Hilfe! Erste Siebträgermaschine - Hygiene-Anforderungen

Espresso wird bei jeder Maschine mit über 90°C gebrüht, da sollte Keimbelastung doch kein Problem sein, oder?
In den Tank könntest Du vorher abgekochtes Wasser füllen.
Minimale stehende Wassermengen haben Thermoblocks, die einschlägigen Geräte von Quickmill oder Ascaso sollten deine Anforderungen erfüllen. Über die Dampffunktion kannst du auch die Temperatur im System anheben.

 

Wenn du es ganz extrem treiben willst, nimmst du was möglichst einfaches und damit reinigungsfreundliches ohne Tank wie den Cafelat Robot. Guten Espresso macht der und Milch schäumst du ja extern

Edit: und ist auch so schnell betriebsbereit wie dein Wasserkocher eben ist

 

Willkommen im KN @NicolasT !

Mit der besonderen Anforderung bzgl Hygiene und Keimrisiko bist Du mit einer Siebträgermaschine sicherlich gut beraten, denn für die Ansiedlung von Kulturen es gibt nur sehr wenige Kontaktpunkte, die auch noch recht gut zu reinigen sind und z.T. ohnehin mit hohen Temperaturen in Berührung kommt. Einen Fokus würde ich noch auf die Mühle werfen, denn Reste vom Mahlgut bleiben (fast) immer irgendwo liegen (Stichwort "Totraum") und können schnell mal rund um die Mühle rumfliegen.

Maschine: Vom externen Aufschäumer würde ich ehrlich gesagt abraten, da Aufschäumen mit der Dampflanze sehr bequem zu einem guten Ergebnis führt und kein Extragerät betrieben, geplegt, versorgt werden muß. Die Dampflanze muß nur nach Benutzung mit einem Tuch außen gereinigt werden, im Innenleben kann nichts verkeimen, da der Dampf rund 120° hat. Mein Rat ist hier: ACM Pratika für ~800€, eine kleine robuste Zweikreisermaschine. Wenn es doch eine EInkreisermaschine sein soll, dann wäre Vibiemme Domobar mein hochwertigerer/hochpreisigere Tip (kostet aber ähnlich wie die Pratika) oder Rancilio Silvia als einfachere/preiswertere Alternative für rund 500€-600€.
Mühle: Unter dem HInblick der Hygiene rate ich zu einer Single Dosing Mühle, da so immer nur so viel Bohnen in der Mühle sind wie auch wirklich gleich gemahlen und wieder entnommen werden. Mein Tip: G-IOTO für rund 400€ oder als Alternative Niche Zero (mit 700€ ehr überm Budget).
Sowohl zu Maschine als auch zur Mühle gibt es aber noch etliche andere Geräte zur Auswahl, die genannten sind nur meine persönlichen ersten Ansätze.

 

Puh, ... wieder alles mögliche an Empfehlungen.

thermoblock, minimale Lösung ohne Maschine und ein zweikreiser.

@cbr-ps hat's eigentlich schon gut benannt.
alle Espresso Maschinen werden so heiß, dass Keime keine Chance haben.
nach Deinen Anforderungen sollte ein simpler Einkreiser genügen.
das kann eine thermoblock Maschine sein, jedoch würde eine Kessel Maschine ebenfalls ausreichen.
vorzugsweise würde ich persönlich zu einer PID Ausstattung raten.
die simple lelit würde da schon genügen.

 

bzw. als Alternative Flair Espresso.

Das wären meine Empfehlungen zu den Anforderungen hier.
Reduzierter geht es kaum, sehr einfach zu reinigen. Kein stehendes Wasser etc.

Oder: ein einfacher Thermoblock von Lelit, wie Wrestler schreibt, würde da auch genügen. die Variante mit PID, dann kann man auch mit Temperaturen spielen.

 

Wenn die Aufheizzeit wirklich unter 10 Minuten sein soll, bleibt ja eigentlich nur eine Thermoblockmaschine, eine manuelle Maschine wie Cafelat Robot oder etwas wie eine La Pavoni.
Die Pavoni ist schnell auf Temperatur, einfach zu pflegen und das Wasser ist immer frisch abgekocht vor Nutzung.

