Kaufberatung für passenden Einkreiser

Bei der Frage nach einer hochwertigen Einkreisermaschine bis 1.000 Talern bist Du in der "E61-Chrombomber-Einkreiser"-Klasse der ECM Classika genau richtig. Ich empfehle einen Blick auf die Bezzera Unica und die Vibiemme Domobar zu werfen, oder aber auf die Isoma Zaffiro oder Bezzera BZ09 oder ... es gibt da noch ein paar Modelle in der Leistungsklasse. Persönlich wäre die Unica mein Favorit, da sie von Haus aus einen PID verbaut hat.

Die LaPav Professional ist eine Europiccola mit größerem Boiler und Manometer. Über die Europiccola findest Du sehr viel hier im Forum, genauerer Recherchen sind zu empfehlen: Die Maschinen werden nicht zufällig "Diva" genannt und sind im Alltag nicht ohne Tücken.

Eine Boilermaschine braucht Zeit zum Durchheizen. Außer der Europiccola/Professional mußt Du bei allen Boilermaschinen mit min 20min, ehr 30min zum Durchheizen rechnen. Dafür überhitzen Dir die Maschinen nicht wie die LaPav....

 

Ganz plakativ gesagt, gehen auch exzellente Ergebnisse bei Deinen Anforderungen für weniger als das geplante Budget.
Ausser völlig ausreichenden Einkreisern würden auch Single Thermoblocks für Dich passen. Die kommen mit einer Reihe Vorteilen gegenüber Boilern (Aufheizzeiten, Unterhaltsaufwand, Frischwasserbezug). Ein PID wäre dabei schon sinnvoll. Damit wären Quickmill Evo und Ascaso Uno Maschinen, zu denen Du recherchieren kannst.
Die kleinen Lelit werden sicher auch noch empfohlen, wenn Du die Optionen mit bedenken willst.

 

Moinsen,

einen Doppio mit der Pavoni zu beziehen soll nicht so einfach sein, wie @joost hin und wieder proklamiert. Deswegen bist Du ggfs. mit einem Thermoblock-Einkreiser (Ascaso, Quickmill) oder einem Kessel-Einkreiser (Lelit, Bezzera, ECM u. a.) besser beraten. Tatsächlich brauchen die Geräte mit E61 Brühgruppe länger zum Durchheizen als die vergleichbaren mit Brühgruppe unter ähnlichen Bauweisen.

 

Wenn es hauptsächlich um Doppio Espresso geht und Du analogen Arbeitsweisen nicht abgeneigt bist, würde ich auf jeden Fall auch einen Blick auf den Cafelat Robot werfen. Damit kann man wirklich extrem guten Espresso machen. Milch muss dann allerdings anders aufgeschäumt werden.

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, soll dir dein neues Equipment die Möglichkeit bieten, zwischen Einzel- und Doppelbezügen wechseln zu können. Die Eureka Specialita ist dafür ausgelegt. Um sich den Wechsel zwischen Einzel und Doppelbezügen ohne zusätzliche Mahlgradanpassung zu erleichtern, wäre es meines Erachtens sinnvoll, auf eine Maschine mit Standartsiebträger in 58mm zu setzen. Durch das 58mm Standardmaß ist dir die Möglichkeit gegeben, ein LM1-Sieb* nutzen zu können, das dir den Wechsel ohne Mahlgradanpassung erlaubt.

*Für das LM1-Sieb wäre noch ein 41 mm Tamper erforderlich.

Das LM1-Sieb lässt sich an folgenden Maschinen problemlos einsetzen:

Lelit Glenda PL41 Plus T ca. 510 €. (Einkreiser mit Kessel)

Lelit Victoria PL91T ca. 710 €. (Einkreiser mit Kessel)

Ascaso dream PID in rot derzeit für ca. 900 € erhältlich (Einkreiser mit Thermoblock)

*Quickmill Evo 3130 ca. 820 € oder 3230 ca. 880 €. (Einkreiser mit Thermoblock)

*Um ein LM1 Sieb auch an den Evo Modellen von Quickmill nutzen zu können, ist es erforderlich, den Siebrand umzuarbeiten bzw. umarbeiten zu lassen.

 

Ja hat sie.

Die ECM Classika und alle anderen Maschinen, die mit einer E61- Brühgruppe ausgestattet sind, brauchen mindestens 30 Min Aufheizzeit, um einsatzbereit zu sein.

 

"Divenhaft" wird gesagt, wenn man nicht bereit ist, korrekt zu bedienen. Es sind eben bestimmte Besonderheiten, die andere Maschinen weniger haben. Nichtsdestotrotz darfst Du nicht vergessen, dass sie eine treue Fangemeinde haben, die nichts aus sie kommen lässt.
Was auch nicht für alle Anwendungsfälle passt, sind Sachen, wie das Überhitzungsproblem. Sie ist kein Gerät, dass einfach den ganzen Tag durchläuft, oder mal eben eine ganze Fußballmannschaft versorgt. Bei Deinem Bedarf sicher auch nicht das Thema.
Trotzdem - man muss das alles wollen und sich drauf einlassen, sonst ist Frust vorprogrammiert.

