Es gibt keine Frischmilch mehr zu kaufen

Die Kirche hat auch etwas länger empfohlen, die Erde als eine Scheibe Mittelpunkt des Universums zu sehen. Naturheilkunde ist einfach keine Wissenschaft, sondern eine Ansammlung von subjektiv "erwiesenen" Methoden und Mitteln. Und meiner Meinung nach sagen die Naturheiler den ökologisch besorgten Menschen von heute gerne mal genau das, was sie hören wollen. Klar kann da auch mal was funktionieren. Man Denke an die nicht immer konsequente Korrellation zwischen der Sehkraft von Geflügel und dessen Fähigkeit, Getreide ausfindig zu machen. Allerdings wäre ich vorsichtig damit, wissenschaftlich untersuchbare Fragen wie die von dir geäußerten Sorgen, auf der Grundlage von Naturheilkunde zu betrachten.

Ich gebe dir ja allgemein recht, dass heutzutage einiges mit unserer Nahrung passiert, dessen Spätfolgen wir vielleicht noch nicht abschätzen können. Aber man sollte sich der Problematik schon sachlich nähern, wie Anke das tut.

Und vielleicht noch mal zu den Langzeitfolgen von Milchkonsum. Ich trinke mittlerweile seit etwa 30 Jahren überwiegend H-Milch aus ökologisch fragwürdiger Herkunft und ich würde schätzen, dass ich damit nicht alleine da stehe. Bisher sieht es allerdings eher nicht danach aus als hätte es mir oder den anderen sonderlich geschadet. Für mich schließe ich daraus, dass ich mir lieber über andere Dinge Sorgen machen sollte.

EDIT: Peinlicher Klugschiss korrigiert. Danke an Yace. Da hatte ich tatsächlich was durcheinander gebracht. ​

 

[OT]Nein, eigentlich nicht. Im Mittelalter existierten nördlich der Alpen das Bild der Erdkugel und der Scheibe eine Zeit lang parallel. Das Bild der Erde als Scheibe wurde dabei aber in der Regel nicht von Gelehrten, Kirchengelehrte eingeschlossen, vertreten. Der Reichsapfel beispielsweise symbolisierte die Erdkugel. Die Kirche hatte ein Problem mit dem heliozentrischen Weltbild. Also die Erde nicht als Zentrum des Universums zu sehen, um dass sich alle Himmelskörper drehten.[/OT]

Gruß,
Peter

 

Hallo Anke,

ich stecke da so tief nicht drin, d.h. ich habe normalerweise mit der Landwirtschaft nicht viel zu tun. Wahrscheinlich haben sich Arte, die FAZ, Zeit online usw. das Thema "Keime in Kühen, Ställen und der Umwelt" nur ausgedacht, um die Leute zu unterhalten. Man kann aber auch alles verniedlichen und verharmlosen.

Dass täglich quasi überall Gifte lauern ist mir klar, oder mache ich den Eindruck auf Dich, dass ich geistig minderbemittelt wäre ?

Dass für die Einsicht, dass wenn ein Liter Milch nur ein paar Cents kostet, bei der Herstellung die Kosten enorm eingespart werden müssen, und das natürlich auch Auswirkungen auf die Qualität und Lebensmittelsicherheit hat, ein Minimum an Intelligenz und Bildung die Voraussetzung ist, ist auch klar. Das gilt im übrigen nicht nur beim Thema Milch. Mehr hab ich zu dem Thema nicht mehr zu sagen. Verschwendete Zeit hier.

Viele Grüße
Wacki

 

Lieber Wacki,
wenn ich Dich in irgendeiner Weise angegriffen oder als dumm bezeichnet haben sollte, so war das nicht beabsichtigt. Ich wüsste allerdings nicht in welchem Part meines Textes das geschehen sein soll.

Ich habe auch nicht gesagt, dass die Zeitungen sich die Themen nur ausgedacht haben. Im Gegenteil habe ich ein paar Beiträge vorher vor dem Verzehr von Rohmilch gewarnt, eben wegen diesen Keimen.
Auch das Thema viszeraler Botulismus ist absolut ernstzunehmen und in Zeiten von Biogasanlagen meiner Meinung nach um so bedenklicher.
Ich meine nur, dass man deshalb nicht auf Milch verzichten muss, es sei denn man hat irgendwelche Unverträglichkeiten oder möchte einfach keine mehr trinken bzw. Produkte daraus essen. Die gefährlichen Bakterien werden durch die Pasteurisierung abgetötet, von den Giften einige, aber nicht alle. Bei den Toxinen ist zu beachten, dass sie in der Regel im Produkt entstehen und nur bei besonders hohen Keimzahlen, die vom Euter zur Milchtüte einfach nicht auftreten.

Zur Zeit ist Rohwurst im Gespräch wegen resistenten Keimen. Natürlich dieselbe Ursache wie bei der Milch, nur dass Rohwurst nunmal nicht erhitzt wird. Deshalb sind die Bakterien ja auch noch vorhanden.

 

Hier noch ein auf "witzig" gemachtes Video zum Thema "Billigfleisch":



So, das war´s dann aber wirklich von mir hier. Jeder glaubt das, oder wem er will. Ich vertraue jedenfalls Aussagen von gesponserten Wissenschaftlern oder Studien, oder wem auch immer, genauso wenig wie Aussagen der Kirche oder sonst wem. Eigenständiges Denken und Prüfen vieler Texte und Meinungen und sich selbst daraus eine Meinung bilden, das ist meine Devise, nachdem ich früher mehrfach auf irgendwelche Schulmediziner oder andere sog. "Wissenschaftler", Therapeuten usw. herein gefallen bin, und mir dadurch auch erheblich meine eigene Gesundheit ruiniert habe.

