Entcoffeinierter espresso - Erfahrungen

[quoteost_uid0="bamf"]hallo,
mich würde mal interessieren was ihr für erfahrungen mit entcoffeinierten espressobohnen gemacht habt. welche sind empfehlenswert - welche nicht. toll wäre noch zu wissen wie man sie geschmacklich einstufen kann (die einzelnen sorten).
wolfgang, vielleicht kannst du was zum langen entcoff. schreiben, den hattest du doch mal probiert(?).
ich habe meinen kaffe konsum seit einem monat eingeschränkt, da ich gemerkt habe das sport und koffein sehr schlecht zusammenpassen... aber mit jedem tag an dem ich mich zurückhalte wird es schwerer auf den genuss zu verzichten, deshalb suche ich nach alternativen.

gruss joscha [/quoteost_uid0]
Hi Joscha,
ich kenne drei entcoff. Espressomarken.
1) Der von Schreyögg ich glaub für ca 20 Euro das Kilo hat mir nicht gefallen. Hat keinen besonderen Charakter - war mir als Espresso zu flach/dünn - hat sich in Cappucino nicht behaupten können - und war mir damit das geld nicht wert.

2) Der von Danesi für ca. 30 Euro war hat mir allerbestens gefallen. Er hat Charakter- schmeckt als Espresso vollmundig und behauptet sich in Milch.

3) Der von Langen-Kaffeetradition für ca.13 Euro kommt dem Danesi sehr sehr nahe. Er hat ebenfalls ausgeprägten charakter- ich trinke ihn häufig als Espresso- und in MIlch behauptet er sich auch bestens.

Habe Danesi und Langen aber noch nicht im direkten Verleich getrunken. Erübrigt sich für mich aber auch - bei dem Preisunterschied.

Also mit den entcoff. Bohnen zu 2) und 3) kann mann es auch bei der Nachbarin versuchen.

Gruß Wolfgang

 

Der Langen ist sicherlich eine gute Wahl. Alternativ aber hochpreisig ist der Illy decoffinato.
L.

 

Hi Joscha,

betr. Sport und Koffein; mich würde mal interessieren was Du da bei Dir für Probleme bemerkt hast. Ich habe bis her in der Literatur den neg. Zusammenhang bei mäßigem Konsum so allg. nicht beschrieben vorgefunden.

Im Gegenteil, ein fast 100%ig positives Ergebnis bei Dopingkontrollen wirst Du haben, wenn Du vorher ordentlich bei Kaffee zulangst...

Allerdings ist Kaffee stark wassertreibend, d.h. Probleme durch Dehydration sind nicht unwahrscheinlich (der Durchschnittssportler trinkt i.d.R. eh zu wenig).

Dabei ist der Koffeingehalt allerdings nicht so ausschlaggebend, das liegt eher am Kaffee an sich.

Ebenso könnte eine Magenübersäuerung für ein gewisses Unwohlsein führen und leistungshemmend sein.

Das vielleicht als Ansatz für eine Überlegung weg vom entkoffeinierten Kaffee und ganz (!) leerem Magen hin zu ausreichender Wasserzufuhr während des Tages und bes. vor und während des Sports.

Gruß,

Stefan

 

Betrifft Kaffee von Langen:
machen die nur Versandhandel, oder liefern die auch an Läden in verschiedenen Städten.
Ich hatte versucht, die Frage an Langen selber zu stellen, aber deren E-mail Addresse hat nicht funktioniert.
---> wo kann man Langen Kaffee in Berlin kaufen??

Grüße
Horst

 

[quoteost_uid0="Host"]Betrifft Kaffee von Langen:
machen die nur Versandhandel, oder liefern die auch an Läden in verschiedenen Städten.
Ich hatte versucht, die Frage an Langen selber zu stellen, aber deren E-mail Addresse hat nicht funktioniert.
---> wo kann man Langen Kaffee in Berlin kaufen??

Grüße
Horst[/quoteost_uid0]
Hi,
ich gebe meine Bestellungen immer per e-mail durch und die Ware ist 2 Tage später da. Versuchs doch noch mal - oder per fax.
Ladengeschäfte werden beliefert - ob in Berlin weiss ich nicht.

