Frage zu La Pavoni

Hallo und willkommen im Kaffee-Netz,

Das dürfte eher kein Problem der Dichtungen sein, sondern eine "Dichtheit" im unteren Zulauf vom Kessel zu dem Füllstandsglas infolge von Kalk, der diesen recht schmalen Kanal verstopft hat.
Wie sieht denn der Kessel im Inneren aus?
Vermutlich ist eine Entkalkung erforderlich, die am besten mit Amidosulfonsäure (u.a. bei R-mann als Domol-Schnellentkalker in Form zweier kleiner Tütchen für ganze 49 Cent erhältlich) geschieht.

Zur Pavoni gibt es einige informative Ausführungen in der Kaffee-Wiki, inclusive einer bebilderten Wartungsanleitung:
La Pavoni Europiccola – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
und
La Pavoni Professional – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
und
https://www.kaffeemaschinendoctor.de/download/dichtungswechsel_lapavoni.pdf

Viel Spaß beim Lesen.

 

Hallo,

ich habe mir Anfang des Jahres auch eine gebrauchte La Pavoni aus den 90ern erstanden. Die Maschine habe ich einmal generalüberholt und alle Dichtungen (bis auf die Kesseldichtung) getauscht. Eine Anleitung findest du hier: https://www.espressomaschinendoctor.de/download/dichtungswechsel_lapavoni.pdf
Am besten die Abdeckung für die Wasserstandsanzeige direkt mitbestellen, die bricht gerne beim abnehmen.

Das kannst du alles selber machen. Bei Fragen kann ich gerne weiter helfen.

Gruß
Christian

 

..kannst du auch selber machen - ist keine Hexerei.

Als erstes: Kesselverschluss abschrauben und mit Taschenlampe mal in den Kessel leuchten und reinschauen. Dann siehst du den Grad der Verkalkung. Und dann mit besagtem Domol entkalken. Und zwar so, dass das Wasser wieder schön in dem Röhrchen fliesst.

Danach würde ich sie mit Wasser befüllen und mal hochheizen. Da siehst du dann, ob alles dicht ist.

Und wenn du dann auch noch Wasser durch das Kaffeepulver drücken kannst - ja dann ist doch alles paletti.

Ansonsten: hier fragen oder entsprechende Anleitungen ansehen.

Viel Spass mit der schönen Maschine. (Foto ?)

 

Hallo nochmals,

ja natürlich steht auf der Verpackung eine Anleitung.
Das Pulver muss mit Wasser gemischt und so verrührt werden, dass alle Kristalle aufgelöst sind. Im Regelfall sollte einer der beiden kleinen Beutel für den Boiler einer Pavoni ausreichen, aber das hängt vom Grad der Verkalkung ab. Man könnte also auch gleich beide Beutelinhalte verwenden.
Die Amidosulfonsäure kann ggf. auch mehrere Stunden einwirken.
Ist sie gesättigt, dann kommt es nicht mehr zu dem anfangs intensiven Effekt (leichtes brausen), was man aber merkt.
In hartnäckigen Fällen muss der Vorgang eventuell mit frischer Lösung wiederholt werden.
Ob das erforderlich ist, ist vom Einzelfall abhängig.

So kann es im schlimmsten Fall aussehen, aber das sollte bei Deiner Maschine nicht der Fall sein...

Der Entkalker wirkt auch mit kaltem Wasser, aber man kann anfangs die Maschine zwei, drei Minuten heizen lassen, dann aber wieder abschalten und die Lösung wirken lassen.

Wichtig ist, dass hinterher der gesamte Boiler drei- bis viermal mit Frischwasser gespült wird um letzte Säurereste zu entfernen, denn schließlich soll ja die Maschine hinterher wieder einen Espresso zubereiten.

edit:
Was hast Du denn für ein Modell, eine Europiccola oder eine Professional mit dem größeren Boiler?
Je nach Modell und Baujahr wird die Maschine einen Pressostaten bzw. Druckschalter aufweisen, welcher sich ggf. unterhalb des Boilers befindet.


