Da wird doch der hund in der pfanne verrückt - Espressokultur in deutschen lokalen

nein das läuft schon ganz gut so, vielleicht kann ich sie übereden meine faema bei ihr zu deponieren - dann muss ich morgens nach dem frühstück nicht immer sofort nach hause

 

ach zum thema gastronomie fällt mir diese kleine weinstube ein, wo der chef den siebträger immer in der gläserspüle gereinigt hat. irgendwie schon eklig - mal abgesehen davon das das sieb dabei völlig auskühlt... :angry:

 

Vielleicht tröstet es euch ein wenig, dass es auch Leute wie mich gibt, die langsam dazu lernen. Zunächst trank ich kaum oder gar keinen Kaffee, was auch nicht verwunderlich war, da es zu Hause, ich wohne noch bei meinen Eltern, höchstens mal einen entkoffinierten Filterkaffee gab. An Festtagen, dann auch schon mal den guten "Dallmayr Prodomo" oder "Eduscho Gold". Espresso dagegen oder Capuccino habe ich immer gerne getrunken, wenn ich natürlich auch nur das kannte was in der Pizzeria oder im Restaurant als solches verkauft wurde. Nach einiger Zeit kaufte ich meine erste Espressomaschine, ein kleines Ding für 80DM das furchtbaren, untrinkbaren Kaffee produzierte. Enttäuscht suchte ich nach Alternativen und fand den Weg zu Instantespresso. Dieses Gebräu war nicht wirklich gut, aber besser als das was aus der Maschine floss. Zuletzt kaufte ich mir einen Espressokocher, samt Zassenhaus Mühle. Mit diesem Ergebnis konnte ich schon gut leben, wenn mir schon klar war, dass ich da keinesfalls Espresso trank. Dank diesem Forum bin ich nun Besitzer einer Demoka Espresso Maschine und mache meine ersten Gehversuche hin zum richtigen Espresso.

Zurück zum Thema. Natürlich ist es bedauerlich dass man hierzulande keinen richtigen Espresso bekommt. Andererseits ist Espresso nunmal eine landestypische Spezialität. Die Gastronomen passen sich dem Massengeschmack an, um Umsatz zu machen. Wenn die Masse mit dem was man hierzulande als Espresso kennt zufrieden ist, dann kann man nicht damit rechnen das sich in absehbarer Zeit was ändert. In Deutschland gibt es auch kein echtes chinesisches Essen (das würde der Deutsche nicht mal anrühren), der berühmte Döner ist eine Berliner Erfindung und in der Türkei völlig unbekannt.

Echten Espresso muss man selbst kochen oder in Italien trinken.

 

[quoteost_uid0="emjay2812"]Zurück zum Thema. Natürlich ist es bedauerlich dass man hierzulande keinen richtigen Espresso bekommt. Andererseits ist Espresso nunmal eine landestypische Spezialität. Die Gastronomen passen sich dem Massengeschmack an, um Umsatz zu machen. Wenn die Masse mit dem was man hierzulande als Espresso kennt zufrieden ist, dann kann man nicht damit rechnen das sich in absehbarer Zeit was ändert. In Deutschland gibt es auch kein echtes chinesisches Essen (das würde der Deutsche nicht mal anrühren), der berühmte Döner ist eine Berliner Erfindung und in der Türkei völlig unbekannt.

Echten Espresso muss man selbst kochen oder in Italien trinken.[/quoteost_uid0]
Also das lasse ich als "Ausrede" :: nicht gelten.

Man findet auch in D gutes und "richtiges" chinesisches oder türkisches Essen. Und da verhält es sich wie mit dem Espresso in der Gastronomie: Man findet ihn nicht an jeder Ecke und schon gar nicht in rein umsatzorientierten Massenbetrieben. Es kann natürlich schon sein, dass man in seiner Gegend keinen Hort der Espressokultur findet, dann bleibt eben tatsächlich nur selbermachen übrig.

Gruß
js

 

Ausnahmen gibt es immer. Aber man muss die Restaurants kennen oder finden, die solche Ausnahmen bilden. Die große Masse an Restaurants passt sich halt der großen Masse an Gästen an.