 

Eine relevante Frage wäre bitte, was es mit der explizit geforderten Vermeidung einer Keimbelastung auf sich hat. Das ist meiner Ansicht nach zu klären, weil eben auch abgetötete Überreste von Keimen noch eine Wirkung haben können.
Auch wären dann die Abläufe grundsätzlich zu klären, weil ein Küchenschwamm, eine Milchflasche aus dem Supermarkt, eine angestaubte Bohnentüte, etc. sicher eine höhere Keimbelastung aufweisen, als das gepflegte Innere einer Espressomaschine.
Vielleicht ist auch zu bedenken, dass "Reinigung 1x die Woche" auch nicht allen Maschinen gleich gut bekommt.
Vor einer Empfehlung würde ich das nur gerne verstehen, weil sich die ergebenden Vorschläge unterscheiden können.

 

Das klingt ja fast so als könne man eine Maschine "kaputt putzen". Mir wäre das neu, daß dies möglich sei....

 

Der Sinn ist hier umgekehrt: "ein Mal pro Woche" als zu wenig.
Es macht sicher einen Unterschied für die gefürchtete Keimbelastung, ob ich z.b. das Duschsieb eines TB einmal pro Woche reinige, oder in dem Zeitraum lediglich einmal die E61 rückspüle. Beides täglich absolviert, macht hingegen nichts kaputt. Oder nimm die Abtropfschale. Kann man stehen lassen, bis sie "einmal die Woche" beim TB voll ist, oder besser nicht...

 

Wie ist das mit dem Ansaugschlauch bei einer Tankmaschine? Der verfärbt sich ganz gerne mal mit der Zeit, nehme an, dass es sich dabei unter anderem auch um Keine handelt. Regelmässiges Tauschen der Schläuche wäre eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, wie ich das mache. Aber wenn man empfindlich ist... Keine Ahnung. Dachte ich gebe das trotzdem mal mit!

 

Moinsen, Pavoni erscheint mir hier als die ideale Lösung. Keine Schläuche, immer frisches Wasser, reicht für den Bedarf alle mal, sieht gut aus, nimmt wenig Platz weg usw. usw.

Für Freunde von Metallbaukästen alternativ eine Robot oder Flair.

 

Es geht bei Biofilm, habe ich an anderer Stelle schon erwähnt, weniger um die Mikroorganismen, sondern ggf. um toxische (u.U. auch thermisch relativ stabile) Stoffwechselprodukte/Toxine.

Keine (Mikro-)Kratzer im Tank erzeugen, häufig auswischen, häufig Wasser wechseln, häufig trocknen lassen, Licht vermeiden. So ganz minimalistisch ausgedrückt… (alles natürlich im Rahmen der Möglichkeiten)


LG

 

Mmh das ist eigentlich eher einer meiner Kritikpunkte an der Pavoni: man hat nie frisches Wasser, es sei denn man entleert sie nach dem letzten Bezug. Da eine vollständige Entleerung aber nur vergleichsweise unkomfortabel durch stürzen der ganzen Maschine möglich ist, wird man stattdessen üblicherweise frisches Wasser mit dem vom Vortag mischen. Genau das ist angesichts der mit dem freiliegenden Heizelement verbundenen Schwermetallproblematik eigentlich nicht zu empfehlen.

 

Ok, ok, hast recht. Aber dann bitte auch immer erst das Wasser aus der Leitung so lange fließen lassen, bis es wirklich frisch ist und keinesfalls abgestanden.

Bei meiner Empfehlung für die Pavoni bleibe ich aber trotzdem. Ätsch.

 

Leitungswasser? Da kann ich mir gleich Kalk in die Tasse schütten!
Ob die Purania 5l Kanister kein Mikroplastik, Weichmacher oder was auch immer freisetzen?
Naja, irgendeinen Tod muss man sterben!

 

Wenn man ganz auf Nummer sicher gehen will:

Espresso Corretto - und zwar ausschließlich!

Da ist dann auch die Verkalkung oder Mikroplastik schnell egal...

 

Bauartbedingt wird in der Europiccola das Wasser auf >100° erhitzt, also immer frisch abgekocht - das sollte für die allermeisten Unheilerreger ausreichen, um ihnen den Garaus zu machen. Daneben ist der Boiler geschlossen, hat nicht einmal ein Unterdruckventil - so schnell kommt da nix von außen rein.

 

Nur halt nicht für die von Heizspirale und Korpus abgegebene Nickelbelastung, die bei längerer Standzeit, ich meine die Empfehlung des Europarates war es, das Wasser spätestens nach 6h wegzuschütten, um den Grenzwert von 0,14 mg/kg für den maximalen Nickelübergang nicht zu überschreiten.

 

Halb-OT

Ich mag mich irren, aber Ich dächte die neueren Pavonis haben schon so ein Kombiniertes "Ent- und Belüftungsventil" (rechts oben am Anschluss der Dampflanze) verbaut.
OT