Das klingt gar nicht gut - Japan

AW: Das klingt gar nicht gut - Japan

Hat der das tatsächlich gesagt? Ich bin nun wirklich kein "Atomexperte", aber nach meinem Wissen war der Unfall in Tchernobyl keine H2-Explosion. Der Kern ist wegen absichtlichen Übertretens der Sicherheitsvorschriften überkritisch geworden. Der jetzige Unfall ist wohl eher mit dem in Three Miles Island zu vergleichen (Komplettausfall des Kühlsystems)

Aber darüber wird man in den nächsten Wochen noch viel fundierte Infos bekommen können - oder man muss sich einfach mal durch die Wikipedia-Artikel und den Technik-Jargon quälen.

Bleibt im Moment nur zu hoffen, dass nicht allzu viel Material austritt und der Westwind bleibt. Es gibt so schon wahrlich genug menschliches Leid und wirtschaftliche Folgen. Hoffentlich bewahren die internationalen Börsen die Ruhe ...

 

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Nur mal so: Quelle Tageschau (im Sommer 2010):

"Bund zahlt noch immer für Tschernobyl-Folgen 424.650 Euro im Jahr für verstrahltes Wildbret

Ein knappes Vierteljahrhundert nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zahlt der Bund noch immer Entschädigungen für die ökologischen Folgen des Unfalls. Die Zahlungen summierten sich bis Ende Juni dieses Jahres auf 238 Millionen Euro, wie die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen im Bundestag mitteilte. Schätzungen zu den gesamten volkswirtschaftlichen Kosten der Katastrophe vom April 1986 gebe es aber nicht.
424.650 Euro für Jäger und Jagdrechteinhaber
Das Fleisch von Wildschweinen ist aufgrund ihrer Nahrung öfter radioaktiv belastet, als das Fleisch anderer Tiere.Wie das Bundesumweltministerium bestätigte, stiegen die Entschädigungszahlungen in einigen Bereichen in den vergangenen Jahren noch erheblich an. Für übermäßig strahlenbelastetes Fleisch von Wildschweinen zahlte der Bund an Jäger und Jagdrechteinhaber im vergangenen Jahr den Angaben zufolge insgesamt 424.650 Euro. 2006 lag der Betrag bei 240.000 Euro - 1998 hatte er noch bei umgerechnet knapp 5100 Euro gelegen. Im ersten Halbjahr 2010 habe der Bund bereits 130.000 Euro an Entschädigungszahlungen geleistet."

Ich finde das bemerkenswert.

 

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eine der größten Volkswirtschaften der Welt, erst vom stärksten Erdbeben der Geschichte, dann von einer Zehnmeterwelle und dann von einem Gau getroffen, wird an den Börsen nicht spurlos vorbeigehen.

 

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Das japan. AKW war wohl für Bebenstärken bis 8,2 gebaut, damit die am besten gegen Erdbeben gesicherte AKW-Klasse der Welt. Warum bei 8,9 jetzt so ein GAU eingetreten ist, wurde grade auf Phönix mit der Richter-Skala erklärt, die keinesfalls linear ist; 8,9 ist nicht ein bisschen mehr als 8,2, sondern 10mal soviel. Das dürfte auch erklären, warum die Notstromaggregate alle ausfielen. Wahrscheinlich hats die Dieselmotoren aus den Fundamenten gehoben und alle Kraftstoffleitungen sind abgerissen. Die Berichterstattung lässt einen ja irgendwo denken "toll, die können nicht mal Notstromaggregate bauen, gibts doch in jedem Baumarkt"...dabei hats da wohl einfach alles zerrissen, wie beim Wasserbombenangriff in "Das Boot". ME hat Atomkraft an einem solchen Platz nix verloren, ausser man könnte sowas wie einen mechanischen Killschalter entwickeln, der das Ding in sec-Bruchteilen ohne Strom lahmlegen kann. Mein laienhaftes Verständnis von Atomkraft sagt aber, dass das bei einer Atomreaktion nicht möglich ist.

Gutes Argument übrigens mit den Atomtests im Pazifik; ob man eine solche Katastrophe allerdings auch nur dadurch relativieren darf, dass man sie in den (zugegebenermaßen richtigen) Zeit- und Verhältniskontext setzt, da kann man jetzt auch drüber streiten.

Greetings \\//

Marcus

 

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Mal vom AKW zurück zum "normalen Elend" durch Beben und Tsunami:

In dem Ort Minamisanriku werden 10.000 Menschen vermisst, bei einer Gesamtbevölkerung von 17.000.

 

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Wenn die sagen was in den 6 Reaktoren (3 in Betrieb, 3 vorübergehend abgestellte aber keineswegs ungefährlich)...dem andern Kraftwerk mit 5 Reaktoren...und vor allem der Wideraufbereitung mit Brennstabkapazitäten für 30 akw`s.....würde ne 100 Millionen Menschen Massenpanik auftreten...mal abgesehen von den Anreinerstaaten im Umkreis von 2-3000 km.

Da wird nur das bekanntgegeben was nicht mehr zu verleugnen ist...und das dann möglichst verharmlost.

Am meisten machen mir die zögerlichen Kommentare rel. unabhängiger Wissenschaftler Angst.....

 

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Nun, das war (leider) zu erwarten, 2004 war auch die Rede von irgendwas um 1000 Todesopfern, was sich dann über Tage und Wochen bis auf 230000 erhöht hat. Die Bilder der Zerstörung aus dem japan. Fernsehen sprachen ja eine deutliche Sprache.

