Dualboiler - Welche Maschine?

Vielleicht machst du dir einfach an der falschen Stelle zu viele Gedanken.
Kauf dir einfach eine Maschine, die deinen Anforderungen am besten entspricht und eine gescheite Mühle dazu.

Dann hast du genügend Parameter (Mahlgrad, Menge, Brühdruck, Temperatur, Wasserqualität, Anpressdruck beim tampern usw.) an denen du rumspielen kannst, bist du einen Espresso hast der dir perfekt schmeckt.

Eines ist sicher, aus allen genannten Maschinen bekommst du sehr gute Ergebnisse...

 

@kitkat, deine Unentschlossenheit kann ich gut nachvollziehen. Nach einigen Wochen mit der Vivaldi bin ich v.a. froh dass ich eine Kesselmaschine habe, und keine Thermoblockkiste, das hatte ich nämlich dann auch doch nochmal in Betracht gezogen (nach dem Motto "hast du dich da vielleicht in etwas hineingesteigert?"). Temperaturstabilität, Gewicht, und auch das gleichzeitige Beziehen von Espresso und Schaum möchte ich nicht mehr missen. Auch gefällt sie mir inzwischen äußerlich sehr gut, was ich so auch nicht gedacht hätte! Aber: bis es ans Experimentieren mit Temperatur und Brühdruck geht, wird noch einige Zeit vergehen, erst einmal gilt es die basics zu verfestigen und einen Erfahrungshorizont mit verschiedenen Bohnen herzustellen. Dann ist es auch noch eine Frage der Zeit, denn das intensive Beschäftigen mit der Materie ist tatsächlich zeitaufwendig. Das liegt z.t. auch daran, dass ich nicht 20 shots hintereinander probieren kann, sonst geraten vor lauter Koffein das körperliche (und seelische) Gleichgewicht ins Wanken

Ich habe festgestellt, dass ich alles, was ich bisher an meiner vivaldi schätze, auch für weniger Geld in Form eines soliden ZK erhalten hätte, und damit längerfristig auch zufrieden sein könnte. Trotzdem bin ich froh mit der mini Vivaldi keinen Kompromiss eingegangen zu sein, und dass ich bei gegebener Zeit mit dem experimentieren loslegen kann.

 

... verstehe den Zusammenhang nicht !?

 

Am besten fragst du mal, wie viele Menschen hier aktiv sind, die schon seit > 2 Jahren nen Thermoblock haben UND damit zufrieden sind.

 

Also so wie ich das beobachte, gibt es eine große Gruppe die z.B. über Jahre eine Quickmill 820, 3000 oder 3004 haben und total zufrieden sind. Und diese Maschinen sind aber dann gar kein Vergleich zu der neuen Generation mit PID von Ascaso oder Quickmill die vor ca. 2 Jahren auf den Markt gekommen sind. Ich habe vor zwei Jahren eine Steel UNO gekauft und Upgrade jetzt auf eine Steel DUO PID. Ansonsten verweise ich dazu auf meinen Post #65 hier im Thread

 

Zu Thermoblöcken ist überall schon viel geschrieben worden.

Die Dinger funktionieren, wenn man ne BG hat, die gut was wegpuffert. Ansonsten ist halt der durchflussabhängige Wärmeübertrag für mich ein KO-Kriterium. PID an nen Wärmetauscher zu hängen genauso. Bei was für nem Offset operieren die noch mal?

Mich würden wirklich mal Messungen zu so nem Ding interessieren.

Aber hier solls ja nicht um Thermoblöcke gehen.

Grüße,
Dale.

 

Abgesehen davon muss man bei der DUO eine Zeit lang auf den Dampf warten, und der ist dann auch nicht ansatzweise mit der Power der Vivaldi zu vergleichen. Vielleicht hätte ich "zeitgleich" noch um "kräftiger, trockener Dampf" ergänzen sollen.

Abgesehen davon hat die Ascaso einen sehr durchdachten und sauber verarbeiteten Eindruck bei mir hinterlassen, aber der Funke wollte nicht so recht überspringen. War mir zu "glatt".

 

Wie soll ein PID in Echtzeit einen Alublock nach Belieben rauf und runter temperieren? Wenn das ginge, müsste z.B. Decent nicht den Mischaufwand treiben.

 

Eine Zeit lang auf Dampf warten, heißt 10 Sekunden. Das wurde bei allen Modellen ab Juli auf rund 3 Sekunden gesenkt. Das der Dampf schwächer ist wie bei einer Maschine mit Kessel oder Boiler ist klar, aber wie man hier auch oft genug lesen kann, hat es Ascaso geschafft eine richtig gute Dampfpower für einen Thermoblock zu entwickeln.

 

Hier mal ein Test der Temperaturstabilität der Ascaso Dream PID, die ja den gleichen Thermoblock hat wie die Steel.
Für mich sieht das schon ziemlich beachtlich aus. Nach den ersten 7 Sekunden stellt sich eine ziemlich konstante Temperatur am Auslauf ein.
Und das auch über mehrere Bezüge hintereinander.

So einen detaillierten Test kenne ich von keiner anderen Maschine, weshalb ein Vergleich mit anderen Messungen (wo ggf. nur eine Messung gemacht wurde) immer mit Vorsicht zu genießen ist.

Horizontal sind die 14 Bezüge zu sehen, mit den jeweiligen Zeiten zwischen den Bezügen.
Senkrecht dann die Temperatur über 30 Sekunden.

 

Deckt sich also mit den Tests, die Espressonerd durchgeführt hat (mein Post #67 in diesem Thread)

 

Ich vergaß noch zu erwähnen dass ich die Dosierung inzwischen sehr zu schätzen weiß. Das kann die Ascaso auch.

 

Ich kann dir nicht mehr sagen wo, aber irgendwo in diesem Forum habe ich von Zahlen knapp unter den Grenzwerten gelesen, hatte das auch irgendwann mal recherchiert. La Spaziale hat wohl schon früh damit geworben, sie halten sie aber eben auch nur gerade so ein. Soweit meine Erinnerung, ohne Gewähr!

 

Ich kenne die Motivation bei der Decent nicht (will man eine stabile Temperatur erreichen oder variable Temperatur-Profile oder eine minimierte Aufwärmzeit), aber wenn es "nur" darum geht, vom einem kleinen Thermoblock eine hinreichend stabile Temperatur bei Espressoflussrate zu bekommen, ist kein extremer Mischsystem-Aufwand erforderlich - das schafft ein (1) Thermoblock mit Sensor und eine Kombination von Regelung und Steuerung in Echtzeit. Hier habe ich eine Thermoblock-Maschine mit einem Thermoelement direkt auf dem Kaffee im Bezug vermessen:

Mehr dazu​

Im Bezug +-1 Grad Abweichung vom Sollwert: Genau wie es die Decent DE1 laut Werbung schaffen soll.

Der Haken ist, dass man Thermoblocks nur bei Espressoflussrate zu Temperaturstabilität treiben kann. Bei Leerbezugsrate wären 3500-4000W nötig, um ad-hoc den Wärmeverlust auszugleichen, so viel ist nie installiert. Nur viel Wasser im Boiler kann den Effekt eines Leerbezugs kaschieren.

Ob das eine große Rolle spielt, hängt vom weiteren Aufbau ab: Wenn nach dem Thermoblock nicht mehr viel Material kommt (bei der vermessenen ESE-Padmaschine kommt: nichts), ist der Effekt nach dem Ende des Leerbezugs in Sekunden weggeregelt. Wenn eine massive Siebträgergruppe kommt, hat die Maschine "Memory", dann sind es eher Minuten.