Grundsatzdiskussion - Milchpreise

Diskutiere Grundsatzdiskussion - Milchpreise im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Landliebe zahl wohl den Bauern etwas mehr und liefern nur Milch von Deutschen Bauern. Kostet aber ein Liter um die 1,40 Euro Landliebe = Campina,...

  1. #21 Sebastiano, 24.02.2015
    Zuletzt bearbeitet: 24.02.2015
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    Landliebe = Campina, ein marktdominierender Riese.
    Wer 1,40 €/L für Landliebe (Glasflasche, länger haltbar?) bezahlt, wird gnadenlos abgezockt.
    Ich bezahle z.B. für:
    Söbbeke Demeter Bio-Vollmich, nicht homogenisiert, (Glasflasche) nach Preiserhöhung 1,49 €/L, im Abo 1,29 €/L (ohne Pfand).
    Rewe Naturland Bio-Vollmilch, homogenisiert (Tetrapack) 1,09 €/L.
    Am Rande: ist Deutschland nicht inzwischen sogar Welt- aber zumindest Europameister beim Export von konventionellen Milchprodukten?

    Gruß, Sebastiano
     
  2. #22 Der-Graf, 24.02.2015
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    Auf jeden Fall hat sich für die Deutsche Molkereiindustrie ein riesiger neuer Markt aufgetan, weil die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten im asiatischen Raum (ich glaube insb. China) rapide steigt. Vielleicht erledigt sich das Problem der Überproduktion dadurch auch bald von selbst?! Was dann immer noch bleibt ist das Problem des Qualitätsdiktats der großen Handelsketten, die meist ausschließlich homogenisierte und selten regionale Milch anbieten. An diesem Punkt hat der Verbraucher aber zumindest einen Ansatzpunkt und seinen Hebel anzusetzen...
     
  3. #23 Sebastiano, 24.02.2015
    Zuletzt bearbeitet: 25.02.2015
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    Dazu wird die Milchquote abgeschafft und klar, es wird noch mehr und in größerer Massentierhaltung produziert. Artgerecht, Qualität, Bio, Preiswirkung? Tendenz eher nach unten – kleinere, selbst mittelgroße Biobauern können zu dem Preis nicht mehr produzieren, das kann für uns zukünftig noch ziemlich grausam oder/und sehr teuer werden.

    Export in asiatische Länder – ein wichtiger und sehr interessanter Aspekt. Trotz vermeintlicher Laktose-Intoleranzen ist das wohl so und gerade Deutsche Milchprodukte sind gefragt und haben ein hohes Ansehen.
    Aber ein interessantes Phänomen entsteht dadurch, dass die exportierte Milch überwiegend H-Milch ist. Diese hat unbestritten einen deutlichen 'Kochgeschmack'. Nun kommen Länder ohne ausgeprägte Milchtradition, wie z.B. die Asiaten, als erstes mit dieser H-Milch und dem typischen Geschmack in Kontakt und glauben sodann jede Milch müsse so schmecken wie H-Milch schmeckt. Probieren sie natürliche, frische Milch, so glauben sie dass damit etwas nicht stimmt.
    Wer Analogien zu anderen Produkten auch bei uns erkennt, könnte gar nicht mal so falsch liegen. Unsere Kinder wachsen nicht selten mit Produkten auf, die mit natürlichem, unverfälschtem Geschmack nicht immer etwas zu tun haben. Die Folgen – sie werden den manipulierten, künstlichen 'Industrie-Geschmack' oder die geschmacklose Tomate oder oder… als 'normal' empfinden. Wollen wir das?

    Am Rande – wen es interessiert:
    The Science of milkfoam
    Dr. Thomas Huppert, principal scientist, NIZO Food Research, gives an extremely in-depth and highly technical talk on the chemistry and mechanics of milk foam, a vital part of our industry.
    Dauer: 23 Minuten
    • ab Minute 16:10 wird der geschmacksprägende Aspekt von H-Milch in den neuen asiatischen Milchländern angesprochen.
    • es geht in dem Vortrag auch um die Wirkung von Pasteurisierung und Homogenisierung, in Bezug auf die Wirkung für das Aufschäumverhalten der Milch.

    http://www.scaasymposium.org/thom-huppertz-the-science-of-milk-foam/

    Gruß, Sebastiano
    .
     
