Cafelat Robot

Matz Maria 2.0

 

Hallo zusammen,

habe seit ein paar Tagen auch einen grünen Robot und bin schwer begeistert!



Da ich mich bewusst für die Variante ohne Manometer entschieden hatte, fehlt mir natürlich noch die Erfahrung. Mit meinem aktuellen Standard-Rezept (16g in / 32-36g out, 45-50 sec. Gesamtbezug, mittlere Röstung) gelingen aber bereits gute Shots und die Reproduzierbarkeit ist viel besser als ich befürchtet hatte.



Ich mach mich mal weiter ans Ausprobieren...

 

Welche Waage ist das? (#922)

 

Das ist die SearchPean Tiny2, gekauft über AliExpress für 35,- €.

 

Da ich relativ günstig an eine Flair 58 gekommen bin möchte ich noch meine Erkenntnisse mit der Robot teilen bevor ich diese wieder vergesse.

Bezüglich des Workflows hat es sich für mich gelohnt von einer Dosis von 12 Gramm auf 17 Gramm zu erhöhen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass der Sweetspot des Filters eher in diesem Bereich liegt und das ein Abweichen davon den Schwierigkeitsgrad für konsistente Ergebnisse deutlich erhöht.
Kann das so bestätigen.

Eine weitere Hilfe war ein trockenes Filterpapier einer Aeropress/Robot oben auf den Duschsieb zu legen. Dazu muss man ein kleines Loch an dem Gummienubsie auszuschneiden. Ich habe mir eingebildet, dass sich dadurch beim Eingießen des Wassers weniger/keine Kaffeepartikel mehr aus dem Puck gelöst haben. Danach waren die Ergebnisse (subjektiv ) deutlich konsistenter.

Die finale Version meines Tampers hat die konsistenz auch noch einmal erhöht:

Gesamtkosten lagen unter 20 Euro.
Der Griff ist ein Rassierpinsel aus dem Rossman aus Olivenholz. Der Abstandshalter ist dieses:
Cafelat Robot Tamper Level by Phltr_fpv
Gedruckt habe ich das Teil bei
3DDesign24: 3D Druck Service | Jetzt 3d drucken lassen
drucken lassen.
Wichtig war mir bei dem Dienstleister, dass er nochmal explizit bestätigt, dass das verwendete PLA Lebensmittelecht ist.

Eine weitere Maßnahme war mein Nachbau dieses Tampers:
https://www.oehandgrinders.com/oe-screen-tamper-for-cafelat-robot.html
Von dem Model hat mich der Versand aus den USA abgehalten.

Ich habe diesen Tamper verwendet um den Shower-Screen gleichmäßiger anzupressen.
Die Holzscheiben habe ich mit einer Lochsäge hergestellt. Um den Griff zu befestigen habe ich bei den beiden oberen Scheiben eine Donutform ausgeschnitten, so dass sich der Griff mit Hilfe eines Korken befestigen ließ.
Die Holzscheiben sind mit Sekundenkleber verklebt.
Die Löcher am Rand gehen in die Bodenfläche um das Risiko eines Vakuums beim Herausziehen zu minimieren.

In der Summe konnte ich mit den genannten Tweaks sehr gute und konsistente Ergebnisse erziehlen.

Ansonsten hatte ich noch dieses Model ausprobiert:
Cafelat Robot Pressure Gauge Mount (fits over larger sleeve) by etcet
Dieses hat sich jedoch nicht als praktikabel erwiesen.
Das Problem mit diesem Model war, dass sich das Druckventil immer zur Seite gedreht hat, da die Halterung sehr locker saß.
Eventuell kann man das Model verwenden, wenn man etwas Moosgummie zwischen die Halterung und die Robot klemmt.

 

Warum nicht darunter (scheint mir der
bessere Weg zu sein)?

 

Genau so mache ich das... Funktioniert einwandfrei...

 

@Röstgrad
Die Aeropressfilter habe ich verwendet, weil die Verfügbarkeit und PReisgestalltung bei diesen Filtern besser ist als beim Original.
Oben drüber, weil es einfacher ist in der Mitte ein Loch zu schneiden und die Filter drauf zu legen als die Filter an den Seiten zuzuschneiden um sie drunter legen zu können.

Wichtig fand ich vor allem trockene Filter zu verwenden.
Mit feuchten Filtern habe ich keine guten Erfahrungen gesammelt.

 

Verstehe.
Mit Filtern habe ich bisher noch nicht experimentiert,
habe aber noch die mit dem Robot gelieferte Probe-
packung. Diese würde ich dann allerdings unter dem
Duschsieb platzieren (womit eine zuvor durchgeführte
Befeuchtigung obsolet wird.

