Erfahrungsaustausch EK43: Schwerpunkt Alignment / Ausrichtung

...und wenn du dieses Scheiben Zweierpack dann auf die feststehende Seite schraubst, könntest du danach die drehende Seite einschleifen...

Bzw. sollte man sich ein Drehteil mit Anschraubbohrungen fertigen das die Maße vom Scheibenpack hat. Dieses Teil beidseitig flachschleifen und dann mit Schleifpapier bekleben.

Das macht aber nur Sinn wenn die Scheiben eine sehr gute Parallelität aufweisen. Sonst ist unterlegen besser, weil es gleich den Fehler der Scheiben berücksichtigt.

 

Ich kann mir nicht helfen, das sind für einen Schleifvorgang abartige Drehzahlen. Ventile bei Verbrennungsmotoren werden
z.T. heute noch von Hand eingeschliffen, mit Viertelumdrehungen jeweils in beide Richtungen...Man müsste eine Möglichkeit finden, für diesen Vorgang die Mühle von aussen anzutreiben z.B. mit einer Bohrmaschine mit regelbarer Drehzahl. Ich kenne die EK 43 nicht, deshalb fehlen mir hier Ideen, wie das gehen könnte. Aufgeklebtes Schleifpapier
und Handarbeit kann ich mir vorstellen, aber das mit 1500 Umdrehungen?

 

Die EK43 dreht am äußeren Rand mit 446 m/min, das sind 7,7 m/Sek., entspricht also der Schleifgeschwindigkeit eines Bandschleifers.
Dürfte m.E. kein Problem sein.

 

Meine Idee:
Zwei Mahlscheiben im Doppelpack auf den Mahlscheibenträger aufschrauben, die obere aber mit der schleifenden Seite nach unten, d.h., beide Scheiben berühren sich mit den Mahlseiten.
Zum Festschrauben benutze ich M5x25 mm Senkkopfschrauben. Sollten die Köpfe zu weit vorstehen, müssen die Bohrlöcher der fixen Scheibe von hinten mit einem Bohrfräser aufgeweitet werden.
Auf die äußere Kante der Mahlscheibe wird dann ein selbstklebendes Diamantschleifblatt aufgeklebt. Dann wird die Mühle zusammengebaut und ganz vorsichtigt sekundenweise der Gehäusesitz eingeschliffen, mit laufendem Motor.
Für die selbstklebenden Diamantschleifblätter gibt es verschiedene Anbieter. Da habe ich noch keinen Plan, welche ich nehmen soll.
Auch wie die Körnung seien soll, habe ich keine Ahnung.
Ein Problem ist, dass das weiche Aluminium sich im Schleifblatt festsetzt und es verstopft,
Wenn es funktionieren sollte, dürfte die EK43 auf unter 10 um justiert sein, ohne Messuhr.

 

Ist zwar eher unwahrscheinlich daß der Träger nicht 100%ig plan ist aber wenn er so eiert wie hier wäre die Vorgehensweise eher kontraproduktiv,dann fräst Du den Eiertanz ins Gehäuse rein

 

Nein, denn nur der höchste Punkt vom Schleifpapier hat Kontakt und schleift. Langsames Zustellen vorausgesetzt.

 

Wenn es so eiert hat der Hochpunkt immer an der gleichen Stelle
Erstkontakt zum Gehäuse und schleift genau da die Vertiefung rein.

 

Man muss die Fläche auch komplett sauber schleifen und darf nicht nach dem Erstkontakt aufhören.

Die Welle darf halt keinen Schlag haben.

Durch das Aufkleben vom Schleifpapier erzeugt man ja einen "künstlichen" Hochpunkt. Ich würde es auch nur an 1 Stelle, oder an 2 gegenüberliegend Aufkleben.
Wenn man auf der Rückseite der Scheibe klebt kann man auch Epoxidharz nehmen, das hält gut und lässt sich durch Erhitzen auf 100 grad auch schnell wieder entfernen.

 

Es ist am Träger immer die Welle,der Träger selbst ist präzise gefertigt wie ein Skalpell

 

So ist es, darum wird es funktionieren.

 

Das kann man schnell überprüfen, nur die Uhr auf die Welle stellen.

