Erstmal hallo, dann welche maschine - erstkauf - Vollautomat - siebträger?

Diskutiere Erstmal hallo, dann welche maschine - erstkauf - Vollautomat - siebträger? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; ICh finde es wirklich gut, dass man solche Erlebnisse auch in Supermärkten haben kann. Trotzdem möchte ich deine Euphorie bzgl. der nicht...

  1. #21 knurrfrosch, 27.03.2003
    knurrfrosch

    knurrfrosch Mitglied

    Dabei seit:
    08.11.2002
    Beiträge:
    548
    Zustimmungen:
    1
    ICh finde es wirklich gut, dass man solche Erlebnisse auch in Supermärkten haben kann. Trotzdem möchte ich deine Euphorie bzgl. der nicht vorhandenen Geschmacksunterschiede etwas dämpfen.
    Ich gehe davon aus, dass der gute Mann die sog. Crema-Membran der Gaggia im Einsatz hatte. Damit kommt das Funktionsprinzip der Gaggia dem eines VA gleich. Der Druck wird, auch mit viel zu grobem Pulver, durch ein Ventil im Siebträger aufgebaut, dass sich erst öffnet, wenn eben genug Druck da ist. In diesem Falle handelt es sich um eine Gummischeibe mit Loch in der Mitte, dass flexibel verschlossen ist. Dann ist es natürlich auch kein Wunder, dass der Geschmack sehr ähnlich ist.
    Hast du die Möglichkeit, einen ähnlichen Test in einem echten Espressoladen durchzuführen und einen hochwertigen VA mit einem hochwertigen Siebträger zu vergleichen, also einer Maschine die deutlich über den Gaggias angesiedelt ist? Würde ich dir empfehlen.

    MFG
    Frank
     
  2. #22 Barney Gumble, 27.03.2003
    Barney Gumble

    Barney Gumble Gast

    Nee, so etwas gibt´s hier leider nicht. :(


    Man bekommt überall nur Juras, Saecos und AEGs. Einige haben dann noch die Francis Dinger rumstehen. Zu Deko wohl. Der Laden, wo ich heute war, ist der einzige, der auch andere Siebträgergeräte hat.
    War übrigens eine Gaggia Classic Coffee, oder so.




    Jetzt noch einmal etwas zu Siebträgern; dauert das Aufheizen wirklich so lange?

    Wenn ich das richtig verstanden habe müßte ich also für einen verlängerten Espresso das Pulver anders mahlen, als für einen Espresso. Richtig?



    Oh Mann. So langsam schwirrt mir der Kopf. Ich kann schon an nichts anderes mehr denken - Siebträger oder Vollautomat.
     
  3. Hansi

    Hansi Gast

    1) mit dem aufheizen weiss ich nicht

    2) ein lungo ist doch einfach ein espresso mit mehr "wasser"... du meinst wohl einen doppelten

    3) was sit von der franciz zu halten... .ist das nicht ein guter kompromiss zwischen "echtem" siebträger und vollautomat ???
     
  4. #24 knurrfrosch, 27.03.2003
    knurrfrosch

    knurrfrosch Mitglied

    Dabei seit:
    08.11.2002
    Beiträge:
    548
    Zustimmungen:
    1
    Wie Klaus irgendwo vorher schon gesagt hat, die Durchlaufzeit sollte ca 25 Sekunden betragen. Einen Ristretto wirst du also mit extrem feinen Mehl zubereiten, einen Schümli mit entsprechend grobem. Eben so, dass in den 25 Sekunden die gewünschte Menge Wasser/Kaffee in die Tasse läuft.

    Zum Aufheizen: Ein kleiner Siebträger wie die Gaggia CC braucht um den doch eher winzigen Kessel aufzuheizen nur ein paar Minuten, aber auch der Brühkopf und der Siebträger müssen auf Temperatur gebracht werden, und bis sich ein paar hundert gramm massives Messing entsprechend erhitzt haben, das dauert eben seine Zeit. Abkürzen kannst du das ganze, in dem du nachdem der Kessel Betriebstemperatur hat, Wasser durch die Brühgruppe und den Siebträger laufen lässt, ansonsten braucht meine Gaggia ca. 20 Minuten um von allein fertig zu werden.
     
