Gastronomie eröffnen - eine gute Idee?

AW: Gastronomie eröffnen - eine gute Idee?

Also ich würde mir schon noch einen BWLer reinholen, der sich um die Buchführung und Kostenrechnung kümmert, lässt sich sicherlich auch relativ schnell lernen, aber ihr sollt euch ja auf das Essen und den Kaffee konzentrieren.

Ein gewisses Startkapital, wahrscheinlich sogar ein Investor sind auch von Nöten.

Es gibt aus der "....für Dummies" Serie ein Buch über Existenzgründung, das ist sicherlich nicht schlecht.

Existenzgründung für Dummies: Amazon.de: Stefanie Sammet, Stefan Schwartz: Bücher

 

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eine sache wird gern vergessen: das ist ein knochenjob. du wirst unmengen an stunden reinstecken müssen, von morgens bis spät in die nacht um den laden zu etablieren. mit ein bißchen glück kannst du dich von anderen differenzieren und nach ein paar jahren wirklich harter arbeit mit 400€-verstärkung den einen oder anderen fest einstellen und dich zurückziehen. banken geben sehr ungern geld für so etwas aus, in den augenblicklichen zeiten ist es wohl noch schwieriger einen anschub zu bekommen.
so ein bistro wird von der lage extrem abhängig sein, die miete leider auch. den rest macht mit etwas glück die gute mundpropaganda.
ich habe übrigens selbst keine gastro-erfahrung, in meinem bekanntenkreis tummelt sich aber der eine oder andere besitzer von einem restaurant oder pizza-homeservice...

 

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Hallo erstmal,
also grundsätzlich warum nicht?
Bwl-ler braucht man nicht denn wen die nicht mehr können als Kneipenkalkulation
würden sie meine schlimmsten Vorurteile noch übertreffen.
Ihr müßt von "oben" nach "unten" rechnen.
Wieviel Euronen brauchen wir zum leben.
+ alle Kosten
+ Steuern und Sozialabgaben
Hochrechenen wieviel Umsatz ist dafür notwendig.

Und jetzt kommt die Gretchenfrage kann man das überhaupt mit so einem
Individualkonzept physisch leisten.

Wenn ja wo ist das Publikum das den Umsatz bringen kann
hab ich dort auch ne passende Immobilie.

Wenn ihr das alles bejahen könnt, lohnt es sich weiter darüber nachzudenken.

uups: koffeeinschock hat ja schon eineiges vorweggenommen

 

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Reizvoll ist das ganze sicherlich, vor allem wenn es "anders" ist.
Wobei mir als Kunde nur das "anders" nicht ausreicht, ich erwarte schon einen Geschmack/Qualität was ich von zu Hause nicht unbedingt habe.
Daß es viele Laienköche gibt die Profi-Köchen etwas vormachen ist sicherlich keine Frage, wäre aber ggf. kritisch zu hinterfragen.

Als "anders" stelle ich mir z.B. vor die Gerichte live zu kochen, gerne wie auch erwähnt nur 3 oder 4 wechselnde Gerichte für einen Tag/Woche.
Interessant wird es wenn dann z.B. nicht auf einem herkömmlichen Herd/Backofen gekocht wird sondern z.B. auf enem alten Holzkohleherd, offenem Feuer o.ä.

Daß die Gastronomie ein Knochenjob ist merke ich bei meinen Cafe-Caterings, wenn man das nicht gewohnt ist schlaucht das ungemein, vor allem dürften die richtigen "Gastronomentage" noch deutlich länger sein, sprich wenn das Lokal bis 22.30 Uhr auf hat ist man wahrscheinlich kaum vo 24 Uhr draussen, morgens mit Einkaufen, Vorbereitung und Co gehts dann wohl auch spätestens gegen 9.00 Uhr los wenn man mittags was auf den Tisch bringen möchte.

Die Frage die ich mir immer stelle : Warum kleckern und nicht klotzen ?
Warum das "preiswerte" Segment ansteuern ?
Das "preiswerte" Segment wird von der meiner Meinung nach aussterbenden Mittelschicht genutzt.
Das "billige" Segment ist nur über Masse und minderer Qualität zu bedienen, das steht hier ja nicht zur Debatte.