 

Und so sieht dann der Shot aus,schleift sich auch gut ein......ins Gewand,hähä

 

ich würde SiC-Papier mit 320er Korn anfangen. Um das Verstopfen zu vermeiden sollte man mit Wasser oder dünnem Öl schmieren. Ich sehe es ähnlich wie @mechanist die Mühle selber dreht zu schnell, besser mit einer Handbohrmaschine antreiben.
Von 3M gibt es sehr robustet Schleifpapier, wird Lapping Film genannt und ist schon mit Klebeschicht versehen, z.B der 3M 266X
3M™ 266X Bögen : 3M Deutschland

Diamant ist für Alu nicht notwendig. Beim 266X da würde ich auch die groben Körnungen nehmen, die anderen sind zur Politur da.

 

Die Schleifmaschine ist fertig. Ich habe ein 400er Schleifblatt genommen und es mit Sprûhkleber aufgeklebt.

Zur Montage der beiden Scheiben reichen 20 bis 25 mm M5 Senkkopfschrauben.

Die Bohrlöcher müssen etwas versenkt werden. Das geht mit einem HSS Kugelfräser erstaunlich leicht.
Ich habe das Schleifblatt so groß wie die Mahlscheibe selbst gemacht, damit eine höhere Stabilität besteht.
Das Teil ist schon fertig montiert. Weil der Kleber 6 bis 12 Stunden zum Trocknen braucht, kann ich erst morgen weiter machen.
Grüße
Jürgen

 

@jupe2.0
Die Bilder werden bei mir nicht angezeigt. Benutzt du picr? Das funktioniert bei mir in letzter Zeit auch nicht immer. Vielleicht kannst du die Links mal ohne (img) einfügen!?

Edit:
Perfekt, danke!

 

So, es funktioniert.
Die EK43 limited hat keinen messbaren Schiefstand mehr. Vor dem Schleifen hatte sie 20 um Schiefstand, den ich mit FH-Folie gelayert hatte.

Ich habe mit der Hand bei ausgebauter Distanzhülse und mit Hilfe von Schneidöl geschliffen. Nach ca. 50 Umdrehungen war sie plan.
Zum Drehen des Mahlscheibenträgers habe ich zwei lange Schrauben von hinten in den Mahlscheibenträger eingeschraubt, wo sonst der Abzieher montiert wird. Da kann man den MS-Träger leicht in beide Richtungen drehen.
Mit dem Motor geht es nicht, weil man die zweite Scheibe nicht so genau zentriert bekommt, dass sie in der Vertiefung der Gehäusebodens nicht verkantet.
Man muss immer wieder den Mahlscheibenträger abnehmen und das Schleifpapier mit Schneidöl säubern und den Abrieb auf dem Gehäuseboden abwischen.
Hier die Schleifscheibe nach dem Schleifen:

Interessant auch der unterschiedliche Abrieb, verursacht durch den Schiefstand des Mahlscheibenträgers, was beim Einschleifen auch zu spüren war.
Schleifscheibe nach dem Säubern:

Kann also noch wieder verwendet werden.

 

Nicht schlecht.
Und jetzt die Mahlscheiben auf die stehende Seite schrauben und die andere Seite dazu schleifen

 

Am Mahlverhalten und am Geschmack hat sich gegenüber der zuvor gelayerten Scheibe übrigens nichts geändert.
Der Zeitaufwand für das Montieren und Einschleifen war dagegen minimal.

 

Hier die Blessuren an der fixen Scheibe, damit die Senkkopfschrauben passen.
Nach dem Einschleifen konnte ich das vom Schneidöl aufgeweichte Schleifpapier einfach so abziehen, vermutlich, weil ich nicht gewartet hatte, bis der Kleber ausgehärtet war. Die Klebereste waren mit Waschbenzin ganz leicht zu entfernen.
@powpow Bei der nächsten Mühle werde ich besser kleben und dann auch den Mahlscheibenträger einschleifen.
Da gibt es aber einen wichtigen Unterschied zwischen der EK 43 Standard und der Limited:
Der Mahlscheibenträger der Limited ist aus Alu, der der EK 43 Standard ist aus Edelstahl.
Grüße Jürgen

 

Hier mal der Layer vor dem Schleifen.