  5. Hansi

    Hansi Gast

    Dann ist wohl ein siebträger für den espresso /cappu am morgen aber ungeeignet... bei so langer aufwärmzeit....

    und dann noch ganz verschlafen hinter dem siebträger stehen... für diese tageszeit ist wohl der vollautomat die bessere wahl
     
  6. #26 knurrfrosch, 27.03.2003
    knurrfrosch

    knurrfrosch Mitglied

    Dabei seit:
    08.11.2002
    Beiträge:
    548
    Zustimmungen:
    1
    Da gibt es zwei Möglichkeiten.

    1. Zeitschaltuhr, halbe Stunde vorm Aufstehen schaltet sich die Maschine ein.

    2. Aufstehen, Maschine an und kurz entlüften (geht prima mit geschlossenen Augen und ausgeprägtem Tastsinn), duschen und Zähnchen putzen, anziehen und mit der fertig vorgeheizten Maschine einen herlichen Kaffee zubereiten.
     
  7. #27 Barney Gumble, 27.03.2003
    Barney Gumble

    Barney Gumble Gast

    Erstmal zur Aufheizzeit; ich habe bei Poccino angerufen. SUPERNETT die Leute.

    Für die Opus One hat er mir 20 Minuten gesagt. Übrigens besteht die Möglichkeit in Düsseldorf in deren Laden alles anzusehen und auch selber zu bedienen.


    Dann noch ein kurzer Nachtrag zu meinem Bodum-Teil. Versteht mich nicht falsch. Ich habe mich weiter unten nicht klar ausgedrückt, bzw. Plörre war ein wenig zu scharf formuliert.
    Ist nur einfach so, daß ich mich an Espresso & Co. gewöhnt hatte. Und dann kommt man nach Hause, hat diese Siebkanne (ist übrigens gar nicht von Bodum, ist von Tupperware - ist, glaube ich, besser als Bodum, da feineres Sieb) und noch die Dröhnung. Klar, daß man daß dann als "Plörre" empfindet.


    Jetzt kurz zu Kaffee am Morgen. Normalerweise muß ich um 05:00 Uhr aufstehen. Komischerweise habe ich da äußerst selten das Verlangen nach Kaffee. Das habe ich meist erst um die 09:00, 10:00 Uhr rum. Stehe ich aber später auf, so gegen 06:30, 07:00 Uhr, "vertrage" ich auch einen Kaffee.





    Mir ist da übrigens noch ein, wie ich finde, schöner Vergleich eingefallen.

    Und zwar zu Rasierern. Hört sich seltsam an, aber lest erstmal weiter.

    Ich habe mich vor einiger Zeit mit dem Rasieren näher beschäftigt. An sich eine Tätigkeit, die ich gar nicht mag. Mit dem Naßrasieren kam ich nie klar. Der Trockenrasierer brachte nicht die Ergebnisse.
    Ziemlich günstig kam ich dann an einen Braun Syncro (mit dieser Reinigungsstation). Der ist ja schon nicht schlecht. Ich habe dann aber vor kurzem eine Seite über die Naßrasur entdeckt. Daraufhin habe ich mir eine Rasierseife und einen guten Pinsel gekauft. Und siehe da; keine Hautrötungen mehr, die Haut ist viel klarer als sonst, etc.

    Um jetzt die Brücke zum Caffé zu schlagen:

    Elektrorasierer - guter Elektrorasierer - Naßrasierer mit gutem Zubehör
    billiger Siebträger - guter Vollautomat - guter Siebträger


    Sofern man die Muße hat, bekommt man bessere Ergebnisse und eine entspannende Zeremonie "gratis" dabei. :;):
     
  8. #28 MacLeon, 27.03.2003
    MacLeon

    MacLeon Gast

    Hallo Barney,

    das mit den Rasierern stimmt schon fast, die Krönung ist allerdings die Rasur mit einem richtigen Rasiermesser. Ist auch nicht viel schwieriger, um einiges gründlicher und hautverträglicher. Vielleicht kannst Du ja Deine Abstufung da noch anpassen :) .