Warum nicht happige (aber nicht übertriebene) Preise nehmen wenn man entsprechende Qualität bieten kann ?
So komme ich an eine Zahlungskräftige Kundschaft die es sich leisten kann.

Gruß
Holger

 

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Mein Vorschlag wäre: macht mal in verschiedenen Gastro Einrichtungen jeweils für ein paar Wochen irgendeinen Nebenjob, zB als Spülhilfe oder Tellertaxi (denn das werdet ihr bei Euch im Laden auch sein). Wenn ihr danach noch Lust habt könnt ihr ja weiter überlegen...

 

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Mein Senf: Wenn es unter den Nägeln brennt, wenn man mehrere Wochen drüber geschlafen, den Gedanken zur serienreifen Idee gemacht und die Wunschvorstellungen auf realistischen Boden gebracht hat, aber immer noch von dem Traum überzeugt ist, dann sollte man es einfach machen. Schwarzmaler wird es immer geben - und wenn es schief geht, war es wahrscheinlich besser, den Karren vor die Wand gefahren zu fahren, als sich später drüber zu ärgern, dass man den Karren nie angefasst hat. Ein Zuckerschlecken ist sowas sicher nicht. Aber das ist ein Job im Journalismus nun auch nicht unbedingt.
Achso: Und Tellertaxi im fremden Laden zu sein, ist was ganz anderes, als Tellertaxi in der eigens eingerichteten Location zu sein, die auf die eigene Kappe geht.

 

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Tellertaxi? Der ist echt gut! :lol:
Bisher kannte ich nur Saftschubse für neudeutsch Flugbegleiter/in aus dem Film Madagaskar.
Tellertaxi...:lol:

 

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Also das erste was mir dazu einfällt ist,alles was mit herzblut und freute gemacht wird ist schonmal gut.
allerdings bin ich auch gastronom und kann aus der praxis reden.
es gibt in meinen augen gerade in der gastronomie 3 regeln.
1.regel:lage
2.regel:lage
3.regel...ihr wißt schon;-)
vor allem wenn man von laufkundschaft abhängig ist.
für alles andere musst du eine menge luft(sprich geld)haben.
und du musst dir auf dauer einen namen machen.
und das geht nunmal nur über die qualität und das "anders sein".
gut finde ich lieber 3 gute als 10 schlechte gerichte auf der karte.
ich bin immer von geschichten begeister ,wo leute aus leidenschaft ein geschäft aufgemacht haben und deren qualität so gut war das es sich rumgesprochen hat und der laden immer besser läuft.leider sind diese geschichten nicht häufig anzutreffen.
brauch man gastronomie erfahrung?nein
muss man bereit sein 7 tage die woche 14h zu arbeiten?ja
will und kann ich das bis in mein rentenalter?nein
macht euch gedanken wo ihr hinwollt.
leidenschaft ist gut,naivität nicht.

 

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Das ist nicht abwertend gemeint, aber das Konzept mit den billigen und wechselnden Menüs erinnert mich etwas an eine Kantine, dort gibt es auch immer 3 Menüs täglich im Wechsel und alle 2 Wochen wiederholt sich der Speiseplan im Prinzip. Menü 1 ist eine Tagessuppe oder Eintopf mit Nachtisch, Menü 2 ist oft irgendein Gericht, dass sich aus Fleisch + Beilage + kleinen Salat oder Nachtisch zusammensetzt und Menü 3 ist meistens was aus der leichten Küche sowas wie gegarte Hähnchenbrust mit einen großen Salatteller und Backkartoffel. Die Menüs kosten 3 -4 Euro und es gibt 3-4 Standardbeilagen die man zu Menü 2 kombinieren kann. Als "Dauerbrenner" gibt es täglich auch Currywurst mit Pommes oder Frikadellen mit Kartoffelsalat für 2,50 Euro und für den kleinen Hunger gibt es noch Pommes, Kuchen, belegte Brötchen und eine Regal mit Schokoriegeln.

