Durchlaufzeit beim Espresso, welche ist relevant?

Diskutiere Durchlaufzeit beim Espresso, welche ist relevant? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Ich habe eine Bezzera Matrix, welche ebenso einen Timer hat. Nun habe ich eine Acaia Lunar zum Testen da, die ebenso Zeit als auch Gewicht misst....

  1. #1 scarab0, 15.07.2022
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    Ich habe eine Bezzera Matrix, welche ebenso einen Timer hat. Nun habe ich eine Acaia Lunar zum Testen da, die ebenso Zeit als auch Gewicht misst. Mir ist aufgefallen, dass die Acaia natürlich die Zeit erst beginnt zu messen, wenn der erste Tropfen Espresso in die Tasse kommt. Dann zeigt die Bezzera aber schon knapp 3 Sekunden auf der Uhr an.

    Was ist jedoch entscheidend, wenn ich von einem Brüh-ratio von 1 zu 2 und knapp 25 Sekunden ausgehe?
     
  2. cbr-ps

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    Es ist egal welche Zeit Du nimmst, Du solltest dich nur für eine entscheiden, um Reproduzierbarkeit zu erreichen. Die 25s sind eh nicht in Stein gemeißelt, letztendlich muss das Ergebnis in der Tasse passen, ob nach 20, 30 oder auch mal 40s, je nach Röstung und Geschmack.
    Ich zähle wenn ich mal messe an dem ersten Tropfen, die PI zähle ich nicht zur Bezugszeit.
     
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  3. #3 Andreas 888, 15.07.2022
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  4. #4 Andreas 888, 15.07.2022
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    Da ich auch mit sehr unterschiedlichen PI-Zeiten arbeite, nehme ich immer beide Zeiten, um vergleichbare Werte zu haben.
     
  5. Rummsi

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    Hier ebenso, aber es gibt viele, die ab Pumpenstart zählen. Das macht es aber hier im Forum komplizierter, weil unterschiedliche Maschinen unterschiedlich PI durchführen oder auch gar keine PI. Daher ist der erste Tropfen mMn. als gute Konstante zu sehen.
     
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  6. #6 Cappu_Tom, 15.07.2022
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    Und daneben noch eine pragmatische Sichtweise:
    Mit Automatischer Waage: ab dem ersten Tropfen
    Ohne Waage: mit Umlegen des Hebels​
    ... ist am einfachsten so ;)
     
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  7. #7 shadACII, 15.07.2022
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    Die PI verändert aber auch etwas an der Bezugszeit nach dem ersten Tropfen. Vergleichbarkeit ist bei unterschiedlichen Mühlen/Bohnen/Maschinen sehr schwierig und auch im Forum wird ja nicht gesagt: "Ich beziehe diesen Kaffee in 37 s solltest du auch machen", sondern eher: "Mir schmeckt es besser wenn ich den Kaffee etwas länger extrahiere". Und so eine relative Angabe funktioniert unabhängig von der konkreten Zeitnahme.
     
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  8. #8 Cappu_Tom, 15.07.2022
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    Und wenn man das dann noch mit einem gelegentlichen Blick auf das Blonding 'kalibriert' ist man bald dort, wo man hin will/soll ...
     
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  9. FRAC42

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    Und was, wenn ich weder automatische Waage noch einen Hebel habe? :rolleyes:

    Meine Maschine hat einen Shottimer, der startet zusammen mit der Pumpe. Und da der Puck ja nicht trocken bleibt vor dem ersten Tropfen, sondern mit Wasser in Berührung kommt, finde ich das auch besser.

    Aber wie schon andere schrieben: Es ist nur wichtig, dass du selber für dich konsequent bleibst. Ausserdem ist für mich die Zeit der unkritischste aller Bezugsparameter.
     
  10. #10 Cappu_Tom, 16.07.2022
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    Jojo - neumodischa Knopferldrucker ;)
     
  11. FRAC42

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    Nee, nostalgischer Kippschalterbediener. :cool:
     
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  12. tobsn

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    Ich messe die Zeit vom Umlegen des Kippschalter (Pumpe) bis zum ersten Tropfen. :D
    Wenn nach 7 Sek. dann wird es ein 25 Sek. Bezug, bei 8 Sek. dann 28 Sek. usw.... *
    Komm so immer ganz gut auf die gewünschte Menge, auch ohne die Sauerei mit der Waage unter der Maschine.

    :)

    * Angaben natürlich nur für meine Maschine, Sieb, Füllmenge ... nicht übertragbar.
     
  13. #13 Andreas 888, 16.07.2022
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    Abgesehen davon, dass jeder für sich bestimmt, wieviel Aufwand er bei der Kaffeezubereitung betreibt. Warum ist eine Waage unter der Tasse (unter der Maschine steht sie eher selten) eine Sauerei ?
     
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  14. duc-mo

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    Ich messe ab Pumpenstart, weil ab dem Zeitpunkt der Kaffee mit Wasser in Kontakt ist. Bei sehr hellen Röstungen verlängere ich die PI Dauer (das klappt auf unterschiedlichem Weg). Ich nutze ein Flow Controll und öffne z.B. erst nach 10sek den Flow. Das klappt auch nur, wenn man den Pumpenstart als Referenz nutzt.

    3sek. sind sehr wenig. Sebst bei der Matrix mit Rota Pumpe sollten in der Zeit die PI Kammer und der Kuchen noch nicht soweit gefüllt sein, das es tropft...
     