 

Filter auf dem Sieb-Boden und unter dem Duschsieb hat eine spürbare Veränderung im Bezug gebracht.
Filter unter dem Duschsieb verwende ich immer und hat für mich einen klaren Vorteil im Reinigungsaufwand (Duschsieb bleibt sauber und so gut wie keine Rückstände am Kolben).

 

@Lukas12345 der wichtigste Punkt hast du ausgelassen!

Robo vs. Flair

ist der Robor temporär im Ruhestand oder bereits ganz verabschiedet?

 

Verwendest Du die Originalfilter?
Ich frage, weil ich sie recht teuer finde, aber außer
Ausschneiden keine Alternative gefunden habe.

 

Schneide selber aus normalen Filterpapier, demnächst wird aber gelasert

 

@supink
Ich wollte irgendwann mal einen detaillierten Vergleich zusammenschreiben, aber in aller Kürze:

Die Robot habe ich nicht mehr. Die Flair hat diese sehr schnell ersetzt.
Für mich ist die Flair 58 insgesammt die passendere Maschine, da sie für mich vom Handling her besser zu bedienen ist und ich mehr Spielraum habe, den ich variieren kann.

Hauptgründe die für mich für die Flair gesprochen haben:

Angenehmerer Workflow
Bei der Robot muss ich zuerst den Filter mit Wasser füllen, dann die Arme anheben, den Filter einhänge und
anschließend die Tasse + eventuell eine Waage unter dem Filter platzieren.
Da so wenig Platz unter dem Filter ist ist es sehr schwer, einen Americano zu ziehen, wenn ich meine Kaffeewage verwende.

Bei der Flair hänge ich den Filter ein, Packe die Tasse drunter kurz bevor das Wasser kocht.
Dann gieße ich das Wasser ein und kann loslegen.
Das ist um Welten entspannter.

Einfacheres Hebeln
Gehört eigentlich unter den Worklflow. Aber. Es ist ein rießiger Unterschied. Die Flair 58 kann meine Partnerin bedienen. Die Robot ist durch die kürzeren Arme so schwer zu pressen, dass sie das nicht kann. Und ich habe mich ebenfalls gefreut, dass es einfacher geht.

Besser sichtbare Druckanzeige
Bei der Flair sehe ich den Druck sehr gut. Drücke ich bei der Robot von oben sehe ich den Druck nicht.
Die Modifikation um das zu ändern hat bei mir nicht ordentlich funktioniert.

Mehr Spielraum bei der Temperatur
Bei der Robot hatte ich mit kochendem Wasser keine Probleme mit den Kaffeeesorten (mittlere bis dunklere Röstungen), die ich verwende.
Wenn ich allerdings nicht gerade das Wasser direkt aus dem Wasserkocher verwendet habe ist der Espresso schonmal ins säuerliche gekippt.
Ich fand es in Ordnung, meine Partnerin hat sich daran häufiger gestört.

Mit der Flair bin ich in der Regel bei der mittleren Temperatureinstellung und habe eine Wassertemperatur zwischen 93 und 97 Grad.
Beschwerden wegen zu sauer gibt es kaum noch.

Verfügbares Zubehör:
Auch wenn der Filter der Robot für 10 Gramm aufwärts ausgelegt ist ist der Sweetspot wohl eher für 5 Gramm aufwärts ausgelegt.
Es ist wohl nicht ganz einfach bei gleichbleibender Siebgröße die Kaffeemenge beliebig zu verringern.
Ich konnte zwar gute Ergebnisse mit 12 Gramm Kaffee erziehlen, aber die Ergebnisse waren nicht wirklich konsistent.

Mit der Flair kann ich mir Filterkörbe kaufen, die auf kleinere Kaffeemengen ausgelegt sind.
Habe seit neustem ein VST 7 Gramm Sieb in Betrieb und das gute Stück funktioniert einfach.


Man hätte sicherlich noch rumbasteln können um die Schwächen der Robot zu kompensieren.
Konkret hatte ich Modifikationen gesehen, damit die Arme in der oberen Position einrasten, sich das Durckventiel besser ablesen lässt und es gab da sogar einen Typen, der eine kleine Armverlängerung gebaut hat oder einen, der einen Untersatz für die Robot gebaut hat, so das mehr Platz darunter ist.
Das wäre sicherlich gegangen. Ich hatte dann aber am Ende vom Tag keine Lust mehr zum Basteln.

