Domita Kauf...oder doch lieber ECM ?

Coralie, warum diesen Stress? Du hast die Domita gekauft und sie kommt demnächst bei dir an? Probier sie doch erst aus, vor du weitere Geschäfte machst

 

Moin!

Mein vorstehender Ratschlag, die ECM Casa zu nehmen, sollte nicht aussagen, dass man mit einer Domita keinen guten Espresso beziehen kann. Egal ob Classico oder Grande. Eine der Domita Classico baugleiche Kiste nutze ich seit Jahren mit Freude im Büro und die Version mit Magnetventil steht zuhause (dort zwar meistens ungenutzt, aber das liegt am dortigen Überangebot an anderen Siebträgern...). Die Domita ist nicht umstritten ob der Bauweise oder Fertigungsqualität, sondern wegen der engagierten Preisgestaltung des Anbieters. Wenn dein Kauf technisch in Ordnung ist, reicht es allemal für einen guten Start. Wichtig ist, wie Du sicherlich schon weißt, eine gute (=uneingeschränkt espressotaugliche) Mühle und Bohnen mit einem Röstdatum, welches nicht länger als 4 bis 6 Wochen zurückliegt.

Zia Fofa

 

Hallo!

Wenn die Siebträgerdichtung ausgetauscht werden muss (beim Bezug also Kaffeesud auch am Bajonett austritt), dann zunächst die Teilezeichnung der Lelit PL41E (=Domita Grande, nur das Dampfventil ist anders ausgerichtet):

http://cremaperfecta.ro/wp-content/uploads/2014/02/ESPLOSO-PL41E.pdf

An die Siebträgerdichtung (MC047 in der Zeichnung) kommt man leichter ran, wenn das Bajonett (MC052) demontiert ist. Mit beherzter Gewalt gelingt dies auch mit montiertem Bajonett, die neue Dichtung muss dann jedoch beim Einsetzen sehr stark zusammengedrückt bzw. geknickt werden, damit man sie in die Nut an der Brühgruppe hineindrücken kann. Da es sich um ein Verschleißteil handelt, würde ich daher dazu raten, das Bajonett abzunehmen. Das Abnehmen des Bajonetts ist an für sich keine große Sache, es müssen nur die vier - von außen sichtbaren - Muttern am Bajonettflansch entfernt werden (MC070), dann kann das Bajonett nach unten abgezogen werden. Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese vier Muttern fast komplett im Flansch versenkt sind, so dass man mit normalen Gabel- oder Ringschlüssel nicht richtig ansetzen kann. Mit dem passenden Steckschlüssel aus dem Ratschenkasten klappt das viel besser, wenn denn der Steckschlüssel nicht zu dickwandig ist (so dass er ebenfalls nicht die Muttern greifen kann). Hat man nur einen zu dickwandigen Steckschlüssel zur Verfügung, dann diesen einfach mit der Feile auf den ersten 3mm Höhe abfeilen, bis er richtig in den Flansch hineinpasst. So ein Steckschlüssel kostet nicht die Welt, während Versuche, das Bajonett mit ungeeignetem Werkzeug abzubekommen, schnell zu abgerundeten Muttern und zu größerem Aufwand führen.

Welche andere Dichtung hast Du denn noch bestellt? Kesseldichtung (MC046)?

Zia Fofa

PS: Wenn Dein Gerät allerdings so aussieht, dann wäre obenstehende Beschreibung nicht die richtige. Diese (wohl ältere) Version hat eine Isomac-Brühgruppe, bei der die Abnahme des Bajonetts ein wenig anders zu handhaben ist (bei Bedarf mehr dazu)

 

Die Lelitderivate haben eine etwas wirren Wasserweg, deshalb muss man vor dem Aufschaeumen erstmal richtig Wasser aus der Dampflanze feuern.

 

Der eine Schlauch geht zur Pumpe, der andere kommt vom "Ueberdruckventil" zurueck in den Tank, der muss nicht ganz rein. Mann kann das auch mit einem Y- bzw. T-Stueck intern umbauen, dann geht nur noch einer in den Tank, der zur Pumpe.

Das versteh ich nicht.

 

Nur der Schlauch, der vom Tank zur Pumpe führt, saugt Wasser an. Der andere Schlauch kommt vom sogenannten Expansionsventil, damit wird nur Wasser in den Tank zurückgeleitet. Da sich das Wasser im Boiler während des Aufheizens auf Bezugs- oder Dampftemperatur ausdehnt, muss der dadurch entstehende Druck abgeleitet werden. Das ist die Aufgabe des Expansionsventils, die auch eine Sicherheitsfunktion darstellt: Versagt die Heizungsregelung und die Heizung bliebe dauernd eingeschaltet, würde - ohne ableitendes Expansionsventil - irgendwann der Boiler explodieren. Das Ende dieses zweiten Schlauchs darf also über dem Füllniveau des Tanks liegen.

Mit der Dampffunktion besteht kein Zusammenhang, denn bei Geräten mit Boiler muss während des Milchschäumens kein Wasser nachgepumpt werden. Der Dampfdruck entsteht allein durch das Aufheizen über den Siedepunkt. Bei deiner Kiste sollte ein 125-Grad-Dampfthermostat verbaut sein, daraus resultieren so knappe 3 Bar Druck (=absoluter Wert und sog. "Überschwinger" mit eingerechnet). Das erkennst Du auch leicht daran, dass die Pumpe während des Milchschäumens ausgeschaltet bleibt. Ohne eingeschaltete Pumpe gelangt kein frisches Wasser in den Boiler. Bei Kaffeevollautomaten (die üblicherweise keinen Boiler, sondern einen Thermoblock haben) geht die Pumpe hingegen während des Milchschäumens in kurzen Intervallen in Betrieb, da dort sonst kein ausreichendes Dampfvolumen zur Verfügung stehen würde.

Weil ich Deine Beschreibung so deute, dass der zweite Schlauch auf der Seite des Dampfventils abgeht: Welche Version der Domita ist es denn nun? Das Lelit-Derivat (s. bereits obengenannter Thread) oder die Isomac-Variante? Der Unterschied ist leicht am Siebträger zu erkennen: Die Lelit-Version hat einen geschraubten Auslauf, die Siebe haben 57mm Durchmesser, der Isomac-Siebträger hat keinen geschraubten Auslauf, sondern einfach zwei Öffnungen im Boden. Und die Siebe haben einen Durchmesser von 53 mm.

Die Unterscheidung wäre wichtig, da der Austausch der Siebträgerdichtung bei der Isomac-Version den Ausbau des gesamten Boilers erfordern würde...

Zia Fofa

 

Bilder sagen mehr als 1000 Worte.

 

Eindeutig die Lelit-Variante. Und wenn Du jetzt noch das Tropfblech lüftest, um nachzusehen, ob ein Schlauch oder Abfluss in die Abtropfschale hineinmündet, dann wird auch klar, ob mit oder ohne Brühgruppenmagnetventil.

Zia Fofa

 

Bedeutet nicht warten muessen auf den Druckabbau im Siebtraeger bevor man diesen herausdrehen kann, dafuer mehr Reinigungsaufwand, da das Magnetventil gelegentlich rueckgespuelt werden sollte und dem ganzen Siff in der Tropfschale.