Was mir gerade noch einfällt. Unser Betrieb organisiert eine Weihnachtsfeier in einem schicken, relativ teuren und exklusiven Hotel. Mal sehen, wie dort der Espresso ist...::

 

Nur eine kleine OT-Anmerkung zu lokalen Spezialitäten: Döner ist keine Berliner Erfindung. Die Heimat des Döners liegt in Bursa, dort wird er seit über 100 Jahren in hervorragenden Restaurants, die auch nicht billig sind, serviert. Wahrscheinlich ist der Ursprung eigentlich schlicht Hammel am Drehspiess, aus dem ein kluger Gastronom Lammfleisch vom senkrechten Spiess kreiert hat. Döner bekommt man natürlich mangels Nachfrage nicht in kleinen anatolischen Dörfern, aber in den Städten ist er eigentlich überall zu bekommen (und dies nicht nur in den reinen Touri-Ecken). Wir haben auf mehreren Türkeireisen immer wieder Döner gegessen, aus köstlichem Lammfleisch, mit Yoghurtsosse und frischem Fladenbrot ist das ein himmlischer Genuss.
Gruss
Christine

 

[quoteost_uid0="emjay2812"]Was mir gerade noch einfällt. Unser Betrieb organisiert eine Weihnachtsfeier in einem schicken, relativ teuren und exklusiven Hotel. Mal sehen, wie dort der Espresso ist...::[/quoteost_uid0]
naja viele 4* und 5* Hotels in D haben Vollautomaten

Aber ich wünsch' dir da mal eine Ausnahme. Eine positive natürlich ::

Gruß
js

 

Ihr Kaffeetrinker tröstet euch. Den Teetrinkern geht es noch viel schlechter. Was ich da in der Tasse serviert bekomme, dagegen sind eure Esspressi bestimmt noch Gold.
Meine persönlich Entscheidung ist die: Tee trinke ich außerhalb überhaupt nicht mehr und Esspresso in jedem Restaurant nur einmal zum testen. Wenn er gut war dann darf es das nächstemal wieder einer sein. Leider kam das noch nicht vor.
Zum Thema Esspresso aus dem Vollautomat. Ich glaube das ich einen einigermaßen vernünftigen Esspresso aus meinem hinbekomme. Ich lade alle Forumsmitglieder gerne auf einen kostenlosen Espresso ein. (Einfach einen Epresso mit dem Hinweis "interessiertmichnichtdieBohne" bestellen. Und wem's schmeckt dem verrate ich auch was ich da für eine Sorte verwende und was ich sonst noch anders mache wie andere.
Einfach auf mein Profil gehen, dann findet Ihr den link zu meiner Homepage. (Espresso gibts nur im Isenburgzentrum). Lieber Mod. dies soll keine Eigenwerbung sein, deshalb auch der Umweg über das profil.

 

die Verlinkung in deinem Profil auf deine Homepage "www.Keine Informationen eingegeben.de" funktioniert nicht

das mit dem Tee kann ich nicht bestätigen. Hier in Ostfriesland ist die Gastronomie durchaus in der Lage, traditionell guten Tee zu servieren. Beutel-Tee im Glas findet man sehr selten.
Gruß, Axel



Edited By Axel2803 on 1130160020

 

[quoteost_uid2="Axel2803"]das mit dem Tee kann ich nicht bestätigen. Hier in Ostfriesland ist die Gastronomie durchaus in der Lage, traditionell guten Tee zu servieren. Beutel-Tee im Glas findet man sehr selten.[/quoteost_uid2]
weil es eine landestypische spezialität ist bei euch im norden. übrigens gibt es inzwischen auch manchmal tea to go läden in den innenstädten - wobei ich annehme das teekenner dort niemals konsumieren würden.

gruß joscha

btw: ich trinke aromatisierten roibusch tee *duck+wegrenn*

 

bei uns kommt nur dieser Tee in die Kanne...
Gruß, Axel



Edited By Axel2803 on 1130186556

 

Glückwunsch Axel und moin,

die waren kürzlich mal im TV.
Leider schmeckt man da ja nix aber die "soager" (die Ansage von denen) war super.

Nu mach mal weider!

Jammerlabbe

 

Hi,
ich habe den Thread jetzt nicht komplett durchgelesen, kann also sein, dass meine Meinung schon "vertreten" wurde.

Ich denke das Problem liegt zum einen an der Unkenntniss des Inhabers, was Espresso ist und zum anderen (und das VIEL mehr) an den Deutschen selbst. Das habe ich letzt bei einer Ladenbesichtigung am eigenen Leib erfahren. Der Laden war eigentlich recht schick eingerichtet, das einzige was mich störte war, dass eigentlich nur Vollautomaten rumstanden. Der Inhaber war eigentlich sehr freundlich und fragte uns auch, ob wir den besten Espresso der Stadt haben wollten.

