Frage zu "kleinen" Handheblern

Ist das normal, dass die laufend abbläst?

 

@joost,

ja, das ist normal, zumal die Kim recht simpel aufgebaut ist.
Das Druckventil lässt sich justieren und das Blasen ist dann das Zeichen dafür, dass der eingestellte Druck erreicht ist. Ein Pressostat ist nicht vorhanden, so dass dann mit dem Netzschalter abgeschaltet werden soll (es gibt auch nur ein 1000W-Heizelement und kein zweites, auf das wie bei älteren Pavonis oder der Faemina heruntergeschaltet werden kann um die Betriebstemperatur zu halten).
Die Faemina pfeift ja auch in einem netten Ton (sofern das Ventil nicht etwas verkalk ist) und gibt akustisch Signal zum Loslegen. Ebenso frühe Microcimbali.
Es sind simple Ventile, die entweder mit einem austarierten kleinen Gewicht versehen sind (z.B. die Gaggia Gilda), oder mit einer kleinen Feder und einer Kugel, was man dann schon einstellen kann. Das war eben damals "Stand der Technik" und die kostengünstigere Lösung gegenüber einem Pressostaten, die anfangs ja auch größer dimensioniert waren und deshalb meistens in die kleinen Haushaltsmaschinen nicht gepasst hätten. Etwas später wurden dann die kleinen Pressostaten entwickelt und auch oft in den verbesserten Versionen mancher Maschinen verbaut. Das ist so die Zeitspanne Mitte der 70er Jahre.

Die Kim hat einen 1,5 Liter fassenden Boiler und ist so massiv gefertigt, dass sie sich nur sehr langsam abkühlt. Daher kann man sie problemlos ausschalten und mit dem vorhandenen Druck bzw. bei der bestehenden Temperatur den Bezug tätigen. Die Brühgruppe ist ja auch quasi in den Boiler integriert, so dass da kaum eine schnelle Abkühlung zu befürchten ist und deswegen auch der Betriebsdruck niedriger eingestellt ist. Ähnlich wie bei der Faemina liegt er bei 0,4 bis 0,5 Bar.
Für einen zweiten Bezug schaltet man sie nur kurz wieder ein bis das Ventil erneut "Laut gibt", oder kann ihn bei kurzer Zeitspanne gleich so machen.

Die auf dem Video gehört Vincent aus Reims und sie scheint mir so eingestellt zu sein, dass man sie eingeschaltet lassen kann. Das zeigt eben auch, dass hinreichend Druck vorhanden ist, mit dem vermutlich auch gut Milchschaum produziert werden kann.
(Das teste ich jetzt am Wochenende mal für @honsl )

 

und komischerweise wird genau das oft kritisiert wenn es um Olympia geht, die ja noch dazu in der Schweiz ansässig waren (alte Firma) bzw sind (neue Firma in Glarus).

 

Sehr einfach?
Hast Du das an Deiner Elektra selbst gemacht oder so schon erworben?

Ich habe bei HB des Öfteren gelesen, dass das ein ziemliches Gefrickel sein kann, mit den "booster springs".

Jedenfalls habe ich das an meiner Sama Club, deren Brühgruppe der der Elektra sehr ähnelt, lieber sein lassen mit der Feder in der Feder, denn das muss sehr genau passen und insbesondere bei der Montage ziemlich gut vorgespannt werden.
Aber bei dieser Sama ist die originale Feder stark genug, so dass ein Nachrüsten nicht erorderlich ist.

 

Nein, ich habe sie von ein einem Boardie bereits umgebaut erworben. Aber es gibt hier einen Thread von 13.floorelevators, wo er beschreibt, wie das ziemlich einfach geht. Aber diesen Thread kennst du ja.
Die Brühgruppe ist übrigens nicht die selbe wie bei der Sama. Der enstcheidenen Unterschied ist, dass sie sehr einfach zu öffnen ist, da sich nach Demontage der 2 Imbusschrauben, das Oberteil mit Handhebel, Feder und Kolben einfach komplett herausziehen lässt. Man braucht also nichts an der Maschine zu montieren etc.
Soweit ich weiß, handelt es sich auch um die größte und schwerste Brühgruppe bei einer Haushalthandhebelmaschine. Zumindest mit der aktuellen Dichtung zwischen Gruppe und Boiler führt das auch dazu, dass die Gruppe zwischen 2 Capus nicht überhitzt und trotzdem ständig viel Dampf zur Verfügung steht.
Das macht die kleine ziemlich alltagstauglich.

