Gaggia Paros - funktioniert das Magnetventil korrekt?

Moin moin,
als langer, stummer Leser des Forums will nun auch mal meine Fragen stellen :

Lange schon versuche ich der Paros den perfekten Espresso zu entlocken, was mir auch oft gelingt. Ein paar Dinge habe ich allerdings noch anzumerken, die evtl. sogar zusammenhängen:

1. Wenn ich die Maschine rückspüle, offnet das Ventil oft nicht sofort nach dem Ausmachen der Bezugstaste. Es dauert manchmal rundum eine Minute, bis das Ventil öffnet und Wasser in die Schale läuft. Manchmal dauert es auch noch länger bzw. funktioniert gar nicht und ich muss die Taste noch ein paar mal an- und ausmachen bis es geht.
2. Mit dem richtigen Mahlgrad und der richtigen Kaffeemenge bekomme ich zwar eine gute Durchlaufzeit und schöne Crema hin, dennoch ist der Durchlauf immer unterbrochen. D.h. es wechselt von Fließen zu Tröpfeln zu Fließen..

Kann es sein, dass das Magnetventil nicht genügend Druck aufbaut?

3. Der fertige Espresso hat zwar oft eine annehmbare Trinktemperatur, ist aber nie richtig heiß, manchmal auch viel zu lau. Wenn man nicht unmittelbar nach dem Bezug servieren kann, kann er schnell zu kalt werden (Die Tassen wärme ich natürlich immer mit kochendem Wasser vor).
4. Wie ist es mit dem Bezug von mehreren Espressi hintereinander? Müsste man theoretisch zwischen jedem Bezug wieder 6 Minuten warten? Wie lange lasst ihr vor dem Bezug Wasser laufen? Ich habe das Gefühl, wenn ich es solange mache, bis das Zischen aufhört (wie ich es gerade bei einem Seminar gelernt habe), ist die Temperatur schon zu stark abgefallen und der Druck zu niedrig.
5. Zu guter letzt habe ich viel Verschiedenes zur grundsätzlichen Aufheizzeit gelesen, z.B. 20 Minuten, während der Hersteller von 6 Minuten spricht. Es stellt sich ja immer die Frage, wielange man die Bohnen in der Mühle der Hitze aussetzen will. Wie halten es die Experten hier?
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Ich bedanke mich schonmal für alle Antworten und Hilfen!

 

Super, danke schonmal für die Antwort!

Das Ventil habe ich schonmal ausgebaut und in Kaffeefettlöser gelegt, leider hab ich es nicht ganz auseinander bekommen, da ich kein Schraubstock zum Gegenhalten habe. Also ich konnte das Ventil selber nicht zerlegen..

Dass nichts durchkommt beim Bezug passiert nur dann, wenn ich zuviel Kaffeemehl nehme oder zu fein mahle. Ich habe schon soviel verschiedene Arten mit dem Mahlgrad etc. probiert, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass es daran liegt. Ich habe den Eindruck, dass die Maschine in Schwällen pumpt und daher mal mehr, mal weniger Wasser durchkommt. Oder was könnte ich vor der Maschine noch falsch machen?

Mit Fettlöser habe ich auch regelmäßig rückgespült. Allerdings bin ich jetzt dazu übergegangen, es nur mit Wasser, aber täglich zu machen (auf dem Seminar sprach er von dem Nachteil von Fettlöser in Hinblick auf die Spannkraft der Crema). Aber das Problem besteht ja schon länger. Gestern habe ich auch Duschsieb und Verteilerplatte (Messing) abgebaut und gereinigt.

Temperatursurfen probier ich mal aus, danke für den Tip! D.h. ich lasse nicht direkt vor dem Bezug laufen, sondern mache nach dem 1. Espresso einen Leerbezug, bis die Lampe ausgeht und den nächsten Espresso, wenn die Lampe wieder angeht.
Morgens lasse ich immer eine Tasse leer durchlaufen. Wenn ich auf Dampfmodus stelle, besteht dann nicht die Gefahr, dass die Maschine zu stark hochheizt?

 

• Ok, Fettlöser war ich eh kurz davor wieder zu benutzen und das Ventil probiere ich nochmal irgendwie auseinanderzubekommen.

• Ohne Siebträger pumpt die Maschine nicht sondern fließt normal. Dass es am Kaffee liegt, kann ich mir kaum vorstellen, da ich es bisher immer hatte, auch bei verschiedenen Sorten verschiedenen Alters.
  Ich habe mal ein paar Bilder von Pucks gemacht. Kann man da was draus analysieren? Ich weiß nicht recht, wie ich Channeling verhindern kann.
  

• Mit dem Temperatursurfen musste ich nun den Mahlgrad neu anpassen (das ist leider mittlerweile schwierig, weil schon alle Gewinde in dem weißen Ring - die typischen Stellen - gebrochen sind und ich es nur einigermaßen mit Klebe zusammenhalten kann). Jetzt kommt mir allerdings die Crema viel zu hell vor und der Espresso ist immer noch nicht so heiß, wie ich es z.B. von der Gaggia CC kenne.
  Mit neuem Mahlgrad:

Noch irgendwelche Tips?

 

So, neue Bestandsaufnahme

• Hab das Magnetventil nun geöffnet bekommen und die EInzelteile durch Einlegen gereinigt. Leider nicht wirklich eine Verbesswerung. Das Ventil braucht beim Rückspülen mindestens 1sek um zu öffnen, inzwischen aber auch wieder länger (oder mehrere Versuche).
• Mit dem 2er Sieb sieht wirklich alles ganz anders aus. Der Tröpfel-Fehler lag also tatsächlich vor der Maschine.
• Das größte Problem mit der Mühle war bisher, dass meine Klebe-Lösungen beim Verstellen immer wieder abbrochen. Das scheint aber nun ganz gut zu funktionieren, hab wohl einen ganz guten Mahlgrad für die Flor de Café (el rojito)-Bohnen gefunden und versuche den Rest über die Kaffeemenge anzupassen. Die statische Aufladung oder wie das heißt nervt noch sehr, weil sehr viel daneben geht. Aber bevor ich mir ne neue Mühle leisten würde, will ich erstmal wissen, ob die Maschine an sich in Ordnung ist. Testen kann ich leider nicht mit einer anderen.
  
• Der frisch bezogene Espresso hat in vorgewärmten Tassen etwa 65 Grad C.

 

Das hatte ich garnicht geprüft. Vielleicht versuch ich beim nächsten Mal das Ventil noch zu entkalken. Aber dazu muss ich es erst wieder ausbauen und in einer Autowerkstatt öffnen lassen ;-)
Danke für die ganze Hilfe!