Greetings \\//

Marcus

 

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ja, genau das denke und fürchte ich auch. Der Schaden durch den Tsunami ist das eigentliche Problem.

Das berstende AKW-Gebäude sieht sehr spektakulär aus, ist aber wohl ohne Bedeutung. Im Moment beunruhigt mich, dass man Cäsium gemessen hat, was bedeuten würde dass der Reaktordruckbehälter ein Leck hat.

 

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ich wünschte du hast recht, aber ohne bedeutung ist das schon jetzt nicht.

oder meinst du nur um den umstand, dass die gebäudehülle drumherum nicht viel zur sache(sicherheit) tut?

 

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genau das. Wenn es zu einem Leck im Reaktor kommt, wäre natürlich eine intakte Schutzhülle sinnvoll. Aber die Explosion ist nicht vergleichbar mit der von Tchernobyl. (Wie schon geschrieben, ich bin kein "Experte", nur technisch interessierter Laie. )

 

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ich finde es bemerkenswert, dass es seit Stunden keinerlei Neuigkeiten gibt und die vorhandenen Informationen sehr widersprüchlich sind.

 

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yep, leck oder nicht leck, das ist hier die frage

wenn ich einen experten im dlf gerade richtig verstanden habe, sei es auch unwahrscheinlich, dass es so eine explosion wie in tschn. gibt, hat wohl was mit physik und reaktortypen zu tun.
im threemileisland-fall hat es auch ne schmelze gegeben, aber das haben sie es durch kühlung wohl geschafft, dass es kein leck gegeben.

 

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Spannend und plausibel fand ich vorhin einen Forscher auf Phönix. Sein Kommentar war sinngemäß:
Jetzt bloß keine Leute mehr dahin schicken und verheizen. Man kann wohl sowieso nur noch abwarten, was passiert. Eingrenzen oder kühlen kann man sowas nicht mehr.

 

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nicht nur das, man stellt sich ja auch die Frage(n), was ist bereits passiert, was passiert aktuell und welche Maßnahmen werden unternommen?

und das nicht nur auf den einen Block in Fukushima1 bezogen, dessen Hülle weggesprengt wurde, sondern auch der andere betroffene Block, die Situation in Fukushima2 (die ja angeblich ebenfalls sehr ernst sei), die Situation in dem Brennelemente-Lager und auch wie es in den anderen Atomkraftwerken aussieht. Das sie abgeschaltet wurden, heißt ja wie man sieht noch lange nicht, dass die Situation unter Kontrolle ist.

Laut Tagesschau.de haben die Behörden schon lange nichts mehr verlauten lassen. Ob das in so einer Situation angemessen ist?

 

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das passt zu einer anderen experten-meinung heute mittag:

Frage: Was kann eine Kern-Schmelze noch verhindern?
Antwort: Der Zufall

 

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Das austretende Cäsium deutet wohl auf ein Leck hin. Zudem soll der Reaktor mit Meerwasser gekühlt werden. Der Reaktor liegt nun frei, bei Schmelzen der Reaktorhülle wird angeblich typbedingt ein Vielfaches an Radioaktivität von Tschernobyl freigesetzt.

 

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Wer da jetzt was macht ist doch so gut wie Tod.....iss ja wohl schwer zu glauben, dass dann wenn der eine Reaktor hopps geht irgendwer da die andern 2(5) unter Kontrolle halten soll...zumal die da ja erstmal hinkommen müssen

 

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ich blicke nicht ganz durch, aber

- kernschmelze ist nicht gleich reaktor(-hüllen)schmelze?
- kernschmelze ist nicht gleich kettenreaktion?

SuperSuperGau ist eine geschmolzener kern, der durch die Hülle durchbrennt und kettenreaktion!

das cäsium,meinte wer, könnte auch aus dem kühlkreis kommen.

wie gesagt, ich nix naturwissenschaftler

 

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Soweit ich verstanden habe

GAU - Schmelzen der Reaktorhülle bei geschlossener Gebäudehülle

SuperGAU - GAU bei offenem Gebäude

Da die sich die Hülle schon verabschiedet hat bedeutet das, wenn GAU dann Super.

 

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mein Wissensstand ist:
- die kontrollierte Kettenreaktion wurde in allen Reaktoren gestoppt.
- die Nachwärme in den Brennstäben ist jedoch auch bei gestoppter Reaktion noch immens hoch
- die Kühlung ist ausgefallen
- durch die ungenügende Kühlung steigt die Temperatur und somit der Druck im Reaktor
- die Brennstäbe fangen zunächst partiell an zu schmelzen, dabei fangen auch chemische Prozesse an
- solange der Druckbehälter des Reaktors und die separate Metallschutzhülle intakt sind, ist die Situation wohl halbwegs ok (laut Experten)
- kritisch wird es bei zu hohem Druck oder wenn sich die schmelzenden Brennstäbe durch die zwei Schutzhüllen brennen

laut Experten ist davon auszugehen, dass alle kontrollierbaren Mechnismen inkl Kühlung nicht mehr zur Verfügung stehen und man nun einfach Meerwasser über die äußere Schutzhülle spritzt. Ob sowas überhaupt hilft kann man nicht sagen, im günstigsten Fall verzögert es einen Hüllenbruch evt. um unbestimmte Zeit. Im TV war man sich aber wohl mehr oder weniger einig, dass das am Vorgang der Kernschmelze nichts ändert

ich frage mich allerdings, ob die bereits ausgetretene Strahlung von dem in der Nacht abgelassenen Druck (zur Hüllenentlastung) stammt, oder ob schon ein Leck vorhanden ist?