Helle Röstung vs. dunkle Röstung

Diskutiere Helle Röstung vs. dunkle Röstung im Bohnen und Kaffee Forum im Bereich Rund um die Bohne; AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung Schöne Diskussion hier. Ich hoffe noch auf Vertreter der dunklen Rösterfraktion sowie der hellen......

  1. #21 Roger / KAFISCHMITTE, 26.10.2011
    Roger / KAFISCHMITTE

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Schöne Diskussion hier.

    Ich hoffe noch auf Vertreter der dunklen Rösterfraktion sowie der hellen...

    :-D

    Liebe Grüsse

    Roger
     
  2. #22 Uno22517, 26.10.2011
    Uno22517

    Uno22517 Mitglied

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Das hat direkt was von Star Wars. Der Luke Skywalker der Röster ;-). R2D2 hat ja was von einer Espressomaschine.

    Sorry, wollte Dich nicht angreifen. Du hast es richtig genommen und erklärt, warum Du Gründe für dunkle Röstungen suchst. Das kam bei Deinem provokanten Einstieg bei mir nicht ganz rüber.

    Persönlich finde ich es gut, wenn es ganz unterschiedliche Methoden gibt, von der Bohne zum Kaffee zu kommen. Wichtiger als richtig oder falsch finde ich hier die Vielfalt.
     
  3. Greg67

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  4. emdee

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Wieso, weshalb, warum.....wer nicht fragt...;-)
    Vielleicht kann ich als Neuer mal meinen Blickwinkel bringen.
    Kann man das mit Steak essen vergleichen ? Statt bestenfalls medium rare mögen (?) es viele eher medium oder durch..(...ihhh sonst ist das ja blutig.. :shock: )
    Fisch genauso. Wer isst den gedünstet oder nur ganz leicht angebraten ? Wenige, denke ich. Na und sobald der Fisch braun wird, wird die Sorte eigentlich egal :lol:
    Sorry, zurück. Aber eigentlich auch nicht. Ich kenne bisher keine hellen Sorten Espresso. Gut, bei meinen noch aktuellen Geräten...vergessen wir das ;-)
    Bisher freue ich mich mit dem New York und Fausto Malabar schon eher auf das Schokoladige, endlich mit schöner Crema....
    Helle Röstung ? Hm, Pfirsich, Limette und weiß nicht was Andere da herausschmecken können. Schmeck ich das ? Schmeckt mir das ? Weiß ich nicht. Für nen Macchiato ohnehin sicher zu schade im Geschmack - da passt das Schokoladige sicher besser. Am Ende fehlt da einfach vielleicht das Kennenlernen(wollen). Müsste man vielleicht mal vorgesetzt bekommen und jemand sagt: Schmeckst du das , oder das ? Ist ja wie beim Wein. Beeren und Kirschen schmeckt man schnell heraus, beim Weißen werden die "feineren" Geschmäcker schon schwerer. Das ist vielleicht auch eine Art Unsicherheit. Bei mir vielleicht schon.
    Spannendes Thema.
     
  5. 'Ingo

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ein sehr gutes Argument, keine Frage Roger.
    Nur kann nicht jeder diesen Ansprüchen genügen, sollen wir deshalb das Selbströsterbord schliessen oder aufhören an der Ostssee Kaffee zu rösten?

    Ziel muss sein die Rohware zu respektieren und Ressourcen zu sparen, und sei es nur an der Qualität die eben nicht Not tut, wenn man sie schwächt.

    Auf der anderen Seite mag es elitäres Ziel sein, was nutzt dieses wenn die wenigsten das je erreichen werden geschweige denn können?
    Oder die Kunden es nicht zu schätzen wissen, weil sie mit dem reduzierten Gold oder dem auf akzeptablen Geschmack gerösteten Fegekaffee getrimmt sind.
     
