Einsteigerfragen Rancilio Silvia Dampflanze bzw. Kaufberatung

Diskutiere Einsteigerfragen Rancilio Silvia Dampflanze bzw. Kaufberatung im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, dies ist mein erster Post in diesem Forum. Mich treibt es hierher, weil ich gerne in die Welt des guten Espressos einsteigen...

  1. #1 Kolbenkalle, 02.10.2017
    Kolbenkalle

    Kolbenkalle Mitglied

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    Hallo zusammen,

    dies ist mein erster Post in diesem Forum. Mich treibt es hierher, weil ich gerne in die Welt des guten Espressos einsteigen möchte.

    Geplant ist der Konsum von 2 Espressi Doppio pro Tag. Mehr wird es sicher nicht, da ich mich aus gesundheitlichen Gründen auf diese Menge beschränken muss.

    Bisher habe ich mich ein wenig in die Thematik eingelesen und mir einen groben Überblick über den Markt verschafft. Ferner war ich auch bereits in einer Kaffeerösterei und habe dort nach einer Verkostung Bohnen erstanden, die mir geschmacklich zusagten (sehr wenig Säure, vollmundiger Geschmack). Dazu habe ich mir eine Hario Slim zugelegt, da ich erst einmal probieren möchte, ob das ganze etwas für mich ist. Zubereitet wird der Espresso derzeit mit einer Billigmaschine (FIF 1377) aus dem Discounter mit Durchlauferhitzer und Vibrationspumpe, die bei mir daheim schon einige Jahre ungenutzt herumstand (war ein Geschenk). Ich habe den Crema-Einsatz entfernt, die Tasse mittels Leerbezug aus der Brühgruppe erwärmt und dann 15 g frisch gemahlenes Pulver aufgebrüht. Leider beim ersten Versuch etwas zu fein gemahlen, da die Durchlaufzeit über eine Minute betrug. Die Crema war aber Haselnussbraun und sehr dicht, sodass der Zucker darauf stand. Geschmacklich natürlich noch viel Luft nach oben, aber kein Vergleich zu Espresso aus dem Vollautomaten. Werde die Tage noch weiter probieren.

    Dennoch lässt mich der Verdacht nicht los, dass die Maschine zu wenig Wasser liefert, denn aus der Brühgruppe kommt auch ohne Siebträger nur ein kleines Rinnsal. Da mir die Espressobereitung auch in technischer Hinsicht sehr viel Freude bereitet, ist Mittelfristig die Anschaffung einer besseren Maschine geplant. Aus diesem Grund habe ich mich in der Rösterei, die auch Maschinen führt, dahingehend ebenfalls beraten lassen. Ich habe die Angabe gemacht, dass ich mich für eine single Boiler Kesselmaschine interessiere, weil ich die Aufheizzeit sehr gerne in Kauf nehme.

    Mir wurde eine Acaso Dream empfohlen. Ich habe mich auch ebenso nach der Rancilio Silvia erkundigt, die mir äußerst vertrauenserweckend erschien. Von dieser Maschine wurde mir abgeraten, da laut Auskunft der angeblich geschweißte Kessel auf Grund von Stabilitätsproblemen bei den erforderlichen höheren Temperaturen ganz und gar nicht für Dampfbezug geeignet sei. Weiterhin bekam ich die Auskunft, dass die optimale Brühtemperatur für Espresso bei 82 °C läge, was meinen bishereigen Recherchen widerspricht.

    Jetzt bin ich etwas verunsichert, was die Klärung der Beschaffungsfrage angeht. Könnt Ihr hierzu eventuell eure Erfahrungen und Einschätzungen schildern?
    Ferner ineressiere ich mich für die La Pavoni Handhebelmaschinen, da mich einerseits die Herausforderung reizt und auf Grund meines doch sehr eingeschränkten Konsums das Überhitzungsproblem nicht stört. Habt ihr hierzu eine Einschätzung was die Eignung für ambitionierte und technikbegeisterte Einsteiger angeht?

    Ich hoffe euch nicht mit so viel geschwafel gelangweilt zu haben und danke euch schon jetzt für eure Hilfe!

    Alex
     
  2. Arni

    Arni Mitglied

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    1. Gegen die Silvia spricht nichts, bei deinem Verbrauchsprofil ist sie geradezu ideal. Im Übrigen kann man auch sehr gut schäumen mit ihr, wenn man es benötigt. Die optimale Brühtemperatur liegt bei den allermeisten Bohnensorten zwischen 90 und 96 Grad, um die 90 bei den dunkel gerösteten Bohnen und gegen 96 bei den hellen.
    2. Die Pavoni ist eine tolle Maschine, für dein Verbrauchsbild würde eine Europiccola voll genügen. Ich habe selbst, vor ca. 20 Jahren, mit einer solchen Maschine begonnen. Allerdings erfordert sie deutlich mehr Übung als eine Pumpenmaschine und auch mehr Versuche, bis einmal so etwas wie Routine eintritt. Sie hat einige Vorteile, wie z. B. schnelle Aufheizzeit, wenige Teile, die der Abnutzung unterliegen, keine Schläuche, die irgendwann gesäubert und ersetzt werden müssen, um nur die zu nennen, die mir gerade einfallen.
    Aber wie gesagt, es dauert, bis man zufriedenstellende Ergebnisse bekommt.
     