    Ich lasse meine CC nur ca. 15 min. aufheizen, dafür aber mindestens 3 Tassen Wasser aus dem Tank, das kommt auf das selbe raus. Bei Maschinen mit offener Brühgruppe dauert es dagegen wohl wesentlich länger, bis eine konstante Temperatur erreicht ist.

    Gruß,

    MacLeon
     
  9. Dirk_W

    Dirk_W Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2003
    Beiträge:
    74
    Zustimmungen:
    24
    Hallo,

    ich kann Dir nur dringend von einem Vollautomaten abraten. In unserem Haushalt steht seit ca. 2 Jahren eine Saeco magic. Anfänglich war ich von dem Espresso total begeistert. Im Vergleich zu den reinen Dampfbrühern ist das ja auch OK. Doch irgendwie war es halt doch nicht so richtig gut. Eine zeitlang setzte ich Nespressokapseln über den Pulverschacht ein, da das Ergebniss aus der Saeco so schon deutlich besser war. In einem Fachgeschäft erklärte mir dann eine wirklich kompetente Fachfrau wie ich die Saeco einstellen müsste um wirklich einen guten Espresso hinzubekommen. Das ging halbwegs, jedoch knirschte und krachte die Maschine dabei ziemlich deutlich (Plastikbrühgruppe). Das Ergebniss war um Längen besser. Der Mahlgrad war auf kleinster Stufe und die Füllmenge auf 9 Gramm. Das hat einen eklatanten Schönheitsfehler. Man konnte die Maschine nicht mehr zum normalen Kaffeebezug verwenden. Um nämlich eine Tasse zu füllen, ging dem Ding vorher die Puste aus. Und ein Rückstellen der Parameter vor einem Kaffebezug geht auch nicht weil die sich erst nach ca. 3 Durchläufen wieder durchsetezen. Zudem ächzte die Maschine so stark, das ich Ihr das nicht über einen längeren Zeitraum zumuten würde.
    Ich habe mir also neben der Saeco (benutzt meine Frau für Ihren Kaffee) einen Siebträger von Poccino zugelegt. Die werden übrigens von ISOMAC gebaut. Poccino klebt nur das Logo drauf.
    Der Geschmack beim Espresso ist defenitiv kein Vergleich. Selbst wenn ich der Saeco das gleiche Kaffeemehl aus meiner Isomac Mühle gebe.
    Liebst >Du den Espresso bleibt Dir nur eine Siebträgermaschine.
    Ohne Mühle kannst Du jedoch nichts Brauchbares erreichen. das ist Fakt. Entweder Du gibst nichts um die Ergebnisse die Du mit fertigem Mehl erreichst oder Du sparst noch ein wenig .
    Aber ziehe keine Rückschlüsse aus der Plörre die Du mit fertig gemahlenen Espresso erreichst. Die Maschine ist es nicht Schuld.
    Noch ein Wort zum Thema Handhabung, der Vollautomat funktioniert auf Knopfdruck und wenn Du einen Brauchbaren Händler hast ist das Ding schon gut voreingestellt.
    Ein Siebträger verlangt nach Leidenschaft. Man muss in den Ersten Tagen schon eineiges ausprobieren.

    Aber dann .... mmmhhhh.


    Gruß Dirk

    ****************************************************************
    noch was zum Espresso und Leidenschaft. Nette Geschichte aus der WAZ

    Eine heiße Leidenschaft

    26.10.2002 / WOCHENENDBEILAGE / MANTEL


    Eine heiße Leidenschaft

    Er ist der Treibstoff einer ganzen
    Genießer-Nation. Ein kleines, dünnes Rinnsal;
    schwarz, und im Idealfall ein unglaublich
    aromatisches Erlebnis: Espresso. Eine heiße
    Leidenschaft fürs Leben.