 

Nein, da gibt es schon noch größere :

 

Ja, die sind toll. Wenn davon mal eine funktionsfähige abzugeben ist, hätte ich gerne eine.
Aber diese Gruppen sind Gastro-Gruppen. Im Prinzip geht es ja auch noch schlanker
mit einer Faema Velox. Oder eine Strega, die ist ja auch nicht so richtig für ein Cafe gedacht.
Ich meinte jedoch Gruppen von Haushalhandhebelmaschinen.

 

Ähem, genauso ist es bei der Sama Club, die das älteste Modell der ehemaligen Sama-Produktion ist. Nicht mit der Sama Lusso (baugleich PV Lusso) verwechseln, siehe #55. Oder hier:




Und in die bei der Montage schon vorzuspannende serienmäßige Feder vorher noch eine schmalere einzubringen und dann beide zu spannen, das als "leicht zu machen" zu bezeichnen finde ich schon "sportlich", mit Verlaub. Wenn es gelungen ist, dann ist das Einführen der Kolben-/Federeinheit natürlich komfortabel wie bei der Microcimbali, die ja eine ähnliche Systematik aufweist.

Im Übrigen ist bereits die Brühgruppe der Olympia Club etwas größer, weil länger bei gleichem Durchmesser.

@Andros1
Wenn ich hier etwas zu bestimmten Maschinen schreibe, dann besitze ich die auch und gebe meine konkreten Erfahrungen kund. So lassen sich Fehlinterpretationen und nicht zutreffende Aussagen am ehesten vermeiden, um nicht Dieter Nuhr zu zitieren

 

Und noch eine Anmerkung dazu.
Wenn es um die Dimension der Brühgruppen geht, gibt es durchaus größere an hier bereits erörterten Haushalt-Handheblern.
Es handelt sich um die Kim Express und die Mini-Gaggia von Aplimont, die beide Brühgruppen mit einem Durchmesser aufweisen, dass man Siebe mit 66mm Durchmesser hat, die an anderen Gaggia-Maschinen Verwendung finden. Gerade das finden manche Benutzer komfortabler im Vergleich zu den kleiner dimensionierten Brühgruppen von Ponte Vecchio und anderen.
Hier ein Foto der Mini-Gaggia-Einheit:


Der einzige bauliche Unterschied ist, dass diese Brühgruppen in den Boiler integriert sind und demnach von außen die Größe nicht so einfach erkennbar ist. Die Ergebnisse müssen angesichts der Größe einer Brühgruppe aber nicht besser oder schlechter sein, denn es hängt ja von einigen anderen Komponenten mit ab.
Beide der erwähnten Maschinen besitze ich auch, weswegen ich auch diesen Hinweis mache.

@Andros1
Viele Informationen ergeben sich aus der homepage von Francesco Ceccarelli, dort von A-Z.
Mitunter macht er Angaben zu den Maßen etc.

 

Das ist doch kein Widerspruch. Nach meinem Wissen handelt es sich bei der Brühgruppe der Sama um eine Elektra-Gruppe. Ganz gleich scheint sie mir jedoch nicht, der obere Flansch ist schmaler.
Die kleine Gaggia hatte ich nicht auf dem Schirm - allerdings zielte meine Bemerkung auf die Temperaturstabilität einer außenliegenden Brühgruppe ab - nicht auf den Durchmesser (ich finde breitere Siebe bei z.B. Faemina auch besser) und nicht auf innenliegende Gruppen in offenen Aluboilern. Letztendlich wirst Du aber immer irgendeine seltene historische Maschine finden, bei der noch etwas anders ist.
Was einfach oder schwierig beim Federumbau ist, liegt im Auge des Betrachters. Ich würde es machen, wenn erforderlich.
Eine schöne Sammlung hats Du da.
Schönen Sonntag noch.

 

Sind das eigentlich Maschinen mit Festwasseranschluss, wie z.B. Faema Lambro?

 

Bei Sammlungen von kleinen Haushaltshandheblern gibt es noch eine weitere, „gute Adresse“ in Italien, die fröhliche Valentina Gregori mit ihrem Mann, haben inzwischen eine sehr umfangreiche, private Sammlung zusammen getragen, darunter auch ausgesprochen seltene Maschinen.
Wollte vor nun schon mehr als 5 Jahren dort eigentlich nur eine hier im KN schon mal gezeigte Mühle abholen, damaliger Treffpunkt unter der Autobahnbrücke, geendet hat dies dann allerdings auf dem elterlichen Balkon beim Sonntags-Mittagessen, unvergesslich. Eine komplett zugekalkte, unvollständige Faemina 1. Serie ist dann auch mitgekommen, nur weil ich auf deren Technik neugierig war, hat sich dann mit der Seriennummer <1000 mehr als gelohnt.
Valentina ist neulich sogar zu diesem Thema bei RAI im Fernsehen zu sehen gewesen.