Habe aber kürzlich bei einem Händler Langen Espresso Arabica gesehen - ca. 16 Euro/Kilo statt 12,80 Euro im Versand.

Alles klar ? - und unseren Espresso Sulawesi Forumsonderröstung gibts nur direkt ab Rösterei.
Thread : Sulawesi Review


Gruß Wolfgang

 

Hi Joscha,

da scheint ja wieder einer der heavy User zu schreiben

Yoh, bei der präziseren Beschreibung und wenn ich mal über die Menge des Cafés bzw. des Koffeins spekuliere, da scheinst Du tatsächlich an einer Überdosierung zu leiden.

Dieses, sagen wir mal, aufgedrehte, ääh, fickrige Gefühl kenne ich auch, das habe ich aber nur wenn ich so *richtig* zulange. Meist sagt bei mir da aber der Magen schon vorher stop...

wenn Du also vom Magen keine Probleme hast, entkoffeinierter Café ist glaube ich Dein Mittel der Wahl.

Gruß,

Stefan

 

Hallo bamf,

Ich hab angeregt durch dein Thema, heut mal den Weg in die Stadt gemacht um mal entkoffeinierten Espresso zu testen.
Also die Rösterin hat mich beim Wunsch danach nicht wirklich glücklich angeschaut. Wo doch Espresso eh das koffeinärmste Kaffeegetränk eigentlich ist...

Nun ich war dann doch eine Stunde in diesem kleinen schnuckligen Laden und hab mich so über Kaffeekultur, Kaffee und Herstellung unterhalten.
Ja und das mit dem koffeinfrei ist halt mit Chemie zum entkoffeinieren und dann nochmal Chemie zum entfernen der Chemie verbunden... deswegen wohl der unglückliche Gesichtsausdruck einer leidenschaftlichen Rösterin ???

Nun nichtsdestotrotz hab ich mal zu Hause gleich probiert...

Ich bin ja jetzt nicht so der Profi auch wen ich fleissig übe (deswegen vielleicht auch entkoffeiniert). Ich finde ihn ziemlich gut. Ich hab zwar schon bessere Espressi hinbekommen, aber hab so das Gefühl für das richtige Pulver-Wasserverhältnis nicht so verinnerlicht (zumal das ja von Kaff zu Kaff verschieden ist)
2 Tassen sind ja auch nicht als Repräsentativ zu werten.

Ok das kann ich beitragen... Ach ja bamf ich bin leider nicht ganz im Norden um die Ecke sondern ziemlich im Süden. Und meine persönliche Neuentdeckung ist die Schwabinger Kaffeerösterei Die verschicken glaub ich auch...

Oki ich hoff das war konstruktiv
flo

 

[quoteost_uid0="wutzi"]
. Und meine persönliche Neuentdeckung ist die Schwabinger Kaffeerösterei Die verschicken glaub ich auch...

Oki ich hoff das war konstruktiv
flo [/quoteost_uid0]
Hi,
ist uns auch schon von Natascha (insbesondere der spanische Espresso? ) empfohlen worden.
Dürfte für die Münchner wirklich interessant sein.
Gruß Wolfgang

Ps Natascha wo steckst Du ?

 

Hallo Flo,

irgendwann habe ich mal hier im Forum gelesen, entcoffeinierter Kaffee sei durch einen rein thermischen Prozeß, also ohne Chemie herzustellen.

Darüber hinaus kenne ich auch einen recht guten im Oldenburger Café Barista, werde mich mal nach der Marke erkundigen.

Ciao,

Oliver

 

@Wolfgang
[quoteost_uid0]Hi,
ist uns auch schon von Natascha (insbesondere der spanische Espresso? ) empfohlen worden.
Dürfte für die Münchner wirklich interessant sein. [/quoteost_uid0]

Na dann muss ich ihn jetzt sofort mal testen..

Jo der ist acuh lecker, kräftig... also meiner jedenfalls

@Trolliver
Ich denke (habs mir so zusammengereimt), dass das Rohmaterial eben chemisch vorbehandelt wird und dann geröstet. Ich hab auch gelesen, dass Röstungen für Espresso das Koffein killen. Ist ja dann auch eine Frage der Mischung, da wiederum hab ich gelesen, dass sich da Arabica und Robusta unterscheiden können.

