Federstärken bei Handhebel

Diskutiere Federstärken bei Handhebel im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Musst du wohl ausprobieren. Ist bei Federheblern eh so eine Sache, weil du durch die Torsionsfedern eine (im idealen) gerade Federkennlinie hast,...

  1. #21 gunnar0815, 29.04.2014
    gunnar0815

    gunnar0815 Mitglied

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    Federkennlinie: Du meinst die Federrate R N/mm wahrscheinlich je geringer die ist desto besser. (desto weniger fällt der Druck ab)
    Die Frage ist ob man mit 9 Bar anfangen soll und dann z.B. mit 5 Bar enden oder ob 11 Bar und 7 Bar ende besser ist der Mittelwert wäre dann 9 Bar. Oder eben ein Kompromiss 10 Bar bis 6 Bar.
    Na ja die Federn geben einem ja gar nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten.
    Hab meinen mit einer zusätzlichen Unterlegscheiben noch etwas verstärkt.
    Jetzt verstehen ich warum sie damals keine Lust mehr auf Federn hatte und Pumpen oder Hydraulische Systeme bauten.

    Gunnar
     
  2. Caruso

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    Das hatte nicht nur mit den Federn und der Belastung der Baristi zu tun, sondern vor allem mit der Überhitzung der Brühgruppen im Barbetrieb. Wenn viel los war, dann musste immer an einer anderen Brühgruppe gehebelt werden, damit die anderen wieder abkühlen konnten, das hat aber lange gedauert.

    Wenn du alte Fotos siehst, zum Beispiel vom legendären "Arabia Cafè" am Kohlmarkt in Wien, entworfen 1954 von Oswald Haerdtl, dann kannst du dort mehrere zwei- und dreigruppige Hebelmaschinen in einem Lokal sehen, die nötig waren, um den gewünschten Output zu liefern. Die Fotos gibt es leider nur in Architekturbüchern, nicht im Netz.

    Außerdem benötigen Hebelmaschinen im Dauereinsatz sicher mehr Service als eine Pumpenmaschine, und es ist kein Wunder, dass sich diese ab 1961 so rasant durchgestzt haben, auch wenn der Espresso aus einer Hebelmaschine schon sehr sehr gut geschmeckt haben kann.
     
  3. #23 gunnar0815, 30.04.2014
    gunnar0815

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    Dachte das die Überhitzung bei den großen Gastro HH nicht mehr so das Problem ist?
    Wartung ist sicherlich aufwändiger die Dichtungen muss sicherlich regelmäßiger erneuert werden als eine Pumpe.

    Gunnar
     
  4. #24 andyone, 30.04.2014
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    Wie kommst du zu dieser Aussage?

    Gruss
    Andy
     
  5. Caruso

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    Die Dichtungen am Kolben halten im Barbetrieb nur einige Monate, die Hebelmechanik bedarf regelmäßiger Pflege, sonst bekommt sie Arthrose und es frisst sich Metall ins Metall, und irgendwann sind die Federn auch hinüber, entweder durch Rost oder durch Ermüdung.
     
  6. #26 be.an.animal, 16.05.2014
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    Sind das echte Erfahrungwerte oder ein Gefühl?

    Das die Dichtungen nicht ewig halten ist klar, - zu Hause wird das Wechselintervall aber schon in der Größenordnung liegen wie die typische Zeit bis zur nächsten Neuanschaffung? oder?

    Das Hebel / Gelenke ein Tropfen Öl/Fett brauchen liegt in der Natur der Sache.

    Aber das die Feder wegen Ermüdung aufgeben will mir nicht so in den Kopf.
    Im Vergleich zum Maschinenbau / Industrie kann es nicht an der Zahl der Zyklen liegen.
    Oder sind die so knapp ausgelegt? Oder reden wir hier von 20-30 Jahren?
    Schließlich möchte ich meine neue Handhebel schon noch eine Weile behalten und habe aktuell das Ersatzteilpaket noch nicht in der Budgetplanung :oops:
     
  7. #27 alterschwede, 16.05.2014
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    Naja, wie lange möchtest du die Maschine behalten? Ich habe Dichtungswechsel gemacht, wenn ich an der Maschine am Rumschrauben war => alle 1-2 Jahre. Ist vielleicht nicht unbedingt nötig, aber wenn sie schon auseinandergebaut ist, ist es keine große Sache (das Federpaket aus der BG zu holen ist auch keine große Sache)

    Hier reden wir sicherlich von Jahren. Rost, wegen feuchte Umgebung, mit kaputte Dichtungen geht es deutlich schneller ( => Dichtungswechsel lohnt sich), ist bestimmt die normale Ursache. Über Jahrzehnte durch Ermüdung, wahrscheinlich auch Ermüdung wg Temperaturzyklen (auch wenn die BG-Temperaturen Kleinkram für Stahl ist)
     
  8. #28 be.an.animal, 16.05.2014
    be.an.animal

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    Mit dem Statement kann ich voll und ganz leben.
    Da hab ich vor dem Auswechseln auch keine große Angst.

