Ceado e37s Upgrade oder Downgrade?

bemerkt ihr einen im Blindtest herausschmeckbaren Unterschied zum Ceado-Boliden? So ganz in echtecht?

(Nur am Rande: Ich hab immer etwas Verständnisprobleme, wenn man mit gigentischen Materialschlachten anrückt, die gedacht sind, um 50kg pro Tag zu stemmen - und sich dann 6 jämmerliche Bezügelchen damit macht. Warum macht man sowas? Diese Boliden haben doch auch Nachteile.. viel mehr Totraum z.B.
Anders sähe es aus, wenn solche Boliden einen signifikant objektiven, validen und reliablen Geschmacksvorteil liefern würden)

 

Ich meine, einen Unterschied zwischen Mühlen zu schmecken, kann aber nicht sicher sagen, dass es besser oder schlechter wäre, ist halt anders. Mich hat es nicht von einem Downgrade der für mich völlig überdimensionierten E37s auf eine Kinu M68 abgehalten.
Super bei der E37s ist halt die Geschwindigkeit und das sehr angenehme, leise Geräusch.

 

die Erfahrung habe ich auch gemacht, vllt eine Stufe niedriger: Demoka gegen Feldgrind gegen Ascaso i2-mini (Kegel) gegen Eureka spec.
Es gibt definitiv Unterschiede, aber ein besser / schlechter kann ich nicht bestimmen. Manche Bohnen kamen mit dem günstigen Kegelmahlwerk am besten, andere funktionierten erst mit der Eureka richtig gut. Komfortverluste waren da klarer auszumachen, besonders ggü der Eureka.

Die Ceado ist natürlich schon Komfort-Oberklasse... wieviel Abstriche würde da der TE machen wollen?

 

Es ist ja nicht so, daß es keine kleineren Mühlen von Ceado geben würde. ;-)

 

Kleinere Mühle heißt meistens auch kleinere Mahlscheiben und das heißt häufig auch geringere Geschwindigkeit.

Wenns etwas schmaler sein soll wären z.B. Etzinger etzMax light (3-3,4 g/s) oder Eureka Atom Speciality 75 (4,5 - 5,5 g/s) eine Möglichkeit. Ob diese die schmal und schnell genug sind musst du dann wissen. Noch kleiner wären z.B. Eureka Mignon Oro XL (2,3-2,8 g/s)

 

Gibt es natürlich, aber dann sicher genauso wie kleinere Mühlen anderer Hersteller nicht vollständig mit denselben Qualitäten der großen oder?
Da muss man dann halt entscheiden, wo man bereit ist, Abstriche zu machen.
Andererseits ist die Frage wenn sie eh schon hat, warum wechseln? Ist ja eh da und gut ist sie ohne Zweifel. Bei mir war es der Wunsch nach SD wegen des verhältnismäßig großen Totraum der E37s in Kombination mit meinen sehr überschaubaren Durchsatz.

 

die Eureka spec mahlt einen doppelten in 8sec. Es mag individuell verschieden sein, aber ich kenne nur wenige Menschen, die ein Problem mit 6 mal am Tag 8 sec Mahldauer bekämen*

doch, und zwar ab dem Moment, wo eine Anforderungs-unangepasste Materialschlachtneigung spürbare Nachteile mit sich bringt. Wenn der Totraum bei der Ceado kein Problem ist, dürften sich jedoch hier die Nachteile in Grenzen halten. Warum genau wolltest Du nochmal wechseln? Wegen 8 Quadratzentimeter mehr freier Fläche auf der Arbeitsplatte?

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* .. und das sind dann eher klinische Fälle
hinterm Tresen jedoch, wenn ich 8 Espressi je Minute zapfen will, zählt vermutlich jede Sekunde.

 

Mal zu Deiner eigentlichen Frage zurück: "gibt es [kleinere Mühlen] ohne große Kompromisse in Mahlgutqualität und Geschwindigkeit".
Und da lautet die Antwort erst mal eindeutig: Ja.

So, und jetzt kann die Diskussion kommen, zu welchem Preis und mit welchen Eigenschaften. Es ist zum Beispiel Konsens, dass eine langsamere Mühle dem Mahlgut zu gute kommt. Langsamer, weniger Erhitzung der Bohnen, mehr Aromen. Also würde man eigentlich sogar eindeutig eine langsamere Mühle bevorzugen. Insofern gar kein Abstrich, sondern ein Zugewinn. Aber nur Du weißt, ob Dir sechs mal x zusätzliche Sekunden pro Tag eine schlimme Einschränkung sind. Verlorene Lebenszeit, oder gewünschte Verbesserung?
Genauso ist es für mich beim Mahlgut zu betrachten. Wenn Du zunächst definierst, welche Scheiben oder Koni bei bevorzugt dunklen Röstungen Dein Ideal darstellen, kannst Du schauen, welche Mühlen genau diese haben. Das wird aber ziemlich sicher am Anfang eine Umstellung, weil ihr einfach an die aktuellen Scheiben gewöhnt seid.
Erst danach ist die Überlegung möglich, ob ein Verkauf Deiner Mühle und die Neuanschaffung überhaupt eine sinnvolle Investition sein könnten und ob man das erforderliche Geld in die Hand nehmen will.

