Fragen zu Kinu M47

Wenn man vergleichbare bis gleiche Mahlwerke für vergleichbare Preise oder gar weniger schon in elektrischen Mühlen findet, dann ist da nichts mehr preiswert sorry. Schau Dir mal an wieviel Aufwand und schieres Material und durchaus auch Verarbeitungsqualität in einer CB1 von tidaka steckt. Ich muss mich bei Preiskalkulation auch dran orientieren wo ich mich im Markt bewege und was dieser dann hergibt im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, und da wird für die M68 nicht mehr viel übrig bleiben, da muss man auch kein Prophet sein um das voraus zu sagen. Die hat vor allem bisher derjenige gekauft dem eine CB1 z.B. zu teuer war, jetzt ist der Abstand so deutlich gesunken, daß da viele neu überdenken werden zumal es auch neue Mitspieler wie Sette, Niche oder die wirklich deutsche livi Mühle gibt, selbst die kafatek Monolith wirkt da dann gar nicht mehr soo viel teurer. Wenn ich mal überlege was hier im Forum für ein bashing los ging als Michael für seine Mahlgut um 700 EUR verlangt hat, wo die angeblich gleiche (was sie nicht ist) Pharos schon um 300 zu haben ist, da ist die Milde Kinu gegenüber schon fast erstaunlich. Warum hast Du deine denn verkauft?

 

Wie kam es dazu, haben die vorher nicht kalkuliert? Nach ihrer Selbstdarstellung sind sie schon länger unternehmerisch tätig, sollten das also beherrschen. Oder wollten sie sich mit dem Preis in den Markt kaufen? Keine gute Idee wie man hier an den Reaktionen sieht.

Das sehe ich auch so, hätte man mit ordentlichem Marketing aber auch gleich so zu angemessenen Preisen vermarkten können. Ist für mich eh erstaunlich, dass die mit dem FB Auftritt und ein paar Forenberichten so einen erfolgreichen (?) Start hinlegen konnten.

Ist das nicht das klassische Vorgehen auf den Kopf gestellt? Klassisch schöpft man doch erst den Rahm mit hohen Preisen ab und wenn es auf Brake Even zugeht werden die Preise für den Massenmarkt gesenkt. Mit steigender Menge sollte es auch Effizienzsteigerungen geben, was zu sinkenden Stückkosten führen sollte, nicht zu steigenden.

 

Ich denke, das ist zu kurz gedacht, nicht jeder will eine elektrische Mühle. Sei es wg. Geräusch, Platz, Mobilität (ok, nicht bei der M68) oder auch aus ideologischen Gründen.
Die Frage deines zweiten Punktes habe ich mir schon bei vielen Handmühlen gestellt. Der konstruktive und materielle Aufwand müsste eigentlich deutlich unter den elektrischen liegen. Bei denen gibt es ja dieselben Herausforderungen wie z.B. Lagerung plus die zusätzliche Antriebskomponente. Dafür sind eigentlich alle hochwertigen Handmühlen verhältnismässig teuer finde ich.

 

Eben , ich würde mal behaupten die Zielgruppe einer Monolith oder Kinu M68 ist fast deckungsgleich. Ideologische Gründe für Handbetrieb dürften da eher Ausnahmen sein. Es geht um null Totraum zu einem Preis den man sich noch leisten kann oder will, und da hat sich Kinu nun massiv verschlechtert. Und das wird sich mit 100%iger Sicherheit auch für die bemerkbar machen. Der ein oder andere wird sie sich sicher trotzdem noch kaufen, nur wie gesagt für mich wäre da dann bei fast Preisgleichheit die Bravo Debut attraktiver "Bravo" Handmühle by Gilberto , größeres Mahlwerk, schneller und verarbeitungsmäßig auch eher noch einiges besser als die Kinu. Und einen engagierten Tüftler unterstütze ich auch lieber als einen reinen Vertreiber. Daß der einem was vorjammert von wegen bisher nur Verluste und ich mußte doch, naja wers glauben will. Ich kauf sicher keinem was aus Mitleid ab, wenn ich was besseres im Preis-/ Leistungsverhältnis finden kann, sowas spart man sich als Verkäufer dann doch lieber.

