Faema Family Alu-Gehäuse wie restaurieren?

Ich habe hier eine Faema Family, die sich in einem erbärmlichen Zustand befand. Bis auf das Gehäuse ließ sie sich aber wieder ordentlich fit machen. Am unteren Bereich der Gehäuseteile ist jedoch der Lack abgeplatzt von quellendem Kalk. Von dem Schmodder befreit kommt nun das blanke Alu zum Vorschein, welches nicht angegriffen zu sein scheint. Eine Überlegung war nun, den gesamten Lack abzutragen und das Alu bspw. mit Alu-Magic zu polieren. Ich habe das mal vor Jahren mit dem Plattenteller eines Thorenz-Plattenspielers gemacht, der noch heute wie neu poliert spiegelt. Nur weiß ich nicht, wie sich das mit einem Gerät dieser Größe verhält, welches ja wegen der dann glänzenden Stellen auch recht häufig gereinigt werden muss. Ob die Politur das aus hält? Wer hat Erfahrungen damit?

 

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Danke für die Antworten.
@gunnar0815: ja, das kann ich mir denken, dass das Ganze viel Poliererei erfordert, aber das schreckt mich nicht ab. Und schön zu hören, das es jemand gemacht hat. Hast Du ein Bild Deiner Uno, würde mich doch sehr interessieren, wie die nun aussieht. Ich werde mich als erstes wohl an der Bodenplatte des Faema Family-Sets probieren, das hat ja ebene Flächen.

@StefanW: Gussteile eloxieren geht sehr schlecht wegen dem hohem Siliziumanteil im Aluguss. Müsste da mal nachfragen. Und nätürlich ist es so wie Du schreibst: selbst kleinste Fehler sieht man hinterher noch deutlicher...

 

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Dank eurer Hinweise konnte ich ja hier doch noch einiges zum Thema entdecken. Immerhin scheint es ja zu gehen. Noch nicht so recht vorstellen kann ich mir die ja ziehmlich wuchtige Family so völlig nackt. Naja, ist der Lack einmal ruiniert, lebt es sich ja ungeniert oder so ähnlich... Heißt, falsch machen kann ich ja erst mal nichts. Zum Pulvern kann ich sie ja immer noch geben. Aber irgendwie widerstrebt es mir, das Teil in fremde Hände zu geben. Will selber machen...

Eine Frage noch an die Spezialisten, will keinen neuen Thread dazu aufmachen. Am Ende der Spindel des Dampfhahns der Faema befindet sich eine Dichtung, die in eine Öffnung der Spindelspitze eingelassen wird (ich hoffe man versteht mich). Diese war bei meiner Family fast nicht mehr existent, so dass es nicht nur tröpfelte, sondern spritzte. Ich habe mir damit beholfen, eine 3mm dicke "Scheibe" eines 8mm und darin noch eine Scheibe eines 6mm Silikonschlauchs zu legen (ihr versteht nun sicher gar nichts mehr). Das geht, aber ist schwabbelig, denn Silikonschlauch verändert seine Festigkeit mit der Temperatur. Bei EspressoXXL war man wirklich um Hilfe bemüht, doch gibt es die Dichtung wohl nicht mehr. Wer kann mir einen Tip geben, woher ich solch eine Dichtung bekommen kann, oder wie ich mir irgendwie anders behelfen kann. Hatte schon an Dichtstoffen aus der Tube gedacht, die es ja hochtemperaturfest von Loctite gibt. Und wenn ich schon mal dabei bin: wann und in welchen Anwendungen kann man eigentlich Kupferdichtungen verwenden?

 

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Danke für die PDF. Ich habe dort eine Dichtung entdeckt, die passen könnte und schon mit espressoXXL telefoniert.... "Zinkblüte"... Interessant, wieder etwas gelernt. Aber es stimmt, es greift das Alu nicht an.

 

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Da man ja alles ein erstes Mal ausprobieren sollte, entschloss ich mich, die Family selber neu zu lackieren. Der Lackierer wollte für eine Wunschfarbe doch sehr viel Geld, zu viel, wie ich fand. Leider ging das mit Alu-Pur gar nicht, da in dem Gehäuse etliche kleine Narben drin waren, die mich beim Polieren an den Rand des Wahnsinns gebracht hätten. So machte ich mich erst mal schlau und fand Grundierung und Lack zum Sprayen. Als erstes musste die Farbe runter, was eine riesige Sauerei war mit Abbeizer, so dass ich das Meiste einfach abschliff. Mit einem guten Gerät geht das ganz ordentlich. Dann kam eine spezielle Grundierung für Aluminium drauf und dann die Farbe. Die Farbauswahl fiel schwer und ich entschied mich dann für ein schönes, glänzendes Hell-Antrazit. Kaum zu beschreiben, die Farbe, eigentlich grau, aber mit einem dunklen Metallic-Schimmer. Insgesamt viel Arbeit, und wirklich nur empfehlenswert für Leute, die Spass an dem Ganzen haben.

Nie wieder zu dieser Jahreszeit. Sollte man wirklich nur im Freien machen können.



Hier alle Teile fertig lackiert, oben sind noch die Gehäuseteile für die PID-Steuererung und das Manometer, das seitlich an die Family angeflanscht wird. Bin ganz zufrieden mit der Lackieraktion, ging besser, als ich dachte. Mal sehen, was der Lack ab kann.