 

Vollkommen richtig. Für mich ist das auch kein Problem. Meine G-IOTA braucht eher 25 s für einen Doppelten, Single Dosing eben. Der TE hatte ja nur gesagt, dass er wenig Abstriche bei der Geschwindigkeit möchte, daher mein Hinweis.

Langsamer heißt aber auch mehr Kontaktzeit, also vielleicht doch wärmer? Trotzdem besser weil sich die Partikelverteilung durch langsameres mahlen verändert? Man hört dazu so einiges, selbst testen konnte ich bisher noch nicht weil meine Mühle nur eine Geschwindigkeit kann. Ist aber vielleicht auch etwas OT die Diskussion.

 

Bei hohen Drehzahlen heisst es gelegentlich, die Reibungswärme wäre dann höher. Wenn einem mal ein Bergseil unbeabsichtigt durch die Hand gerutscht ist, ist man geneigt, dem auch Glauben schenken.
Sowas kann man hochwissenschaftlich angehen (Coffee Grinder RPM interessanterweise dort auch mit einer E37Z, aber mit Hinweis auf Deinen Ansatz, dass schnell nicht gleich schlecht ist), oder ganz entspannt hinnehmen und sich nicht drum kümmern.

Meine Erwähnung fand das nur, weil es nach der Darstellung des TE so klang, als wäre das Merkmal das Nonplusultra und eine geringere Geschwindigkeit ein minderwertiger Kompromiss. Das ist es nach meiner Auffassung sicher nicht. Aber der TE muss den gefühlten Zeitverlust bei einer nicht für den Gastroeinsatz konzipierten Mühle ggf. akzeptieren.

 

Ein Totraum von 8,8 gramm (Testbericht der Schweizer Jungs) ist schon ein Wort bei 6 Espressi am Tag.
Ich wollte mir selber die Mühle kaufen bis ich das gelesen habe.

Das die Mühle gut ist steht ausser Diskussion, aber 8,8 gramm geht nicht

 

Bei der Geschwindigkeit scheint der TE ja kompromissbereit zu sein, ich glaube da müsst ihr ihn nicht mehr überzeugen

 

Je nach Mühle finde ich den Totraum der großen Mühlen wie der E37s nicht so problematisch. Ich weiß, ich steh damit konträr zur aktuellen Kaffeenetzmeinung.
Aber wenn der erste Kaffee morgens ein Cappuccino ist, schmeckt er auch mit hellen Bohnen höchstens anders, nicht schlechter. Und manchmal ist der erste sogar besser als der folgende.

Den Workflow mit der E37s, das sonore Mahlgeräusch und die hohe Geschwindigkeit finde ich super angenehm. Ich habe sie jetzt seit Juni 2016 und möchte sie nicht missen. Da @habso eher dunkle Bohnen verwendet und auf jeden Fall einen Hopper verwenden möchte, finde ich das nach wie vor eine tolle Mühle. Und wenn man sie schonmal hat...

 

OK, dann mag es gehen…

 

Meinst Du die „Schweizer Jungs“ die alles von Eureka „Super“ finden und als einzige im gesamten Internet 8,8 Gramm Totraum in der E37 „wissenschaftlich gemessen“ haben? Da möchte ich mich lieber auf Feedbacks aus dem KN verlassen als auf diese „YouTube-Fischer“. Sorry

Persönlich fahre ich seit 6 Jahren mit einer ECM 64S Mühle (mit Profitec 600) und suche seit geraumer Zeit nach einem Upgrade für die Mühle, die natürlich optisch und haptisch zur Profitec passen sollte. Das fällt leider überhaupt nicht leicht… Im Laden bleibe ich immer bei der Ceado stehen, deshalb auch die gluckenhafte Reaktion oben

 

Bei mir war es unwissenschaftlich gemessen etwa dieselbe Menge plus 2-3g Bruch. Soweit ich mich erinnere wurden hier im Verlauf von unterschiedlichen Leuten ähnliche Werte ermittelt. Für eine Gastro Mühle ist das nicht so schlecht, für meinen überschaubaren Bedarf war es mir letztendlich zu viel.

 

Vielen Dank für Deine Antwort cbr-ps, die ist mir mehr wert als jedes YouTube Video. Und ich verabschiede mich von dem Ceado E37 Gedanken… ich blättere dann jetzt mal durchs Mühlenforum… Mit den ganzen Vor- und Nachteilen und Wünschen zu Optik und den Investitionen, befürchte bleibe ich vermutlich am Ende bei der ECM S64 und spendiere meiner Commandante die RedClicks

Mit welcher Mühle bist Du nach der E37 glücklich geworden?