  4. #24 chris_weinert, 24.02.2015
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    Das Problem mit nicht-homogenisierter, aber pasteurisierter Milch ist allerdings meiner Erfahrung nach, daß das Fett total ausklumpt und (im Gegensatz zur normalen Milch vom Bauern), sich nur schlecht wieder "emulgieren" läßt. Hast Du das Problem nicht?

    Und mal andersrum gefragt: Was ist das Schlechte am Homogenisieren bzw. warum magst Du es nicht?

    @Sebastiano: Danke für den Tip!
     
  5. #25 Sebastiano, 24.02.2015
    Zuletzt bearbeitet: 24.02.2015
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    Aber das ist doch kein 'Problem' - das 'klumpt' nicht – das ist eine sehr leckere Sahneschicht, quasi als Qualitätsmerkmal und Geschmacksträger.
    Darum sollte/muss die nicht homogenisierte Milch in den Flaschen auch immer geschüttelt werden, das war früher ein völlig übliches Prozedere. Und wenn mal etwas von dieser Sahneschicht in Partikeln auf der Milch schwimmt ist das nicht 'bäh', sondern wieder ein Zeichen für die natürliche 'Güte' einer Milch. Beim Aufschäumen löst sich das doch völlig auf.

    Homogenisierung – Es gibt nicht wenige Kinder, die haben Verdauungsprobleme und vertragen keine Kuhmilch. Es wird stark vermutet, dass es oftmals genau an der Homogenisierung liegt. Dabei werden ja die Fettpartikel zu mikroskopisch kleinen Kügelchen aufgespalten. Genau diese mikroskopisch kleinen Kügelchen stehen in Verdacht diese Unverträglich (mitunter auch bei Erwachsenen) bei der Verdauung im Darm auszulösen. Geschmackliche oder sonstige Gründe hat eine Homogenisierung überhaupt nicht. Es ist das vermeintliche 'Klumpen' wie Du es ja auch beschreibst, was der 'heutige' Verbraucher als unangenehm empfindet, dabei ist es das natürlichste der Welt und eher ein Qualitätsmerkmal.
    Der Demeter Bio-Verband schreibt den Molkereien sogar bestimmte Winkelungen der Rohrleitungen vor, um nicht etwa beim Durchfluss einen unbeabsichtigten 'quasi Homogenisierungseffekt' zu bewirken.

    Das ganze ist so ähnlich, wie mit der Geschmacksprägung durch H-Milch und andere stark be- oder verarbeitete Lebensmittel, allein zum Zwecke der logistisch günstigeren Haltbarkeit, optischen Beschaffenheit etc., die Qualität verbessert sich dadurch eher nicht. Viele 'gewöhnen' sich daran und glauben es müsse so schmecken oder eine bestimmte Konsistenz haben – das hat aber mit dem natürlichen, unverfälschten Ausgangsprodukt nicht immer etwas zu tun.

    Gruß, Sebastiano
    .
     
  6. #26 svala0791, 24.02.2015
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    Das kann ich aus dem persönlichen Umfeld bestätigen und es ist auch der Grund, wieso wir meistens Frischmilch über die ökokiste beziehen. Nicht homogenisierte Milch ist gar nicht so leicht zu bekommen im normalen Handel. Und ewig weit zu fahren für einen Liter Milch würde für mich wieder gegen mein "ökologisches Gewissen" gehen.
     
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  7. #27 mo_redcode, 24.02.2015
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    Ich mach mal Werbung, nicht homogenisierte Milch hat jeder Edeka (bzw. man kann es dort bestellen) und die Bio-Läden (Alnatura etc.). Nur gibts die Zuletztgenannten nicht überall....
     
  8. #28 Bonsai-Brummi, 24.02.2015
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    ...jedenfalls im Beritt von Edeka Südwest - für die anderen Regionalgesellschaften würd ich meine Hand nicht ins Feuer legen ;)

    Und noch ein wenig Reklame: In Hessen (und einigen angrenzenden Gegenden) sollte nicht homogenisierte Milch bei Tegut zu finden sein.
     
  9. #29 Scubafat, 24.02.2015
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    Kann man eigentlich noch gänzlich unbehandelte Milch kaufen?
     