    Womit wir beim ersten
    Irrtum angekommen wären: Wer in einer
    italienischen Bar zwischen Modena und Messina
    lauthals seinen Espresso ordert, oder, weil
    fortgeschrittener VHS-Schüler, die Mehrzahl
    "due Espressi" bestellt, ist schon als
    "straniero", als Ausländer enttarnt. Kein
    Italiener käme auf die Idee, Espresso zu
    bestellen, was übersetzt nicht mehr als "der
    Schnelle" bedeutet.

    In Bella Italia ordert man einen caffè - und
    den in vielen Variationen: den "Lungo", einen
    mit Wasser verlängerten, mehr als eine
    Fingerhutfüllung eben. Oder einen "Ristretto",
    besagte Fingerhutmenge, die den Teutonen aus
    den Sandalen haut. Nach dem Abendessen greift
    der Gourmet auch gerne zu einem "Corretto",
    mit einem Schuss feinen Grappa korrigiert,
    während La Signora lieber einen "Macchiato"
    wünscht, mit einer kleinen Milchschaumhaube.

    Aber bitte keinen Cappuccino am Abend, das
    nächste deutsch-italienische Missverständnis
    jenseits des Brenners. Einen Cappuccino trinkt
    der Italiener nur zum Frühstück - als
    vollwertige Mahlzeit! Wer also nach Mittag-
    oder Abendessen genussvoll einen Cappuccino
    kommen lässt, wird einen tief bestürzten Koch
    vorfinden, muss er doch glauben, sein Essen
    wäre nicht ausreichend gewesen - wenn er sich
    nicht bereits an die deutsche Unart gewöhnt hat.

    Die Geschichte des mittlerweile weltweiten
    Kult- und Kulturgetränks ist inzwischen 100
    Jahre alt. Im Jahre 1901 ließ sich Luigi
    Bezzera in Mailand die erste Espressomaschine
    patentieren, ehe es ihm vier Jahre später ein
    gewisser und heute wesentlich bekannterer
    Desiderio Pavoni für 10 000 Lire abkaufte.
    Seitdem währt der Kampf Mensch gegen Bohne,
    die sich noch lange Zeit weigern sollte, ihr
    letztes Aroma-Geheimnis preiszugeben.

    Der Durchbruch gelang im Jahre 1948 dem
    berühmten Achille Gaggia: Er schaffte es,
    mithilfe eines Kolbens, 90 Grad heißes Wasser
    mit einem Druck von neun Bar durch sieben
    Gramm Kaffeemehl in einem Siebträger zu
    pressen. Auch die heutigen Hightech-Maschinen
    beinhalten noch immer die berühmte "Faema E
    61", eine Brühgruppe aus Kupfer und Messing.
    Der Siegeszug des kleinen Schwarzen ist
    seitdem nicht mehr aufzuhalten. Auch in
    Deutschland nicht; spätestens, seit 1989 in
    der Münchner Oper die erste deutsche
    Espresso-Bar eröffnete.

    Die immerwährende Suche nach dem perfekten
    Espresso wird von vier Komponenten bestimmt:
    Mischung - Mühle - Maschine - Mensch.

    Bei der
    Mischung
    ist ein hoher Anteil an Arabica-Bohnen von
    entscheidender Bedeutung. Erstklassiger
    Rohkaffee aus Brasilien, Kolumbien oder
    Guatemala wird in Italien unterschiedlich
    weiter verarbeitet. Im Norden wird er kürzer
    geröstet, Sorten wie etwa Illy, Lavazza oder
    Segafredo sind dadurch eher milde im Aroma,
    dafür säurehaltiger. Südlich von Rom bevorzugt
    man eine kräftigere Röstung, der caffè
    erscheint stärker, ist aber wesentlich
    bekömmlicher, weil sein Säuregehalt geringer
    ist. Hier hilft nur das Durch-Probieren, um
    seine Lieblingssorte zu finden.

