ECM Classika II PID richtig für mich? -> Es wurde die Synchronika

Nein, bestimmt nicht.

 

Der Hauptvorteil (und de angebliche Nachteil) ist ja neben der eingebauten Präinfusion ihre Masse und Trägheit was das ganze auch sehr robust und stabil macht beim Bezug. Hat klar auch Nachteile die man aber handeln kann und auskühlen hab ich noch nie bemerkt, dazu hat das PID ja wenn korrekt eingestellt den interpolierten Wert damit aus der Brühgruppe genau das an Temperatur rauskommt was da angezeigt wird. Und bei der Classika PID stimmt das imho auch soweit. Theorethisch ist die Gruppe halt mal für Zweikreiser entworfen worden wofür sie sich besonders geeignet erwiesen hat, das hindert sie abseits der Theorie aber in keinster Weise daran auch so zu funktionieren, sonst wäre sie auch nicht nach wie vor so verbreitet und die Hersteller werden wohl wissen warum.

Sicher ein Grund die eingebaute Präinfusion ganz ohne Tricks und Elektronik. Simple aber effektiv gelöst und das spart halt auch Geld bei der Konstruktion. Klar wenn ich das Geld hätte würde ne LM Mini hier stehen und andere "modernere" Konzepte wie Dalla Corte Mini sind schneller betriebsbereit und stromsparender. Aber da wir damit hier ja über Budget sind bringt das ja wenig. Ob La Spaziale besseren Kaffee macht als ein E-61 würde ich auch bezweifeln und auch irgendwie abseits von der Ausgangsfrage, aber sicher auch ne schöne Maschine der etwas anderen Art.

 

E61 funktioniert, das ist keine Frage. Aber um guten Espresso zu machen reicht auch ein einfacheres Prinzip. Wirklich Highend sieht heutzutage (55 Jahre nach der Entwicklung von E61) anders aus.

Wenn Milch für Dich immer noch ein Thema ist, schau Dir auch die Xenia aus dem Forum an. Das ist in meinen Augen eindeutig das beste Konzept in dieser Preisklasse im Bereich Zweikreiser. Wirklich in Deutschland entwickelt und zusammengebaut, Designoptionen und eine Temperaturstabilität, die den Messungen nach E61 Dualboiler schlägt. Wenn Milch weiterhin nur geringe Priorität hat, nimm die ECM.

 

...oder einen günstigeren Einkreiser mit PID, und investiere das gesparte Geld in eine richtig gute Mühle.
Die macht letztlich den Unterschied in Geschmack.

 

Den Hauptunterschied beim Geschmack macht der Mansch davor. Und es gibt durchaus richtig gute Mühlen die man sich auch ohne Kredit leisten kann etwa die BB005. Im Vergleich zu einer Lelit etwa (die ja gut für ihr Geld ist) würde ICH mir ja schon die Classika leisten und lieber dann ne BB005 statt Luxusmühle nehmen wenns Budget zu eng ist. Da sind schon noch einige Unterschie wie Kesselgrößen, bessere Brühgruppe und Präinfusion die durchaus was bringen und wenn doch mal Milch gestaltet sich das auch schon mit dem 0,75l Kessel einer Classika ganz anders als mit dem Winzkessel und suspekter Düse einer Lelit. Mal abgesehen, daß Edelstahl auch ne andere Wertigkeit hat als Kesselmaterial als Messing. Will man sich nicht mehr leisten ist so ne Lelit klasse aber ne Classika PID ist doch ne ganz andere Liga (sicher auch nicht High End ) und das würde ich wenn in Budget immer einer Luxusmühle vorziehen.

 

Aber 'ne Handmühle für 700 Euro, das muss dann schon drinliegen...

 

Klar besser geht immer auch noch später, angefangen hab ich aber auch mit der BB005 und abgesehen davon, daß Singledosing eben riesen Vorteile für einen Singletrinker wie mich hat, hats damit schon genauso gut geschmeckt.

 

Klar das günstigste mit E-61 wäre die Brewtus auch wenn mir die nicht so geheuer ist von der Qualität. Empfehlen würde ich dann die La Spaziale Mini Vivaldi. Noch günstiger aber doch technisch ne kleine Stufe drunter wären Profitec 300 oder Lelit PL60PLUS was ja nicht heißt die könntens nicht auch tun.

Ich könnt auch nochmal meinen Erstvorschlag auspacken, denn ich glaub nicht unbedingt, daß jemand der nicht so technikaffin ist sich mit dem schäumen leichter tut als mit einer Aeropress. Oder anders da sie das sicher irgendwann hinkriegen wird, wer schäumen kann per Düse für den wäre Kaffee mit Aeropress machen ein Klacks. (da muss man nur Wasser und Pulver reinklippen und nach eine Minute durchdrücken was nun wirklich keine intelektuelle Herausforderung wäre).