Aber frag mal würd mich interessieren
flo

 

Zum Thema Entkoffeinieren kopier ich einfach mal einen Buchauszug:

[quoteost_uid5]Das in den Rohkaffeebohnen enthaltene Koffein wird herausgelöst. Dafür werden verschiedene Verfahren angewendet, wobei zum Beispiel Wasser und organische Extraktionsmittel oder Kohlensäure eingesetzt werden.
Die Verfahrensstufen sind: Dämpfen, Entkoffeinieren, Trocknen. Alle Schritte werden bei der grünen Kaffeebohne, also beim Rohkaffee, vorgenommen. Zunächst einmal wird der Rohkaffee bedampft oder wasservorbehandelt, um die Bohnenoberfläche und die Zellstruktur für das in der Rohbohne enthaltene und an den Zellwänden angelagerte kristalline Koffein durchlässig zu machen. Der zweite Schritt ist die Herauslösung des Koffeins durch ein Extraktionsmittel, das die Eigenschaft haben muss, möglichst nur das Koffein aus der Bohne herauszuholen. Die Extraktion des Koffeins ist kein chemischer Prozess, sondern ein physikalischer Vorgang. Nichts wird verändert. Anders ausgedrückt: Es wird das Gefälle zwischen dem Extraktionsmittel, dass das Koffein aufnehmen soll, und der koffeinhaltigen Bohne ausgenutzt. Das Extraktionsmittel nimmt das Koffein selektiv aus der Rohbohne auf. Ist das Extraktionsmittel mit Koffein gesättigt, so wird es in einem weiteren Prozessschritt von dem aufgenommenen Koffein befreit. Anschließend kann das Extraktionsmittel wieder verwendet werden. Dieser Kreislauf wird so oft wiederholt, bis praktisch das gesamte Koffein aus der Kaffeebohne entfernt ist. Zum Schluss wird der nasse, vom Koffein befreite Kaffee auf den normalen Feuchtigkeitsgehalt des Rohkaffees getrocknet, so dass er dann wie üblich geröstet werden kann.
Die in der EU zugelassenen Entkoffeinierungsmittel sind Dichlormethan, Ethylacetat, Kohlendioxid und wässriger Kaffee-Extrakt, aus dem das Koffein mittels Aktivkohle entfernt wird. Alle gebräuchlichen Entkoffeinierungsmethoden wurden intensiven wissenschaftlichen Prüfungen unterzogen. Sie sind gesundheitlich absolut unbedenklich. Ihre Anwendung, ihr Reinheitsgrad, die zulässigen minimalen Rückstände des Extraktionsmittels und der technisch nicht vermeidbare geringfügige Restkoffeingehalt (Höchstgrenze in Deutschland 0,1%) werden durch europäische Richtlinien und nationale Verordnungen geregelt.
Die deutsche Kaffeeverordnung schreibt z.B. vor, dass ein entkoffeinierter Kaffee nicht mehr als 1 g Koffein auf 1 kg Trockenmasse enthalten darf.[/quoteost_uid5]

Also so viel Chemie ist das garnicht
Am allerwenigsten 'Chemie' sprich Lösungsmittel, die zurückbleiben könnten, hat wohl die Methode mit Kohlendioxid: Um das Koffein aus den Kaffeebohnen zu extrahieren, wird überkritisches Kohlendioxid (CO2) bei Temperaturen von 70-90°C und Drücken von 100-200 bar den Kaffeebohnen ausgesetzt. CO2 hat hier gleichzeitig die Eigenschaften eines Gases und einer Flüssigkeit. Das Koffein löst sich dabei im CO2, aber die Aromastoffe bleiben in den Kaffeebohnen. Da CO2 unter normalen atmosphäriswchen Bedingungen flüchtig ist, gibts auch keine Rückstände.



Edited By Stefan on Juli. 10 2002 at 20:09

 

Ah, gut & merci,

das bringt Licht ins Dunkle.

