Durchlaufzeit bei größerer Menge

Theoretisch erstrebenswert, praktisch aber unrealistisch, da dafür irgendwann der Mahlgrad zu grob werden würde. Letztlich musst Du bei größeren Mengen die für dich passende Balance aus gröberem Mahlgrad und verlängerter Laufzeit finden.
Wobei ich bei klassischem V60 und Japanischen Filtern bei 200ml i.d.R. nicht über 3min gehe.

 

Ja, auf jeden Fall verstellen. Letztendlich hast du zwei unterschiedliche Effekte bei Erhöhung der Menge:

- Größere Pulvermenge und mehr Wasser sorgen beide für längere Kontaktzeit => Überextraktion => gröber Mahlen
- Gröber Mahlen sorgt neben weniger Durchlaufzeit aber auch für weniger Oberfläche und damit weniger Extraktion => So grob mahlen bis die Zeit wieder der ursprünglichen entspricht funktioniert nicht. => Deshalb muß die Durchlaufzeit etwas verlängert werden. Bei der doppelten Menge um ungefähr eine Minute (ist aber von den Bohnen abhängig).

Für die doppelte Menge muß ich bei der Comandante irgendwo zwischen 4 und 7 Clicks höher gehen. Aber auch das ist sehr stark von den Bohnen abhängig. Also: Ausprobieren.

 

RC oder Standard?
Für Standard wäre das für mich deutlich zu viel. Ich würde bei einem Sprung von 200ml auf 400ml mit zwei Klicks mehr testen und dann ggf. nochmal nachsteuern.

 

So ab etwa 300ml aufwärts wird es aromatisch immer etwas nachlassen, aber mit der richtigen Balance aus Mahlgrad und Zeit bleibt es gut genießbar.

 

Ist für Brühkaffee auch nicht sinnvoll. Mir kamen für Standard ohne RC die vorgeschlagenen Sprünge nur sehr groß vor.

 

War jetzt auf den Sprung von 300 auf 600 ml bezogen. Ich hab das aber auch nur grob von meinen Sprüngen von 250 auf 800 ml hochgerechnet. Ohne RC.

 

Normalerweise brühe ich 250ml für mich. Wenn wir mal zu zweit sind, brühe ich auch schon mal 400-500ml. Bin aber tatsächlich am überlegen, ob ich mir nicht einen zweiten Filterhalter anschaffe, mir einen Halter bastel und zwei parallel brühe. Nerdkram halt…

 

Ich finde auch, dass man das bessere Ergebnis bei 250ml erhält. Wenn wir zu zweit sind brühe ich maximal 500ml (Hario 02). Mehr klappt nicht bei mir. Auf der Commandante gehe ich abhängig von der Bohne 2-4 Clicks hoch. Man muss aber beim Vergleichen aufpassen, dass man gleich aufgießt. Das hat bei mir einen großen Einfluss auf die Durchlaufzeit. Als Filteranfänger habe ich da noch einige Schwankungen. Macht aber nichts, der Kaffee schmeckt in der Regel lecker

 

Mag etwas nerdig rüberkommen,wenn ich das Gefühl hab über Durchlaufzeit noch Besseres ins Tässchen zu bekommen dann nie über den Mahlgrad,selten über Brühtechnik sondern fast immer übers Papier.
Von schnell nach langsam,Sibarist Fast-Hario Japan traditionell-Cafec T92 light roast.
Damit ist für meine Ratio,27/500,alles abgedeckt von 2:00-5:00,mit identischer Brühtechnik.

 

Erscheint mir total sinnvoll. Denn wenn bei größeren Mengen die Durchlaufzeiten länger und dadurch mehr unerwünschte Geschmacksnoten extrahiert werden und man sich deshalb kürzere Durchlaufzeiten durch gröberes Mahlgut "erkauft", bedeutet es eben auch, dass man eigentlich wiederum mehr Kontaktzeit benötigt, um alles aus dem groben Mahlgut zu extrahieren, was wiederum nicht immer möglich ist, weil durch das grobe Mahlgut das Wasser schneller durchrauscht. Darum ist es schwieriger, gute Ergebnisse in großen Mengen zu produzieren. Dieses "Dilemma" durch schnelleres oder eben langsameres Papier zu lösen, erscheint mir ziemlich clever.

 

Und auch wenn´s unter den selbsternannten Gurus hier verpönt ist,ich röst mir hin und wieder was leckeres Dunkles,grad jetzt in der frostigen Zeit,und mit dem schnellen Sibarist Papier und Durchlaufzeiten um 1:30 hat man eigentlich nichts Bitteres in der Tasse.....nur Kräftiges

 

Wenn man aber bei einer 250ml Brühung mit einem mittelschnellen Papier ein tolles Ergebnis hat, dann wird man auch durch das schnellste Papier bei 1L, nicht zum gleichen Ergebnis kommen, da muss man dann trotzdem am Mahlgrad drehen...
Und man hat einen zusätzlichen Parameter den man beachten muss. Insgesamt wird es nicht einfacher, aber der Ansatz ist schlussig. Ich finde es schwierig ein Brührezept mit Filter zu skalieren.

 

Bei so großen Mengen gehe ich Kompromisse ein. Die gibt es eh nur bei Besuch für die Kaffeetafel und die meisten Gäste trinken zuhaue nur Industriekaffee.
Eine Skalierung für unseren persönlichen Gebrauch bis zu 500ml klappt schon noch ganz gut.