Besorg Dir doch einfach mal ne AP (kostet 26EUR) und probier sie selber (vorher hier im Forum lesen wies geht und nicht in der Bedienungsanleitung ). Vieleicht wird sie ja wider Deiner Erwartung doch neugierig drauf und will das selber auch. Zumal wenn sie dann den Kaffee daraus getrunken hat. Mußt sie nur selber drauf kommen lassen statt es "anzuordnen". Und wenn nicht was sind 26 EUR und nimmst das Ding halt beim nächsten Besuch als Gastgeschenk mit.

 

Wenn Du wegen des Kaffees weiter Vollautomat oder Nespresso benutzt, nutzt Dir auch kein Zweikreiser oder Dualboiler etwas, um den Americano zu umgehen.
Zweikreiser und Dualboiler können auch nur espressobasierende Getränke und keinen gewöhnlichen Kaffee.

Mein Vorschlag wäre: Einfach mal in einen Laden, die Teile anschauen, vor Ort Getränke verkosten. Dann nach Hause fahren und mal sacken lassen. Und dann überlegen, was das beste in eurem Fall ist . Ich persönlich würde nichts voreilig kaufen, um nur etwas "Tolles" in der Küche stehen zu haben. Dann lieber klar werden, ob ihr überhaupt einen guten Konsens finden könnt .

Für gewöhnlichen Kaffee gibt's sonst auch zig Systeme, die gut funktionieren. Aeropress wurde genannt. Wichtig aber auch dabei ist eine gut funktionierende Mühle.

 

Die Qualität der Brewtus ist jedenfalls besser als die von ECM...

Im Ernst: Unsere Brewtus ist dieses Jahr 9 (in Worten: neun) geworden und hatte in der Zeit einmal ein Problem, nämlich, dass der elektronische Thermostat abgeraucht ist. Den habe ich durch einen PID ersetzt und unsere Brewtus II dadurch zu einer III oder IV gepimpt. Ansonsten war nie etwas dran, ausser den üblichen Dichtungswechseln, die man bei jeder E61-Maschine zwangsläufig hat.

Die ECM meiner Schwiegereltern war im etwa gleichen Zeitraum (die ECM ist ein Jahr älter, w.i.m.r.e.) mehrere Male in der Werkstatt. Und eine relativ neue ECM von Freunden (die muss so vier oder fünf Jahre alt sein) war auch schon zwei Mal in der Werkstatt. Natürlich ist das jeweils eine sehr kleine Stichprobe, und bei den betreffenden ECMs mag Pech dabeigewesen sein. Von einer schlechteren Qualität der Brewtus kann man aber definitiv nicht sprechen.

Diese Aussage würde ich auch auf den mechanischen Aufbau der Maschinen beziehen. Allein die Rückwand der Brewtus wiegt knapp eine halbe Tonne (3 mm dickes Stahlblech halt... ), wo bei den ECMs dünnes, rappelndes Blech ist. Und auch im Inneren ist die Brewtus sehr solide aufgebaut, da kann ich jedenfalls nicht meckern.

Wenn die Reise nicht in Richtung Aeropress geht, sondern doch in Richtung Siebträger, würde ich mir die Brewtus auch heute wieder auf jeden Fall nochmal genauer anschauen.

 

Naja das liest sich Brewtus Thread zwar teilweise etwas anders und Videos der Vibra Version sind auch eher zum fürchten infernalisch laut und rappelig , aber ich hab ja die Maschine nicht. Wahrscheinlich ist die Rota Version besser (ist auch größer) aber die ist dann ja auch nicht mehr soo viel günstiger wie andere im Gegensatz zur Vibra Version. Zum Rest erinnert mich an den Spruch vom 100 jährigen Raucher den ein Freund eines Freundes kennt, den solls ja auch durchaus geben.

 

passt nicht ganz zum Thread, mit ist der Hinweis aber grad aufgefallen. Bei mir ist derzeit die große La Pavoni Pub Handhebelmaschine im Einsatz. Die braucht schon 20 min. bis sie betriebsbereit ist. Am Samstag habe ich mit eine ECM Edelstahldualboiler mit PID Regler angesehen - die hat mich begeistert. Kostet 2,6. Wäre die genannte Maschine Dalla Corte Mini eine "modernere" Alternative. Gibts in der Preisklasse noch Unterschiede in der Bezugsqualität?