 

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Also wenn ich in Deiner Lage rösten und verkaufen dürfte wäre mir alles andere sowas von egal... Ich schaue mir Deine Webseite (nicht zum ersten mal) an und werde immer wieder neidisch... HAMMERLAGE!

Und um auch was konstruktives beizutragen. Ich finds gut. Hier gibt's was ähnliches: Le Beizli le beizli - kulinarische reisen
Focus aber auch noch auf Wein und ein Theaterlokal im selben Gebäude...

Gruss

Roger

 

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Hallo,

die Frage, die sich mir vor allem stellt: wollt/müsst ihr davon leben, oder soll das eher "so nebenbei" laufen? Dann sollte man sich mal darüber klar werden, wieviel Umsatz nötig ist, um einen für euch längerfristig ausreichenden Gewinn zu realisieren. Für 2 oder 3 Leute kommt da schon was zusammen, ich weiss nicht, was man als Redakteur verdient, aber leben kann man wohl schon davon. Wie hoch werden die Anfangsinvestitionen sein? Man muß bestimmt kein BWLer sein, aber es schadet nicht, mal einen zu Rate zu ziehen - kein Herzblut der Welt kann dir fehlenden Umsatz ersetzen (mal ganz ohne Schwarzmalerei). Von den unschönen Arbeitszeiten mal ganz abgesehen, die lassen sich ertragen, wenn man seinen Traum verwirklicht.
Also, so unromantisch das auch ist: meistens hängt´s an der Kohle.
Entweder an der, die du nicht bekommst, oder an der, die du nicht verdienst. Trotzdem : Viel Glück!

 

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Mir ist gerade was eingefallen.du sagst deine freundin kocht gut.mach doch mal folgendes:
nimmt euch 1 woche urlaub.
denkt euch 3 gerichte aus.
ladet 12 gäste täglich ein.
die dürfen von 12 bis 21 uhr kommen wann sie wollen.
mal einzeln mal alle auf einmal(wie halt üblich in der gastronomie)
Dann hast du so ungefähr ein gefühl wie du dich fühlen wirst wenn du das täglich machst.
die größe der küche interessiert nicht,denn wenn bei einem gespart wird in der gastronomie dann ist es oft an der küchengröße.denn sitzplätze bringen mehr geld;-)
töpfe und pfannen leihst du dir von freunden.
ich komme gerne vorbei,bezahle natürlich.;-)

 

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Naja,alles andere sollte dir nicht egal sein;-)
aber es stimmt schon,es gibt schlimmere lagen:lol:

 

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Mittlerweile ist "Lage" aber nicht alles - Du kannst eine 1A Lage haben, wenn das Konzept nicht stimmt, kommt niemand (immer wieder gerne mal bei Herrn Rach zu sehen).

Wichtiger ist das unverwechselbare Konzept - wenn die Leute "Lust" darauf haben, kommen die auch in eine 1B Lage. Diverse "3rd Wave Coffee Shops" liegen definitiv nicht in 1A Lauflagen und funktionieren dennoch prächtig (mit fallen dazu immer die Bonanza Coffee Heroes in Berlin ein).

Schlussendlich ist es für Euch wichtig, erst einmal das Konzept zu erstellen und dann für dieses Konzept die richtige Lage zu finden - und nicht umgekehrt.

Ich sage immer "die besten Gastronomen sind die, die keine Ahnung von der Gastronomie haben" - das sind allerdings Leute, die sehr kreativ und zielgerichtet mit dem Thema "Gast-geben" umgehen. Planloses herumwurschteln in Küche und Service ergibt ein Desaster - auch dazu zeigt Herr Rach immer wieder gute Beispiele.