  6. ALWA

    ALWA Mitglied

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ich verstehe nur Bahnhof. Schwarz oder weiß? Ich denke, zwischen heller und dunkler Röstung liegt doch ein weiter Spielraum, und ein guter Röster wird das zu nutzen wissen. Ohnehin ist das Angebot doch weit gefächert und ich sehe jetzt nicht unbedingt eine Dominaz sehr dunkler Röstungen. "Mein" Röster, ein wirklich kleiner Kleinröster, bietet nur 6 Sorten an und alle röstet er entsprechend den verschiedenen Sorten auch entsprechend heller oder dunkler. Es gibt genügend "fruchtige" Espressosorten, also eher helle Röstungen, wo also ist das Problem?
     
  7. #27 espressionistin, 26.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ich für meinen Teil mag lieber klassische dunkle Röstungen. Zwischendurch auch gern mal was helles, aber nur sehr dosiert. Warum? Weil ein dunkel gerösteter Kaffee einfach meinen Geschmack trifft.
    Ob das jetzt an klassischer Konditionierung liegt oder daran, dass meine Geschmacksnerven eher bei herben Noten jubillieren (ich mag auch lieber kräftigen Schwarzen Ostfriesentee als blumigen Darjeeling, lieber dunkle Schokolade als Vollmilch) kann ich nicht beurteilen.
    Letztenendes hat mein Hirn einfach eine gewisse Erwartungshaltung an mein Kaffeegetränk, und wenn die nicht erfüllt wird, weil es zu viele Säuren enthält, sagt der Körper erstmal "was-das-denn?".
    Ds muss ja nicht mal schlecht schmecken, es passt nur einfach nicht zu dem, was man vom Getränk "Kaffee" erwartet.
    Insofern trink ich zwischendurch eben auch mal was Helles, aber nicht mit dem Hintergedanken "jetzt will ich was, was nach Kaffee schmeckt", sondern eher als "mal sehen, welche Nuancen in einer Kaffeebohne auch noch stecken können".

    Was mir persönlich allerdings auch verstärkt aufgestoßen ist in der letzten Zeit: dass man sich im Board als Verfechter klassischer Röstungen von oben herab anreden lassen muss (nicht hier, sondern an bereits erwähnter Stelle). Das sollte eigentlich kein 3rd-Wave-Röster nötig haben. Zumal ja auch zu bedenken gilt: jede Welle flacht irgendwann wieder ab, und eine Welle ist und bleibt eine Modeerscheinung;-).
    (Wer weiß, wie die 4th Wave aussieht? Portugiesisch?)
     
  8. #28 Calaphin, 27.10.2011
    Calaphin

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Werde ich gesteinigt, wenn ich sage, dass ich beides sehr gerne mag und aus diesem Grunde gerne eine Zweimühle hätte? :D

    Spaß beiseite, ich kann Rogers Empörung insofern nachvollziehen, dass es auch meiner Meinung nach eher destruktiv ist, einen qualitativ hochwertigen Kaffee, der auch hell geröstet exzellent schmeckt, dunkel zu rösten. Dies gilt sowohl für Espressi, als auch für Filterkaffees, denke ich.
     
  9. EleMac

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Endlich mal eine kontroverse, von Aldi Angeboten bisher (und hoffentlich noch lange verschonte) echte Diskussion über Kaffee.
    Also bleiben wir doch kontrovers weil es so schön ist.

    Kann ich nicht, will ich nicht. Vor allem- wo sollten tragfähige Argumente auch herkommen.
    Denn du triffst es auf den Punkt.
    Jeder der selber schon mal Top-Bohnen hell und dunkel geröstet hat kennt die Unterschiede.
    Dunkel schön in den 2ten Knack geröstet geröstet > tolle Noten von Schokolade. Nur vom eigentlichen Kaffeegeschmack bleiben im besten Fall Reste übrig.
    Nen Kaffee der lecker nach Schokolade schmeckt bekomme ich auch mit alten Bohnenresten hin, die als heller gerösteter Single als komplett ungenießbar durchfallen würden.
    Warum röstet man also dunkel? Aus Gewohnheit? Weil es immer gleich schmecken soll.
    Weil ein Leben lang getrunkene, zu dunkel geröstete Kaffees einen Masstsab gesetzt haben der nur am Rand etwas mit Kaffeegeschmack zu tun hat?
    Aber dunklere Röstungen haben natürlich auch Vorteile. Und das vor allem auch für die allergrößten Teile der Gastronomie?
    Man kann billigere Bohnen verwenden mit nahezu unbegrenzter Verfügbarkeit.
    Blendbestandteile sind leicht austauschbar weil die eventuell vorhandenen Eigenheiten eh weggeröstet werden und deshalb ein Tausch von Bestandteilen auch nicht auffallen würde.
    Und ich brauche viel weniger Kaffee pro Shot um Geschmack zu erzeugen.
    Bei einer dunklen Röstung mögen 14g für 2 Cappuccino reichen um Geschmack in die Tasse zu bekommen. Ich spreche aber wieder nur vom Geschmack nach Schokolade und Röstaromen.
    Aber auch nur eine Minderheit verlangt ja von einem Kaffee, das man denselben auch bitte herausschmecken soll.