LG Reinard

 

Moderner als eine E-61 ist die Dalla Corte Mini sicher (ob deshlab besser? ) Ihr Vorteil liegt neben der mindestens gleichwertigen Bezugsqualität zur E-61 auch darin, daß sie haushaltsgerechte eher etwas kleinere Kesselgrößen verwendet und in Kombination mit der gesättigten Brühgruppe stromsparender ist und auch einiges schneller aufgeheizt. Für jemanden der nur wenige Espressi am Tag trinkt und zwischendurch die Maschine immer ausstellt ne gute Sache. Die Maschine ist halt angesichts Vibra Pumpe vergleichsweise teuer aber sicher eine sehr gute Alternative.

 

Schon mal die Temperaturstabilität von E61 genauer betrachtet?

 

Ich hab den Vergleich wg. den beiden Maschinen bei den Schwiegereltern und bei unseren Freunden. Wir haben die Brewtus noch nie neben eine der ECMs (beide auch mit Vibrapumpe) gestellt, um zu vergleichen, welche absolut gemessen lauter ist. Vom Lautstärkeeindruck her würde ich aber sagen: die tun sich nicht viel. Die Brewtus klingt wegen des massiven Chassis und der dicken Rückwand etwas brummelig-tieffrequenter, während die ECMs eher etwas hochfrequenter rasseln. Ich finde das Geräusch unserer Brewtus einen Tick angenehmer, könnte aber auch mit dem der ECMs leben. Ziemlich laut war jede Maschine mit Vibrapumpe, die ich bis jetzt gehört habe. Damit muss man halt leben.

Verlink' doch mal das Video, dann kann ich mal hören, ob das in etwa hinkommt, oder ob das verzerrt/verfälscht/... rüberkommt. Das kann ja leicht passieren, wenn man irgendein billig ausgestattetes Aufnahmegerät mit automatischer Aussteuerung verwendet.

Die Rota-Version der Brewtus steckt m.W.n. im selben Gehäuse wie die mit Vibrapumpe. Live gesehen habe ich noch keine, aber die Explosionszeichnungen im Wartungshandbuch sehen vom Gehäuse her identisch aus.

Deswegen hab' ich ja auch dazugeschrieben, dass meine Stichprobe klein ist. Wenn man die Maschinen aufschraubt, sieht man aber, dass auch die ECMs nicht mit Raketentechnik gebaut sind und man deswegen auch als Normalo verstehen kann, wie die funktionieren. Nur weil das Marketingsprech aus dem Prospekt das behauptet, ist die Qualität der Maschinen nicht unbedingt besser als bei anderen.

 

Bevor die Begeisterung zu große Wellen schlägt und Du enttäuscht bist, nachdem Du die viele Kohle rausgehauen hast: auch die ECM braucht wegen der E61 minimal 20 min., besser eine halbe Stunde, bis sie komplett aufgeheizt ist. Das lässt sich wegen der massiven Brühgruppe nicht umgehen.

 

ok, danke für den Hinweis. Die Aufheizzeit ist für mich jedenfalls ein Kriterium. Wegen dem kleineren Boiler bin ich von einer deutlich kürzeren Aufheizzeit und geringerem Energieverbrauch ausgegangen. Ich schau mir grad die Empfehlung von Aeropress, die Dalla Corte Mini und die La Speziale Vivaldi S1 an, kann aber nirgends einen Hinweis zu den verwendeten Materialien für Boiler und den wasserführenden Leitungen finden. Die LM mini ist mir zu hochpreisig. Die Qualität des Espressos wird ja kaum linear mit steigendem Kaufpreis ansteigt. Und auch wenn es sinnvoll ist, den Energieverbrauch im Auge zu halten, es bleibt doch nur ein Nebenaspekt.

Gruß Reinhard

 

Dan Kehn hat dazu im Homebarista Forum mal Folgendes geschrieben...bezogen auf die Verwendung im Zweikreiser.

That said, keep in mind that the E61 isn't a design for high precision temperature repeatability. It delivers ~4F variance if you're sloppy, ~1.5F variance if you're paying close attention, and slightly less if you're paying strict attention and you have Eric's E61 thermocouple adapter.

Geht man mal von 2 °F Streuung, bei einem geübten Benutzer aus, wäre das Pi mal Daumen 1 °C bzw 1 K Abweichung von shot zu shot...beim Zweikreiser wohlgemerkt. Beim DB bzw. EK mit PID ist das noch mal besser...eine GS3 oder so macht das dann bestimmt noch einmal besser. Aber schlecht ist das für ein so altes Design sicher nicht.

Ein paar Minuten Unterschied in der Aufheizzeit wären für mich kein Argument für oder gegen eine bestimmte Maschine...wozu gibt es denn Zeitschaltuhren.