    Doch Vorsicht! Schnell bestimmt bei
    Espresso-Enthusiasten die Lieblingssorte auch
    die nächste Urlaubsplanung, da bedarf es schon
    einer tole-ranten Lebenspartnerin. Meine
    bevorzugte Reiseroute: Verona (caffè Pellini)
    - Neapel (caffè Passalacqua) - Kalabrien
    (caffè Mauro) - Sizilien (caffè Ionia). Wer
    mit dem Auto ins Land der Zitronen reist,
    sollte genügend Platz im Kofferraum lassen:
    Espresso gilt in Italien als
    Grundnahrungsmittel und ist in Kilopaketen
    weniger als halb so teuer wie hierzulande, wo
    Feinkost-Läden bemüht sind, den schwarzen
    Quickie als Luxusgetränk anzupreisen.

    Natürlich schmeckt der Gaumenkitzler
    nirgendwo besser als in einer italienischen
    Bar. Wo - darüber streiten sich die Liebhaber.
    Aber der Autor ist wie so viele seiner
    Mit-Genießer der Meinung, dass Neapel die
    inoffizielle Espresso-Hauptstadt ist. Der
    Geruch aus unzähligen Bars eilt dieser
    lebhaften Stadt wie eine Fahne vorweg.
    Vielleicht liegt es am besonderen Quellwasser
    des Vesuvs. Jedenfalls schmeckt er hier
    unvergleichlich: Von haselnussbrauner Färbung
    schmiegt er sich wie ein gutes Stück
    Schokolade mit Nussgeschmack unter den Gaumen.
    Mit einer Crema, dem aus Fett und vielerlei
    Geschmacksstoffen bestehenden Schaumhäubchen,
    das den Löffel Zucker für einige Sekunden
    sanft auf sich wiegt.

    Wie sie die richtige Bar finden? Nun, viele
    Neapolitaner an der Theke (nur der Tourist
    setzt sich und zahlt den doppelten Preis!)
    sind schon ein untrügliches Qualitätsmerkmal.
    Und dann die Augen konzentriert auf den
    Barista, den Barmann gerichtet. Wenn seine
    mechanischen Bewegungen an das teilnahmslose
    Spülen von Gläsern erinnern, suchen sie bloß
    das Weite! Wer aber jede freie Minute dazu
    nutzt, um sein hochglanz-verchromtes
    Schmuckstück blitzblank zu polieren, dem
    können sie getrost vertrauen. Und wenn sie
    sein kleines Kunstwerk dann genießen und dabei
    ein leises "Mmmh" von sich geben und dabei
    vielleicht sogar die Augen verdrehen, er ihnen
    darauf einen wohlwollenden Blick zuwirft, dann
    wissen sie - hier sind sie richtig!

    Zugegeben, nicht jeder wird für den perfekten
    Genuss so weit reisen wollen.

    Nähern wir uns wieder dem Hausgebrauch. Ganz
    entscheidend ist natürlich die
    Mühle:
    Profi-Geräte bringen es auf 40
    unterschiedliche Mahlgrade. Hier den richtigen
    zu finden, bedarf vieler praktischer
    Anwendungen. Das ideale Kaffeemehl ist feiner
    als eine Prise Salz, aber grober als
    Puderzucker. Ist das Mehl zu körnig, läuft der
    Espresso zu schnell durch den Siebträger, er
    kommt "nackt" daher ohne die perfekte Crema
    und lässt es auch an Aroma vermissen. Leider
    viel zu oft in hiesigen italienischen
    Restaurants anzutreffen, wo man immer noch
    meint, das Volk der
    Filter-Bohnenkaffee-Liebhaber merke den
    Unterschied eh nicht. Weit gefehlt!

    Ist das Mehl zu fein geraten, tröpfelt das
    Wasser nur aus dem Siebträger, dann ist der
    Espresso überextrahiert und schmeckt meist
    verbrannt.

