Diskussion zur (Kauf)Beratung bei Maschinen unter / um 100 €

Ich empfinde es so, dass es mittlerweile hinreichend belegt ist, dass eben genau das (für kleines Geld einen Espresso "wie beim Italiener") nicht möglich ist.
Oder wenn es überhaupt nur in die Richtung gehen soll, dann nur mit großem Aufwand und meistens einer Menge Frustration.
Dazu habe ich hier schon diverse Threads gesehen (und zum Teil auch gelesen), meistens geht es um DeLonghis , manchmal auch um S*** oder um Discounterware.
Im allerbesten Fall ist dann die Einsicht da, sich ein echtes Einsteigergerät plus Mühle zu kaufen.
Im allerschlechtesten Fall möchte der TE mir erzählen, was für ein wunderbares Produkt er da erworben hat und was für einen Superschnapper er getätigt hat.
Ich nenne das für mich das "Amazon-Syndrom".
Leute kaufen sich qualitativ minderwertige Ware (gerne auch im TV-Bereich) und schreiben begeisterte Reszensionen, um die eigene Meinung zu bestätigen und sich selbst zu beglückwünschen.

Und, ja, ich könnte das auch freundlicher formulieren, nach dem Motto "woher sollen sie es denn (vorher) besser wissen"....
Und, nein, ich empfinde mich nicht als vermessen oder anmassend.

Ich helfe gerne (wenn ich es kann), aber ich persönlich habe keine Lust (viel) mehr zu diesen Maschinen mehr zu schreiben als:
Kannste machen, ist dann aber deine Sache und von dem was ich an Espresso (respektive Cappuccino) trinken möchte einfach sehr weit entfernt...

 

@mabuse205 Ich kann das nachvollziehen, persönlich erfreue ich mich aber auch an Hacks wie im Delonghi und Kenwood-Thread, wo die Leute es mit einigen Verrenkungen tatsächlich schaffen, aus Billigteilen einen erträglichen Espresso zu zaubern. Die meisten steigen irgendwann ohnehin auf Solideres um.

 

Für mich persönlich ist der Grat zwischen gutmeinendem, auch warnendem Ratschlag geben und mich aufregen so schmal geworden, dass ich ihn nicht mehr gehen werde.

 

Ein Grossteil bleibt ja nicht ewig bei den Günstigen.

Entweder es geht wiederholt was kaputt / Sollbruchstellen,
oder man hat mal wirklich guten Kaffee irgendwo probiert (im Urlaub z.b.),
und will das auch können.

 

Kommt halt immer darauf an, was erträglich ist, beliebt sind ja auch Geschmacksbeschreibungen wie lecker, trinkbar. Als ich vor 20 Jahren die Jura Subito hatte, war ich mit dem zufrieden, was da als "Espresso" rauskam, danach hatte ich die Krups Artese4 4, ein großer Sprung zu Espresso ...
Aber bist du wirklich der Meinung, dass da was gezaubert wird? Die Ergebnisse sollten sich doch wie bei den teureren Maschinen beeinflussen lassen durch Mahlgrad, Mehlmenge, Bezugszeit. Und die Temperatur sollte sich bei den einzelnen Bezügen ähnlich verhalten (also nicht einmal mit höchster Konstanz und das nächste Mal mit +/- 10 Grad Differenz.

Zurückblickend also, ja, es geht schlimmer als die Billigmaschinen. Die immerhin mengenmäßig in die Nähe von Espresso kommen, und letztlich für das Ergebnis eine Mühle für den mehrfachen Preis brauchen.

 

Man muss ja nicht schreiben, wenn einem das Thema nicht gefällt. Und in dem die Diskussion auslösenden Thread gab es nicht mal eine Frage (oder habe ich sie überlesen?).
Und wenn jemand den "Espresso" aus so einem Kasten genießen kann, so sei es ihm gegönnt. Ein Hinweis, dass die Maschine an der Stelle der Fahenenstange angesiedelt ist, wo die Hunde anstehen, sollte dann aber auch nicht als arrogant gesehen werden.

 