Meinen Vorrednern kann ich nur zustimmen: Gastronomie ist ein Knochenjob - entweder man liebt sie oder man hasst sie - dazwischen geht nicht. Allerdings auch ein Knochenjob, der sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Das mit dem "Praktikum" in einem Restaurant oder Kneipenkonzept, wie ihr es plant, halte ich für eine gute Idee - ein bisschen "spicken" hilft immer. Bereitet Euch dann auf einen harten Weg bis zur Eröffnung vor, denn vor den Gästen kommen die diversen Ämter, die Euch das Leben schwer machen wollen: Bauamt, Ordnungsamt, Gesundheitsamt, IHK und wie sie alle heissen. Und richtet Euch auf eine gehörige Ablöse für Läden ein, die zur Zeit noch bewirtschaftet werden. Meist wollen die jetzigen Betreiber Abstand haben - für nichts. Den ganzen Mist im Restaurant kann man in der Regel nämlich getrost auf den Müll werfen... - den Abstand zahlst Du für die etablierte Lage und die Konzession. :shock:

Aber ich will es Euch nicht mies machen, nur einen realistischen Blick solltet Ihr bekommen.

Johannes

P.S.: Weitere freundliche Worte zum Thema Tellertaxi sind Kiestreter und "Er war Kellner und sie stahl auch". Ach ja, ich bin selbst gelernter Restaurantfachmann, äh, Kellner ;-)

 

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Auch ich gebe euch den Tip, sucht euch zuerst einmal Jobs in der Gastro, sowohl Früh- als auch Spätschichten. Und wenn ihr eine Spätschicht habt, lasst den Wecker dennoch spätestens um 8 klingeln. Denn wenn es euer Laden ist, müsst ihr morgens Ware annehmen, gg.falls zum Großhändler, mit Vertretern schnacken, die BuFü machen usw.
habt ihr dann immer noch Lust darauf und seid euch darüber bewusst, dass es ein Knochenjob wird, könnt ihr euch dem nächsten Thema stellen: Rechtsform und Finanzierung. Woher bekomme ich wieviel Geld, reicht dieses und wie schnell kann ich es wieder tilgen. Ihr habt anfangs einiges an Aufwand, ohne auch nur einen Topf oder eine Tasse gekauft zu haben.
Ein guter Laden ist dann nach ca. 3-4 Jahren amortisiert, d.h. dann habt ihr die Chance schwarze Zahlen zu schreiben.
Es macht also keinen Sinn, den Gedanken nach 2 Jahren wieder fallen zu lassen.
Aber, wenn ihr wirklich meint, dass das euer Ding ist, macht es. Gerade in Zeiten wie diesen brauchen wir Pioniergeist irgendwer muss unsere Wirtschaft wieder wachsen lassen.

 

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Dann sollte man aber an die Fragebögen denken, die es immer bei Rach gibt, in denen die Leute immer die Sauce, das Fleisch, Beilagen, den Service usw. bewerten können.

 

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Sorry, die teilt nur Herr Rosin aus (Rosins Restaurants) ;-)

Jo.

 

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Wobei ich den Typen überhaupt nicht ertragen kann....

Rach gefällt mir ja. Das guck ich gerne, aber vorige Tage bin ich beim zappen mal Herrn Rosin in die Finger gefallen und habs grad mal 5 Minuten ausgehalten, weil der so unglaublich aufgestetzt und überzogen ist.

Man war das schlecht...

 

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Der Rosin lässt es manchmal einfach zu deutlich raushängen, was er über die Läden denkt, die er anschliessend berät. Manchmal sind die Fehler, die dort gemacht werden allerdings auch wirklich haarsträubend. Die Leute sind schon so in ihrem eigenen Sumpf, dass sie nicht mehr sehen, was mit ihrem Laden passiert oder was nötig wäre. Sowohl Rosin als auch Rach halten den Leuten lediglich nen Spiegel vor und geben ein paar Impulse - und meist blühen die Gastronomen wieder auf und gehen mit neuem Elan an die Sache.

Auch die Kochprofis gehen ja in die gleiche Richtung. Für Gastronomie-Gründer finde ich diese Sendungen, auch wenn sie sicher nicht immer "real" sind, sehr wichtig, um sich einen Eindruck zu verschaffen, auf was zu achten ist: den Blick aus den Augen des Gastes nicht zu verlieren.

Jo.