 

+

Ich muss das jetzt wohl nicht verstehen...

Ich habe selbst in #84 u.a. ausgeführt, dass die Brühgruppe der Sama Club derjenigen der Elektra sehr ähnlich ist.
Den "entscheidenen Unterschied" gibt es nämlich nicht! Fotos zur Verdeutlichung habe ich angeführt, was bitte denn noch?

Ja genau, man muss sich nur eingehend mit der Materie beschäftigen anstatt irgend etwas als vermeintliche Richtigkeit zu schreiben.
Und es ist ungemein sinnvoll wenn man eine Maschine, über da man etwas schreibt, tatsächlich mal in den Händen hatte und ggf. bestimmte Arbeiten selbst vorgenommen hat. Das betrifft zum Beispiel das Nachrüsten mit einer zweiten Feder bzw. den dazu erforderlichen Aufwand, u.a. das Anfertigen einer Spannvorrichtung um Schäden oder gar Verletzungen zu vermeiden.

Dieser und andere Threads sind bzw. waren doch für viele Neueinsteiger oder Käufer bestimmter Maschinen eine ggf. brauchbare Hilfe zu Detailfragen etc.
Daher erscheint es mir schon wichtig, dass dann zutreffende Informationen enthalten sind und keine oberflächlich oder schnell hingeschriebenen Halbwahrheiten.

Sonst wird es schnell Gefasel, tut mir leid.

 

Es tut dir leid? Gefasel?
Oh Mann.

Ich bin raus hier.

 

Oh ja, die habe ich schon online bewundert, also die Sammlung, nicht die Frau

Man sehe sich bitte nur die seltene La San Marco Tipo Junior an, sogar in Farbvarianten. Dann die Gaggia Gilda Modell 1 in Langversion, ebenfalls sehr selten bis gar nicht zu finden. Ebens die Raymond, puhhh.

Diese Sammlung macht dann wohl klar weswegen in den letzten Jahren kaum eine dieser Raritäten nach Deutschland kam.
Italienisches Kulturgut eben, das im Land bleiben sollte.

 

Die war damals schon recht umfassend, hat sich aber nochmal vor Allem um Raritäten erweitert.
Ich finde ja auch die Maschine, welche sie in der Hand hält umwerfend, müsste eine Chic Sprint sein,
von der schon comic-haften Formensprache so wunderbar kauzig und unerverwechslbar, großartig und dabei noch sehr selten.

 

Ja, im Abgleich mit Francescos Auflistung eine Chic Sprint, aber was sieht man noch?
Hinter der rechten Schulter schmult eine Conti Comocafe Modell 2 hervor und im Hintergrund der Chic kann man eine super seltende La San Marco Tipo Famiglia erkennen.
Würde mich nicht wundern wenn die Eheleute auch noch eine Ducale Lady Duchessa in der Sammlung haben. Ganz links meine ich diese nämlich anhand der Füße und des Siebträgergriffs zu erkennen.

Letztlich dürfte Francesco minimal vorne liegen, man denke an die israelische Amcor Pleezon oder die argentinische Torino und andere Exoten.

Einfach zum Niederknien
Danke fürs Einstellen des Fotos @turriga

 

Hier noch die erwähnte Duchessa, die zwischen Valentina und ihrem Mann Luca


und noch eine etwas andere Ansicht von dem Regal mit Luca davor


Im Fernsehen war (meine ich mich zu erinnern) auch noch die so seltene Iris und eine ultraseltene Schönheit, mit michelinhaften, horizontalen, sich nach oben verjüngenden Ringen, einer der schönsten Maschinen überhaupt (auf deren Namen ich aber gerade nicht komme) zu sehen.
Hier in der Sammlung, in Enricos Buch und bei Francesco kann man auch schön sehen, dass der neue Robot -Klon paar mehr angeliehene Design-Väter hat, als nur Faemina Baby

 

Doch zumindest noch ein Bild im Fernsehstudio von RAI TRE gefunden, sogar mit Bodyguard:

 

Ich stelle hiermit meine Suche im italienischen Raum ein und weiche auf San Marino aus
Oder doch anderswo?