 

Ich kann mir durchaus vorstellen dass gerade kleine Firmen mit manchen Produkten Anfangs nicht kostendeckend produzieren, im Gegensatz zu großen Konzernen oder Firmen, da werden vorher Rentabilitätsstudien und Kalkulationen erstellt...und dann eben nicht produziert...
Kleine Betriebe gehen oft das Risiko ein und produzieren einfach, evtl. mal mit zu knapper Kalkulation. Dass bei Erfolg dann die Preise angepasst werden müssen ist auch verständlich.
Im übrigen gibt es auch große Konzerne die Produkte unter oder nahe den Herstellungskosten verkaufen und sei es nur des Images willen...Mischkalkulation nennt man sowas, in den Supermärkten ganz normal.
Mich würde mal interessieren, wer die Mühlen kennt und sagt die sind ihr Geld nicht wert und wer sie nicht kennt und der selben Meinung ist.
VG Peter

 

Das ist genau umgekehrt eine große Firma kann sich das leisten wenn sie dadurch Mitbewerber vom Markt verdrängt, siehe Amazon. Eine Kleinfirma ohne Reserven MUSS kostendeckend arbeiten sonst ist sie bald weg vom Fenster. Der Typ der hinter der Firma steht und die Mühlen in Rumänien fertigen läßt macht das ja auch nicht als Samaritertum, der will daran was verdienen was ja auch völlig ok ist. Daß man zur Einführung mal einen Preisnachlass gibt ist normal, aber das was wir jetzt sehen ist ja keine Korrektur eines kleinen Nachlasses. Und man mußte auch keinen mit Dumpingpreisen verdrängen da das Segment nach Rückzug von Mahlgut in Europa unbesetzt war. Daß man also unter Preis verkauft hat bisher halte ich für eine Fabel. Nur kann natürlich sein, daß man jetzt eben auch selber mehr für die Mühle an die Rumänen zahlen muss als bisher. Was dahinter steckt ist aber für mich als Kunden unerheblich, was ich für welchen Preis bekomme ist da das einzige was mich interessiert und da wäre mein Interesse nun eben sehr gering ganz unabhängig davon was die Hintergründe sind, die sind nicht mein Problem.

 

Tatsächlich hat sich die M68 hier an den Preis einer CB1 angenähert, von "vergleichbar" kann man meiner Meinung nach aber noch nicht sprechen. Da liegen immer noch über 500€, anders gesagt über 50%, dazwischen.

Unabhängig von der Diskussion um die fragwürdige Preispolitik (=stufenweise Erhöhungen) bleibt halt eins festzustellen: Qualität kostet Geld. Und das ist berechtigt. Vor der jüngsten Preiserhöhung hat man hier sehr wenig negatives über die Kinus gelesen, was bestimmt nicht nur am sehr attraktiven Preis lag. Warum sollte also eine qualitativ hochwertige Mühle, deren konstruktiver Aufwand noch mal höher liegt als die hier als Vergleich genannte MG-1, nicht auch teurer sein? Wenn ich das richtig sehe, ist die M68 nach wie vor die günstigste Mühle mit Untersetzung am Markt, oder?

 

Ich kenne die Mühle nicht und bilde mir auch nicht ein bewerten zu können, ob sie ihr Geld wert ist oder nicht. Als MG-1 Besitzer gehöre ich sicher zur Zielgruppe und fand die Mühle bisher auch eine recht interessante Alternative. Hätte es sie damals schon gegeben, als ich mir die Mahlgut gekauft habe, wer weiß....
Nach der aktuellen Preiserhöhung interessiert sie mich überhaupt nicht mehr. Da würde ich mich wohl auch eher für die große Bravo entscheiden.

 

Das ist nur ein Einzelmerkmal und soll 300 EUR Aufpreis wert sein, ansonsten ist ein Mahlgut garantiert nicht schlechter verarbeitet und konstruiert als eine M68. Aber die kann man halt leider nicht mehr kaufen, aber es gibt eben Alternativen bei dem neuen Preis. Ist ja aber nicht unser Problem sondern das von Kinu wenn sie damit Probleme bekommen, wenn nicht schön für sie. Das würde mich aber sehr wundern.

 

Man kann beides machen. Du bezeichnest die Skimming Strategie als klassisches Vorgehen. Ein Einstieg mit geringerem Preis und späterer Erhöhung ist die Penetrations Strategie. Sind echt tolle Namen für Marketing Strategien.

Ob Kinu tatsächlich eine bestimmte Strategie verfolgt oder es sich mit der Erhöhung ergeben hat, wird man wohl nicht so leicht rausfinden.