  10. #30 mo_redcode, 24.02.2015
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    Im Supermarkt leider nicht. Rohmilchverkauf ist leider sehr reguliert.

    So etwas wünscht man sich doch deutschlandweit....obwohl ich nur paar Km davon entfernt wohne, habe ich davon auch erst vor kurzem erfahren.
    http://www.morgenweb.de/region/mann...nach-dem-melken-gibt-s-eine-massage-1.1757048
    Allein das Thema Kultivierung des Magen-Darm-Traktes mit (guten) Bakterien, um das Immunsystem zu stärken, ist ein Grund, um diese Diskussion hier warm zu halten und andere damit zu "infizieren".
     
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  11. #31 Sebastiano, 24.02.2015
    Zuletzt bearbeitet: 24.02.2015
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    Das ist 'Vorzugsmilch' oder 'Rohmilch', die gibt es leider nur noch sehr selten, aber es gibt sie – musst halt mal in Deiner Gegend recherchieren. Der Grund liegt wohl in der noch kürzeren empfohlenen Verbrauchsfrist:
    Milcherzeuger brauchen eine Genehmigung der zuständigen Behörde. Auf den Verpackungen muss folgender Hinweis stehen: Rohmilch - verbrauchen bis … aufbewahren bei höchstens +8 °C. Es gilt eine Verbrauchsfrist von maximal 96 Stunden nach dem Melken.

    Gruß, Sebastiano
     
  12. #32 Scubafat, 24.02.2015
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    Danke euch. Muss ich gleich mal schauen!
     
  13. Tara

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    Sollte schwierig sein.
    Google mal oder lies hier mal im Forum die Hinweise von Nacktkultur in Bezug auf unbehandelte Rohmilch,
    Ich würde als Bauer da keine Haftung übernehmen wollen, egal wie oft oder lange ich predige dass sie abgekocht werden sollte... (Und dann Fine ich schmeckt sie auch nicht mehr, gekochte milch find ich auch widerlich)
     
  14. #34 Sebastiano, 24.02.2015
    Zuletzt bearbeitet: 25.02.2015
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    Zum Wegfall der Milchquote und die fatalen Auswirkungen auf kleine/mittelgroße Milchbauern, die noch artgerecht, landschaftspflegend handeln und Bio-Qualität erzeugen – und letztlich auf uns, die wir auf natürliche Qualität ohne Turbo-Kühe Wert legen.

    Hier ein 3 Minuten Kurzbericht der ARD vom 17.11.2014, der es auf den Punkt bringt:
    Billige Milch: Preisverfall schadet Bauern [und Konsumenten]



    Also liebe Leute, wir die Kunden tragen die Verantwortung wie es weitergeht – kauft bitte möglichst regionale (Bio)Milch-Produkte und bezahlt das leistungsgerecht. Wir gönnen uns hier teures, eigentlich völlig überzüchtetes technisches Equipment und ziemlich teure Bohnen um ganze 5 cl. eines leckeren Zaubertranks zu erzeugen. Während einige sich von vermeintlich günstigen Preisen verführen lassen und am Ende an der Milch für den leckeren Cappuccino/Latte – am falschen Ende sparen?

    Es geht um wesentlich mehr – es geht darum in Zukunft ansonsten nur noch irgendwelche überzüchteten Turbo-Industrie-Kühe in industriellen Größenordnungen zu haben, die einen Cocktail aus Gensoja/Mais/Antibiotika fressen, die Luft vollgasen, unsere Böden mit quasi Sondermüll-Gülle durchtränken und wir irgendwann gar keine andere Wahl mehr haben, als dieses weiße 'Industrie-etwas' zu kaufen. Es sei denn man kennt jemanden, der jemanden kennt – und der sich das teuer bezahlen lässt. Denkt bitte nicht zuletzt an Eure Kinder und erzählt das weiter…

    Vergessen wir bitte niemals: das 'heutige Bio' ist der eigentliche 'Normalfall' – es gab bis vor etwa 50/60 Jahren gar nichts anderes, und die intensive Boden- und Grundwasser verseuchende Dünger- und Chemie-Tierhaltung/Landwirtschaft war der 'Sonderfall'. Heute erscheint es fast umgekehrt, was aber ein fataler Irrtum ist.