So, heute der Zusammenbau und Probelauf. Alles Bestens. Sieht zwar etwas seltsam aus, mit dem Gehäuse links an der Family, aber das Ganze ließ sich beim besten Willen nicht in der Family unterbringen. In dem Family-Gehäuse herrscht eine drangvolle Enge. Naja, zumindest den Zusammenbau hat der Lack ohne Schäden überlebt



Bin fürs erste zufrieden.

 

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Danke für Deine Rückmeldung. Ich finde aber, die roten Knopfe passen irgendwie gut zum Lack. Kommt auf den Bildern nicht so rüber, denn da haben die der aufgebauten Maschine einen leichten Farbstich. Aber alles Geschmacksache. Benuzt habe ich Auto-K-Lacke www.kwasny.de. Der Vorteil dieser Farben ist, dass sich alle Lacke miteinander vertragen. Sind Nitro-1K-Lacke, die höllisch stinken, aber auch gut sein sollen. Man kann rein theoretisch sogar feucht in feucht lackieren und muss da keine Zeiten einhalten. Ich denke, die Farbe wird schon halten, weiß nur nicht, wie stoßfest die ist. Man kann noch einen 2K-Klarlack drüber sprayen, dann dürfte alles bombenfest sein.

 

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Ein paar Bilder, wie die Maschine nach dem ersten Auseinanderbauen aussah. Mich traf fast der Schlag. Der Verkäufer hatte von Lackfehlern geredet.



Gerade bin ich dabei, die Family Mühle neu zu lackieren. Ist gerade Abbeizer drauf. Was danach noch drauf ist, schleife ich ab. Ich werde mal die einzelnen Arbeitsschritte fotografieren und dann die Bilder einstellen.

Im Grunde ist es jedoch einfach. Abgeschliffen habe ich das Gehäuse mit einer Rotex von Festool, ein hervorragender Excenterschleifer, der auch einen Schruppbetrieb hat, in welchem sich der Teller schnell dreht. Damit kann man Löcher in eine Wand fräsen. Ersetzt in dieser Betriebsart jeden Bandschleifer. Ich habe damit unsere Holztreppe renoviert und auch extra dafür angeschafft. Die Stellen, an welche ich mit dem Teller nicht drankam, habe ich mit Bohrmaschinenaufsätzen und einem kleinen Delta-Schleifer abgeschliffen. Keine Sorge, das Gußalu ist sehr stabil und hält einiges aus. Dann nochmals ein Feinschliff mit 400er-Papier, mit der Hand geht es am schnellsten.
Danach dann kam eine spezielle Alu-Grundierung drauf, alles von Auto-K, siehe Link oben. Nach einem Zwischenschliff mit 400er-Papier je nach dem noch eine Schicht. Man sieht ja, ob es gut deckt. Dann Molton-Lack, ebenfalls von Auto-K, drauf. Dieser ist nach 5-6 Stunden schleiffähig. Mit 600er-Papier nochmals feingeschliffen und nochmals eine dünne Schicht drauf, fertig. Den letzen Schritt kann man sich auch sparen. Muss man selber entscheiden. Wer will, kann nach dem Trocknen auch ganz normal polieren, wie beim Autolack, oder eine Schicht 2K-Klarlack drauf. Ich habe Beides noch nicht gemacht. Wichtig ist, vernünftig zu sprayen. Vielleicht entdecke ich noch die Anleitung dazu im Netz, sonst einfach googlen. Das Ganze verzeiht keinen Fehler, jedoch ist jeder zu korrigieren

 

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Hier kurz ein paar Tips zum Sprayen, gilt aber nur für diesen Auto-K-Lack, andere Lacke verhalten sich vor allem beim Nachsprühen ganz anders. Nie mehr als eine dünne Schicht auf einmal sprayen. Nicht versuchen, sofort deckend sprayen zu wollen, sonst hast Du Laufnasen im Lack. Also eine dünne Schicht in eine Richtung, 5-10 Minuten warten, dann eine dünne Schicht in die andere Richtung. Das Ganze habe ich so etwa 4-5 Mal wiederholt, bis es dann vollständig deckte. Falls man neu ansetzen muss, nie sofort auf die Fläche sprühen, sondern daneben anfangen und dann langsam auf die Fläche fahren. So klappt das Ganze erstaunlich gut, ganz ohne Läufer oder matte Stellen im Lack.

 

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So, hier nun die bebilderten Arbeitsschritte zur Neulackierung der Family Mühle.

Als erstes grob abbeizen, ich hasse diese Sauerei, aber wenn es halt schnell gehen muss...



Der meiste Lack ist nun ab, es folgt Schleifen und das Entfernen der letzten Lackreste.



So sehen die zwei Gehäuseteile nach dem ersten Grundieren aus. Es folgte noch ein Zwischenschliff.



Im Grunde nun fertig lackiert, jedoch muss ich nochmals leicht nachschleifen und noch eine Schicht drauf sprayen. Ich bin leider etwas perfektionistisch veranlagt, die meisten wären jedoch jetzt schon zufrieden mit dem Ergebnis. Es sieht jetzt schon besser aus als mit der Orginallackierung.

 

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So, nun ist sie fertig. Seltsame Farbkombination, aber mir gefällt es irgendwie.