    Spätestens bei der
    Maschine
    stoßen zwei Philosophien aufeinander. Die
    Yuppie-Haushalte bevorzugen Vollautomaten. Ein
    Knopfdruck - und die futuristisch schimmernde
    Maschine mahlt die gewünschte Kaffeemenge,
    lässt das Brüh-Ergebnis in die Tasse fließen,
    ja, manche Maschinen reinigen sich hernach
    sogar automatisch! Der Espresso als Beleg
    einer "Zeit-ist-Geld-Gesellschaft", die linke
    Hand greift nach der Köstlichkeit, während die
    rechte den Börsenteil des Wirtschaftsblattes
    fest umklammert hält und die Lektüre nicht
    unterbrochen wird. Die Puristen und Ästheten
    unter uns schüttelt es bei dieser Vorstellung,
    ihnen kommt höchstens eine Siebträgermaschine
    ins Haus, ein chromblitzendes Prachtstück
    (meine Favoritin: eine Vibiemme), womit die
    Zubereitung jedes Mal zu einem liebgewonnenen
    Ritual, einem kleinen Kunstwerk wird, wo der
    Mensch
    noch selbst den Siebträger bedient, die
    gewünschte Menge einfüllt und mit seinem
    persönlichen Hand-Andruck des Kaffeemehls für
    das spätere Ergebnis sorgt. Die Belohnung ist
    ja auch entsprechend.

    Laut wissenschaftlichen Untersuchungen soll
    Espresso, der übrigens nur ein Drittel so viel
    Koffein enthält wie eine normale Tasse
    Bohnenkaffee, das zentrale Nervensystem
    stimulieren und die Konzentrationsfähigkeit,
    das Erinnerungsvermögen sowie die
    Reaktionsgeschwindigkeit steigern.

    Eins haben der hochambitionierte Liebhaber
    wie der professionelle Barista gemeinsam: Die
    lebenslange Suche nach dem perfekten Espresso.
    Und die stille Ahnung, dass er nie ganz
    gelingen wird!
    Ralf Wilhelm

    P.S.: Dieser Text wäre ohne die Unterstützung
    durch zwei caffè macchiati und einen caffè
    corretto niemals vollendet worden!
     
  10. Dirk_W

    Dirk_W Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2003
    Beiträge:
    74
    Zustimmungen:
    24
    noch ein Nachtrag zum Thema Aufwärmzeit:

    Banale Lösung mehrfach hier im Board genannt, Zeitschaltuhr.
    10 € funktioniert perfekt.


    Dirk
     
  11. INTRU

    INTRU Gast

    Hallo... ich bin der NEUE :D

    @Dirk_w: Schöner Bericht!

    Auch ich bin der Meinung, dass nur ein Siebträger das WAHRE ist!

    Ein sehr guter Freund von mir hat sich eine Jura S9 gekauft. Von dem "Espresso" den er mir bisher mit dieser Jura gemacht hat, bin ich alles andere als begeistert. Gut... kann sein, dass er das Teil nicht richtig bedient/einstellt... und vielleicht "trinkt" mein Vorurteil gegen Vollautomaten auch mit :p

    Trotzdem bin ich mir nicht sicher ob ich mir perönlich einen Siebträger kaufen sollte.
    Ich habe damit keinerlei Erfahrung und weiss nicht ob mir die Zubereitung von Espresso auf dauer Spass macht. Desweitern braucht man ja einige Erfahrung um mit einem Siebträger ein gutes Ergebnis zu bekommen.
    Ein ordentlicher Siebträger kostet schon einiges... und es wäre schade wenn sich herausstellen sollte, dass ich doch nicht der Typ bin, der gerne "Espresso" zubereitet... sondern nur trinkt...

    ... ich bräuchte mal so ein Teil zur PROBE :laugh: dann wüsste ich mehr...

    Was ist denn von der FrancisFrancis X1 zu halten? Das Teil sieht super aus! Wie ist der Espresso der damit zubereitet wird??? Klar, kommt sie mit dem System wohl kaum auf das Ergebnis eines "echten" Siebträgers... aber ist das Ergebnis trotzdem gut... und besser als ein Vollautomat???

    [quote:post_uid0]Die perfekte Maschine für Zuhause. Kleiner Platzbedarf - herrlicher Espresso oder Cappuccino - und die Reinigung ein Kinderspiel. Im privaten Bereich schlägt Sie jeden Vollautomaten.[/quote:post_uid0] Quelle
     
  12. INTRU

    INTRU Gast

    Nachtrag:

    Da ich als Student zur Zeit eh kein Geld habe, werde ich mir erstmal einen Espressokocher zulegen. Die Teile kenne ich gut aus meiner Zeit in Italien...