    Ich weiß, meine Statements können anstrengend sein – bleibt tapfer und haltet bitte durch…;)

    Danke
    Gruß, Sebastiano
    .
     
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  15. #35 magross, 25.02.2015
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    Da hilft eigentlich nur noch eins, eine eigene Kuh im Garten halten, aber
    da wird man wegen den Abgassteuern wahrscheinlich auch bald zu Kasse gebeten.
    ´
    Im ernst, eigentlich sollte man nur Milch von Regionalen Erzeugern kaufen.
    Aber Ehrlich es ist auch für uns Verbrauen nicht immer einfach, und man greifen auf günstige schnell verfügbare Produkte vom Discounter zurück
    Spätestens wenn die Frau den Mann abends auf dem Nachhauseweg anruft und sagt, beeil dich das Abendessen wartet, ach ja die Milch ist noch Leer bring bitte noch schnell ein Liter mit.
    Und dann passiert es doch.

    Grüße Marcus
     
  16. #36 chris_weinert, 25.02.2015
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    Das ist es ja, was ich meine, und das ist das Mißverständnis: Es ist eben ein Unterschied, ob die Milch eine Sahneschicht hat, die man unterschütteln kann/muß, oder ob sie un-unterschüttelbare Klumpen hat. Ersteres ist, genau wie Du schreibst, ganz normal, und das kenne ich so von früher. Ich weiß noch, als das erste mal ein "Stadtkind" eine Tüte Milch vor mir geschüttelt hat, um mich zu ärgern, und ich nachfragte, was daran jetzt so schlimm sei, und der dann meinte, davon würde Milch doch bekanntermaßen sauer. Da dachte ich häh nee, das muß man doch machen, damit die Sahne wieder untergeschüttelt wird, weil ich eben keine homogenisierte Milch kannte.

    Das Ding ist, daß bei den Brodowin-Milchtüten immer Fettklumpen drin rumschwimmen, die sich eben nicht unterschütteln lassen, oder ich bin zu blöde. Ich finde nicht den "Inhalt" der Klumpen ekelig, sondern die Tatsache, daß man halt beim Trinken immer Klumpen irgendwo hängen hat, das ist scheiße. Wie bei einer klumpigen Sauce, das findet man ja auch nicht wegen der Inhaltsstoffe eklig, sondern wegen der Distribution, nenne ich es mal.

    Ist das bei Eurer nicht-homogenisierten, aber pasteurisierten Milch nicht so?

    Ich bin wirklich kein Industriegläubiger, aber bei solchen Mutmaßungen würde ich immer erst anfangen, zu glauben, wenn das noch jemand anders sagt, als die Leute, die mir erzählen, Weizen verklebe das Gehirn und Wasser enthält mehr "Energie", wenn man es "levithiert" und solchen Bullshit. Was in meinem Freundeskreis von irgendwelchen Selbsternannten Pendel-"Ärzten" schon alles für Nahrungsmittelunverträglichkeiten attestiert wurden und mit welchen abenteuerlichen Assoziationen und Begründungen, oha oha. Nur weil etwas erstmal face-valide klingt, ist es noch lange, aber wirklich ganz lange nicht richtig.

    Diese ganze Süßstoff-Verschwörung z.B. steht ja auch im Verdacht, von der Zuckerindustrie lanciert worden zu sein. Damit will ich nicht sagen, daß Süßstoffe unbedenklich sind, sondern nur, daß es bedenklich ist, nach ein, zwei (und nicht mehr) Lobby-Studien irgendwelche Stories zu glauben.

    Es passiert viel Mist und genau wie Du sagst, viel, was nur der Industrie aber nicht dem Verbraucher nützt (ESL-Milch), und das was Du geschrieben hast, klingt erstmal gut. Aber glauben tu ich solche Sachen erst, wenn darüber seriöser Konsens oder Tendenz herrscht. Die Cholesterin-Entwarnung war ja gerade ein schönes Beispiel.

    Man muß einfach ganz klar unterscheiden von Scheiß-Qualität und Bequemlichkeit-für-die-Industrie einerseits und tatsächlicher Schädlichkeit andererseits.
     