    Bei einer hellen Röstung sind die Bohnen meist wesentlich teurer. Gleichzeitig ist das geschmackliche Volumen weniger ausgeprägt. Soll heißen, das der mit 14g in Vollfettmilch den Cappuccino zwar braun macht. Aber sich geschmacklich nicht durchsetzt.
    Dazu braucht es mehr Pulver. Die hier schon oft verlachte Überdosierung. Was die Tasse/den Shot aber noch mal teurer macht. So sind schnell 0,40€-0,50€ pro Doppelshot in der Tasse.
    Bei Spezialitätenkaffees wie z. B. einem Äthiopien Sidamo Nekisse kann das dann auch mal schnell mehrere Euro pro Doppelshot sein.
    Eine 14€ pro Kilo Barmischung (das ist schon was besseres als sich die meisten gönnen) bei 14g kostet dagegen nur etwa 0,21€ pro Doppelshot .
    Und jeder der „nur mal zum Test 1 x“ eine helle Röstung eingeworfen/probiert hat ohne gleichzeitig die Parameter für den Kaffee wie Menge/Mahlgrad und vor allem Temperatur neu festzulegen kann imho sowieso nicht vergleichen. So bekommt man auf die schnelle kein gutes Ergebnis in die Tasse.
    Es mag Ausnahmen geben (die mir noch nicht untergekommen sind).
    Aber imho meine ich sagen zu können das hellere Röstungen allgemein mehr Temperatur brauchen wie dunklere Röstungen. Und mit den gleichen Temperaturen zubereitet eben auch gar nicht schmecken können.
    Das sollten sich vor allem diejenigen klar machen die hier die letzte Zeit in peinlicher Form gegen überdosieren wettern ohne anscheinend auch nur einen Ansatz von eigener Erfahrung in dem Thema zu haben.

    Roger schreibt, das er für sich lernfähig ist bezüglich dunklere Röstungen.
    Ich versuche nicht zu schwindeln;-). Ich hab beides probiert. Und eines weiß ich sicher.
    Für mich gibt es keinen Weg zurück zu dunklen Röstungen.


    Wir hatten in den Beiträgen vorher schon Mal ein Vergleich mit Fleisch.
    Ich möchte es mal einen etwas anderen Vergleich wagen.
    Auf einem viel zu heißen Grill lässt man ein Stück Rind, ein Stück Fleisch und ein Stück Geflügel kräftig anbrennen/grillen/rösten. Wenn man dann jeweils von den verschiedenen Fleischsorten das verbannte/dunkle abkratzt und blind verkosten lässt, ist es am schwarzen angebrannten mit Sicherheit schwer die Fleischsorten auseinander zu halten. Da bleiben dann ja auch nur die Röststoffe und deren Aromen.
    An der Rückseite des nicht verbrannten und nur garen Fleischs kann aber jeder ganz deutlich die Unterschiede herausschmecken. Keine Kunst. Unterschied offensichtlich.
    Ähnlich ist es bei Kaffee.
    Aus meiner Sicht sind die Arm dran, die z. B. noch nie einen guten kenianischen Kaffee getrunken haben um mal zu sehen wie anders Kaffee auch schmecken kann.