    Hatte mir bisher nur keins zugelegt, da meine Mutter mich wegen Ceranfeld davon abgehalten hatte. Soll aber auch auf Ceran gehen (am besten Edelstahl)

    Intru
     
  13. movvv

    movvv Mitglied

    Dabei seit:
    27.01.2002
    Beiträge:
    648
    Zustimmungen:
    0
    [quote:post_uid0="INTRU"]Was ist denn von der FrancisFrancis X1 zu halten? Das Teil sieht super aus! Wie ist der Espresso der damit zubereitet wird??? Klar, kommt sie mit dem System wohl kaum auf das Ergebnis eines "echten" Siebträgers... aber ist das Ergebnis trotzdem gut... und besser als ein Vollautomat???[/quote:post_uid0]
    der espresso geht so. besser als ein vollautomat kann man nicht sagen (kommt auf den VA an).
    in verbindung mit den tabs sicher eine ok lösung, wenn man keinen schmutz haben will und sich auch sonst nicht zu sehr vertiefen möchte. wenn du die möglichkeit hast, vergleich mal mit z.b. einer gaggia classic oder ähnlichen maschinen in dem segment.
    ciao,
    klaus
     
  14. movvv

    movvv Mitglied

    Dabei seit:
    27.01.2002
    Beiträge:
    648
    Zustimmungen:
    0
    [quote:post_uid0="INTRU"]Nachtrag:

    Da ich als Student zur Zeit eh kein Geld habe, werde ich mir erstmal einen Espressokocher zulegen. Die Teile kenne ich gut aus meiner Zeit in Italien...[/quote:post_uid0]
    das ist gut und würde ich jedem raten, der nur ganz wenig geld ausgeben möchte. in verbindung mit einem tool zum schäumen wunderbar auch für cappu, latte, ...
     
  15. #35 Barney Gumble, 27.03.2003
    Barney Gumble

    Barney Gumble Gast

    @ MacLeon:

    Vor dem Messer schrecke ich, bislang, noch zurück. Ließe sich aber bestimmt auch in den Vergleich einbauen. :)



    @ Dirk_W:

    Welche Maschine und welche Mühle benutzt Du denn?
     
  16. INTRU

    INTRU Gast

    @Klaus

    Hast du Erfahrungen mit Ceranfeld und "Kocher"??? Geht das wirklich problemlos wie mir gesagt wurde??? In Italien hat man ja Gas!!!

    Intru (der gerne wieder in Italien leben würde, da man u.a. hier im kalten Deutschland nur schwer gute Espressobars findet)
     
  17. Dirk_W

    Dirk_W Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2003
    Beiträge:
    74
    Zustimmungen:
    24
    Hallo Barney,

    ich benutze die Spirito Poccino, eigentlich ist es die ISOMAC Zaffiro. Da sie bei mir als reine Espressomaschine läuft macht ein Zweikreiser wenig Sinn. Zudem neigt ein Einkreiser nicht zur Überhitzung der Brühgruppe bei längeren Einschaltzeiten.

    Mühle ist eine ISOMAC Macinino Cono.


    Dirk
     
  18. INTRU

    INTRU Gast

    Wie schon erwähnt... ich bin ein Fan von Siebträgern!

    Aber wie sieht es mit der Reinigung aus. Muss man die Siebträger nicht nach jedem Gebrauch reinigen... das ist doch dann richtig aufwändig.
    Klar schmeckt der Espresso aus einem Siebträger besser als in aus einem Vollautomat... aber für den Hausgebrauch???
     
  19. #39 Barney Gumble, 27.03.2003
    Barney Gumble

    Barney Gumble Gast

    Als noch nicht Siebträgler vermute ich mal, daß man nach dem Bezug ein wenig wartet, dann den Siebträger abnimmt und ausklopft. Eventuell wird er dann noch unter fließendem Wasser abgespült.
    Könnte ich mir zumindest so vorstellen.