    In dem Vergleich finde ich die Frage dann viel spannender wie lange die Elektronik hält - auch wegen Temperatur-Alterung. Zur Not kann man in 10 - 20 Jahren bestimmt auch den PID durch eine Pressostat ersetzten. Da bin ich dann wieder bei Mechanik - mit der ich mich besser auskenne.
     
  9. Caruso

    Caruso Mitglied

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    Meine Äußerungen bezogen sich ausdrücklich auf stark genutzte Bar-Maschinen wie zB im Cafe Arabia am Kohlmarkt in Wien in den 50er-Jahren, nicht auf HH-Maschinen im Heimeinsatz.

    Und die allermeisten Barbesitzer / Cafetiers sind mit Freuden auf die neuen Faemas umgestiegen, da sie effizienter - für unterbrechungslosen Dauereinsatz konstruiert - und benutzerfreundlicher - E61-Hebel statt HH ziehen - waren. Und sie waren auch wartungsfreundlicher, denn regelmäßiges Rückspülen und alle paar Jahre die Brühkopfdichtung tauschen ist wesentlich einfacher als vorgespannte Federbrühgruppen zerlegen und Kolbendichtungen tauschen.

    Die Federn ermüden sicher nicht im Laufe eines Jahres, aber wenn du dir die Restauratonsberichte von alten HH-Maschinen ansiehst, dann wirst du praktische bei allen Maschinen sehen, dass die Federn am Ende waren - Korroson und Materialermüdung - und getauscht werden mussten.
     
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  10. #30 turriga, 25.05.2014
    Zuletzt bearbeitet: 25.05.2014
    turriga

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    Hi,
    wie bei fast allen Entwicklungen von technischen Produkten nimmt deren Gesamtkomplexittät zwar zu, dies aber mit dem klaren Ziel, die Bedienbarkeit vom der Kompetenz des Benutzers zu entkoppeln. Als Beleg hierfür muss man nur mal beobachten, wie schnell Kleinkinder heute mit der Bedienung eines iPad klar kommen!
    Nicht ihre (eigentlich weitgehend einfache) Mechanik haben die HH aus der Gastonomie fast vollständig verdrängt, sondern die auch schon erwähnten Nachteile wie höhere Zeitdauer des Bezugs, keine Möglichkeit des schnellen Abbruchs/Druckabbaus bei schlechtem Ergebnis aufgrund z.B. falschem Mahlgrads, Folgen bei Fehlbedienung (Knall und Sauerei), kompliziertere Innen-Reinigung der Brühgruppe und eben die Notwendigkeit der sehr erfahrenden Hand eines kundigen Bedieners! Durch ihr Nieschendasein seit der Revolution durch die E61 sind dann auch Weiterentwicklungen (Beispiel Temperatursteuerung) in der Breite ausgeblieben! Allerdings Bauteile wie Federn/Schrauben vor Korrosion zu schützen, ist heute definitiv kein Thema mehr!
    Diese erfahrene Hand war/ist bei allen E61 Derivaten für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis aber auch noch erforderlich. Dadurch dass inzwischen selbst in vielen Traditionskaffees auch diese Maschinen durch die unsäglichen Schlümli-Automaten ersetzt werden, die von jedem und vor allem günstigen Angestellten schnell angelernt, rasch bedient werden können, führt dies zu einem billigen und traurigen, aber eben wiederholbaren Ergebnis (MacDonaldisierung)!
    Genau deshalb stellen wir uns ja die alten Gastros zuhause hin, tauschen uns hier im KN aus und freuen uns über den erfreulichen Gegentrend der Spezialitäten-Caffès und die ebenfalls aufgekommende Rösterwelle!
    Und wir geniesen dadurch privat auch deren Vorteile wie Geräuschfreiheit (HH), solide, robuste Bauweise und erleben durch das (langsame) tägliche Ritual so etwas wie Entschleunigung mit Genuss!
     
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  11. jabu

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    Ich behaupte aber auch, dass die Technik ersten auf Zeit gebaut wird, so dass nach einer gewissen Nutzungszeit das Produkt aufgebraucht ist und zweitens die Technik nur noch durch den Fachhandel reparabel oder wartbar ist. Beispiel sind Elektronikartikel und Kraftfahrzeuge...
     
