Einfluss (Ausgangs-)Bohnentemperatur

Die Ausgangtemperatur der Bohnen hat natürlich einen ganz erheblichen Einfluss auf den weiteren Ablauf der Röstung. In deinem Falle musste die Masse der Rohbohnen um 16 Grad weniger erhitzt werden, als bei der letzten Röstung. Klar, dass der FC eher kommt.
Einer der Grundregeln, gerade für weniger erfahrene Röster ist vor allem zu Beginn der Röstung möglichst viele Parameter gleich zu lassen also:

• Chargengrösse
• Droptemperatur
• Bohnentemperatur
• Bohnenfeuchte
• Energiezufuhr zu Beginn der Röstung
• Dauer des Soakens (falls ...)

Mit mehr Erfahrung bekommt man natürlich auch ein Gefühl welcher dieser Parameter welchen Einfluss hat und kann dementsprechend agieren...

 

Ich stelle die jeweils einige Stunden vorher gern auch über Nacht zum Röster, um sie zu aklimatisieren. Damit habe ich eine definierte Ausgangsbasis für die Röstung.

 

ich stelle die Bohnen vorher bei 30 Grad in den Backofen. Damit schaffe ich konstante Ausgangsbedingungen.

 

Und trocknest die Bohnen unnötig aus. ...

 

Bei 30 Grad ist der Effekt zu vernachlässigen. Darüber könnte ich bei meinem Backofen auch die Relative Feuchte in % einstellen- tue das aber nicht.
Wiege einfach einmal die Bohnen vor und nach dem Temperieren mit einer Analysewaage....

 

Rohbohnen sollen zwischen 9 und 12% Feuchtigkeit haben. Selbst ein halbes % weniger merkts du deutlich im Ergebnis ...

 

dann stell doch Temperatur & Feuchtigkeit im Backofen bei der Präkonditionierung ein.
Es geht bei der Wiederholbarkeit von Prozess darum identische Ausgangsbedingungen zu schaffen.
Wie Du das bei Temperatur und Feuchtigkeit sicherstellst, hast Du in Deinem Beitrag leider nicht erklärt. Du weist nur auf die Notwendigkeit hin....

 

Rohbohnen, die richtig aufbereitet wurden haben nicht nur den passenden Feuchtegehalt sondern sie behalten ihn sehr lange gleichbleibend. Ist dies nicht der Fall deutet das unter Umständen auch auf mangelhafte Aufbereitung hin.
Meinem Wissenstand ist eine kühle Lagerung bei 16-18 Grad und einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65% vorteilhaft. Die Bohnen am Vortag zum Röster legen und gut ist ...
Im übrigen messe ich regelmässig die Bohnenfeuchte.

 

Hallo

Wie kann man den die Bohnenfeuchte messen? Gibt es da ein Gerät?

 

Gibt verschiedene geeignete Messgeräte. Meins ist von Wile.
Wile Coffee & Cocoa | Wile | Messgerät für Kaffee- und Kakaobohnen

 

Etwas Stoff zum Thema ✌️

Preheating with sous-vide mechanism induces changes in roasting tendency and sensory profile

 

Wie ist deine Erfahrung damit, würdest Du wieder das Coffee kaufen oder bei Neukauf doch besser das 200 nehmen.
Ich würde mich bei der Preisdifferenz vermutlich mehr ärgern, wenn ich später feststellte, dass das größere doch besser gewesen wäre, als über eine vielleicht nicht gerechtfertigte Mehrausgabe. Aber wissentlich 300€ zu viel raushauen muss ich auch nicht unbedingt

 

Meine Erfahrung ist durchwegs positiv. Da ich, wenn ich messe, einige Messungen aus dem gleichen Batch mache und diese dann mittle, würde ich die Messgenauigkeit als ausreichend gut bezeichnen. Die Ergebnisse spiegeln weitestgehend das Verhalten der Bohnen während der Röstung, aber auch in der Tasse wieder.
Die Frage ist halt grundsätzlich, warum man als Heimröster so viel bereit ist zu investieren. Aber eine solche Fragestellung ist in diesem Forum sowieso fehl am Platz

 

Danke.

Hm, bei sowas bin ich faul. Da ich regelmässig eher kleine Mengen einkaufe - ein Sack würde ohne Chance auf Abwechslung ewig reichen - würde beim 200 vermutlich eine Messung reichen. Nachteile ausser dem Preis sehe ich erstmal nicht, also muss ich entscheiden, ob die Bequemlichkeit mir den Aufpreis Wert ist.

Weil man‘s kann
Mein Rösterupgrade war ja schon objektiv überflüssig. Ohne hätte ich mir sogar den zwischenzeitlichen Einbruch in der Lernkurve erspart, um jetzt wieder weiter unten anzufangen und dabei im Fehlversuch auch noch mehr Bohnen zu verballern. Aber meine Frau freut, dass es nicht mehr so oft und so laut piept und unsere Vierzentagesration in weniger als der halben Zeit geröstet ist. Damit hat sich‘s schon gelohnt.
So ist das halt mit Upgraditis und Neugier. Eigentlich hätte ich auch weiter geröstet Bohnen kaufen können, das wäre über lange Zeit billiger mit konstanterer Qualität. Aber wir sind ja in diesem Forum, da sind solche Vernunftfragen nicht immer die entscheidenden...

 

Danke für die Hilfe beim Erden, ich habe jetzt den „Kleinen“ im Bundle mit einem Tonino bestellt...

 

Gute Entscheidung. Zwar immer noch eine ordentliche Investition, aber gerade im Zusammenspiel mit dem Tonino wirklich sehr brauchbar. Bin gespannt, wie du mit dem Tonino zurechtkommst ?

 

Ja, gute Entscheidung. Das „kleine“ Wile ist für den Hausgebrauch absolut passend und super einfach in der Handhabung. Kommt auch viel robuster daher als ich es nach den Bildern erwartet hätte.
Tonino: „Zurechtkommen“ von der Handhabung sehr gut, ist ja simpel. Nur was ich mit den produzierten Zahlen anfangen kann muss ich mal schauen. Da fehlt mir aktuell noch eine sinnvolle Einordnung.
Grundsatzfrage: Wie sehr verfälschen Häutchen das Ergebnis, sollte man das Mahlgut vor dem Messen besser sieben?