Gaggia Esportazione Duschsieb

Schöne Errungenschaft, wirklich toll, Glückwunsch. Jetzt bin ich nicht so der Gaggia- Experte, insbesondere nicht bei den frühen Modellen, bei LSM gab es aber Maschinen ohne das Sieb, die Olympic und ihre Vorgänger mit ähnlicher Brühgruppe (Disco Volante, Lollobrigida). Es gibt hier im KN aber mindestens einen weiteren Esportazione- Besitzer, der könnte ja mal nachschauen.

 

"sieben oder nicht sieben, das ist die Frage" (Shakespeare, Hamlet, Akt. III, 1)

Tatsächlich scheint Dein drittes Bild ein Sieb im Gaggia-Stil zu zeigen.
Das Hinzufügen eines zusätzlichen Siebs würde zwar die Art Deines Pucks nicht verändern (ein feuchter, schlammiger Puck ist kein Problem), aber es würde verhindern, daß Kaffeepulver beim Aufwärtshub des Hebels in die Kolbendichtungen gesaugt werden (ein technischer Aufsatz in Notizie Lavazza aus der späten 50s beschreibt genau dieses Problem). Wenn die Maschine meine wäre (yum yum), würde ich sie so lassen, wie sie ist, aber am Ende meiner Kaffeezubereitungssitzungen ohne Portafilter mit Wassen spülen (Leerbezüge).

N.S.
Wenn diese Maschine einen Standard-58-mm-Siebträger verwendet, könntest Du versuchen, mit dem 26,5-hoch Marzocco Einzel-Siebträger (IMS Version) zu experimentieren. Er hat eine tiefe Tasche und ist ideal, um 'channeling' zu vermeiden.

 

Sehr schöne Maschine, Glückwunsch!

Abgesehen von der vielleicht nötigen Reduktion des Kesseldrucks gibt es allenfalls zusätzlich gibt es eine sehr einfache Lösung für Dein Problem (immer vorausgesetzt, dass Mahlgrad/Tamperdruck etc. stimmen). Und zwar hat die Gaggia-BG ja im Flansch noch ein Ventil (Regelung mittels Sechskant oben mittig auf Flansch). Das ist eigentlich dazu gedacht, einzelne Gruppen wassertechnisch vom Kessel zu trennen, damit die Wartung im Betriebszustand erfolgen kann. Du kannst mit dem Ventil aber durchaus auch regeln, wie schnell das Wasser vom Kessel in die BG strömt, damit Dein Puck nicht so stark ausgewaschen wird.

Achtung: Die Ventile werden beim Restaurieren häufig nicht mitrestauriert, weil die Leute zu faul dazu sind und den Sinn nicht sehen. Der Sechskant ist aber wirklich sehr schnell abgeschert, wenn das Ventil jahrzehntelang nicht bewegt wurde. Mit andern Worten, wenn sich die Spindel nicht sofort leichtgängig drehen lässt, sofort aufhören mit dem Probieren. Dann hilft nur eine Demontage der BG, langes Einweichen in Aceton-etc.-Mix, rauspopeln der festgebackenen Stopfdichtung und einsetzen einer neuen.

 

hat er

Meine Esportazione hat auch kein Duschsieb :-(
Ich habe auf die Schnelle aber nicht nachgesehen, ob da eine Nut o.ä. ist, um ein Duschsieb überhaupt einzuklipsen.

Vielleicht kennt sich hier im Forum jemand mit alten Handheblern aus, der die Frage beantworten könnte?
;-)

 

ah, zu spät, wurde schon beantwortet...

 

Sehr schön, gefällt mir! Welches IMS-Sieb und welche ST-Dichtung sind das denn genau, wenn ich fragen darf?

Sehr ulkig, wie sich die Dinge manchmal überschneiden. Ich hatte (schon eine ganze Weile her) kein wirklich passendes IMS-Duschensieb gefunden, wollte aber meiner Gaggia America seit ewig einen sanfteren Wassereinlass verschaffen. Hab deshalb in eine ganz andere Richtung überlegt. Das Resultat ist – dank tatkräftiger Unterstützung eines Freundes bei der Fertigung – eben eingetroffen. Es handelt sich dabei um einen auf Maß gefrästen Messingring + das IMS-Sieb für die Leva X von La Marzocco. Somit ist also an der Stelle auch gleich der 1:1-Vergleich zwischen den beiden Lösungen gegeben. Die eine vermutlich (sehr viel) ökonomischer, die andere ein wenig näher am Original.

Wieso auch einfach, wenn's kompliziert geht Oje

 

Dankeschön, für Lorbeeren und Infos zu Sieb. In dem Falle haben wir wohl grundsätzlich eine ganz andere Auffassung bzgl. Kaffeezubereitung/Vorgehensweise. Aufgewühlt ist bei mir auch mit Originalsieb gar nichts, sonst stimmen Mahlgrad/Tamperdruck nicht. Ich möcht nur, dass der Puck etwas sanfter und gleichmässiger befeuchtet wird. Wenn das Sieb den Kaffee einsperrt, ist meinem Verständnis nach zuviel Pulver im Sieb. Ich hab das ab und an schon als Ausweichvariante beobachtet, wenn Mahlgrad/Tamperdruck nicht das gewünschte Ergebnis – sprich einen trockenen und kompakten Puck – lieferten. Das Sieb sollte den Puck meiner Meinung nach aber nicht zusammenhalten müssen, das muss auch anders gehn, sonst ist der Siebträger massiv überfüllt (was dann wiederum zu sehr sauigen Bezügen führen kann, mit viel Schmonzes in der Dichtung oben, und zusätzlichem Reinigungsaufwand, zudem hat der Kaffee keinen Platz, sich auszudehnen). Wobei ich jetzt da wohlgemerkt auch keinen Glaubenskrieg nie nicht starten möchte – jeder, wie's ihm am besten passt. Infolge der vorhergehenden Argumentation wär die für mich wichtige Frage nicht ob, sondern wie das Wasser regnet (also eher Strahl oder Rieseln). Normalerweise stellt sich die Frage auch gar nicht so akut, bei der Gaggia mit dem Originalsieb halt deswegen, weil das einerseits seitlich offen ist und andererseits nur sehr wenige/große Löcher aufweist (42, wenn ich mich nicht verzählt hab). Aber günstiger ist Deine Lösung allemal, soviel ist schon einmal klar

 

Ich steh' jetzt etwas auf dem Schlauch: Wie befestigst Du das Resultat denn in der America?

 

In den dafür vorgesehenen orignalen M4-Schraublöchern unten am Kolben

 

Ah, dann wandert das Sieb mit dem Kolben nach oben vor dem Bezug...