    Trotzdem meines klaren Statement und des kontroversen Textes.
    Wer dunklere Röstungen mag soll das so weiter trinken.
    Denn Geschmack in gut und schlecht zu unterschieden ist schon immer schief gegangen;-)
    Gruß
    Rolf (EleMac)

    ps. pro Argumente Sammlung für dunklere Röstungen:
    >Haben wir schon immer so gemacht
    >Die Italiener haben's so erfunden.
    >14g für nen doppelten ist in Italien Gesetz
    >Schokolade macht dick. Und Kaffee mag ich sowieso nicht. Deshalb röste ich alles solange bis es nach Schoki schmeckt.
    >Ist mir im Latte Macchiato eh egal was drin ist.
    >Ich hab gelesen das man das genau so macht.
    >so erinnert der Geschmack meines Espresso mich an den Kaffeegeschmack den ich schon mein ganzes Leben trinke
    >Ich will Kaffee/Geld sparen. 40Cent für eine gute Tasse sind mir zuviel.
     
  10. #30 Roger / KAFISCHMITTE, 27.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Stimme Dir zu, was mich unweigerlich zu Punkt 1 meiner Liste bringt:
    Die Kaffeeröster wollen möglichst gut Kaffee verkaufen.

    Das ist keine Schande aber man sollte sich als Röster eingestehen warum man das so macht. Es geht weniger um bessere Qualität denn um grösseren Absatz.

    Gruss

    Roger
     
  11. #31 Roger / KAFISCHMITTE, 27.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Danke Rolf, Du bringst vieles auf den Punkt.

    Ich möchte noch drei Dinge anregen:

    • hell gerösteter Kaffee muss nicht fruchtig schmecken. Es geht nicht in jedem Fall darum Frucht zu betonen als vielmer darum Röstaromen zu vermeiden. Es gibt genug Rohkaffee, der eine mässige Säure hat und wunderbar schokoladig, würzig und herb schmeckt. Auch ohne in den 2. Crack zu fahren.
    • Ich bin kein Freund von krassen Überdosierungen wie 22 Gramm für einen Espresso. 3rd-Wave ist ein Phänomen, eine Zeiterscheinung. Solche Trends (z.B. organic coffee) gab's im Kaffee schon immer. Die sind zyklisch. Aber helle Röstungen werden bleiben und sich (hoffentlich) einen Teil des Marktes von dünkleren Röstungen wegschnappen.
    • Auffallend ist ja, dass sich Röster, die tendenziell heller rösten gerne austauschen und auch öffentlich hinstehen und Ihre Philosophie vertreten. Weltweit. Röster, die dunkel rösten tun das praktisch nie. Oder ich kenne sie nicht. Warum ist das so?

    Gruss

    Roger
     
  12. #32 plempel, 27.10.2011
    plempel

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ich denke, die Auswahl und Zubereitung von Lebensmitteln ist immer im Wandel. Wenn ich mir vorstelle, wie z.B. Sossen und Suppen noch vor gar nicht langer Zeit mit Mehlpampe und Bindern verfälscht wurden, so zubereitet möchte ich das heute nicht mehr essen. Oder die unsäglichen Zitronen auf Fleisch und Fisch um mögliche mindere Qualität oder Frische zu überdecken etc.
    Auch da brauchte es Köche, die anders an die Sache herangingen, teilweise arrogant und missionarisch. Zurecht, wie man mittlerweile schmecken kann.

    Warum soll es beim Kaffee anders sein? Auch hier ist momentan anscheinend die Auswahl und Zubereitung/Röstung im Wandel, warum auch nicht. Ich finde, das muss so sein, mal schauen, wie wir in 10, 20 Jahren darüber denken.

    Es sind immer die, die neue Wege gehen, die sich austauschen. Die auf den alten Wegen haben ja ihre Landkarten.