Gute Nacht,

Oliver

 

[quoteost_uid7]Um das Koffein aus den Kaffeebohnen zu extrahieren, wird überkritisches Kohlendioxid (CO2) bei Temperaturen von 70-90°C und Drücken von 100-200 bar den Kaffeebohnen ausgesetzt. CO2 hat hier gleichzeitig die Eigenschaften eines Gases und einer Flüssigkeit. Das Koffein löst sich dabei im CO2, aber die Aromastoffe bleiben in den Kaffeebohnen. Da CO2 unter normalen atmosphäriswchen Bedingungen flüchtig ist, gibts auch keine Rückstände. [/quoteost_uid7]

Nun vor CO2 hab ich keine Angst
Mir hat zwar jemand erzählt irgendwie so macht man Nescafé aber vielleicht sind da die Variablen anders.

Gruß an dan Lebensmitteltechniker, Chemieingenieur, Physiker?
flo

PS: Oma´s "braver" hat immer komisch geschmeckt... hat da vielleicht was gefehlt? (klar koffein, aber das ist aber ziemlich geschmacklos )

 

Ich hab gestern ordentlich Geld ausgegeben und eine Dose Illy decoffeinato-Bohnen gekauft.
Das Ergebnis war leider mehr als enttäuschend.
Das die Crema weniger dick wird, ist ja noch tolerierbar - aber der Espresso schmeckt fast ungenießbar, zuallererst ein unangenehm intensiver Röstgeschmack, der dann in etwas übergeht, daß ich eigentlich nur als "chemischen Geschmack" bezeichnen kann, als Nachgeschmack bleibt dieser Geschmack dann leicht säuerlich auf der Zunge zurück. (Als Referenz hab ich gleich danach eine Tasse Langen Sulawesi gebrüht, gleicher Mahlgrad, gleiche Menge, gleiche Bedingungen: die Crema war dick, der Geschmack einwandfrei)
Der Geschmacksgrundton entkoffeinierten Espressos kannte ich schon von der Haussorte eines Shoprösters. Damals dachte ich noch, daß die das wohl nicht richtig gemacht hätten.
Jetzt aber denke ich, daß entkoffeinierter Espresso generell eine distinkte Geschmacksnote hat (d.h. man könnte ihn im Blindtest erkennen), auf die ich zumindest allergisch reagiere.

Kennt jemand von Euch auch diese Geschmacksnote?

Grüße
Horst

 

Hallo Horst
Probier doch mal als Alternative den entkoffeinierten Espresso von Langen - besser als der Illy ist der allemal.

Zum 'Nachgeschmack', das hängt wohl allein vom Verfahren selbst ab. Wer mit den 'harten' chemischen Lösungsmitteln entkoffeiniert, wird sicherlich empfindliche Gaumen damit nicht glücklich machen können.

 

Sobald es Probierset B a 5x250gr gibt werd ich auf alle Fälle zuschlagen.
Ich dachte eigentlich, daß die Mehrzahl der Röster inzwischen auf CO2-entkoffeinierte Rohbohnen zurückgreift - allen voran Illy - aber auf der Packung stand auch nichts zur Methode, nur das der Koffeingehalt auf 0.05% gesenkt wurde.
Aber nach welcher Methode werden die Langen-Bohnen entkoffeiniert?

Es scheint, daß die Struktur der Bohnen durch die Behandlung auch amorpher geworden ist. Mit gleicher Mahlgradeinstellung wurden die Bohnen nämlich um einiges feiner vermahlen.
Obwohl - der Grundgeschmack bleibt.

 

@ Horst

Ich habe eine ungefähre Vorstellung von dem, was Du mit der Geschmacksnote meinst. Ich habe letztes Wochenende mit dem Entcoffeinierten von Vergnano experimentiert. Ich fand es sehr schwierig, alles genau einzustellen (Mahlgrad vom vorigen paßte überhaupt nicht), hatte aber auch wenige Erfolgserlebnisse, was wohl auch meiner mangelnden Erfahrung zuzuschreiben ist. Wenn er gut gelang, war von dem miesen Geschmack nicht viel zu spüren, er war lecker. Ein wenig daneben (Mahlgrad minimal feiner oder weniger oder mehr Pulver, veränderter Anpreßdruck (ohnehin nie konstant)), und ich konnte die bittere Brühe gleich in den Ausguß kippen. So empfindlich war der Mocambo, den ich vorher hatte, nicht.

Gruß,

Oliver