Da kommen mehrere verschieden aussehende Exemplare in Betracht:
http://www.francescoceccarelli.eu/La_Pavoni/Ricambi/12_pressostato_eng.htm

Wegen dieser Baulage kann auch das Zulaufröhrchen zu dem Pressostaten mit Kalk zugesetzt sein, so dass der Pressostat nicht richtig funktioniert. Daher ist es wichtig, dass die Entkalkerlösung auch ausreichend auf diesen Bereich einwirkt und auch hier anschliessend intensiv gespült wird um letzten Kalkschmodder herauszubekommen.
Im Fall einer normalen Verkalkung sollte das aber im Rahmen der beschriebenen Vorgehensweise klappen und nur in Ausnahmefällen müsste der Pressostat mit dem Zulaufrohr abgeschraubt und gesondert entkalkt werden.

Viel Erfolg.

 

Diese Mühle scheint zwar von einigen Boardies hier zumindest eine zeitlang benutzt worden zu sein, ist aber nicht als überragend bekannt.
Hier mal die Ergebnisse der Suchfunktion:
Das Ergebnis der Suchanfrage: Pavoni Jolly | Kaffee-Netz - Die Community rund ums Thema Kaffee

Man kann sie sicher benutzen, aber es gibt (wie immer) deutlich bessere Mühlen.
Wie dem auch sei, Du hast die ja nun und zu Deiner Frage macht es wenig Sinn wenn Dir ein anderer Besitzer nun seinen Skalenwert mitteilen würde.
Zum einen hängt das bzw. konkret der Mahlgrad in erster Linie von der verwendeten Röstung ab, zum anderen auch vom Grad des Verschleisses der vorhandenen Mahlscheiben. Zudem kann es wie bei vielen anderen Herstellern von Mühlen auch der Fall sein, dass die Skala nicht einheitlich aufgebracht wurde.

Du kannst schon weiter drehen, aber das solltest Du nur ohne Bohnen machen. Es gibt in Richtung "fein" dann irgendwann einen Punkt, bei dem sich die Mahlscheiben leicht berühren, was man an einem klirrenden oder sirrenden Ton bemerkt. Nun etwas in Richtung "grob" drehen und dann wieder Bohnen einfüllen und sehen, ob der Mahlgrad vielleicht noch zu fein ist.
Mit eingefüllten Bohnen sollte man bei stehendem Mahlwerk nie in Richtung fein drehen, da ja vorhandene Bohnen den Zwischenraum zwischen den Scheiben blockieren können bzw. würden. In Richtung grob geht das Verstellen schon, da ja dann der Abstand zwischen den Mahlscheiben vergrössert wird.

Man muss sich eben so an den richtigen Mahlgrad bzw. die entsprechende Einstellung der Mühle herantasten und sich den jeweiligen Skalenwert merken oder notieren. Das wäre dann zumindest eine Art Referenzpunkt.
Aber bei einem Wechsel der Bohnen, ggf. von einem anderen Röster, geht das Spiel mit dieser Feinjustierung wieder los. Hinzu kommen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit usw., die ggf. sogar ein Nachstellen der Mühle mit den vorhandenen Bohnen erfordern.

Grundsätzlich zum Thema Mühle:
Kaffeemühlen – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
und
Mahlgrad – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee
hier steht dann auch das bereits Erwähnte:

Vergleich von Mahlgradeinstellungen bei Mühlen

Mahlgradeinstellungen verschiedener Mühlen zu vergleichen funktioniert leider nicht.

Einige Herstellern bringen ihre Mahlgradskalen völlig willkürlich an, andere versehen ihre Mühlen erst gar nicht mit einer solchen Skala.

Selbst wenn eine einigermaßen gut justierte Skala vorhanden ist hilft dies nicht viel. Es kommt beim Mahlgrad für Espresso auf Bruchteile eines Hundertstelmilimeter an. So präzise, das zwei Mühlen entsprechend genau identisch arbeiten ist kaum eine Mühle gefertigt.

Selbst wenn die Mühlen perfekt identisch wären: Der ideale Mahlgrad hängt von vielerlei Faktoren ab: Den Bohnen, dem Röstgrad, dem Bohnenalter seit Röstung, der Luftfeuchtigkeit, den verwendeten Sieben, dem Druckprofil der Espressomaschine und vielem mehr. Daher können Mahlgradwerte bestenfalls sehr grobe Richtwerte sein und sind allzu oft für Vergleiche völlig unbrauchbar.

So ist es nun mal und das Einstellen der Mühle gehört zum Procedere dazu.

 

..frische Bohnen hast du hoffentlich. Sonst wird das nix mit dem Cafe ...