    Weiter so! :)

    Gruss
    Plempel
     
  13. Bane

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ich denke nicht, dass das ein Chargenproblem ist, Aber ich verstehe was du meinst.
    Zum einen ist durch periodisch wechselnde Kaffees eben immer mal einer dabei der nicht ganz so gut ins persönliche Geschmacksbild passt.
    Ein größeres problem ist in meinen Augen die lagerfähigkeit.
    Meiner erfahrung nach sind speziell hellere Röstungen deutlich anfälliger was die Frische angeht.
    Speziell bei fruchtbetonten Röstungen ist es mir oft schon so gegangen, dass ich in einem Zeitfenster von 5-10 tagen nach Röstung das vom Röster angestrebte (und beschriebene) Geschmacksprofil sehr gut in der Tasse wiederfinden, aber irgendwann tritt diese vordergründige Frucht stärker in den Hintergrund und ist deutlich schwieriger rauszukitzeln. wenn ich dann bei der nächsten 500g derselben charge angekommen bin, gestaltet sich das geschmacksprofil schon wieder ganz anders.

    ganz krass fällt mir dass zur Zeit beim Squaremile Red brick auf. der verändert sich von Tag zu Tag und es sind laufend kleine Korrekturen notwendig um am Optimum zu bleiben, wobei jetzt 17 tage nach Röstung die Frucht deutlich dezenter ausfällt.
    So viel musste ich bei den Phoenix-Röstungen noch nie an den Parametern schrauben.

    dunklere Röstungen sind da mEn deutlich stabiler, so dass auch nach 6-8 Wochen das geschmacksbild relativ konstant bleibt.

    lg
    Georg

    p.s. ncoh eine kurze Bemerkung: da sich eine kaffeelieferung verzögerte und ich auf dem Trockenen saß, kauft ich im laden eines kleinröstersein paar gramm einer Röstung die mir als Filterröstung angepriesen wurde.
    als ich das zeug zuhaue aufmachte sah ich ölüberzogene Steinkohle. Röstgrad irgendwo zw French und Dark French) sowas würd ich noch nicht mal als espresso probieren....

    seitdem trink ich dann doch lieber tee, wenn ich mal zu spät kaffee bestellt habe und aufs paket warten muss...
     
  14. #34 caffè olivier, 27.10.2011
    caffè olivier

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ähnliches lässt sich gut z.B. in Radforen beobachten:
    Übergewichtige/untrainierte Radfahrer diskutieren wochenlang, bis zum Exzess darüber wie und durch welche Komponenten sie an ihren Rädern 14 Gramm Gewicht einsparen können. Andere fahren in der Zeit dreimal durchs Land ...
     
  15. #35 Roger / KAFISCHMITTE, 27.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Hei Daniel,

    sofern Du Dich eher pro Dunkelröster äussern wolltest (das war mein Eindruck), dann ist das ein unglücklicher Vergleich: Hell röstende Kaffeeröster besprechen wie sie das Optimum rausholen können und dunkel röstende Kaffeeröster produzieren in der Zeit Masse. (Punkt 1 meiner Liste)

    Das spricht jetzt nicht zwingend für die dunkel röstende Fraktion, oder?

    Ich gehöre übrigens zu den "durchs Land Radlern" und röste trotzdem hell.

    Gruss

    Roger
     
  16. #36 Gesualdo, 27.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Zitat von EleMac: "Aus meiner Sicht sind die Arm dran, die..."

    Sorry for OT, gehört eigentlich in den Stilblüten-Fred.
     
  17. #37 caffè olivier, 27.10.2011
    caffè olivier

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    ne, ich zähle mich zu gar keiner Fraktion. Ich habe eine Idee eines Espressos im Kopf und versuche sie umzusetzen. Wenn mir das Ergebnis dann schmeckt wird er angeboten, wenn nicht - dann eben nicht. Dabei spielt "hell" oder "dunkel" überhaupt keine Rolle. Bisher war allerdings keine sehr helle Mischung dabei die mich selber überzeugt hätte - was nicht heißt, dass sich das nicht auch mal ändern könnte...
    Auch ist, meiner Meinung nach, deine Definition von "dunkel" im ersten Posting dieses Threads "Dunkel = In den 2. Crack und weiter" diskussionswürdig...
    ach ja, dein Vorhaben, deinen Standpunkt nicht belehrend oder überheblich zu vertreten, droht im Laufe dieses threads zu scheitern...

    gruß
    daniel
     
  18. #38 Roger / KAFISCHMITTE, 27.10.2011
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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Ich wollte Dich auch nicht einer zuordnen. Nur Deine Aussage deuten.

    Dann mach bitte. Du bist herzlich eingeladen. Es ist meine Definition und alles andere als allgemeingültig.