  12. #32 turriga, 03.06.2014
    turriga

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    Hi,
    das mag heute sicher so sein, muss man aber nicht gut finden!
    Ich persönlich finde dies sehr schade und erfreue mich unter anderem gerade an dieser zeitlosen Qualität der alten aber auch einigen neuen Maschinen (Marzocco, KvdW), die noch nicht von Geiz-ist-Geil-Mentalität geprägt sind, die Müllhaden füllen und endliche Ressourcen vernichten!
    Dies nur weil man sich einbildet, jedes Jahr ein Produkt wie das allerneueste Handy haben zu müssen!
    Da die neuen Top-Espresso-Maschinen in einer vielleicht noch höheren Qualität aufgrund ihres dann stolzen Preises nur in einem Gastro-Betrieb refinanziert Sinn machen, bieten die alten Gastros genau diese Lücke aus Qualität, Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit!
    Das Forum ist ja voll von Fragen, wie man die Dinge wieder zu laufen bringt und dem Stolz derer, dies dann geschafft haben! Ich jedenfalls freue mich riesig über zum Beispiel die Brühgruppe einer LSM, die nach über 50 Jahren Einsatz nur durch ein bischen reinigen so einen Zustand zeigt!

    Sorry, geht ein bischen über das Thema "Federstärken" hinaus, Bild aber immerhin mit Originalfedern :)!
    [​IMG]
     
  13. #33 Fischers Panda, 03.06.2014
    Fischers Panda

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    Volle Zustimmung!
    Schönes Bild, da muss ich gleich mal nach meinem Schätzchen schauen und ob die BG auch so toll aussieht;)
    Hat sie kein Duschsieb, oder hast du es für das Foto weggelassen???

    VG
    Alex
     
  14. ikarus

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    Hallo

    Hat sich jemand von euch neben all den Berechnungen auch mal die Mühe gemacht die neue Feder mit einem Siebträgermanometer auszumessen? Wie gross ist die Differenz zur Standartfeder der Microcimbali?

    Gruss, Philipp
     
  15. #35 dharbott, 11.10.2014
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    Federstärke lassen immer von meinem Freund dem Automechaniker messen...
     
  16. #36 Sansibar99, 13.10.2014
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    Mich hat das Thema Federstärke auch lange beschäftigt - ich habe meine Lambro gemessen:
    6 bar.
    Aber der Kaffee schmeckt...

    Ob mehr Druck nun letztlich besseren Geschmack oder mehr Extraktion macht, ist mir zu akademisch ;-)

    Und heute fand ich zur Bestätigung bei Home-Barista dieses Zitat von Paul Pratt:

    " The springs are fairly basic technology, the old levers brew at the group anywhere from 5-8 bar. I've never found a new official spring to produce more than 8 at the group. If you hit anywhere between 5 and 8 you have a good old fashioned lever machine, it's more about the flow and saturation of the coffee. The 9 bars comes from pump machines and should be applied to those machines."
    http://www.home-barista.com/levers/1954-victoria-arduino-supervat-restoration-t31448-120.html
     
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  17. ikarus

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    @dirk: Ich wollte nicht auf das Ausmessen der Feder hinaus, sondern was die stärkere Feder wirklich mit der ganzen Maschine bewirkt. (inkl. Reibungswiderstände, etc) --> Ich habe mir da die Messung mittels Siebträgerthermometer als "Messung des Endproduktes" vorgestellt. Hast du da auch Erfahrungswerte?
    Gruess, Philipp
     
  18. #38 gunnar0815, 14.10.2014
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    Man musste dann aber mit der richtigen Flussrate messen und würde dann eine Abfallende Kurve (Druck/Sek.) erhalten.
    Mir ist so eine Messaperatur zu aufwändig und teuer.
    Bzw. gibt es ja so wie so kaum Alternativen ich hab nur eine passende Feder gefunden.

    Gunnar
     
  19. #39 dharbott, 14.10.2014
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    Bisher hatte ich kein Grund zu messen.
    Ich nehme einfach die vom Hersteller.

    Gunnar, gehe mit Dir konform ein Kaffeepuck Simulator zu konstruieren um am Ende Daten zu gewinnen die nicht verwertbar sind ist macht nicht wirklich Sinn
     
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  20. #40 onluxtex, 08.06.2017
    onluxtex

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    Ich möchte meine 2-gruppige Bosco eine anderen Feder für die 2.Gruppe verpassen.
    Wie gehe ich die Sache am Besten an? Bosco fragen was überhaupt serienmäßig eingebaut ist? Ich glaube bei den neueren Modellen sind 2 Federn pro Gruppe verbaut.
     
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Federstärken bei Handhebel

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