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  15. Eric00

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    Ich persönlich messe ab Pumpenstart die Gesamtzeit und habe ein Auge darauf, wann der erste Tropfen kommt. Warum? Wenn beim Mahlgrad was schwankt, hast du auch Schwankungen in der Zeit bis erster Tropfen. Außerdem kann das für einen Anfänger problematisch werden, wenn Channeling ins Spiel kommt.

    Beispiel:

    Bezug 1: Ratio 1:2, Zeit bis 1. Tropfen 6 Sekunden, Bezug 24 Sekunden, Gesamtzeit 30 Sekunden.

    Bezug 2: Ratio 1:2, Zeit bis 1. Tropfen 11 Sekunden, Bezug 19 Sekunden, Gesamtzeit 30 Sekunden.

    Was passiert hier? Bezug 1 sieht normal aus, 6-7 Sekunden ist bei meiner Brühgruppe eine normale Zeit bis 1. Tropfen. Danach ~25 Sekunden Bezug und 30 Sekunden Gesamtzeit klingt nach normalen Werten.

    Bei Bezug 2 passiert jedoch was interessantes: du hast zu fein gemahlen. Der Puck hält anfangs noch stand (11 Sekunden kommt nichts), bricht dann jedoch aufgrund von schlechter Puckvorbereitung auf und der Bezug channelt in 19 Sekunden durch.

    Hast du bei Bezug 2 keinen Blick auf die Dauer bis erster Tropfen und verlässt dich auf die Waage, siehst du einen 19 Sekunden Bezug -> du würdest feiner mahlen, was das Problem noch verschlimmert. Korrekt wäre es, etwas gröber zu mahlen und Wert auf die Puckvorbereitung zu legen. Mit der Messmethode "ab 1. Tropfen" würdest du das nicht erkennen.

    Fazit: eigentlich ist es egal, ab wann du zählst. Hauptsache du kannst es reproduzieren. Aber egal ab wann du zählst, auch wenn du ab 1. Tropfen zählst: habe manuell ein Auge darauf, wann der erste Tropfen kommt. Diese Zeit ist (wenn du keine Präinfusion einstellen kannst) eigentlich immer relativ konstant. Nur auf die Waage verlassen kann zu Schwankungen und nicht erkannten Problemen führen.

    Und da ich somit sowieso ab Pumpenstart auf die Zeit schaue, zähle ich persönlich einfach auch meine gesamte Bezugszeit ab Pumpenstart.
    Eine 11 Sekunden Zeit bis 1. Tropfen wäre bei meiner Messmethode für mich auch in Ordnung - aber dann erwarte ich da locker 40-45 Sekunden Gesamtzeit, wenn alles normal läuft.
     
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  16. #16 Cappu_Tom, 16.07.2022
    Cappu_Tom

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    Ergänzend noch zu dem Thema:
    Ich habe gute Erfahrung gemacht, mich nicht unbedingt an die hier fast ausnahmslos empfohlene BR von 1:2 zu halten.
    Damit kann man so manchen Bezug 'retten' oder auch neue Geschmacksvarianten entdecken.
    Dazu ist zu sagen, dass ich laufend meine Bohnen wechsle und dadurch starre Rezepte ohnedies nicht praktikabel sind.
     
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  17. FRAC42

    FRAC42 Mitglied

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    Eric00 und Cappu_Tom haben in den letzten beiden Beiträgen die Sache wunderbar auf den Punkt gebracht, finde ich. Sahnehäubchen ist dann ein Bodenloser Siebträger. Da sieht man sofort, ob der Fluss sich schön gleichmäßigen aufbaut oder es nach anfänglicher Ladehemmung nur so raus plätschert.
     
  18. joost

    joost Mitglied

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    viele meinen das eh nur als Anhaltspunkt, eine Art Referenzwert, von dem aus man sich dann in aller Richtungen vortasten kann. Von Röstung zu Röstung neu.

    Bei den Zeiten kommt es auf den Kontext an:
    Willst du nur für Dich selbst eine gewisse Struktur für stabile Parameter erzeugen, passt der Ansatz von @Eric00
    Das wäre auch noch sinnvoll für Erfahrungsaustausch innerhalb eines Systems (z.B. E61-User unter sich)

    Willst du hingegen mit anderen systemübergreifend über das Thema reden, macht aufgrund der vollkommen unterschiedlichen PI-Zeiten der verschiedenen Leute "ab erstem Tropfen" deutlich mehr Sinn.
     
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  19. FRAC42

    FRAC42 Mitglied

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    Was stört denn daran, die Zeit bis zum ersten Tropfen mit anzugeben? Also z. B. 27 Sekunden, davon 6 Sekunden bis zum erster Tropfen? Es ist doch nicht so, dass die Extraktion erst mit dem ersten Tropfen anfängt. Fein raus ist, wer eine Maschine mit Shottimer und eine Waage mit automatischer Stoppuhr hat, da kriegt man beide Zeiten "frei Haus".

    Und: Was bei hellen Speciality Coffee Bohnen (und dafür für viele KNler) sehr wichtig erscheint ist bei einer klassischen dunklen Röstung a la Italian für den Cappuccino ziemlich wurscht, denke ich. Mein Prozedere mit Shottimer, Feinwaage und WDT dürfte den meisten italienischen Barbetreibern geradezu absurd kompliziert erscheinen.
     
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  20. #20 Andreas 888, 16.07.2022
    Andreas 888

    Andreas 888 Mitglied

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    Sehe ich genau so, hab ich gesten auch schon geschrieben...und ja, ich bin auch fein raus...;)
     
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Durchlaufzeit beim Espresso, welche ist relevant?

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