Was haben wir vorgesetzt bekommen? Die allerletzte Plörre. Er bat uns noch ganz stolz ihm unsere ehrliche Meinung zu sagen. Das haben wir getan. Die Tasse war randvoll, der Espresso entsprechend dünn und nichtssagend.

Er hat sich versucht rauszureden, aber im Prinzip recht. Setz mal nem Deutschen einen richtigen Espresso hin. "Wieso ist der Wirt so geizig, der Espresso ist viel zu stark". Die "Deutschen" wollen eben was für ihr Geld haben und bei vielen ist Quantität ausschlaggebend und nicht Qualität. "Ich bezahl doch nicht 1,50 € für die zwei Tropfen"...

 

das ärgernis des schlechten espressos ist ja nun kein auf deutschland beschränktes. auch hier in der schweiz ist guter espresso selbst in lokalen mit tauglichen maschinen keineswegs die regel. und wer schon mal in frankreich, spanien oder england war, der wird sich - als liebhaber guten espressos - jeweils schnell wieder in die heimische küche wünschen.
ich denke tatsächlich auch, dass es den meisten menschen ausserhalb italiens oder portugals halt einfach nicht wichtig genug ist, ob der espresso nun im sinne des erfinders zubereitet ist, also kurz und kräftig, oder ob eine wässrige plörre aus dem siebträger rinnt, die nur deshalb kaffee heisst, weil der kunde nicht weiss, was kaffee wirklich sein kann.
der mediokre geschmack der masse richtet sich nach den eigenen erwartungen. er entspricht hingegen nicht den bedürfnissen der hier schreibenden und von regelrechter passion getriebenen afficionados, die geld, zeit und mühe investieren, um ihren maschinen ein gebräu zu entwinden, das tatsächlich als espresso zu bezeichnen ist.
allerdings ist diese tatsache ja nicht bloss auf das verständnis von espresso beschränkt. literatur, musik, filme, essen, wein: die mehrheit der menschen gibt sich mit dem zufrieden, was ihrem jeweiligen kulturkreis üblich ist und vermissen dabei noch nicht mal wirklich was. oder anders ausgedrückt: sat 1 hat mehr zuschauer als 3sat und bohlens biografie verkauf sich besser als dostojewskijs "der idiot"...

jammern bringt also nichts: die wenigen, die wirklich guten espresso zu schätzen wissen, sind deutlich in der unterzahl. was hilft? möglichst viele mit dem virus der espressokultur zu infizieren; und dann klappt's vielleicht auch bald in den restaurants

 

Gestern in der Pizzeria erlebt:
Wir sitzen zu fünft am Tisch, vier bestellen ein Espresso.
Kurz darauf bringt der Kellner zwei Espresso an den Tisch. Einen bekomme ich, einen mein Gegenüber. Die anderen zwei machen etwas lange Gesichter: "Wo bleibt denn unser Tässchen?"
Ich kläre auf, dass ich meinen Espresso nicht alt werden lassen will und dass es ein gutes Zeichen ist, wenn der Caffe frisch an den Tisch gebracht wird. Im Hintergrund mahlt die Mühle frischen Kaffee.

Mein Gegenüber blickt in die Tasse: "Oh, der ist aber winzig!" Gemeint war die vermeintlich halb leere Tasse...
Ich kläre auf...

Und der Espresso war gut! Robustalastig aber dafür OK. Die anderen vier hätte ihn ohne mich als mickrig und leider nicht zeitgleich serviert beurteilt.

ergojuer

 

[quoteost_uid0="Axel2803"]Ihr Kaffeetrinker tröstet euch. Den Teetrinkern geht es noch viel schlechter. Was ich da in der Tasse serviert bekomme, dagegen sind eure Esspressi bestimmt noch Gold.
Meine persönlich Entscheidung ist die: Tee trinke ich außerhalb überhaupt nicht mehr und Esspresso in jedem Restaurant nur einmal zum testen. Wenn er gut war dann darf es das nächstemal wieder einer sein. Leider kam das noch nicht vor.
Zum Thema Esspresso aus dem Vollautomat. Ich glaube das ich einen einigermaßen vernünftigen Esspresso aus meinem hinbekomme. Ich lade alle Forumsmitglieder gerne auf einen kostenlosen Espresso ein. (Einfach einen Epresso mit dem Hinweis "interessiertmichnichtdieBohne" bestellen. Und wem's schmeckt dem verrate ich auch was ich da für eine Sorte verwende und was ich sonst noch anders mache wie andere.
Einfach auf mein Profil gehen, dann findet Ihr den link zu meiner Homepage. (Espresso gibts nur im Isenburgzentrum). Lieber Mod. dies soll keine Eigenwerbung sein, deshalb auch der Umweg über das profil.