  17. Yace

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    Manchmal schon. Das macht mir persönlich aber nichts. Beim Schäumen wird es dann doch aufgelöst. Beim Müsli löffel ich es dann halt weg. Ich finde das cremige Zeug total lecker. Wieso mir die Milch besser schmeckt, als die homogenisierte, kann ich dir nicht sagen. Ich habe irgendwann Mal das ganze Milchregal des Supermarktes durchprobiert. Für mich war die nicht homogenisierte Biomilch mit Abstand besser als alle anderen. Die homogenisierte Biomilch vom gleichen Hersteller mit eingeschlossen. Dafür bin ich dann auch bereit mehr Geld auszugeben.

    Ansonsten wird hier ein Problem diskutiert, das meines Erachtens nach gar nicht auf Milch alleine bezogen ist. In Deutschland besteht eine unglaublich große Discounterkultur mit einem der härtesten Preiswettbewerbe der Welt. Selbst Riesen wie Walmart sind da nicht rein gekommen. Das führt dazu, dass in Deutschland ein geringerer Anteil der Konsumausgaben für Lebensmittel ausgegeben wird, als in fast allen anderen Ländern der Welt. Das illustriert zum einen den Preiskampf der Discounter. Zum Anderen aber auch, dass viele Deutsche nicht bereit sind, für qualitativ hochwertige Lebensmittel etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Sonst würde es diesen Preiskrieg nicht geben. Ändern kann sich das nur, wenn sich eine breitere Wertschätzung für Lebensmittel einstellt. Der zunehmende Erfolg von Bioprodukten lässt eine sanfte Entwicklung in diese Richtung erhoffen. Trotzdem wird es vermutlich immer Menschen geben, für die Essen ein notwendiges Übel ist, dessen man sich möglichst schnell und günstig entledigen sollte.

    Gruß,
    Peter
     
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  18. #38 Bonsai-Brummi, 25.02.2015
    Bonsai-Brummi

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    Gerade die nutzt mir sehr wohl: Milch konsumiere ich praktisch nur auf Tour im Kaffee. H-Milch schmeckt nicht - und frische wird, einmal geöffnet und dann in der Kühlbox im Auto gründlich durchgeschüttelt, binnen weniger Stunden schlecht... :(

    Eben: Allen Unkenrufen zum Trotz boomen Bio, Slowfood, Hofläden und auch Kleinröster unverdrossen - find ich bestens; aber wo ist das Problem, wenn "Wirkungsesser" auf ihre ganz persönliche Art genauso glücklich werden...?
     
  19. Hardi

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    Auf das "Argument" habe ich in dieser deutlichen Form nur gewartet. Ähnlich wie auch bei Billig-Klamotten immer wieder gesagt wird, dass man lieber eine Arbeit hat (in diesem Fall billige Klamotten für den Westen nähen) als keine. Und dabei wird gerne ausgeblendet, dass diese armen Menschen von dieser Arbeit kaum Leben können. Das sie sechs oder sieben Tage Wochen haben. Das ihre Kinder mit nähen müssen um über die Runden zu kommen und somit nie die Chance haben ihre Lebenssituation zu verbessern.

    Das Gleiche gilt auch beim Thema Lebensmittel. Die Menschheit verbraucht heute je nach nach Auslegung 1,5 bis 2,5 Erden pro Jahr. Wie kann man dann noch so arrogant sein billigste Lebensmittel zu kaufen? Ganz davon abgesehen, dass hier vier stellige Beträge in Espressomaschinen und das Equipment drumherum ausgegeben werden, die Milch dann aber doch bitte Billig sein soll.
     
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  20. #40 Bonsai-Brummi, 25.02.2015
    Bonsai-Brummi

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    Von "billig" war doch gar nicht die Rede - nur davon, dass ESL-Milch angeblich nur "der Industrie" nutze: Das eben ist nicht der Fall - und ESL-Milch gibt es beileibe nicht nur als Billigprodukt zu kaufen. Dass ein umfangreiches und unübersichtliches Konvolut verschiedenster Vorschriften zur Lebensmittel"sicherheit" ebenjener Industrie in die Hände spielt liegt freilich auf der Hand - aber von denen zugunsten kleiner und am besten direktvermarktender Produzenten abzurücken soll ja auch nicht sein... :cool:
     
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Grundsatzdiskussion - Milchpreise

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