Espresso oder verrückt...

Hi,
Die meisten Fragen hast Du Dir ja schon selbst wunderbar beantwortet.
Die Maschine musst Du abgesehen vom Rückspülen nicht groß reinigen. Ich würde das Wasser im Tank erneuern, sonst nichts.
Eine Handmühle ist eine gute Idee, da sonst die Bohnen im Bohnenbehälter alt werden, bis du den nächsten Kaffee machst.
Eventuell kannst Du für Besuch, die Wochenenden oder wenn das Kurbeln nervt eine kleine elektrische Mühle dazu stellen. Vielleicht eine mit geringem Totraum, wie z.B. die Eureka Mignon?
LG,
Kenny

 

In den Ruhephasen den Tank rausnehmen und trocken legen. Der Stahlkressel der ECM ist für Dich in jedem Fall von Vorteil da der keinen Fremdgeschmack ans Wasser abgibt was ein Kupfer oder Messingkessel bei so einer langen Standzeit sicher tun würde. Eventuell trotzdem nach dem einschalten eine Kesselfüllung (0,75l) durchlaufen lassen. dann sehe ich in deinem Vorhaben hier kein Problem und auch keinen großen Aufwand.

 

Kann mich dem anschließen, du hast ja schon gut recherchiert. Von deiner Idee abbringen, um beim Nespresso zu verweilen, kann ich dich ganz sicher nicht, sondern im Kauf eines Einkreisers bestärken.
Manchen würde es vielleicht nicht passen, dass das Wasser 5 Tage im Kessel steht. Persönlich fällt mir neben der Pavoni keine ein, die sich einfach entleeren lässt, diese kann ich allerdings sonst für dich nicht empfehlen. Die von dir genannte Classika hat einen Edelstahlkessel, was ein Vorteil bzgl. Kesselstandzeiten wäre. Alles in allem würde ich dir durchaus zu dieser raten.

Bzgl. der Mühle bekommst du z.B. mit der Comandante für vergleichsweise "wenig Geld" sehr gutes Mahlgut. Sie ist durchaus espressotauglich, hat allerdings zwei kleine Handicaps. 1. Sie ist etwas langsamer als vergleichbare Mühlen. 2. ist ihre Rasterung für Espresso etwas grob.
Du musst wissen, ob dir die Handmühle grundsätzlich reicht, z.B. wenn Besuch kommt. Gerade Espresso kurbelt sich etwas länger. Viele mahlen bei elektrischen Mühlen vor jedem Bezug den Totraum leer, auch wenn der letzte gerade mal 3 Stunden her ist, das wäre also kein Problem und dauert nur ein paar Sekunden. Inwiefern die längere Standzeit des selben Mehls im Totraum problematisch ist, weiß ich nicht. Nach längerem Urlaub etc. habe ich da nie Probleme feststellen können.

 

Mir persönlich fällt z.B. eine Quick Mill Thermoblockmaschine ein, die entleert sich quasi selbst, nur der Wassertank muß ausgeleert werden.
Die gibt es in der neuen Version ebenfalls mit PID.
Aber gegen eine Classika mit PID hätte ich auch nichts einzuwenden

 

Hast recht, Thermoblockmaschinen habe ich (zu unrecht) geistig völlig ausgespart.

 

Da geht es dir wie gefühlt 98.76% der anderen Boilermaschinenbesitzer.
Aber keine Angst, dafür bin ich doch da
Und man muß noch erwähnen, dass die neuen Quick Mill mit PID preislich nicht mehr so weit von einer Classika weg sind.

 

Man muss sich für eine Nespresso-Maschine nicht schämen. Es git durchaus Fälle, wo es angebracht ist, eine solche Maschine zu betreiben. Und ich muss sagen, der Espresso, den mir ein Freund gelegentlich serviert, ist sehr gut trinkbar, mit immer gleichbleibender Qualität.

 

Wenn DU ihn entfernen willst ja. Benutz mal die Suchfkt. hier im Forum zwecks Aufklärung was das ist. Vereinfacht bei einer traditionellen Mühle kommt immer ein gewisser Anteil Mahlgut vom Mahlgang davor! mit raus. Je nach Mühle meist 5-10g also nicht wenig jenachdem wie hoch die Dosis ist und wie lange der Mahlgang davor zurückliegt schmeckt man das auch. Die meisten begnügen sich schon aus Kostengründen mit einem wegmahlen des Totraums beim ersten Mahlgang des Tages, gelöst ist das Problem damit aber nicht nur gemildert. Wenn man wie Du nur einmal die Woche die Maschine anwirft und solange das alte Mehl jedesmal in der Mühle vor sich hin modert ist ein Handmühle (deren Vorteil nahe null Totraum ist) auf jedem Fall eine gute Idee oder sehr viel Geld in die Hand nehmen für die wenigen elektrischen Mühlen die das bisher bieten

 

Eher nur 200 EUR günstiger angesichts der Materialunterschiede.

 

Bzgl. der Handmühle gibt es hier einige, die verschiedene Modelle haben. Ich habe mir gerade erst selbst die Comandante bestellt, habe aber über ein Jahr hin und her überlegt und dabei natürlich viel mitgelesen und abgewogen. Ich beschaffe sie vorrangig für Filter, teilweise aber auch für Espresso da ich auch mal gerne 2 Sorten parallel betreibe für Cappuccino und Espresso. Die Hauptalternative war für mich immer die Feldgrind, da wurde just im Moment die Version 2 vorgestellt, welche wohl die nächsten 1-3 Monate verfügbar sein wird. Man sagt ihr minimal geringere Filtertauglichkeit nach, dafür hat sie für Espresso Vorteile in der stufenlosen Verstellung. Aber wie gesagt, dafür und für Mühlen allgemein gibt es hier bessere Ansprechpartner und schon einige Threads im Mühlenbereich. Fest steht, dass man mit der Comandante ziemlich sicher auch nur für Espresso glücklich wird, zumindest sind es hier einige.