die Verlinkung in deinem Profil auf deine Homepage "www.Keine Informationen eingegeben.de" funktioniert nicht

Gruß, Axel[/quoteost_uid0]
Sorry aber ich hatte die Webseite in meinem Profil angegeben. Leider wird sie nicht angezeigt. Deshalb habe ich sie erstmal als Signatur angehängt, solange bis das Problem behoben ist. Vielleicht kann sich ein Mod da mal drum kümmern.

 

[quoteost_uid0="emjay2812"]Echten Espresso muss man selbst kochen oder in Italien trinken.[/quoteost_uid0]
Auch in Italien ist wirklich guter Espresso leider schon ziemlich rar geworden.

Siehe auch Marcus' Bericht über die Kaffeefahrt durch Norditalien, und ganz im Süden ist's auch nicht anders. In 2 Wochen Sizilienrundfahrt heuer im Frühsommer hatten wir g'rade mal insgesamt 2-3 einigermaßen gute Espressi/Cappuccini und ein paar trinkbare. Die Mehrzahl war - auch mit sehr viel Zucker - eher ungenießbar...



Edited By Walter1958 on 1130236150

 

[quoteost_uid0]Die Mehrzahl war - auch mit sehr viel Zucker - eher ungenießbar... [/quoteost_uid0]

verglichen womit? mit dem ultimativen, göttlichen, perfekten espresso, von dessen zubereitung nachts geträumt wird? ::
im vergleich zu den hiesigen pfützen in tassen ist schon der erste espresso auf der autobahnraststätte nach dem grenzübergang chiasso/como jedesmal eine offenbarung. und die qualität toscanischer espressobars ist im vergleich zu dem was hier so ausgeschenkt wird nach wie vor überdurchschnittlich hoch.

 

[color=blueost_uid0]@interessiertmichnichtdieBohne

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Gruß
Stefan



Edited By Stefan on 1130245968

 

[quoteost_uid0="old harry"]verglichen womit? mit dem ultimativen, göttlichen, perfekten espresso, von dessen zubereitung nachts geträumt wird? ::
im vergleich zu den hiesigen pfützen in tassen ist schon der erste espresso auf der autobahnraststätte nach dem grenzübergang chiasso/como jedesmal eine offenbarung. und die qualität toscanischer espressobars ist im vergleich zu dem was hier so ausgeschenkt wird nach wie vor überdurchschnittlich hoch.[/quoteost_uid0]
Ungenießbar ist "un-genießbar" im eigentlichen Sinne des Wortes, zumeist ergab sich das aus der Kombination von mangelnder Pflege und fehlendem Leerbezug. Wenn das deutlich überhitzte Wasser aus dem Wärmetauscher auf alte - eh schon verbrannte - Uralt-Kaffeereste trifft, ist der Espresso meines Erachtens schnell "ungenießbar". Und der Rest muß sich den Vergleich mit der Qualität gefallen lassen, die mir zuhause einigermaßen gut reproduzierbar aus dem Siebträger kommt.

Ich denke allerdings auch, daß man bezüglich Espressoqualität recht rasch verwöhnt wird, was ich vor ein, zwei Jahren noch als "recht gut" erachtet habe, empfinde ich heute meist nur noch als mittelmäßig oder sogar als schlecht. Noch vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, daß Espresso überhaupt so schmecken kann, wie er es bei guter Zubereitung in einer anständigen Maschine tut...

Allerdings gebe ich Dir recht, daß das was bei uns (in A aber offenbar auch bei Euch in D) in manchem 08/15 Gasthaus als Espresso - und von Dir zu Recht als "Pfütze" - bezeichnet wird, mit einem guten Espresso nichts gemein hat, während man in Bella Italia zumeist etwas bekommt, das dem - zumindest in der Optik und Konsistenz - schon etwas näher kommt.



Edited By Walter1958 on 1130249220