 

Ascaso Steel Uno PID. Eine E61 für 1-4 tägliche Bezüge hochzuheizen respektive heiß zu halten, da sehe ich irgendwie keinen Vorteil. Wenn gebraucht auch eine Option ist vielleicht eine Cremina.

 

Da der Cafelt Robot gefallen ist, werfe ich noch die neue Flair 58 in den Raum:

FLAIR ESPRESSO MAKER Flair 58, 595,00 €

Sie erfüllt alle deine Anforderungen:
- schnell betriebsbereit
- kann hervorragende Doppios
- Verarbeitung ist bei Flair ohnehin top
- es kann eigentlich nichts kaputt gehen, also langlebig, keine Wartung, keine Entkalkung, kaum Reinigungsaufwand

…

 

Ich denke, der Listenpreis ist der Technik unangemessen. UND: viele Sparfüchse füttern erstmal die Diva mit Sonderangebotsbohne, in Billigstmühlen gemahlen. Das funktioniert nicht in der Diva und nicht im Chromwürfelboliden. Bei letzterem ist dann aber meist das Geld für eine ordentliche Mühle und gute Bohnen da. Das dürfte einer der Hauptgründe für den Ruf sein.

Die Premill-Modelle neigen bei mehreren Bezügen zum Überhitzen, das bekommt man jedoch mit einem 6€-Mod in den Griff (nebst etwas Siebträgerkühlen zwischendrin mal). Und dann noch ein Manometer zur besseren Kontrolle (Fehldruckkontrolle, aber auch Pressostat-Spielereien) und sie ist gar nicht mehr divenhaft, im Gegenteil: Bei ihr funktioniert wenigstens das Einersieb, an dem viele E61-Besitzer standhaft scheitern. Und sie schafft, was nur mehrfach teure und trägere Geräte schaffen: Kaffee- und Dampfbezug ohne Umschaltzeiten und Pressure- bzw. Flowprofiling. Darüber hinaus ist sie wartungsarm, wertstabil und ein Stück weit unkaputtbar. Für den kleinen Bedarf perfekt, finde ich. Allerdings ist der Markt bei gebrauchten Maschinen vollkommen überhitzt, aktuell.

 

Eine E61 an einem Zweikreiser Einkreiser halte ich für unzweckmäßig. Wenn es einem die Optik und die Bedienung über das Hebelchen angetan hat kann man damit guten Espresso machen, aber ihre Vorteile spielt diese Brühgruppe nur an Zweikreisern so richtig aus, finde ich.

Lösungen wie an der jetzt favorisierten BZ09 finde ich passender, Brühgruppen, die quasi den Boden des Kessel bilden noch besser.

Ein zum Sieb passender Tamper mit Metallbasis, eher eine schmale Sudschublade für unter die Mühle als eine separate Kock Box, und vor allem eine Feinwaage mit 0,1 g Auflösung bei 2kg Belastbarkeit. Ich schätze zudem meine ECM Tamperstation sehr, viele hier sehen das jedoch anders.

Wenn du häufig zwischen einfachen und doppelten Bezügen wechseln willst und Wert darauf legst, bei gleichem Mahlgrad ins 2er Sieb genau doppelt so viel Kaffee wie ins 1er zu packen, würde ich ein LM1 nebst passendem 2er aus der gleichen Serie raten. Entweder die La Marzocco X-Filter oder ihre Pendants von VST. Du kannst es aber auch erst mal mit dem mitgelieferten Sieben probieren und das normale 1er durch Überdosierung einigermaßen bändigen.

Noch ein Tipp: Übertreibe nicht beim Bohnenkauf. Nimm 500 g einer gutmütigen Bohne, möglichst vom lokalen Rõster. Keine Industriebohnen aus dem Supermarkt, keine winzigen Pakete, die schneller leer sind als du den passenden Mahlgrad gefunden hast, und auch nicht gleich etliche Kilo auf Vorrat. Dafür frisch geröstete Bohnen zwischen 2 und 12 Wochen alt, von denen du häufig 500 g nachkaufst. Insbesondere "Probier Pakete" mit vielen, kleinen Tütchen halte ich anfangs für wenig geeignet.

 

Das "PM" steht für manuelle Mengendosierung und elektrisch beheizte Bezzera-Brühgruppe, angeblich soll es die Abkürzung für "Push Manual" sein. Beim "S" habe ich keine Ahnung. Meines Wissens gibt es (anders als bei anderen Bezzi-Modellen) aktuell nur die Ausführung "S PM", so daß die Auswahl einfach ist.

Passenden Tamper, Blindsieb, Kaffeefettlöser, Feinwaage und den in Klammern genannten Kram.

 

Dann wünsche ich schon einmal viel Spaß mit dem kommenden Equipment und freue mich über Bilder im Kaffeecken-Thread.

 

Die Kaffeemanufaktur? Da werd ich in den nächsten Wochen auch mal vorbeischauen.