das ergibt mit der Gaggia eine Emulsion von Anfang bis Ende, haselnussbraune Crema und schöne Tigerstreifen, die Bezzi produziert zu helle Crema (die aber stabil ist und sehr feinporig) der Geschmack ist eher wässrig, leicht sauer und absolut nicht rund...

Den Pressostaten habe ich schon von 0,9 auf knapp 1,2bar verstellt, wobei ich nur ein billiges 4bar Manometer besitze. Die Schraube im Pressostaten ist am Anschlag, heißer gehts nicht und die Maschine war auch über eine Stunde eingeschaltet und definitiv durchgewärmt. Was nun?

 

Hast du dich durch zerlegen der Maschine von kalkfreiem Wärmetauscher und Kessel überzeugt, oder ist der Wärmetauscher(HX) womöglich sehr stark zugekalkt?
Evtl. sind 1,2 Bar etwas wenig. Der Hier wäre richtig. Und DER wird auch gerne genommen (Hysterese einstellbar).

Gruß
M.

 

Verkalkter HX? Das wäre natürlich eine Möglichkeit, wobei die Maschine 2011 komplett revisioniert wurde und seitdem kaum noch benutzt (laut Vorbesitzer). Alles was ich zerlegt habe war auch fast kalkfrei. Ich werde nochmal die Wassertemperatur am Brühkopf messen. Für mehr Druck brauche ich definitiv einen anderen Presso (was schade ist, da der jetzige eine sehr geringe Hysterese hat).

 

Am Wochenende konnte sich die Bezzi noch ein wenig an mich gewöhnen
Ich habe den Presso ein wenig hin und her gedreht und komme jetzt knapp über 1,2bar Kesseldruck. Damit sind die Ergebnisse etwas besser geworden, tendenziell aber noch etwas zu helle Crema und ab 20-22sec zu blond.

Wenn die neue Blende mit Manometern kommt schauen wir weiter. Was haben denn andere Bezzis für einen Kesseldruck in der Praxis eingestellt?

 

Auf die Gefahr hin, dass das hier ein Monolog wird: das Prolem war vergleichsweise trivial: Luft im HX, die da von alleine offensichtlich nicht raus kommt. Bin ich auch ßelber Schuld, beim Einbau des neuen OPV habe ich selber Luft ins System gebracht...

 

Ja, das Thema hatten wir hier schon mal.
Das Problem können alle BZ99 bis Baujahr 02/2006 bekommen. Da ist der Wasserauslass am HX zum Brühkopf ohne Tauchhülse verbaut so dass eine Luftblase Probleme bereiten kann. Bei den späteren Modelle ist eine Tauchhülse verbaut worden so dass keine Luft mehr in die folgende Leitungen gelangen kann. Ein Umbau ist leider nicht so einfach da die Rohre von/zum HX getauscht werden müssen.
Ich muss bei mir auch mal wieder prüfen Luft im HX vorhanden ist.

 

Dumme Frage, aber: wie bekommt man die Luft aus dem HX denn am besten raus?

Gruß,
Sebastian

 

Ich denke es ist genau umgekehrt;
Bis 2006 war der HX Auslass mit einem Teflon-Tauchröhrchen versehen, die eingeschwemmte Luft sammelt sich daher immer im HX und wird nicht raus gepumpt. Später bekam einfach der Einlass das Tauchröhrchen und die sich oben im HX sammelnde Luft kann nun einfach beim Bezug raus gepumpt werden. Habe gerade bei meiner Bezzi die Anschlüsse umgelötet bzw umgepresst und die Blase ist Geschichte .
@sepplsx
Entlüften kannst du den Prä-2006 HX indem du Zu- und Ablauf abschraubst, und mittels einer einigermaßen dicht aufgesetzten Spritze Wasser in den Auslass! drückst Bis es aus dem Einlass raus kommt. Es gibt von Roger einen schönen Beitrag zu dem Problem samt Lösung, hab ich auf die Schnelle nur nicht gefunden.

 

Ja, hast Recht!
Habe mich in den beiden Darstellungen vor/nach 22.02.2006 vertan.

@Entlüften
Warum nicht gleich in den Einlass Wasser mit einer Spritze einfüllen bis es am oberen Rand ansteht?

@hansdampf
gute Idee mit dem Umlöten. Kann man alle Teile weiterverwenden und nur die beiden Lötnippel umlöten?

 

Man braucht für die 1/8' Seite einen neuen Serto 6mm-Pressring, die Teflon-Röhrchen-Seite (alter Auslass, neuer Einlass) kann wieder verwendet werden, ebenso die Serto-Überwurfmutter und bei mir haben auch die Leitungen mit etwas Gebiege wieder gepasst.

@Entlüften:
geht so natürlich einfacher