 

@Aeropress ,
wenn wir jetzt mal Dumpingpreise zur verdrängung von Mitbewerbern ausnehmen so ist eine große Firma wesentlich schwieriger zu überzeugen ein Produkt auf den Markt zu bringen dass nicht genügend Gewinn abwirft, ... genau deswegen werden ja auch ganze Betriebe verscherbelt, aufgegliedert usw weil sie die Gewinnerwartung nicht erfüllen... die Erwartung wohlgemerkt, nicht mal den tatsächlichen Gewinn.
In diesen Firmen zählen nur Zahlen, Ausgaben müssen von mehreren Abteilungen genehmigt werden usw.
Hätte die M 47 ein Konzern gefertigt wäre der Edelstahlboden und die weiteren Verbesserungen sicher noch nicht erfolgt.
Sie wurde ja trotzdem gut verkauft, also weshalb etwas ändern ?
Rein wirtschaftlich Blödsinn..so was macht nur eine Firma die hinter ihrem Produkt steht und nicht nur harte Zahlen sieht.
Ich hatte zwar nur einmal mit der Mahlgut gemahlen (furchtbar schwer/schwierig) zu drehen,, aber auchrein von den Daten, Berichten und Bildern würde ich sagen würde die MG 1 "einfacher" zu produzieren ist, schon allein wegen des fehlendem Getriebe und einfacher zu bearbeitende Materalien (Flachblehe statt Kugelform, keine Konuspassung usw.)
Das muss man ehrlicherweise der Kinu (insbesondere der M68 ) zugestehen, damit sieht der Vergleich zur von Dir ja gekauften MG 1 ja nicht mehr so vorteilhaft aus.
Ich habe "nur" die M47, hatte auch an die M68 gedacht, die war mir aber schon zum Einführungspreis "zu teuer", da die M 47 meinen Anforderungen voll genügte war die meine Wahl... die M 38 hätte wohl auch völlig ausgereicht, aber den Aufpreis habe ich mir gegönnt.
Nachdem ich dann auch mal eine M68 testen durfte ist für mich der Preis (auch der jetzige) für die Mühlen mehr als fair..
Ob der nun den einen oder anderen davon abhält diese zu kaufen ist eine Sache, die andere dass man meiner Meinung nach keine große Auswahl hat und Kinu ganz vorne mitspielt und ist preislich immer noch attraktiv.
VG Peter

 

Das liegt einfach an den Skaleneffekten. Die großen Mühlenhersteller können durch die viel größere Absatzmenge effizienter produzieren und Vorprodukte günstiger einkaufen. Deswegen sind elektrische Mühlen von großen Herstellern vergleichsweise günstig gegenüber Handmühlen. Dass elektrische Mühlen in Kleinserie auch teuer sind, sieht man ja z.B. an den Kafatek Mühlen.

Sollte Kinu wirklich größtenteils in Rumänien fertigen lassen, wundert mich der starke Preisanstieg trotzdem ein wenig. In der Softwareentwicklung liegen die Produktionskosten in Rumänien ungefähr bei 1/3 der Kosten in Deutschland. Wenn ich mal annehme, dass es bei Kaffeemühlen einen ähnlichen Unterschied bei den Herstellungskosten gibt, müsste Kinu die Mühlen eigentlich günstiger anbieten können als die Konkurrenten, die in Westeuropa oder den USA fertigen lassen.

Vielleicht lotet Kinu aber auch einfach mal die Preis-Absatz-Funktion der Mühlen aus. Wenn sie mit den höheren Preisen nicht genug verkaufen, können sie die Preise ja wieder senken. Aber wenn der Absatz trotz der höheren Preise noch gut läuft, haben sie die Marge ordentlich erhöht.

 

In dem Sinne daß Konzerne auch langfristige Strategien verfolgen und immer die Möglichkeit haben kurzfristige Verluste in einem Segment mit Gewinnen anderer auszugleichen. Diesen strategischen Spielraum hat kein Kleinunternehmen und kein Kleinunternehmer wird daher so agieren, das wäre Suizid, Konzerne sehr wohl das ist weder Blödsinn noch gäbe es dafür nicht auch 100 Beispiele dafür.

Ansonsten nett daß Du Kinu verteidigst, es wird ihnen aber sehr wahrscheinlich wenig nützen, sondern eher so laufen wie ich mir das denke. Spielt auch gar keine Rolle ob dir oder mir das gefällt, die Marktgesetze interessiert das alles nicht. Du selber darfst gerne der Meinung sein, die Mühle ist auch den neuen Preis wert, alles Ansichtssache und kaum diskutierbar oder jeweils zu widerlegen.Ich habe gerade PN Kontakt mit jemand dem ich kürzlich zur M68 geraten habe und der mir jetzt schreibt sie ist ihm dann nun doch zu teuer, und das kann ich halt gut verstehen. Sollte das eine Ausnahme sein, glaube ich kaum aber man wird sehen.