In diesem Sinne allseits noch einen schönen Abend!
Wacki

 

Hallo Anke,
ich wüsste auch gern, weshalb sich Wacki angegriffen fühlt. Das Thema eignet sich halt nicht für Schwarz-Weiß-Malerei und ich bin dir dankbar, dass du sehr differenziert und fundiert die einzelnen Gefahren bewertet hast.

 

Meine Verärgerung bezieht sich nicht auf Anke, sondern auf die anderen Kommentare zu meinem Beitrag. Allerdings lohnt es sich nicht für mich, auf solche unsachlichen und polemischen Beiträge zu antworten, deshalb nur noch meine letzte Antwort an Anke vorhin. OK ?

 

Deiner Logik mag folgen, wer mag. Wenn du Anke ansprichst, darf man es schon auf ihre Beiträge beziehen.

Satire glaubwürdiger als wissenschaftliche Studien? Da ist dann keine Diskussion sinnvoll.

 

Ne Frage am Rande:
Was ist gegen die Milch vom Weihenstephan zu sagen? Ist immerhin hier ein lokaler Produzent und beliefert fast alle Märkte hier in der Gegend.

 

Ich habe ja schon oben geschrieben, dass sich das Thema eben nicht für Schwarz-Weiß-Malerei eignet. Allerdings benötigt man für viele Studien und so auch hier empfindliche Meßgeräte, die nicht gerade jeder zu Hause rumstehen hat. Es ist ja auch nicht so, dass alle Studien von der Lebensmittelindustrie in Auftrag gegeben werden (mir fällt spontan auch foodwatch ein, die ihre Ergebnisse über Acrylamid, Zimt u.ä. dann kurz vor Weihnachten veröffentlichen) erst recht nicht so, dass die Lebensmittelindustrie als einziges Ziel hätte, die Verbraucher zu vergiften.
Aus meiner Sicht sind wir uns ja einig, dass man nicht jeder Pressemitteilung glauben muss, und auch nicht jeder Recherche. Leider werden von den Studien oft nur vage die Rahmenbedingungen verbreitet, unter denen die Untersuchung stattgefunden hat, und so gibt es Studien, die zu jeweils anderen Ergebnissen kommen. Ihnen gemeinsam ist aber, dass die Rahmenbedingungen Laborbedingungen sind, und man entsprechend die Ergebnisse nicht beliebig verallgemeinern kann.
Sorry, ein "Ich meine mal gelesen zu haben" ist aus meiner Sicht nicht belastbar.
Und das Berufsbild des Satirikers ist für mich nicht in erster Linie der Aufklärer (der also die Wahrheit sagen darf), sondern ein Entertainer, der Personen, Ereignisse, Zustände verspottet und dabei selbstverständlich übertreibt.

 

Da empfehle ich dir einen Besuch in meinem Edeka.
Als ich mal gezählte hatte, gab es dort 20 Sorten ESL-Milch und nur 3 Sorten echte Vollmilch.

 

Ist aber ESL-Milch.
Und hier in der Gegend (Hamburg) ist das etwas weniger lokal.

 

Gegen die Milch ist gar nichts zu sagen. Ob es sinnvoll ist, Milch von Freising nach Hamburg zu karren ist etwas anderes. Aber die Molkerei Weihenstephan genießt in weiten Kreisen deshalb einen schlechten Ruf, weil es sich nicht mehr um die gute alte Staatsmolkerei Weihenstephan aus alten Tagen handelt, die wie die Staatsbrauerei Wihenstephan im Besitz des bayerischen Kultusministeriums war.

Die Molkerei wurde verkauft, und zwar ausgerechnet an die Molkerei Müller ("Müller Milch"). Warum die und der Besitzer Alois Müller so verrufen sind, kannst Du Dir ergoogeln.

 

Das mit dem lokalen Produzenten ist lange her...

http://www.muellergroup.com/die-gruppe/unsere-unternehmen/uebersicht/weihenstephan/

 

Der Thread ist ja schon relativ alt. Gibt es das Problem überhaupt noch? In jedem Bio-Laden gibt es frische Vollmilch, die sich gut schäumen lässt, gut schmeckt und nicht 'länger haltbar' ist.
In manchen Bio-Läden gibt es sogar Vorzugs-Milch.

 

Der Thread ist vom Sonntag, ich halte ihn schon noch für aktuell.

 

Ok, noch aktuell - aber das Thema ist zwischenzeitlich woanders?
Im Bio-Laden gibt's die frische Vollmilch. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich für die Milch nicht extra in einen normalen Supermarkt muss, sondern die Milch gleich zusammen mit meinen übrigen Einkäufen besorgen kann.
Insofern weiß ich gar nicht, wo das ursprüngliche Problem liegen könnte.

 

Dann lies doch einfach mal den ersten Post! Zusammengefasst: Gegreine, daß manche Discounter keine Frischmilch alter Art mehr führen, sondern nur noch als Frischmilch deklarierte ESL-Milch.

 

Naja, es ist schon als ESL-Milch-erkennbare Milch, die angeboten wird. Entweder steht sogar ESL drauf oder "länger haltbar". Sie wird also schon richtig deklariert

 

Da ich nur 10km von Freising entfernt wohne, kann ich das wohl guten Gewissens für mich als lokalen Produzenten einstufen.
Das mit der Firma Müller wusste ich allerdings nicht, danke!