Altes Mehl im Totraum schiebst du einfach mit deinen guten Bohnen raus, würdest du Schlechte nehmen, müsstest du diese dann wieder durch Gute rausschieben. Sprich man mahlt einfach ein paar Sekunden für die Mülltonne, das macht man z.B. auch, wenn man den Mahlgrad verstellt, damit beim nächsten Shot auch wirklich der neue Mahlgrad im Siebträger landet. Natürlich hat man damit nicht zu 100% den gesamten Totraum erwischt, in irgendwelchen Nischen versteckt sich auch noch ganz altes Zeug, das bleibt dort aber auch meist hocken bis zur richtigen Reinigung. Es gibt also grob gesagt eine Art nutzbaren Totraum, den kann man durch Mahlen austauschen und einen nicht nutzbaren, der bleibt wie er ist. Ob dir das maximal 5 Tage alte Mehl im austauschbaren Totraum die Mühle irgendwie ranzig werden lässt, kann ich nicht beurteilen, da es das bei uns außer im Urlaub nicht gibt.

Ist ehrlich gesagt keine leichte Entscheidung. Für dich und deine Frau wärst du mit der Handmühle wahrscheinlich am besten aufgehoben. Bei mehreren Gästen wird das eine Sache. Hinzu kommt, dass diese zu 90% Milchgetränke wollen, so zumindest meine Erfahrung. Da bist du mit dem Einkreiser ohnehin schon ziemlich beschäftigt wenn du nicht auf andere Alternativen umsteigst.

 

Natürlich, oder ein anderer beliebiger VA

Z.B.

Und das trotz Thermoblock-Durchlauferhitzer wie bei einer Nespresso

Nur wenn er nicht vorher abgelassen wird, ist aber bei Boilermaschinen auch so. Die Achille tropft schon auch.
Mit meiner 3004 damals habe ich vorher immer etwas vorgedampft, so ca. 30sec., da der Dampf bereits nach zwei Minuten zur Verfügung steht, war das kein Problem. Die Maschine ist ja erst nach 10 min. startklar. Ich war auch nicht unzufrieden mit der Dampfleistung, mich hat aber auch in erster Linie der Espresso interessiert.

Nein, E61 hatte ich noch nicht das Vergnügen, aber mit einer Achille und einer Pavoni Pub und ja, damit wird der Espresso besser.
Ich kenne aber auch die neuen Modelle noch nicht, hätte gerne mal eine ausprobiert um zu sehen, was geht. Mit der 3004 war ich tatsächlich sehr zufrieden aber ein Handhebler ist eben ein Handhebler, da kann man nix machen.

Ein großer Gastrohandhebler hat eine abfallende Druck- und Temperaturkurve, mein Kaffee schmeckt mir trotzdem. Könnte sein, das er mit einer besseren Maschine besser schmeckt, oder einfach nur anders.

 

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand, der mal ein paar Kaffees am Wochenende rauslässt, glücklich mit einem pflegeintensiven Boliden nebst Mahlwerk / Kaffeeinfrastruktur wird. An der Stelle wandert die Diskussion ansonsten recht schnell Richtung ESE.
Aber vielleicht findet ihr ja Spass daran und verwendet das Teil auch mal unter der Woche, dann wärs nicht ganz so Kanonen auf Spatzen :/

 

Sehe das ehrlich gesagt ziemlich unkritisch. Der Pflegebedarf eines Siebträgers verhält sich vorrangig proportional zur Nutzung. Generell denke ich, dass ein Vollautomat pflegeaufwendiger ist. Eine Handmühle braucht nahe Null Pflege, eine elektrische Mühle will hin und wieder mal ausgesaugt/gereinigt werden. Klar ist eine Nespresso was anderes, die kauft man auch einfach neu, wenn etwas kaputt ist, aber ich denke, dies ist Midman bewusst.

Man muss wissen, dass man sich auf ein neues Hobby einlässt und dieses Einarbeitung benötigt, aber auch das, glaube ich, weiß er. Wenn man daran interessiert ist, sollte man sich meiner Ansicht nach nicht von der Auslastung der Maschine bremsen lassen.

 

Da hast Du aber eine nicht sehr ausgeprägte Vorstellungsraft. Warum denn nicht? Das die Pflege einer ECM Classic vergleichsweise überschaubar ist, ist schon ganz oben beschrieben. Zusammen mit einer Handmühle ist das doch eine tolle Kombi für den Genuß am Wochenende.

 

Ich würde erstmal mit der Handmühle anfangen. Der Mehraufwand gegenüber einer schnellen elektrischen ist ca. eine Minute pro Doppio und Du hast immer frischen Kaffee. Die Comandante ist gut, das „Klick-Problem“ kann man in der Regel über Mengenanpassung ausgleichen. Etwas schöner ist das bei der Kinu M47 gelöst, die aber erstens aktuell nicht lieferbar ist und zweitens wohl auch deutlich teurer werden soll.
Gelegentliche Gästebewirtung ist auch kein Problem, habe das grad neulich gemacht. Die Gäste hatten ihre Freude an der Zeremonie. Jeden Tag würde es sicher nerven, aber gelegentlich geht das schon mal. Wobei es bei mir den Espresso auch nur als Genussmittel gibt, zur Kaffeetafel gibt es Brühkaffee. Den habe ich auch mit der Comandante gemahlen, das quält dann aber schon für 15 Leute.