  3. #3 joost, 02.10.2017
    Zuletzt bearbeitet: 02.10.2017
    joost

    joost Mitglied

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    Ascaso Dream versus Pavoni aus meiner Sicht:
    Vorteile Pavoni (Prämillenium, 1994) gegenüber Ascaso Dream 2013 (mag sein, dass die aktuelleren temperaturstabiler sind):
    • direkte Rückkopplung mit dem Mahlgut, man lernt das Mahlen damit.
    • Spiel mit dem Druck, handhebeln kann ein wahres Erlebnis sein.
    • In 8 Minuten einsatzbereit (incl. 1 Leerbezug) und dann schon richtig lecker, wo die Ascaso noch schwächelt
    • Dampf in ausreichender Wucht sofort vorhanden
    • Keine Pause zu nachfolgendem Kaffeebezug
    • Nach Mod temperaturstabil (ich vermute Temperaturschwankungen der Ascaso bei Bezug)
    • Manometer hilfreich zur Druck- und Temperaturvariation mit verschiedenen Bohnen

    Vorteile Ascaso:
    • Externer Tank zum Nachfüllen, kein Druckabbau nötig.
    • Pumpe übernimmt den Druck, man hat etwas mehr Freizeit
    • Schäumen unproblematisch, ausreichend für kleinere Gefäße (Pavoni: mit modifizierte Einlochdüse zwar etwas handsamer, aber feiner Milchschaum benötigt trotzdem mehr Feingefühl)
    ..aber schmeckt etwas flacher, erreicht so gut wie nie die Güte der Pavoni, ist nicht schneller einsatzbereit und dient deshalb in erster Linie als Zusatzmaschine, wenn mal Gäste kommen.
    Die Diva mahnt zu sauberer Mahlung, hilft jedoch, diese schnell zu erlernen. Mit Mod zickt sie kaum mehr rum und ermöglich eine Art ganzheitlich sinnliches Zubereitungserlebnis. Bei meinem Profil (max. 4 Cappus am Stück bzw. 7 Espressi) glaube ich nicht, dass ich mehr an Maschine brauche.

    Die Pavoni kann man gut selbst reparieren, die Ascaso läuft jedoch nun auch schon seit 2014 ohne irgendwelche Zicken. Stabil sind beide definitiv.

    Vom Stromverbrauch her sind beide ähnlich, wenn man davon ausgeht, dass sie in längeren Bezugspausen ausgeschaltet werden - sind ja beide recht fix wieder in Bezugslaune.
     
    Dale B. Cooper gefällt das.
  4. #4 Kolbenkalle, 03.10.2017
    Kolbenkalle

    Kolbenkalle Mitglied

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    Erstmal danke für die ausführlichen Antworten. Da bin ich scheinbar schlecht beraten worden. Nach diesen Einschätzungen geht die Tendenz zur Silvia, obwohl die Pavoni auch ihren Reiz hat.

    Ich habe mir aber erstmal zum Ziel gesetzt, mit meiner bisherigen Durchlauferhitzer Maschine die Auswirkungen des Mahlgrades auf das Brühergebnis zu studieren. Wenn ich mich mahltechnisch sicher fühle, werde ich die Maschine aufrüsten. So lange werde ich den Gebrauchtmarkt beobachten.
     
  5. #5 Dale B. Cooper, 04.10.2017
    Dale B. Cooper

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    Auch ne Möglichkeit, ne Mühle benötigst Du ja sowieso..
     
  6. #6 Kolbenkalle, 21.10.2017
    Kolbenkalle

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    So, die Entscheidung ist gefallen. Habe mir jetzt eine Bezzera BB005 mit Timer und eine Rancilio Silvia angeschafft. Die Ergebnisse waren auf Anhieb wesentlich besser als mit der NoName Siebträger.

    Jetzt suche ich gerade nach Kaffesorten, die mir zusagen. Aktuell bin ich bei Espressone Roma, der zwar eine hervorragende Crema bildet, mir aber ein wenig zu kräftig ist. Liegt wohl an der starken Röstung und den 33% Robusta. Als nächstes werde ich Rösttrommel Peru probieren, der ein wenig schwächer geröstet ist und 100% aus Arabica besteht. Ich habe bei der Rösttrommel vor Ort auch einen Kenia probieren können, der allerdings für meinen Gaumen sehr ungewöhnlich schmeckt. Jetzt nicht schlecht, aber an Kaffee, der nach Fruchtsaft schmeckt, muss ich mich als Neuling erst noch gewöhnen.
     
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