    Was sagen die Experten zu meinen "Vorstellungen"? :;):
     
  20. Dirk_W

    Dirk_W Mitglied

    Dabei seit:
    15.01.2003
    Beiträge:
    74
    Zustimmungen:
    24
    Meiner Meinung nach hält sich der Reinigungsaufwand in Grenzen. Nach dem Bezug eines Espresso kann, sofern die Maschine über ein Magnetventil verfügt, sofort geöffnet werden um den nächsten zu bereiten. Oder man lässt alles so wie es ist, genießt und entleert vor der nächsten Zubereitung. Es muss kurz ausgeklopft werden und das wars. Im schlechtesten Fall kurz Wasser drüberlaufen lassen. Je nach zustand des Trestes. Einmal pro Woche spüle ich die Brühgruppe mit einem Blindsieb. Zeitaufwand 1 - 2 Minuten.
    Ansonsten mussgelegentlich entkalkt werden und mit Kaffeefettlöser gereinigt werden. Da hat aber jeder seine individuellen Intervalle. Bei dem Vollautomat bin ich beim Entkalken mit Brühgruppenpflege und allem Zick und Zack mehr als eine Stunde beschäftigt. Das wird beim Verkauf eines Vollautomaten gerne verschwiegen. Oder man hat den ahnungslosen Verkäufer der selbst so ein Ding hat und es benutzt bis es kaputt ist. Ohne Pflege und regelmäßiges Reinigen und Schmieren der Brüheinheit.
    Und jetz kommen wir zu einem Punkt an dem es herb wird. Die Ersatzeile für eine Saeco scheinen was den Preis angeht, aus purem Gold gefertigt zu sein. Eine Pumpe oder Heizung kann im Extremfall bis zum Zehnfachen dessen Kosten, was bei einer ISOMAC fällig ist.

    Fazit, der Pflegeaufwand ist höher, aber nur minimal.


    Gruß Dirk
     
Thema:

Erstmal hallo, dann welche maschine - erstkauf - Vollautomat - siebträger?

Die Seite wird geladen...

Erstmal hallo, dann welche maschine - erstkauf - Vollautomat - siebträger? - Ähnliche Themen

  1. Silvia erstmals entkalken

    Silvia erstmals entkalken: Hallo zusammen, meine Silvia ist mittlerweile 5 Jahre in Betrieb und ich bin mit dem Ergebnis recht zufrieden. Die letzten zwei Jahre werden...
  2. [Verkauft] Ceado E37s, nicht ganz 1 Jahr alt, weiß, jetzt 850VB + Käffchen (erstmal bleibt sie bei mir )

    Ceado E37s, nicht ganz 1 Jahr alt, weiß, jetzt 850VB + Käffchen (erstmal bleibt sie bei mir ): Hallo zusammen, die Ceado hat mir gute Dienste erwiesen und mehr Lust auf helle Kaffees gemacht. Sie weicht einfach einer anderen Mühle aus...
  3. [Verkaufe] Endlich neue Ernte für helle Röstungen bei Quijote, ein Microlot aus Honduras und erstmalig öthiopis

    Endlich neue Ernte für helle Röstungen bei Quijote, ein Microlot aus Honduras und erstmalig öthiopis: Moin! Es ist Sommer und dem enstprechende neue Kaffees sind in unserem Sortiment. Ganz besonders stolz sind wir auf die 8 (!) Microlots, die wir...
  4. Gaggia Classic erstmalig entkalkt --> defekt

    Gaggia Classic erstmalig entkalkt --> defekt: Hallo Forengemeinde, ich bin neu im Forum und habe mich anlässlich eines Problems mit meiner 1 Jahr alten Gaggia Classic angemeldet. Ich habe...
  5. [Verkauft] x (V) Mühle - wird erstmal bei mir bleiben

    x (V) Mühle - wird erstmal bei mir bleiben: Hallo zusammen, da ich auf einen Direktkahler umsteigen möchte, biete ich hier meine derzeitige Mühle an. Ich habe allerdings keinen Schimmer,...