Die Mühle ist das wert was ein potentieller Käufer dafür zu zahlen bereit ist, so einfach ist das und das wird man eben sehen ob sich genügend Leute finden denen sie das noch wert sein wird. Du denkst so, ich so darüber, warten wirs halt ab wer recht behält. Heute werden wir darauf keine Antwort finden und auch nicht belegen können daß die eine oder andere Position richtig ist.

 

Ich habe jetzt noch mal recherchiert, weil es mich interessierte, wo sich die M68 hier im Markt bewegt. Ergebnis: die einzige Handmühle mit Untersetzung, die man zu ähnlichem Preis nach Deutschland bekommen würde, wäre die Helor Stance. Das aber auch nur bei sehr wohlwollender Schätzung des Zolls. Ob Helor dann auch mit dem laut Aussagen der Besitzer guten Qualitätsverständnis von Kinu mithalten kann, ist auch noch nicht gesagt. Alle anderen Kandidaten sind jeweils deutlich teurer (min 200€). Da würde ich mich dann vor dem Kauf doch fragen, warum es denn nicht die Kinu sein soll. Kein Import, einfache Rückgabe bzw. Garantieabwicklung, schnelle Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen, hervorragende Beleumundung hier im Forum, günstigster Preis. Was sollte ich denn noch mehr wollen?

Mir ist nicht klar, wie man hieraus schließen kann, dass für die M68 nicht mehr viel vom Markt übrig bleiben sollte.

 

Schon eine bestellt? Vieleicht sollten sie nochmal 100 EUR drauf schlagen. Wie man dazu kommen ja kann steht oben, wies dann ausgeht wohl demnächst in diesem Theater zu lesen. Warten wirs doch einfach mal ab.

 

Nein - ich bin ebenfalls sehr zufrieden mit meiner MG-1. Da es die aber nicht mehr gibt, wäre die M68 im Falle einer Neuanschaffung der wahrscheinlichste Kandidat.

 

Mit den Gedanken mir eine Handmühle zu kaufen spiele ich schon seit Ende letztens Jahres. Da kam die M68 genau recht. Da Ich in der Nähe von Rodgau wohne (dem Firmensitz von Kinu), habe ich seit Anfang diesen Jahres immer mal wieder angefragt ob ich eine M68 auch vor Ort abholen könnte und wurde hierbei immer wieder auf eine Eröffnung des Showrooms vertröstet.
Bestellen wollte ich ungern, zumal es eben wirklich um die Ecke ist.

Mittlerweile gibt es für den Showroom immer noch keinen Termin und die Mühle ist erneut teurer geworden.
Eine klarere Kommunikation a la "Achtung, ab Herbst wird es teurer" wäre allerdings mehr als wünschenswert gewesen...

 

Die Penetrationsstrategie ist für den begrenzten Markt schon ziemlich riskant. Da sehe ich die Gefahr, dass er gesättigt ist, bevor das Absahnen losgeht. Aber egal, sie werden es uns wohl kaum verraten. Ich bin froh, dass ich den richtigen Zeitpunkt erwischt und rechtzeitig die Katze im Sack geordert habe und meine „günstige“ M68 die elektrische mittlerweile als Standard abgelöst hat

 

Ja, die Vergleichbarkeit wird hier anscheinend zweckdienlich großzügig ausgelegt

Noch ein Punkt zur CB1: Mit der „Technikbasteloptik“ muss man sich auch erstmal anfreunden können. Sehe ich ähnlich bei der Monolith, die mich optisch irgendwie an Fischertechnik Baukasten erinnert. Und die ist noch ein gutes Stück teurer und muß verhältnismässig aufwändig (Zoll, Steuer) importiert werden.

 

Na du bist ja sehr überzeugt von deiner Meinung.
Wer sagt denn, dass Kinu nicht in der Vergangenheit mehr Bestellungen hatten, als sie bedienen konnten? Vielleicht haben sie ja deswegen die Preise angezogen.

Einfach ein halbes Jahr abwarten, dann wissen wir mehr.
Wenn Kinu bis dahin die Preise wieder gesenkt hat oder in die Insolvenz gegangen ist, dann waren die Preise zu hoch. Sind die Preise aber immer noch auf dem höheren Niveau, dann ist eben auch zu diesen Preisen genug Nachfrage vorhanden.