    Kann sein. Ich schreibe absichtlich provokativ weil ich möchte, dass sich Röster (wie Du) hier zu Ihrem Röststil äussern. Deshalb wirkt es auch so, dass ich keine andere Meinung als die meine akzeptiere. Das ist aber nicht so, ich stimme mit vielen Verfechtern der dunklen Röstungen hier zum Teil überein. Für mich exisitert weit mehr als hell und dunkel aber damit erreiche ich keine aktive Diskussion.

    Liebe Grüsse

    Roger
     
  19. #39 Buddenbrokk, 27.10.2011
    Buddenbrokk

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    Interessante Diskussion! Ich röste nicht selber und verstehe nur Bahnhof, wenn ihr vom 2. oder 3. Crack erzählt. Mit meinen bescheidenen Erfahrungen als Kaffeetrinkerin in der Schweiz, die schon allerlei Röstereien hierzulande durchprobiert hat, fällt mir aber auf, dass im Schweizer Durchschnitt tatsächlich Roger der "hellste" (schön doppeldeutig...) zu sein scheint. Bestelle ich Kaffee in Deutschland (z.B. Caligo), so ist der meist heller. Und bestelle ich italienische Röstungen, was ich nur noch notalls tue, schaue ich oft in abgrundtiefe Schwärze. Gibt es da ein Nord-Süd-Gefälle? Und das ist auch ein wenig kulturell bedingt und damit eine Arte Gewohnheit?
    Ausserdem: Hiess es nicht früher mal, Espresso sollte dunkler geröstet sein als Kaffee, der für Filteremthoden geröstet wird? Ich bin mit dieser Unterscheidung ganz gut gefahren bisher. Die Röstaromen, wenn sie nicht ins aschige kippen, mag ich im Espresso eigentlich ganz gerne und erst recht im Cappuccino. Für Filterkaffee oder AP sind sie grauenhaft, weswegen ich in der Schweiz in argen Nöten bin, guten Filterkaffee oder gar Kaffee für die AP zu finden. Bisher fand ich ihn tatsächlich nur bei Roger, die meisten Sorten der anderen Röster hierzulande sind ein Kompromiss für Filterkaffee, weil eben zu dunkel.
    Und da hier offenbar die Röstexperten unterwegs sind, nur leicht off-topic die Frage: Woher kommt es eigentlich, dass manche Kaffeebohnen so fettig glänzend aussehen, während andere ganz trocken daherkommen? Bin gespannt auf weitere Expertenmeinungen und Erfahrungen.
     
  20. Bane

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    AW: Helle Röstung vs. dunkle Röstung

    muss man nicht, kann man aber.
    ich würde weder auf meinen brühkaffee, noch auf meinen espresso verzichten wollen.

    so wie du es schreibst, klingt es als wäre die komplexität des Aromenspektrums das hauptziel.
    Wenn man das so für sich entscheidet, ist sicher Brühkaffee die beste Antwort.

    Für die "pro-hell-Fraktion", wie du es nennst, ist in meinen Augen die maximale Komplexität des Espressos das Ziel.

    Ich finde es interessant hochwertige Kaffees auf unterschiedliche Arten zu probieren. Der Kebado zB schmeckt mir als Brühkaffee wahnsinnig gut, aber eben auch total anders als im Espresso. Beim Espresso kommen einfach noch andere Faktoren wie das Mundgefühl, die Konzentration der Aromen, höherer Anteil der kaffeeöle dazu, so dass andere Aspekte des "Aromaspektrums" dieses Kaffee betont werden.

    beides ist toll und ich möchte auf keine Variante verzichten.
    Welches jetzt das "reichere" geschmackserlebnis ist, würde ich als sehr sehr subjektiv empfinden...

    lg
    Georg

    p.s. natürlich hat das auch seine Grenzen (preislich gesehen) Es gibt Kaffees die würde ich mir für Espresso nicht kaufen, weil durch die hohe Dosierung die Ausbeute einfach zu gering ist. (damit wären wir beim Beispiel Nekisse. den würd ich mir eher mal als Filterröstung kaufen)
     
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Helle Röstung vs. dunkle Röstung

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