Gibt es einen Geschmacklichen Unterschied zwischen Alte HH und Modernen Handhebel Maschinen

Naja, ich sage mal so: Wenn eine Maschine einen Eigengeschmack abgibt, dann sollte sie gründlich geputzt werden! Anders gesagt, per se sollte es keinen Unterschied zwischen "Alt" und "Neu" geben.
Unterschiede gibt es natürlich zwischen einzelnen Maschinen bzw. Modellen, aber das hat weniger etwas mit dem Baujahr zu tun, als vielmehr Druckverlauf (also unterschiedliche Federn), Temperaturtstabilität (Bauweise der Maschine) usw usw.

 

Per se ist der Druckverlauf bei alten Maschinen nicht anders als bei Neuen. Aber nur ganz allgemein, denn am Ende hängt es von der konkreten Maschine bzw. Brühgruppe / Feder ab. Die meisten Federn lassen sich bei Mißgefallen aber tauschen.

Bsp aus der Praxis: Bei mir steht eine alte "kleine" HH von Zacconi. Die verbaute Originalfeder ist aber bei den alten Zacconis sehr schwach, zu schwach für einen gutes Espresso. Die stärkeren Federn von Ponte Vecchio passen aber, damit stimmt dann wohl der Druckverlauf (lt Aussage derer, die die Feder getauscht haben).

Zurück zur Frage: Gehe ich recht in der Annahme, daß die Frage darauf abziehlt, ob Du Dir besser eine alte oder eine neue Maschine holst?

 

Wobei der Geschmack (der m.E. bei neu vs alt nicht als besser oder schlechter einzustufen ist) nur ein Parameter ist. Ein Tauschen von Federn geht natürlich auch bei neueren Maschinen, Du könntest z.B. bei einer neuen Zweigrüppigen auch unterschiedliche Federn in die BGs bauen.

Bei neuen Maschinen gibt es m.E. ein paar Vorteile, die nicht von der Hand zu weisen sind:
Alle Bauteile sind tip-top in Ordnung.
Eigenschaften der Maschine können vorher erkundet werden.
Verschiedene Techniken "state of art" können genutzt werden, z.B. in punkto Temperaturstabilität, ohne daß eine Maschine "verbaut" wird. Etwaige Kinderkrankheiten sind ausgemerzt.

 

Hier was zu Federstärken und ihre Druckverläufe
https://www.kaffee-netz.de/threads/federstaerken-bei-handhebel.80492/
Es gibt auch HHs mit zwei Feder Systemen.
Durch verkürzen des Federweges z.B. durch Unterlegscheiben kann man den Druckverlauf anheben.

Gunnar

 

Verursacht ein Verkürzen der Feder bei einem HH tatsächlich auch den Weg also auch die Menge an Wasser welches durch das Pulver gedrückt werden soll? Ich hätte jetzt gedacht das System verhält sich wie bei einem Schraubfahrwerk: Durch Zuschrauben (Verkürzen) erhöht sich die Vorspannung und so die Progression, nur eben anders herum.

 

Da es Kolben und Zylinder gibt ist der Hubraum immer der selbe, lediglich die Kraft, welche auf den Kolben ausgeübt wird ist von der Federrate abhängig. Durch Zugabe von U-Scheiben spannt die Feder etwas vor, es sollte aber noch genug Platz zum vollständigen Spannen des Kolben vorhanden sein da sonst der Zulauf nicht freigegeben wird.
Den Druckverlauf kann man bei den meisten Handheblern aber manuell beeinflussen. Druck reduzieren durch halten des Hebels geht immer, Druck erhöhen durch drücken des Hebels an den meisten.
An der Bezzera Strega leider nicht, aber eine Nachrüstung der oberen Hebelführung ist schon angedacht.

Das spannende am HH ist IMHO der Druckverlauf der während des Bezuges abnimmt.
Bitter war gestern, machen Sorten geht damit dann auch die Substanz im Milchmixgetränk verloren.
Ich komme bei der Strega besser mit klassischen Barmischungen zurecht.
Grüße,
Stefan

 

Ok, verstanden: Arbeitsweg bleibt gleich, Vorspannung wird erhöht.
Danke.

 

Ja genau konnte man auch anders verstehen.
Erhöhung der Vorspannung durch unterlegen von Unterlegscheiben bis max. Blocklänge. Der Weg des Kolbens bleibt klein.

Gunnar

 

Konkurrent!:-o
Nein, viel Freude damit!;-)

 

Ein Scherz, freue mich über Jeden, der auch Geschmack an einem Alten HH findet, hier im warsten Sinne des Wortes , nur dann eher "mit" mit statt "an".