Gründe die für mich gegen die Flair gesprochen haben:

- Die Flair muss ein paar Minuten vorgeheizt werden.
- Die Maschine braucht etwas mehr Platz als die Robot.
- Sie verbiegt sich etwas während des Bezugs.
- Rein nach Gefühl pressen geht schwerer, da der Gegendruck sich deutlich während des Shots ändert ( + Stichwort bei google Mid-Shoot pressure drop).
- Das ganze Zubehör kostet richtig Geld.
Ein Self-Leveling Tamper fängt für 58mm Siebträger bei 44 Euro an; bei der Robot kriege ich ihn für unter 20 Euro. Die ganzen verschiedenen Filterkörbe kosten nicht wenig Geld. Insbesondere wenn man Singles mit 7 Gramm Kaffeemehl herstellen möchte ist man schnell 100 Euro los.

 

Danke für Deinen Bericht.
Nur einen Punkt will ich etwas relativieren - nicht,
dass es am Gesamturteil groß 'was ändern würde,
es mag der einen oder dem anderen aber vielleicht
helfen. Ein passender Gummi lässt sich sicherlich
immer finden.

 

Mal nach langer Zeit auch was von mir.
Ich bin quasi das genaue Gegenteil von Lukas 12345.
Seitdem die Robot bei mir eingezogen ist geriet die Flair bei mir immer mehr und mehr in den Hintergrund bis sie schlussendlich nur noch ein Dasein auf den Küchenschrank zugestanden bekam, von wo aus sie mich und den Robot gefühlt jeden Tag strafend beobachtet und nur auf den richtigen Moment eines Defekts bei der Robot wartet um sich dann wie die Spinne im Netz auf ihr Opfer, in diesem Fall, einer Espressozubereitung zu stürzen.
Während ich bei den Bohnenwechsel mit der Flair immer irgendwie einen kleinen Kampf ausgefochten habe, gelingt dies mit der Robot stets ohne Probleme.
Während ich bei der Flair die Druckanzeige pinibelst in Blick behalten habe ließ ich die Anzeige bei der Robot nach einen Monat komplett außer Acht, hier war das Gefühl für den richtigen Bezug für mich absolut gegebenen.
Während ich für die komplette Vorbereitung, Zubereitung und Reinigung der Flair gefühlt eine Ewigkeit benötigte, ja, ich bin manchmal nicht der geduldigste, benötigte ich für den Robot nicht Mal ansatzweise diesen Zeitansatz und auch hielt sich das Chaos mit dem Puck mehr als in Grenzen.
Ja, der Puck ...
Während bei der Flair der Puck quasi immer am Ende matchig war, ist er bei der Robot komplett trocken, einfach ausklopfen fertig.
Während ich bei der Flair keine wirklichen Experimente mit der Temperatur machen könnte ohne den Bezug im Anschluss in den Sand zu setzen, kann ich bei der Robot viel entspannter und umfassender herum Experimentieren und das Ergebnis ist sogar trinkbar bis hin zu unglaublich gut.
Während, während, während ...
Ich könnte es noch a bissel weiter fortsetzen, aber das sollte erst Mal reichen.
Also für mich persönlich ist der Robot der Flair um ein Vielfaches vorzuziehen und unglaublich einfach zu handhaben.
Geschmäcker und Vorlieben sind halt von Person zu Person verschiedenen und das schöne bei der Espressozubereitung ist, es gibt eine Vielzahl von unglaublich schönen und interessanten Maschinen, manuell, elektrisch, bullig schwer oder nahezu federleicht, für jeden ist was passendes dabei.

 

Flair oder Flair 58? Ich denke, das macht wohl auch einen Unterschied.

 

Ah, ja, sorry, hab vergessen das hier sehr vieles sehr genau genommen wird.
Manchmal machen ja schon kleinste Unterschiede etwas aus.
Bei mir ist es die Flair Pro 2 gewesen.
Also keine Flair 58 aber immerhin dicht dran.

 

Ich glaube schon, dass der Unterschied zwischen der 58 und den anderen Flairs wahrscheinlich größer ist als zwischen denen und dem Robot. Immerhin hat sie ne elektrische Heizung, kann Standard-Zubehör wie das genannte LM1 Sieb nutzen, hat eine andere Hebelform, Brühkammer wird nicht entnommen und vorgeheizt, etc.

 

Danke euch beiden sehr!

Mit einem Punkt kann ich mitgehen und das ist der Bezug unter 16/17g. Das stimmt und lässt sich mit 2g Bohnen lösen hat mich aber auch eine Zeit lang geärgert.

Ein Punkt für den Robo noch, der mich immer wieder fasziniert, das fehlen von Kunststoff.