Leut's mal ehrlich- ich war gerade 8 Tage in Südtirol Skifahren und habe dort in etlichen Hotels (bis 4*S) sowie Hütten meinen Kaffee in den verschiedensten Ausprägungen getrunken- da kam garantiert keiner aus einer Maschine unter 10K und geschmackstechnisch war da alles dabei- von grausam bis sensationell mit ca 50% "geht grad so" Anteil. Da haben mir oft die Ergebnisse aus meiner ehemaligen Beem (gleicher Schümli Siebträger wie bei den De Longhis) egal ob als Cappu, Macchiato oder pur mit einer besseren Industriebohne besser gemundet. Sprich selbst mit der 100 Euro Beem bekommt man auch mit dem Schümli Sieben zumindest bei den Mischgetränken ein Ergebnis hin welches für meinen Geschmack deutlich über einer Nespresso liegt und um Längen besser als die Extrakte aus der "die Brühgruppe reinigt sich völlig selbsttätig- die muss man nicht herausnehmen" Juras befüllt mit einer 7,99 Kilo Angebotsbohne....
Die Frage ist doch wo kommt man her und wo will man hin...ich habe gerade mein erstes Päckchen Kleinrösterbohnen durch die Lelit gedrückt und bin echt überrascht vom Ergebnis- der Kaffee aus der Beem war allerdings auch trinkbar, alles eine Frage des Anspruches.
Wenn man wie ich als Neuling hier reinschneit kommt es einem allerdings schon so vor als könne man grundsätzlich nur mit einer Mühle über 500, einer Maschine über 1k und Bohnen über 40 Eus das Kilo überhaupt etwas Kaffeeähnliches produzieren... zumindest tönt es einem oft so entgegen wenn man sich die entsprechenden Posts so anschaut....

 

Dann auch mal ehrlich zurück, hier wurden schon gebrauchte Kombis für 200-300€ rausgesucht die technisch ganz klar einen super Espresso machen können.
Es ist auch OK jemandem, der einen Schümli sucht eine Schümlimaschine zum schmalen Preis zu empfehlen.
Wenn jemand Espresso sucht, wird der aber nicht mit der Schümlimaschine glücklich. Das ist dann wirklich Geldverschwendung.

Also soll man jetzt die Leute anlügen, damit sie sich gut fühlen und entweder ihren Kauf validieren können
oder schlimmer, knappes Geld in eine untaugliche Lösung stecken?

Edit: Habe ich doch glatt mein Lieblingszitat vergessen:

 

Völlig klar, dass eine hohe Investition kein Garant für gute Ergebnisse sind.
Allerdings bietet ein Mindestmaß an technischer Qualität zumindest die Voraussetzung dafür, dass man mit guten Bohnen und etwas Know How und Sorgfalt was draus machen kann.
Bei so einem 50€ Teil habe ich so meine Zweifel, ob das out of the box dafür reicht.

 

Gibt auch KNler, die mit Materialschlacht starten und (später) beim Downgrade ankommen: manuelle Zubereitungen & Feinschmecktuning.

Manuell mit 50€ Startset beginnen (plus später die obligate Handmühle) passt genauso ins KN.

 

Klar, auch das geht, ist ja auch entsprechend geeignetes Material für ein gutes Ergebnis.
Aktuell bin ich schwerpunktmäßig auf dem Downgradpfad Brühkaffee.
Das potentielle Maschinen „Downgrade“ wäre bzgl. der techn. Festures auch eines, finanziell leider eher nicht

 

Bin ja selbst auch relativ schnell von der Beem zur Lelit gewechselt weil ich "mehr" will- kann mir aber auch gut vorstellen das es genug Kaffeetrinker gibt welche mit dem Ergebnis einer 100 Euro Maschine durchaus zufrieden sind. Die Handbrüher Herdplattenkannen Nutzer nehme ich bei meiner Aussage oben natürlich raus- günstiger wie mit einem Handfilter wird man kein Ergebnis der Stufe "sensationell" herstellen können.. (wobei wir dann auch schon wieder bei 'ner guten Mühle sind )

 

Ich find´s ja schon lustig, dass Du das ausgerechnet in einem Thread schreibst, der aus einem Thread stammt (ja, es ist etwas kompliziert), in dem @joost erst so treffend anmerkte:

 

Da tut es dann ja auch die Tchibo für 70 Euro, oder eine schöne Handmühle für etwas mehr. Alles nicht so wild.

 

Synchiropus... zwischen einer Lidl/Beem/DeLonghi und der Lösung von Joost liegen immer noch gute 300- 350 Euro -Frage ist doch will ich "echten" Espresso oder tut es dem Anwender das Extrakt aus dem Schümli Siebträger ( welches mir schon mal besser geschmeckt hat als Nespresso mit orig. oder Lavazza Kapseln) wie ich oben schon sagte- wo kommst Du her und wo willst Du geschmacklich hin...

 

Nur so aus Neugier, die denn da wären?

 

Na ja... bei den meisten Italienern bekommst aber leider eher schlechten Espresso, zumidest hier in der BRD. In Italien ist das dann wieder anders, da würde keiner seinen Landsleuten die Plörre vorsetzen, die man hier oft bekommt. Aber das ist OT

Doch noch etwas zum Günstig Topic. Ich bin seit über 8 Jahren mit einer Quickmill 820 Retro sehr zufrieden, kostet mich damals keine 300,00, war 2 Monate alt. und sonst gilt jeder wie er mag bzw. glücklich ist mit seinen Equipment